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Stromverteiler Anschaffung / Fragen

Geräte aus dem Amprack, Cases, Bags und Kabel.

Moderatoren: mich0701, Moderation PA, Bereichsmod

Antworten

#1

Beitrag von Justus_Jonas »

Hallo zusammen,

ich wollte mich in Sachen Strom Equipment ein wenig "aufbessern".
Dazu soll ein neuer Stromverteiler angeschafft werden.

Nun stehe ich ehrlich gesagt ein wenig auf dem Schlauch was da zu beachten ist:

a) lieber ein 19" Fähiges Gerät kaufen und in ein Case verbauen Botex, Showtec etc..
b) kann es auch ein guter "Baustromverteiler" sein (z.b Bals, Menneckes, Walther, Givas und wie sie da auch heißen, die schwarzen Vollgummiteile..)
c) ist da 16a i.o oder gleich 32a nehmen und dann auf 16a adaptieren...
d) Ist es eher wichtig seperate Automaten (C, B Charakter) als Absicherung zu haben oder
e) besser auf FI achten? oder beides?

die "üblichen" 16a 19" Kanidaten Botex, Eurolite, GLP etc haben alle "nur" Sicherungen aber keinen FI (oder liegt das an den 16a und das bei 32a relevant wird).

Was sind da eure Empfehlungen?

Danke und Gruß
JJ



EDIT: ich sollte anmerken, 99% der VA´s bei mir spielen sich im Umfeld <300 Leute ab (mal auf den Strom,lichbedarf gesehen, also im 16a Umfeld)

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#2

Beitrag von Pichl »

Ich arbeite mit 3 seperaten 19" Verteilern. Wobei alle in einem Case verbaut sind und kombiniert betrieben werden (können).

1. Eigenbau mit 63A Anschluss und 2x CEEC32A Ausgang. Zusätzlich noch ein Sentron PA3200 mit großem Lastschütz für Lastabwurf bei "schlechtem Netz".

2. Botex 32A Eingang mit 6 x B16A Schuko Ausgängen... mit Spannungs-/Stromanzeige.

3. Eigenbau 32A Eingang und 4x CEE16A Ausgang (1x mit C Automaten und 3x mit B Automaten. Hierbei jeder seperat schaltbar).


Worauf ich achten würde:
- 19" tauglich. Dann kann der Verteiler bei Bedarf auch mal mit anderen Geräten kombiniert werden. Außerdem ist der Platzbedarf meist geringer als bei "normalen" Verteilern.
- mit Spannungsanzeige. Ggf. auch Strom...
- seperate Sicherungsautomaten (bei dickem Strobo auch gerne mit C Automaten)

Ob 16A oder 32A würde ich davon abhängig machen wo es hin gehen soll. Ich habe mich für 32A entschieden um flexibel zu bleiben.
Bei Bedarf wird adaptiert und halt nur 3 von 6 Automaten eingeschaltet.

#3

Beitrag von scauter208 »

Ein RCD (neue Bezeichnung für FI) soll bei Erdungsfehlern an Geräten auslösen.
Da in den meisten Verteilern/Sicherungskasten ein RCD verbaut ist, braucht man nicht unbedingt noch einen.
Einen extra RCD zu haben schadet aber nicht, da man ja nie weiß ob in der Hauptverteilung einer verbaut ist und ob der überhaupt noch funktioniert.
Das ist also unabhängig ob 16A Schuko oder 16A/32A CEE.

Wen man von 32A auf eine 16A Steckdose geht muss die Steckdose mit einen 16A abgesichert sein, das gleiche gilt auch für CEE 16A.

Wen du mehr Strom brauchst würde ich schon eher zum 32A greifen, und dann eben auf 16A runter.
Wen du mal längere Strecken hast ist das 32A CEE Kabel mit mehr Querschnitt auch viel besser.
Mir wurde eine 0 geklaut....

#4

Beitrag von Sigo »

Wenn du mit 16 A hinkommst dann nimm einen günstigen 16 A Würfel oder Bauverteiler. Ein 19" mit Sicherungen ist rausgeschmissenes Geld. Die 16'er Dose ist ja bereits in der Verteilung entsprechend abgesichert. Ein 0,03 FI / RCD würde da mehr Sinn machen. Teilweise hat man in alten Locations noch 0,5 FI. Besser deiner löst aus als der im evtl. verschlossenen Verteilerschrank.

Bei über 150 PAX plane ich aber grundsätzlich mit 32 A Anschluss. Hier brauchst du doch mind. 2 Amps. Die MÜSSEN zusammen auf eine Phase um Störungen zu vermeiden. Da wir es mit 16A schon arg knapp bis unmöglich.
Ich habe ein 32A Botex in 19". Die hinteren 6 Schuko habe ich nach vorne in die Blende gelegt + jeweils Powercon parallel. Eine 16'er CEE Dose ist zusätzlich nur hinten. Hier kann man auch mal Motoren betreiben. (daher gebrückte Automaten !!) Angeschlossen ist der Block direkt hinterm RCD - also parallel zu den anderen Sicherungen.

[ externes Bild ]

Die 32'er Verteilung kannst du mit Adapter ja auch an 16A CEE betreiben. Musst dann hat schauen das du nicht überlastest....


Den geilsten Stromverteiler hat aber Voice Acoustik im Programm. Jede Sicherung einzeln als Kombi -RCD. Da fliegt wirklich nur der jeweilige Automat.
[Externes Bild laden...]

#5

Beitrag von Pichl »

Sigo hat geschrieben:Den geilsten Stromverteiler hat aber Voice Acoustik im Programm. Jede Sicherung einzeln als Kombi -RCD. Da fliegt wirklich nur der jeweilige Automat.[/bild]
Die Automaten kosten ne gute Stange Geld. Ich habe Licht und Ton über getrennte RCDs laufen. Beim Licht ist (gerade Outdoor) doch eher mal was.

#6

Beitrag von Sigo »

Getrennt ist auch nicht schlecht. Ist dann aber auch selbstbau oder ?
So ein ABB DS201C16A30 kostet in der Bucht zw. 35 und 45 €. Das ist nicht viel für das was er kann. Daher auch Prima für eigene Konstruktionen.
Die komplette Verteilung von Voice Acoustik liegt bei ca. 700€ . Das ist auch mehr als fair. Alleine die Kombianzeige mit Betriebsstundenzähler etc. liegt m.W. bei 200 €. Dazu 100% Handarbeit Made in Germany.

#7

Beitrag von Andy78 »

Servus zusammen...
Heute mach ich mal den Leichenschänder und Kram das Thema mal wieder hoch... (weil ich denke, dass die Frage hier wenigstens halbwegs gut hinpasst...)
Mein elektrisches Wissen ist durchaus fortgeschritten, wenn auch nicht "professionell gelernt".
Darum geht's auch nur am Rande, d.h. wenn ich was verdrahte, hab ich sowohl n "Gelernten" als auch n Meister an der Hand, dass mir einer drüberguckt...
Vieles ergibt sich aber ja auch durch vernünftiges Nachdenken und gesunde Anwendung von ein wenig Verstand.

Nun gibt's mal doch eine Frage, die mir net soooo plausibel wird, nämlich die Nutzung von Verteilungen z.B. 380V CEE16 oder CEE32 auf 3/6 mal 16 A Schuko@230V.
Logisch, drei Phasen Drehstrom L1,2,3 mit einem Null und einer Erde sind teilbar auf drei Schuko, wo jeder all das hat, was er zum Leben braucht.
Dass ich bei echtem Drehstrom auch alle drei Phasen mit 16A (bleiben wir zur Vereinfachung mal bei der kleinen Strippe und lassen die 32 und mehr außen vor, wenn auch die Frage gleich ist) voll belasten kann, z.B. mit dickeren Motoren u.ä., ist soweit klar.

Wenn ich aber nun die auf 3*230V verteilten Steckdosen mit jeweils 16A belasten will, sehe ich folgendes Problem, das im echten Drehstrombetrieb nicht auftaucht: Im Worst Case jage ich 48A auf dem Rückweg über den Null-Leiter :shock: oder hab ich da nen Denkfehler? Okay, Das Verbraten der abgenommenen Leistung durch den Verbraucher findet statt, ja. Aber reduziert das die anliegende Stromstärke auf dem NL tatsächlich gegen Null...? Systematisch muss ja eigentlich vor und nach dem Verbraucher "Saft" in gleicher Größe durch..?
Bilde mir eigentlich ein, in Physik gar net sooo schlecht aufgepasst zu haben :roll:
Oder ist das tatsächlich in der Praxis dann doch "so überaus seltenst" zu erreichen, dass dieser Fall letztlich doch keine echte Praxisrelevanz mehr hat?
Steh glaub ich grad bissl auf der Leitung :lol2:
Gruß Andy

#8

Beitrag von Robin00 »

Soweit ich mich erinnere, heben sich die Ströme bei gleicher Belastung durch Phasenverschiebung auf, meine ich...

#9

Beitrag von Andy78 »

:lol:
Ajo merci für die fixe Antwort!
Irgendwo in die Richtung könnte der Trick gelegen haben, das kann gut sein... (Glaub inzwischen kommt zu dem blond noch vergesslich oder so...)
Gruß Andy

#10

Beitrag von jones34 »

Wenn man alle Phasen gleich belastet hebt sich das auf, ja. Gleich belastet heißt nicht nur gleiche Leistung sondern es muss die gleiche komplexe Impedanz dran hängen.
In der Regel funktioniert das ganz gut. Man Belastet ja nicht eine Phase jeweils 100% kapazitiv, ohmsch und induktiv.
Deswegen ist der beim Stromnetz auch immer nur ein dünnes Drähtchen im vergleich zu den anderen Leitern.

#11

Beitrag von Sigo »

Bei gleichmässiger Belastung kann man theoretisch den Null als Sternpunkt weglassen. Bei ungleicher Belastung fliesst hier die Differenz.

#12

Beitrag von Andy78 »

Herzlichen Dank Ihr Lieben!
Da hat sich irgendwie dann doch mal wieder so ne kleine Vergesslichkeitslücke offenbart :D
Ja ja die Phasenverschiebung 8-)
Dank Euch passt mein Universum wieder :lol: und das Ding ist wieder rund und logisch :top:
Merci!
Gruß Andy

#13

Beitrag von Gast »

Sigo hat geschrieben:Bei gleichmässiger Belastung kann man theoretisch den Null als Sternpunkt weglassen. Bei ungleicher Belastung fliesst hier die Differenz.
Wobei im schlimmsten Fall der doppelte Nennstrom auf dem Neutralleiter fliessen kann, wenn es zu einer extrem ungünstigen Kombination aus induktiven und kapazitiven Lasten auf den Aussenleitern kommt. Wobei das eher ein Spezialfall ist, den man selbst für Demonstrationszwecke nur schwer provozieren kann. Manche billigen Dimmer schaffen es interessanterweise bei exakt 66% Ansteuerung ebenfalls irgendwie, durch die erzeugten Oberwellen, Ströme dieser Größenordnung auf dem Neutralleiter zu produzieren.
Wobei es nur der Vollständigkeit halber gesagt sei - große Relevanz für die Praxis hat es eher nicht, der Zustand ist schon unter kontrollierten Bedingungen nur schwer herbeizuführen und stellt selbst dann primär erstmal keine große Gefahr dar, obwohl es bedrohlich klingt.
Zum Problem eird es erst wenn andere Bedingungen ebenfalls kritische Dimensionen haben, z.B. hohe Temperaturen und ,gegenüber der Leitungslänge, kritisch dimensionierte Leiterquerschnitte. Das ist jedoch generell ein ungünstiger Zustand...

#14

Beitrag von Sigo »

Danke. Wieder was gelernt !
Wie war das denn noch bei einem Nullleiter-Abriss bei ungleicher Belastung. Dann kommt es ja zu Überspannung an den Geräten (meine mich zu erinnern das jemand hier davon berichtet hat. Null war auf FI in anderem Stromkreis Aufgelegt und bei Auslösung dieses FI dann weg.... Endstufen durch....). Eigentlich würden die 400 Volt dabei ja auf zwei in Reihe liegende Geräte laufen.

#15

Beitrag von Pichl »

Das ist so korrekt. Der Sternpunkt "wandert" in Richtung des am stärksten belasteten Außenleiters. Im schlimmsten Fall also auf fast 0V. Die beiden anderen Phasen wandern dann auf fast 400V hoch, obwohl es nur 230V sein sollten/dürfen.

Es gibt auch günstige Phasenwächter. Es muss nicht immer gleich was mit komplexer Netzanalyse sein. Ein 230V Koppelrelais kann einen Neutralleiter auch überwachen. Reißt dieser ab, fällt das Relais ab und kann z.B. ein großes Lastschütz (ab)schalten.

#16

Beitrag von Sigo »

Ah ja ok. Super und Danke !

#17

Beitrag von d-c »

Andy78 hat geschrieben:Im Worst Case jage ich 48A auf dem Rückweg über den Null-Leiter :shock: oder hab ich da nen Denkfehler?
Gruß Andy
Diese theorie habe ich allerdings auch schon von elektrofachkräften gehört also halb so schlimm :D

Ich weiß nicht woher der irrglaube kommt dass man durch unsymetrisch Lasten den N-Leiter überlasten kann.
Warscheinlich weil in der Berufsschule sowas immer mal wieder genannt wird allerdings in abhängigkeit von Oberschwingungen (3. Harmonische im Netz).

#18

Beitrag von Lukas-jf-2928 »

Sieht man aber mal öfter, aber meist wohl eher einfach Kontaktprobleme/Übergangswiderstände zu hoch -> Wärme -> schmort.
Im Saturn hier in der Stadt ist der 95qmm oder sogar noch dickerer N paarmal schon abgeraucht, warum auch immer. Müsste man mal praktisch testen und messen.

#19

Beitrag von d-c »

Lukas-jf-2928 hat geschrieben:Sieht man aber mal öfter, aber meist wohl eher einfach Kontaktprobleme/Übergangswiderstände zu hoch -> Wärme -> schmort.
Im Saturn hier in der Stadt ist der 95qmm oder sogar noch dickerer N paarmal schon abgeraucht, warum auch immer. Müsste man mal praktisch testen und messen.
Schau doch mal wie viele Geräte in nem Saturn laufen. Wohl 95% mit SNT's von zweifelhafter Qualität. Da kommt an der Hauptverteilung wohl nur noch Dreck an, will garnicht wissen wie da der Sinus aussieht wenn man mal mit nem Netzanalysemessgerät dran geht. Daher wohl auch der überbelastete N-Leiter. Sieht man ja auch ab und an bei großen Bürogebäuden

Gruß d-c :toptop:

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