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Bestückung Bandpässe 6ter Ordnung anno 2019

Allgemeine Diskussionen/Fragen zum Thema DIY im Bereich PA

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

#21

Beitrag von Inspector »

Big Määääc hat geschrieben:also,
der Void hat eine Belasbarkeit von 1000 Watt RMS,
würde er neueren Entwicklungs- ,Baudatums und Produkt gewisser organisierter Hersteller,
dann hätt der locker 1400-1600 Watt AES im Papier stehen ;)
hmm, laut Jens Droesssler hat die Spule vom void thermisch weniger Reserven als eine aktuelle 4" ?
Big Määääc hat geschrieben: laut dem oberen Bild sieht es für mich so aus,
als wäre die Spule aus dem Magnetspalt gesprungen ( leicht verbeult in der Höhe )
und ist dann abgefackelt.

sowas kann auch Folge eines immer wiederkehrenden quasi DC Displacements sein,
wobei weder progressive Einspannungen, noch korrektes DSP helfen können,
wenn es richtig heiß hergeht.
voice coil DC- displacement followed collapse, aka "hörnli- phänomen" ? :D
demnach müsste dann die Spule infolge der Nullagenverschiebung nach Vorne dem Spalt entflohen sein, um dann irgendwie verkantet oder verformt auf der oberen Polplatte aufzusitzen und infolgedessen eine Stauchung bzw. Ausknickung erlitten haben ?

mir sah das eher so aus, als ob die Schwingspule durch Verformung/strukturelle Auflösung/Wärmeausdehnung einfach nicht mehr durch den Spalt passte... der Knick ist recht nahe an der Membran, und der Draht war teilweise über den eigentlichen Spulenanfang hinaus Richtung Membran verschoben. Das Spulenende sah dagegen recht unversehrt aus.

Was sind denn so die typischen Temperaturbereiche für Schwingspulen ? plus 100K machen bei einer 127mm Kupferspule etwa 0,2mm mehr Durchmesser.
Leider habe ich den Draht gleich entfernt; ich werde heute mal den zweiten Treiber demontieren und das mal etwas genauer ansehen

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#22

Beitrag von Ralle14 »

Inspector hat geschrieben:mir sah das eher so aus, als ob die Schwingspule durch Verformung/strukturelle Auflösung/Wärmeausdehnung einfach nicht mehr durch den Spalt passte... der Knick ist recht nahe an der Membran, und der Draht war teilweise über den eigentlichen Spulenanfang hinaus Richtung Membran verschoben. Das Spulenende sah dagegen recht unversehrt aus.
DC Offset würde ganz gut zu deiner Beschreibung passen. Wenn das untere Spulenende noch in Ordnung war hat dieser Teil noch ausreichend Kühlung gehabt, während der obere Teil durch das Displacement ohne Luftspaltkühlung verbrannt ist. Der Knick nahe der Membran könnte entstanden sein, als die komplette Schwingspule aus dem Spalt geschleudert wurde und dann auf der oberen Polplatte aufgeschlagen ist.

#23

Beitrag von Big Määääc »

könnte natürlich auch sein,
das durch Hubmangel der äußere Teil der Spule zu warm,
und der Kleber sich gelöst hat.
dann verkeilt und aufwiedersehen.

würde man nur rausbekommen,
wenn du nochmal einen in Zeitlupe killen würdest :lol2:

Hubmangel ist halt termisch ein nicht zu unterschätzendes Problem,
das auch die heutigen HightechTreiber treffen kann,
wenn es die den gäbe ;)

die M-Force Treiber sind die einzigsten,
die ich wüsste,
die nach den Servodrive Antrieben ein anderes Kühlprinzip haben.

es hat sich eig nix an dieser Sache seit Jahrzehnten getan,
aber die Messbedingungen haben sich, .... ääähäääm ... angepasst :shock:
die Kleber sind zwar etwas besser geworden,
aber das soll den leistungsmäßigen Sprung erklären ?!

wenn du es sehr sehr betriebssicher haben willst,
dann brauchst nen Treiber mit sehr hohem Luftspalt vs Spulenhöhe.
nur ein dummes Pferd springt höher als es muß !

#24

Beitrag von Inspector »

Big Määääc hat geschrieben: wenn du es sehr sehr betriebssicher haben willst,
dann brauchst nen Treiber mit sehr hohem Luftspalt vs Spulenhöhe.
ich befürchte aber, wenn ich zum void einfach einen alten Heizlüfter in Reihe schalte, komme ich auf ein ähnliches Ergebnis ;)

Nee, jetzt mal im ernst :lol2: im Bandpass brauch ich nach meiner Denke erst einmal Kraft. Wenn die nicht da ist, bewegt sich die Membran nicht gegen einen Widerstand, und die Energieabgabe an den Resonator geht gegen Null. Für einen Bandpass sechster Ordnung heißt das automatisch output gegen Null, jetzt mal einfach so ganz blöd gedacht.
Ist Kraft vorhanden bewegt sich die Membran, aber dazu braucht der Treiber ein gewisses Hubvermögen. Also eigentlich: je mehr Kraft ich hab, desto mehr Hubvermögen brauch ich. In der Treiberbaupraxis ist es wohl aber in der Regel so, dass diese beiden Parameter tendenziell eher gegenläufig zu sein scheinen. Zu lange, ungenutzte Spule tut auch nicht gut wegen kokelnden Enden.

Also hat der ideale, reale Luftfeder-/Luftmassesystem- Inschwingungsversetzer irgendwo seinen break- even, wo der vorhandene Hub gerade ausreicht, um die zur Verfügung stehende, möglichst hohe Kraft auszufahren zu können ?

In echt wäre das dann wohl so ein Treiber, der auf dem Tuning einen sehr hohen, spitzen Peak macht ?

Für eine Bassreflexbox bringt mir diese Überlegung nicht so viel, weil ich im überresonanten Bereich Hubüberkapazität gut gebrauchen kann.
Für einen Bandpass schon eher.


viel Geschwafel, kurzer Sinn: die meisten modernen Chassis scheinen mir wegen den vergleichsweise exorbitanten Hubreserven eher für Reflexe optimiert zu sein.
Einzig der 18DS115 scheint mir da ein wenig aus der Art zu schlagen. Ich hab mir jetzt mal 2 bestellt, und werde die mal antesten.
Wenns gar nichts wird im X1, kann ich den immer noch in Kompaktreflexe stecken 8)
Zuletzt geändert von Inspector am 24. Jan 2019 21:55, insgesamt 4-mal geändert.
Für diesen Beitrag von Inspector bedankte sich:

#25

Beitrag von Inspector »

Ralle14 hat geschrieben: DC Offset würde ganz gut zu deiner Beschreibung passen. Wenn das untere Spulenende noch in Ordnung war hat dieser Teil noch ausreichend Kühlung gehabt, während der obere Teil durch das Displacement ohne Luftspaltkühlung verbrannt ist. Der Knick nahe der Membran könnte entstanden sein, als die komplette Schwingspule aus dem Spalt geschleudert wurde und dann auf der oberen Polplatte aufgeschlagen ist.

An einen Aufsetzer will ich noch nicht so ganz glauben, weil entsprechende Spuren weder an der Spulenunterseite noch sonstwo zu finden waren. außerdem steckte die Spule so halb abgestreift und aufgestaucht IM Spalt ..
Als ich den zweiten Treiber heute demontiert habe, war fast das ganze Spuleninventar unter der Polplatte angehäuft, wie an der Polplattenunterkante abgestreift. Der Spulenträger lies sich nur in Stücken und mit Gewalt aus dem Spalt entfernen.

@Big Määääc: oder meinst Du mit "hohem Luftspalt" die obere Polplattenstärke :?:

#26

Beitrag von Big Määääc »

in welche Richtung das DC Offset geht ist unterschiedlich,
aber immer mit selber Wirkung.

es entsteht auch nicht bei Hub,
sondern in Verbindung mit Resonanzen,
zB Eigen-, Einbau-, Bassreflex- , oder oder..... -resonanz,
und schaukelt sich dann auf.

bei den neueren Treibern wird das aber oft schon getestet,
und dann bei deren Mechanischer Konstruktion mitbedacht.
kann aber immer wieder auftreten,
denn dafür brauchts halt verschiedenen Zustände des Lautsprecherchassis.
eine warmgewalkte Mechanik führt zu ganz anderen Ergebnissen,
als eine kalte.
drum sind kurze Vollgastest ohne vorherigies Warmfahren auch eher nutzlos
um MaxpegelAussagen zu treffen.
also Langhubchassis iwo reinschrauben und dann mal eben bei Vollgas messen eher "nur nett" .
nur ein dummes Pferd springt höher als es muß !

#27

Beitrag von Inspector »

Die Treiber sind heute angekommen. Machen einen guten Eindruck, man sieht schon an der Sicke und der Zentrierspinne dass die ordentlich Hub können. Sehr tiefe, konische Membran

Vor dem Messen im X1 würde ich die Treiber gerne einwobbeln lassen. Auf der B&C Seite steht zu den Parametern:
"Thiele-Small parameters are measured after a high level 20 Hz sine wave preconditioning test"

20 Hz Sinus ist klar.

Free air macht wohl auch Sinn.

Aber was ist "high level" ? Linearen Hub ausreizen oder noch mehr ?

Als Zeitraum hätte ich das ganze mal 50 Stunden laufen lassen (das las ich desöfteren beim 18sound NLW9600 und Konsorten)
Zuletzt geändert von Inspector am 30. Jan 2019 07:27, insgesamt 1-mal geändert.

#28

Beitrag von stoneeh »

...................

#29

Beitrag von Jens Droessler »

An der Kühlung hat sich eine ganze Menge getan. Die Antriebe wurden mehr und mehr darauf optimiert, Luft mit hoher Geschwindigkeit durch den Magnet zu pusten, anstatt einfach möglichst große Löcher in selbigen reinzutun. Das sah man z.B. sehr gut bei. Eighteensound 18LW1400 umd dessen Weiterentwicklung 18LW2400: Der 1400 ist reconebar mit der 2400er Pappe, wird dadurch aber nicht belastbarer. Das kommt erst, wenn man das Schaumstoffformstück in die Polkernbohrung einsetzt, die so geformt ist, dass die Luft einerseits deutlich höhere Geschwindigkeiten erreicht (gleiche Menge Luft durch kleineren Querschnitt) und andererseits so gelenkt wird, dass damit eine möglichst hohe Kühlwirkung erzielt wird.
Kurzschlussringe tragen in modernen Designs zur Kühlung bei, weil der Luftspalt thermisch länger wird, ohne magnetflußtechnisch länger zu werden. Split coils wie Eighteensounds Tetracoil erlauben bessere Kühlung durch mehr Spulenoberfläche (was eigentlich nichts neues war, aber das JBL Patent darauf lief aus, sodass jeder diese Technik anwenden kann). Neue Wicklungstechniken. Dicker gewickelte Überhänge der Spule... Ums nochmal zu sagen: Es hat sich eine Menge getan.
Zuletzt geändert von Jens Droessler am 1. Feb 2019 04:12, insgesamt 1-mal geändert.
ACHTUNG! Weil bei Facebook nur Idioten arbeiten, ist mein altes Profil dort auf unabsehbare Zeit nicht erreichbar. Wer etwas von mir will, der schreibe mir hier eine PN oder kontaktiere mich auf meinem neuen Facebook-Profil.

#30

Beitrag von Inspector »

Danke für die Infos, das klingt für mich plausibel. Über die diversen Stellschrauben der Zwangskonvektion lässt sich schon so einiges holen. CFD ist inzwischen erschwinglicher und wesentlich verbreiteter als noch in den Nullerjahren, das macht auf dem Gebiet einiges einfacher und könnte wohl so manchen Entwicklungsschub erklären.

Ich werde am Wochenende zusehen, dass ich die B&Cs konditioniert bekomme. Bevor ich messen kann, muss ich am Gehäuse noch eine Versteifung ändern damit der 18ds115 auch rein passt. Also Messen vielleicht im Laufe der nächsten Woche. 8-)

#31

Beitrag von Big Määääc »

was ich bei den sagenumwobenen Neuerungen allerdings stutzig macht.

JBL hat die hintereinander-liegend Spulen entwickelt um eine elektrische Bremse in Grenzauslenkung zu haben,
und hat den kleineren Spulendurchmesser mit seiner nun kleineren Klebefläche am Membranhals in Kauf genommen.
sonst wird das Magnetsystem iwan auch unrentabel.

und der dreilöchrigen Schaumpröppel in der LW2400 Polkernröhre erinnert stark an die JBL 2226 Luftführung,
kost natürlich iwo was durch Strömungsverluste,
die auch gern fürs DC offset herhalten.

und der dicke Stroker PA Bass mit seinem Aufbau mit über und unter gesetzten DM-Ringen ist auch schon nen paar Jährchen alt.

man könnte natürlich jetzt noch die Inside/outside Wickeltechnik anführen,
die wär auch Technik ist allerdings schon arg methusisch.

sind da überall soviel Patente drauf,
das man das so iwie seltenst zusammen bekommt ?!?
nur ein dummes Pferd springt höher als es muß !

#32

Beitrag von Jens Droessler »

Big Määääc hat geschrieben:was ich bei den sagenumwobenen Neuerungen allerdings stutzig macht.
Naja, sagenumwoben? Da ist doch kein Voodoo bei und physiklaisch nachvollziehbar.
JBL hat die hintereinander-liegend Spulen entwickelt um eine elektrische Bremse in Grenzauslenkung zu haben,
und hat den kleineren Spulendurchmesser mit seiner nun kleineren Klebefläche am Membranhals in Kauf genommen.
sonst wird das Magnetsystem iwan auch unrentabel.
Nunja, neue Produkte wie der Eighteensound 18NTLW5000 haben ja eine 4,5" VC und Neodym. So unrentabel kanns wohl nicht sein...
und der dreilöchrigen Schaumpröppel in der LW2400 Polkernröhre erinnert stark an die JBL 2226 Luftführung,
kost natürlich iwo was durch Strömungsverluste,
die auch gern fürs DC offset herhalten.
Das mag daran erinnern, ist aber was anderes. Die JBL "Löcher" sind ja das Vented Gap Cooling System. Die Löcher führen direkt zum Luftspalt, sind also keine Polkernbohrung wie beim 18LW2400. Und ja, das ist wieder etwas, wo JBL ein Patent drauf hat(te). Das Prinzip, was Eighteensound anwendet, nämlich Verkleinern der Polkernbohrung für höher Luftgeschwindigkeiten findet man in anderer Form auch bei B&C, wo manches Chassis in einer Überarbeitung ein Gotter mit weniger durchlässiger Fläche in der Polkernbohrung bekamen. Das erste Mal, dass ich ein solches Vorgehen gesehen habe, war bei Nexo, wo in den 90ern fast alle Chassis ein Stück Metall über die Polkernbohrung geklebt bekamen, mit kleinen Ausschnitten für die Luftbewegung. Schon die PS15 hatten das.
und der dicke Stroker PA Bass mit seinem Aufbau mit über und unter gesetzten DM-Ringen ist auch schon nen paar Jährchen alt.
Ja, das Prinzip ist ja nun noch deutlich älter. Hilft aber nichts: Auch vor zehn fünfzehn Jahren hatten die meisten (der wenigen) Extremlanghuber das Problem, dass die Spulenenden gerne abgefackelt sind. Die letzten paar Millimeter an jedem Ende pechschwarz und in der Mitte noch "wie neu". Die Idee, Demodulationsringe zur Verbesserung der Kühlung zu nutzen, war wohl nicht so populär.
man könnte natürlich jetzt noch die Inside/outside Wickeltechnik anführen,
die wär auch Technik ist allerdings schon arg methusisch.
Aber auch da gabs in den letzten fünf Jahren noch die eine oder andere Detailverbesserung...

Es gäbe noch zig Möglichkeiten, die Kühlung zu verbessern, etliche davon auch schon nicht mehr sooo frisch, z.B. Communitys Air Force-System, aber eben sehr aufwändig. Vieles davon funktioniert nur mit auch passend gestalteten Gehäusen, wovor die Chassishersteller natürlich zurückschrecken. Anderes ist teuer in der Herstellung und damit unrentabel gegenüber dem Ergebnis. Wieder anderes ist mechanisch anfällig. Ich denke, man tut da, was man kann und was innerhalb eines gewissen Rahmens sinnvoll ist.
ACHTUNG! Weil bei Facebook nur Idioten arbeiten, ist mein altes Profil dort auf unabsehbare Zeit nicht erreichbar. Wer etwas von mir will, der schreibe mir hier eine PN oder kontaktiere mich auf meinem neuen Facebook-Profil.

#33

Beitrag von Inspector »

So siehts aus im unveränderten Gehäuse, zumindest bei gleich weit aufgedrehter Messendstufe:

[ externes Bild ]

void schwarz, B&C blau.

wie in meinen WIN- isd Simulationen tritt der B&C etwas mehr auf den Abstimmfrequenzen hervor.

Ich habe schon damit angefangen, mit modifizierten Tunnellängen etc. zu messen. Da das mit dem Messen bei mir wegen der Wohnbebauung immer etwas umständlich ist, dauert das noch.

#34

Beitrag von Inspector »

so liebe Leute,
inzwischen habe ich fleißig gemessen, bretter gespaxt, gemessen, überlegt, bretter gespaxt, wieder gemessen und so weiter.
Unterm Strich kann man auf jeden Fall sagen, dass eine so Bretterkiste zumindest qualitativ das macht, was auch eine Simulation tut.
Anfang März steht steht die erste Veranstaltung mit den Kisten an, und jetzt stehe ich ein wenig vor der Abstimmfrage.

Wenn ich den X1 in natura [ externes Bild ](so sehen die aus) hernehme bekomme ich mit dem 18DS115 eine +4dB Peak bei 60Hz:
[ externes Bild ]
Das Tuning der kleinen Kammer liegt bei 57- 58 Hz etwa.

Um den Peak wegzubekommen, hab ich zunächst mal tiefer getunt; im folgenden Graph sieht man die Frequenzgänge verschiedener Tunnellängen der kleinen Kammer:

[ externes Bild ]

Originallänge, +150mm, +275mm (rot). Das Tuning rutscht dann auf 54 bzw. 51 Hz runter.

Wenn man jetzt die kleine Kammer nochmal um 10 Liter verkleinert, kommt da folgendes raus:
[ externes Bild ]

schön glatter F- Gang im Bandpassfenster.

sieht toll aus, jetzt ist die Frage: macht das auch Sinn ?

Überlegung 1:
Ich habe den 18DS115 in WINISD exemplarisch simuliert, jeweils gleiche Abstimmung der großen Kammer (175Liter/33Hz).
Im Vergleich:
A) glatte Abstimmung mit tiefgetunter Kammer, demenstsprechend schmalbandig wirkungsgradstark.
B) höher abgestimmte kleine Kammer, entsprechend breitbandiger mit Wirkungsgradanstieg zu den hohen Frequenzen hin.
C) 175L/33Hz Bassreflex.

[ externes Bild ]

Wenn man sich jetzt mal den Hub ansieht (P=3000Watt), und einen Anwendungsbereich von 30- 60 Hz betrachtet, dann hat:

A) am wenigsten Fläche unter der Hubkurve
B) mehr
C) am meisten

Das heißt die an sich ideal aussehende, glatte und schmale Bandpassabstimmung A) verlangt vom Treiber wenig Hub; bzw. lässt über
den Einsatzfrequenzbereich wenig Hub zu.
--> taugt das überhaupt was für einen modernen Treiber, der 13mm realen Hub hat ?
Wenn ich den Hub zu sehr begrenze, fackelt mir das Ding doch viel schneller ab als in den Varianten B) oder sogar C); auch wenn ich den fehlenden Wirkungsgrad durch EQing ausgleichen muss. Hub können die neuen Treiber ohne Ende, und wenn Sie huben, kühlen sie auch besser die Verlustwärme weg ?

Zu Denken geben mir auch Konstrukte wie die 18Sound Bauvorschläge Bandpässe; das Tuning der oberen Kammer irgendwo über 100 Hz, oberhalb des angedachten Einsatzbereiches. Steckt da genau obige Überlegung dahinter, oder ist das nur ein konstruktiver Trick um zwei 18er auf 1100mm Breite zu quetschen mit dem Nebeneffekt etwas Klirrgeräusche wegzufiltern ?
http://www.eighteensound.com/Portals/0/ ... 165227-100

Überlegung 2:

Den Varianten A), B) und C) mal 150°C Schwingspulenerwärmung verpasst:
[ externes Bild ]
oben kalt, unten warm.
Auch hier finde ich eine Abstimmung B) oder die Bassreflexkiste C) zumindest vorteilhafter aussehend.

Zuletzt noch mal eine Messung in Originalabstimmung Einser- vs Zweierstack:
[ externes Bild ]
Tut sich doch einiges. Einfach bei knapp 60Hz 3 -4 dB rausziehen und gut ?

#35

Beitrag von Impact »

Wie kommst du denn auf 57-58 Hz Kammertuning? Laut Rog ist die Kiste mit 38,5 Hz in der unteren Kammer entworfen. Ich bin immer noch der Meinung der 18DS115 passt nicht zum X1, Simulation sieht jetzt auch nicht atemberaubend aus. (Wo hast du eigentlich gemessen?) Hast du dir mal den Oberton mitgeordert und probiert? Ich hab leider keine Messung unserer zur Hand, aber kann bei der nächsten großen VA bestimmt mal eine machen.

#36

Beitrag von Inspector »

Ich habe die Tunings mittels Serienwiderstand, Multimeter und Signalgenerator bestimmt; ich komme damit so auf 34 und eben 58 Hz, deckt sich ja so in etwa mit den Messungen. Der rog hat irgendwo mal als Eingabe für eine Simulation 38,5 und 73,5Hz (im Vollraum ohne virtuelle portverlängerung durch den Boden ?) angegeben. Mein Gehäuse ist zwar nicht ganz Original, aber mit dem void misst sich ein ziemlich glatter Verlauf.

Alle meine Messungen sind draußen auf einem großen, einsamen Parkplatz gemacht worden.
Ich habe jetzt noch keinen Oberton bestellt, das mach ich vielleicht noch. Messungen davon wären natürlich genial 🙂
Aber so schlecht scheint mir der 18ds115 doch gar nicht zu sein:
- etwa gleich laut (ok, geringerer Rdc als der void)
- eine kleine Schippe mehr Tiefgang
- potentiell besseres grosssignalverhalten
- kann eventuell mehr Leistung ab
- leichter ;)
Ein Nachteil ist natürlich erstmal der unausgeglichene Frequenzgang, aber ohne einmessen und Controller werde ich das Ding eh nicht betreiben.

#37

Beitrag von Impact »

Dein Gehäuse ist höher, oder? Sieht zumindest so ungewohnt lang aus, wenn er liegt.

Na ja, ist dein Geld, aber ich würde nicht 500€ (sprich etwa 200€ mehr) ausgeben für einen Extra-Buckel bei 60 Hz und einem direkten Knick bei 70 Hz, aber etwas mehr Tiefgang. Klar kann man das ordentlich einmessen und controllern, der B&C kann auch definitiv mehr ab, aber mit etwas Feingefühl und halbwegs vernünftigem Limiter machen da "günstigere" Chassis im X1 keine schlechtere Figur - selbst der Void. Ich hab leider erst Anfang Mai die Möglichkeit zum Messen, aber kann dir das dann gerne zukommen lassen, falls du bis dahin nicht eher warst.

#38

Beitrag von Inspector »

Ja, das Gehäuse (1080x750x500) hab ich genau so geschreinert, das zwei der Kisten nebst 15/3er Topteilen, Monitoren, Amps, Kabel und sonstigen gedöns in meinen pkw passen. Insofern liegt dem ganzen schon ein wenig das Bedürfnis zu Grunde, aus dem vorhandenen Material möglichst viel Krach herauszuholen.

#39

Beitrag von Inspector »

Inzwischen liegen ein paar Praxiserfahrungen vor mit den 18DS115 bestückten X1.
Die Bandpässe wurden bisher im selben Raum am selben Aufstellungsort wie vorher mit den Voids betrieben. Allerdings wurde auf Basis von Messungen anders EQt, sowie bei der Gelegenheit gleich der unsägliche Bass-Boost der Modus Endstufen durch umlöten deaktiviert.

Der Vergleich ist also im höchsten Maße subjektiv, enthält Unwägbarkeiten und beruht auf Erinnerungen an die zusätzlich noch von der jeweiligen Tagesform des Gehörs abhängigen Klangempfindungen:

- Die Effizienz ist scheinbar nicht wesentlich anders als mit den Voids.

- Es kommt eine Ecke mehr Tiefbass raus.

- Die Djs berichteten früher manchmal von Geruch "wie verbrannte Elektronik" (void Spulenträger aus so Pertinax- ähnlichem Zeug ?)
Das trat bisher überhaupt nicht auf. Ein ausgedehnter Vollgas- Test war aber bisher leider noch nicht drin.


Ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden. Auf der anderen Seite überlege ich, ob ich nicht doch in den 1080x750x500 Bauraum des X1 einen Doppelachtzehner mit 2x18ds115 quetsche.
Simulativ schaut es recht vielversprechend aus, den Tunnellängen-/-querschnitt-/-volumenbedarfs- Kompromiss werde ich aber praktisch ausprobieren. Ich hab auf jeden Fall noch mal einen B&C bestellt, als Reserve und zum testen.

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