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Reparaturarbeiten am CD-Spieler Sony XA 20 ES

Audio/Video Zuspielgeräte, Vorverstärker & Signalwandler

Moderatoren: Bereichsmod, Moderation HiFi

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DIY

#1

Beitrag von OL-DIE »

Häufig nutze ich den CD-Spieler nicht mehr, gelegentlich aber doch ;).

Hierbei fiel mir kürzlich auf, dass er manche CDs nicht immer auf Anhieb einlas und auch die Titelauswahl mit dem praktischen Sony Titelkalender (Drehknopf) nicht mehr gut funktionierte.

Es gelang nur mit Mühe, einen Titel anzuwählen, meistens bewegte sich die Anzeige ziemlich träge und traf den gewünschten Titel nicht auf Anhieb. Die Anwahl eines bestimmten Titels mittels Fernbedienung funktionierte allerdings auf Anhieb.

Zeit also, eine Wartung bzw. Reparatur vorzunehmen.

ACHTUNG: Dieser Bericht beschreibt Maßnahmen, welche ich an meinem Gerät durchführte. Es handelt sich nicht um eine Anleitung für Jedermann und dient ausschließlich als Lesestoff. Eine Verantwortung für Sach- und Personenschäden eventueller Nachahmer lehne ich daher ab. Eingriffe in elektrische Geräte dürfen nur von fachkundigem Personal durchgeführt werden. Es besteht Lebensgefahr bei unsachgemäßen Eingriffen!

Zunächst galt es, 9 Deckelschrauben zu lösen, wobei eine davon auf der Geräterückseite zu finden ist. Anschließend ist der Gehäusedeckel hinten leicht zu spreizen, vorsichtig hinten anzuheben und nach hinten zu ziehen.

Hier die Ansicht des Players ohne Deckel:

[ externes Bild ]

Zur besseren Übersicht hier die Draufsicht in das geöffnete Gerät:

[ externes Bild ]

Man erkennt die einzelnen Baugruppen, wobei mich speziell die Steuerplatine für das CD-Laufwerk interessierte. Dorthin führen zwei Flachbandkabel, welche direkt mit dem Frontend verbunden sind. Von daher konnte ich annehmen, dass neben Steuerkabeln auch Spannungsversorgungen von dort zum Frontend für die Anzeige und auch alle Bedienelemente bereit stehen.

Nach dem Entfernen von 4 Schrauben und dem Abziehen von 5 Flachbahnkabeln sowie 4 Steckverbindern konnte ich die Steuerplatine samt solidem Blechhalter vorsichtig entnehmen.

Hier die Ansicht von oben in das Gerät, die Steuerelektronik ist ausgebaut (eine CD samt Puck habe ich im Gerät gelassen, ist unschädlich ;):

[ externes Bild ]

Mir ist aufgefallen, dass die Platine im Betrieb durchaus handwarm wird, deshalb habe ich die dort vorhandenen Elkos genau angeschaut.

Es sind 5 Elkos auf der Steuerplatine verbaut, welche ich wegen der dort im Betrieb vorhandenen Wärme austauschte bzw. mit „Rucksackelkos“ platinenrückseitig parallel beschaltete. Alle Elkos habe ich durch 100µF/25V-Exemplare ersetzt bzw. zusätzlich parallel beschaltet.

Nun zunächst die Steuerplatine im Originalzustand direkt nach dem Ausbau:

[ externes Bild ]

Vier Elkos sind mit weißer Masse an die Platine geklebt, ein kleiner SMD-Elko ist ebenfalls zu sehen. Es ist wohl ein Sondertyp 100µF/4V von sehr geringen Abmessungen. Nach ca. 30 Jahren und nur einem Tropfen Elektrolyt im Elkowickel wollte ich dieses Exemplar auf jeden Fall ersetzen.

Ich mache es mir bei solchen Aktionen immer so einfach wie möglich und belasse häufig die ausgetrockneten Elkos auf der Platine und löte ein passendes Exemplar zusätzlich rückseitig auf die Platine, wenn der Einbauraum vorhanden ist.

Das ist elektrisch unkritisch, weil Elkos ohnehin eine größere Kapazitätsstreuung haben und eine größere Kapazität bei Siebelkos ohne Probleme gut vertragen wird, ohne Fehlfunktionen auszulösen.

Wichtig für mich war es darauf zu achten, dass die neuen Elkos nicht zu hoch bauen, denn der CD-Puck und die CD gleiten direkt dicht unter den 5 Elkos ins Gerät hinein! Da ist nichts außer etwas Luft dazwischen. Die Bestückungsseite mit den Elkos ist also kopfüber der rotierenden CD angeordnet.

Eine Besonderheit sind die SMD-Elkos. Das auf der Platine im Original vorhandene Exemplar ist sehr klein und sollte raus.

Hierzu bediente ich mich einer recht rustikalen Maßnahme. Zunächst zeige ich den SMD-Elko in seiner ursprünglichen Anordnung, er sitzt direkt neben zwei anderen Kondensatoren, welche ich auf der Platine belassen und mit „Rucksackelkos“ verstärkt habe:

[ externes Bild ]

Er trägt die Bezeichnung C117.

Das nächste Foto lässt die Maßnahme erahnen:

[ externes Bild ]

Mit einer Spitzzange packe ich solche Dinger und löse sie mit einer beherzten Drehbewegung von den Lötpunkten. Das sieht dann so aus:

[ externes Bild ]

Die rechteckigen Lötflächen lassen sich nun gut verzinnen und als Lötpunkte für einen konventionellen radial bedrahteten Elko nutzen, ich habe diesen liegend eingebaut:

[ externes Bild ]

Abschließend noch ein Foto des modifizierten Steuerboards im eingebauten Zustand, zwei Rucksackelkos sind durch die Aussparung des Blechhalters sichtbar. Ich musste sie aber auch liegend positionieren, weil dicht über ihnen der Gehäusedeckel liegt:

[ externes Bild ]

Beim Einbau des Steuerboards galt es, alle 9 Steckverbindungen wieder sorgsam anzubringen, die 4 Schrauben zu befestigen und darauf zu achten, dass sich das hintere breite Flachbandkabel ungehindert bewegen kann, denn es läuft beim Ein- und Ausfahren der CD-Lade mit.

Vor dem Aufsetzen des Gehäusedeckels habe ich noch die Führungsstange der CD-Lade vorsichtig mit einem Pinsel (getränkt mit WD 40, Art. 49035) etwas besser gleitfähig gemacht.

Übrigens gibt es noch eine weitere eingefettete Kunststoffgleitbahn an der CD-Lade, welche recht einfach mit einem getränkten Pinsel ohne jegliche Demontage bei ausgefahrener Lade (ohne CD) erreicht werden kann. Diese Gleitbahn ist rechts durch das ovale Langloch sichtbar. Sie erschien mir sehr stark eingefettet und nach einigen Pinselstrichen mit dem getränkten Pinsel las das Laufwerk alle CDs wieder klaglos ein.

Jetzt bin ich mit dem Gerät wieder zufrieden.

Beste Grüße
OL-DIE
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#2

Beitrag von OL-DIE »

Ich möchte noch eine kleine Ergänzung nachreichen.

Das hartnäckige Problem, dass der AMS Drehknopf die Titel nicht sicher anwählt oder sprunghaft reagiert, habe ich dadurch vollends gelöst, indem ich den Drehknopf entfernt habe (Madenschraube z.B. mit Torx T6 lösen) und die freigelegte Welle des Drehreglers vorsichtig und sehr dosiert mit WD 40 (Art. Nr. 49035)an der Übergangsstelle zum Außengewinde benetzt habe.

Dann betätigte ich den Drehknopf (welcher auch eine Druckfunktion hat) sehr häufig (ca. 50 Mal) hin und her und benutze auch die Druckfunktion. Hierdurch gelangt das dünnflüssige WD 40 in das Innere des Drehschalters:

[ externes Bild ]

Das Benetzen mit WD 40 und das Drücken des Knopfes habe ich ca. 5 Mal wiederholt, um sicherzustellen, dass das Gleitöl in das Schalterinnere gelangt.

Die ganze Prozedur habe ich am ausgeschaltetem Gerät durchgeführt.

Danach bemerkte ich, dass der Drehregler spürbar leichtgängiger zu betätigen war und nach dem Einschalten des CD Spielers die Titel zielsicher angesteuert werden konnten.

Im Schaltplan hat der Drehregler 5 Anschlüsse: 2 Anschlüsse stellen einen Taster für die Druckfunktion dar, 3 weitere Anschlüsse stellen einen Doppelschalter (für links/ rechts) mit Mittenkontakt dar. Elektronik ist im AMS-Drehschalter nicht verbaut.

Beste Grüße
OL-DIE
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