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[Umbau] Bass Amp mit L15D und Kreuzer PreAmp

Elektronische DIY Projekte wie z.B. Aktivweichen, Verstärker, Netzteile etc.

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Gast »

Wie schon im Hifi Forum möchte ich auch hier mal ein kleines Projekt von mir vorstellen:

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Sieht von vorne aus wie ein harmloser kleiner Übungsverstärker, oder? Die Rückseite verrät schon etwas mehr.

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In Wirklichkeit stecken darin zwei (eines wird gerade ersetzt) LD-15Pro mit einem 500W Schaltnetzteil (das produziert auch +-15V und nochmal +12V mit separater Masse für die Infrastruktur) um bei Bedarf nicht nur den integrierten 10er anzutreiben, sondern auch bis zu zwei externe Lautsprecher, mir schweben z.B. zwei 4x10er vor, mit Mitteltöner und Horn. Als PreAmp fungiert eine Schaltung von Albert Kreuzer mit drei FETs. Klingt beinahe etwas nach Röhre. Neben dem vorhandenen Ausgang für den Tuner wurde ein Insert vorgesehen.
Von mir kam als Buffer für den Insert, vor den Endstufen, noch eine Schaltung auf Lochrasterplatine dazu, die stellt zusätzlich einen DI Out (Post Volume, Post Insert) sowie einen Aux In für´s Laptop oder Handy und noch einen Line In zur Verfügung, z.B. zum Guerillia Monitoring mit einer 15"/2" direkt am Amp, oder falls mal extern was mit Plugins gemacht wird, allesamt mittels Übertrager getrennt bzw. symmetriert, außerdem noch einen Kopfhörerausgang.
Als Übertrager sind gewöhnliche Monacor LTR-110 verbaut, wobei bei einem der Beiden eine der Sekundärwirklungen aufgetrennt wurde, um so ein Stereo Signal am Aux In und den Line mit nur einem Übertrager summieren zu können. Ja, nicht die schönste Lösung, aber zielführend, und garantiert ohne Brummen.
Außerdem zeigt eine LED an wann die Endstufen beginnen zu Übersteuern, reicht wenn der PreAmp bei Bedarf zerren kann ;)

Finde ich eine schöne Art aus einem billigen Übungsverstärker noch etwas sinnvolles zu machen, er war bei meinem ersten Bass als Dreingabe dabei, mit seinen 15W bestenfalls für´s Wohnzimmer zu gebrauchen, klanglich vor der Modifikation eher durchschnittlich, jedoch mit einem schön gemachten Gehäuse. Über die Qualität des PreAmps und die der Endstufen wäre ein Urteil noch vorschnell, jedoch stellen sie allesamt eine Steigerung gegenüber dem Ursprungszustand dar.
Beinahe Aberwitzig ist zu wissen wie viel Leistung bei Bedarf aus der kleinen Kiste zur Verfügung gestellt werden kann. An 8Ω kommen aus einem Modulen gute 150W bei 1% Klirr, das ist für den verbauten 10er ordentlich, rumpelt bei Bedarf bereits sehr amtlich, mit einer 15"/2" oder 4x10er pro Endstufe gewinnt das kompakte Kistchen jedoch eine andere Qualität... :D
Ist auf jeden Fall ein schönes Bastelprojekt für den Sommerurlaub gewesen, vor allem da auf Anhieb, und wieder Erwarten, alles bestens funktioniert hat. Es macht auch einen Heidenspass damit zu spielen.

Noch auf der ToDo Liste:

- provisorisch eingezogenen, blauen Draht gegen gelbgrünen tauschen, oder gelbgrün überschrumpfen (wird mit der VDE Prüfung gemacht)
- Temperaturmessung in geschlossenem Gehäuse, evtl. zusätzliche Kühlung umsetzen
- Beschriftung für hinzugekommene Schalter und Potis (keine Ahnung wie...sollte ja idealerweise zum Rest passen...)
- 10er mit präsenterem Klang verbauen, oder evtl. HT Horn dazu (der bisherige ist mir zu bassig, bzw. hat zu wenig Höhen)

Deswegen abschließend: Jemand Tipps für einen (E-)Bass tauglichen 10er mit eher dezenten Mitten und Bässen, "schnell", mit betonten Höhen? Kritik und Anregungen sind natürlich auch erlaubt ;)

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#2

Beitrag von hitower78 »

Hi
Sehr schön mal was aus der Elektronikschiene zu lesen.
Welches NT verwendest du genau? Zuletzt hat sich im Hifi-Lager durchgesetzt, die großen LED Netzteile zu nehmen: bis 48V und schon schön gekapselt.
Zu meinen L25D hab ich auch ein "loses".

Evtl zeig euch mal was unser Lagerkollege gebaut hat. Dort drin werkelt als Endstufe dieser Aktivierungsblock von Thomann. Ich glaube für die JBL Control oder so. Auch ganz fein.

Funktioniert der 10er Emi Koax für den Zweck? Dazu gibt es nun scheinbar ein neues Horn um ihn zu einem etwas ebsseren Coax zu machen

Grüße
Daniel
Fachkraft für Veranstaltungstechnik in Hamburg...
im Bau: Bluetoothbox, WLED LED STangen
Planung: Reste verkaufen oder was draus basteln
Beruflich: kann ich kein Zoom und Streaming mehr sehen :catch:

#3

Beitrag von Gast »

Hallo Daniel,

Netzteil ist dieses hier (Link zu ebay). Das machte einen ganz soliden Eindruck und bringt die 500W tatsächlich, bis es zu warm wird, mit aktiver Kühlung wäre das sicher in den Griff zu bekommen.
Wie funktioniert das mit den LED Netzteilen, die L15D und L25D benötigen doch eine +- Spannung? Benutzt man dann zwei der Netzteile, oder gibt es auch welche mit +-48V? Das wäre für die Anwendung mit LEDs jedoch eigentlich untypisch?

Hast du zum neuen Horn für den Beta10CX evtl. nähere Informationen? Spontan war dazu nichts zu finden, klingt aber interessant, den Treiber hatte ich auch schon in´s Auge gefasst. Bin mir nur nicht ganz sicher wie gut ein richtiger Hochtöner den Output vom Bass wegsteckt, das sieht am Oszi teils schon etwas gruselig aus...hatte da auch kurz Angst um die CA1515, die zum ausprobieren dranhing... :D

#4

Beitrag von Gast »

_Floh_ hat geschrieben:
Deswegen abschließend: Jemand Tipps für einen (E-)Bass tauglichen 10er mit eher dezenten Mitten und Bässen, "schnell", mit betonten Höhen? Kritik und Anregungen sind natürlich auch erlaubt ;)
Hi, der Emi Delta 10 ist dafür echt gut. Habe den selbst schon öfters dafür benutzt. Drückt auch richtig ordentlich in kleineren Gehäusen.

Unten rum musst Du unter 50 Hz natürlich aufpassen (XMAX) und die obere Mitten-Nase evtl. etwas zügeln (oder EQen). Ansonsten hat der Wirkungsgrad ohne Ende und klingt echt geil für Bass.

Ein ganz klasse Bassgitarren-Speaker ist auch der Faital 10PR300. Der untersützt genau das schöne knurrige bzw. röhrige des Bassamps ... braucht keine Unterstützung oben und hält wirklich so einiges aus. Ein ganz toller Basslautsprecher (so wie alle aus der PR Serie) und dabei noch schön leicht.

#5

Beitrag von hitower78 »

Hi
Ahh ich hab das mit den Netzteilen verwechselt. Die Zeiten der L15D oder L25D ist ja ein wenig vorbei. Im DIY Forum sind jedenfalls diese LED Netzteile zu finden (für platinen denen DC reicht)
Das oben verlinkte ist sogar von Along, also recht ordenlich. Danke für die Einschätzung und den Link! Ich hab das etwas größere mit 1,2KW für 4 Platinen...

Der aktuelle 10" beta 10 cx Emi ist in der Hobby Hifi Klang und Ton bzw das Horn ist von http://stereo-lab.de/ aus Hamburg!

Grüße
Daniel

EDIT: ZEitschrift verwechselt
Zuletzt geändert von hitower78 am 21. Aug 2017 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
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#6

Beitrag von Gast »

Hi,

ich habe die Beta Koaxe von Emi schon mehrmals getestet für Bass. Den 10"er und den 12"er ... Und eigentlich kam dabei nie was Vernünftiges zustande ... deren Tiefton-Konusse packen das einfach nicht und lassen sich BR-mäßig in kompakten Maßen kaum vernünftig abstimmen ... zu schwach auf der Brust.

Der 12"er klingt ganz anständig in einem relativ kleinen geschlossenen Gehäuse (z.B. Wedge), kann aber nicht wirklich Bass. Wenn man ihn unten rum mit einem 15"er oder 18"er ergänzt, dann klingt das jedoch klasse. Aber das ist ja hier am Ziel vorbei und alles andere als kompakt.

Für normalen Bass braucht man eigentlich keinen Hochtönber ... einzig für Dauer-Slapperei, Plektrum-Knack und Knall-Sounds .. aber da tut es dann ein kleines Hochtonhörnchen, am besten regelbar, dass erst ab 5 kHz läuft und (evtl. leicht angepasst/entzerrt) nur die silbrigen Anteile nach Geschmack dazugibt. Den Tief-/Mitteltöner-Konus kann man dabei getrost ungetrennt nach oben auslaufen lassen. Das hat sich bewährt und funzt in den meisten Fällen tadellos.

#7

Beitrag von Gast »

hitower78 hat geschrieben:Das oben verlinkte ist sogar von Along, also recht ordenlich.
Gemessen kommen da am Lastwiderstand auf jeden Fall ca. 500W raus - sogar gut Laststabil - mir war's auch wichtig für eventuelle Umbaute ein Netzteil zu haben was eine +- Spannung ausspuckt und zusätzlich noch +-15V für die Peripherie sowie eine weitere Hilfsspannung, L15D als Module waren dann relativ naheliegend, mir gefallen die auch einfach irgendwie gut von der Machart her, auch wenn die selbsternannten Hifi Päpste mittlerweile anderes predigen mögen ;)
haebbe58 hat geschrieben:ich habe die Beta Koaxe von Emi schon mehrmals getestet für Bass. Den 10"er und den 12"er ... Und eigentlich kam dabei nie was Vernünftiges zustande ... deren Tiefton-Konusse packen das einfach nicht und lassen sich BR-mäßig in kompakten Maßen kaum vernünftig abstimmen ... zu schwach auf der Brust.

[...]

Für normalen Bass braucht man eigentlich keinen Hochtönber ... einzig für Dauer-Slapperei, Plektrum-Knack und Knall-Sounds .. aber da tut es dann ein kleines Hochtonhörnchen, am besten regelbar, dass erst ab 5 kHz läuft und (evtl. leicht angepasst/entzerrt) nur die silbrigen Anteile nach Geschmack dazugibt. Den Tief-/Mitteltöner-Konus kann man dabei getrost ungetrennt nach oben auslaufen lassen. Das hat sich bewährt und funzt in den meisten Fällen tadellos.
Nun sei vorweg gesagt dass mein Projekt notfalls auch als portable Musikbox funktionieren soll, oder notfalls als zusätzlicher Bühnenmonitor, weswegen die Neubestückung durchaus potent Hochton können sollte.

Zudem ist meine Soundvorstellung eher Bassarm (man sagt ja öfter meine Wenigkeit hätte besser eine Gitarre gespielt... :D ).
Deswegen wird's auch in jedem Fall kein BR, sonderm geschlossen. Am Liebsten wären mir zwar 3 Wege, aber das ist zu viel Aufwand. Faital 10FE200 mit dem kleinen Sica Hochtöner würde mir für den Amp z.B. gefallen, ist halt mehr Low Budget PA als Instrumentenverstärker, aber z.B. nah an meiner Soundvorstellung.
Der 10CX wäre deswegen auch einen Versuch wert, passt aber leider mechanisch nicht rein...naja, mal sehen...ist halt eher speziell, deswegen auch komplett DIY ;)

#8

Beitrag von Gast »

Moin Kollegen,

da es bei mir beruflich die letzten beiden Jahre gerade wenig freizeitverträglich zugeht, möchte ich hier mal ein Projekt vorstellen, welchem man trotz einem zusehends in die Nacht verschobenen Lebensrythmus nachgehen konnte - und im Gegensatz zu einer anderen Ewigkeitsbaustelle weder allzu viele graue Haare forderte, noch selbige durch Fehlfunktionen allzu oft versengte.

Hier beschrieben wird ein über mehrere Monate hinweg durchgeführtes Bauvorhaben, vor allem um es für mich selbst zu dokumentieren, bevor ich weitere Details und Hintergründe vergesse. Möglicherweise hilft es auch Anderen weiter.

Obgleich ich selbst mich nicht wirklich Musiker nennen möchte, spiele ich doch seit über einem Jahrzehnt ab und zu Bass, nach längerer Pause die letzten beiden Jahre wieder vermehrt. Den Titel als schlechtester Bassist der Welt, welcher mir noch zu Schulbandzeiten verliehen wurde, trage ich noch immer, mittlerweile jedoch mit Würde ;)

Zumeist wird dieser Leidenschaft nachts oder am frühen Nachmittag gefröhnt, hierzu reichte ein kleiner Übungsverstärker stets aus, welchen ich vor einiger Zeit für wenig Geld gebraucht erworben habe. Ein Epiphone Electar 15B, 10", 15W, Volumen Regler, 3 Band Klangregelung, fertig. Klanglich durchaus zu gebrauchen, eher schlank, Bass unter 100Hz kommt definitiv keiner raus, wie auch aus einem geschlossenen Gehäuse mit nur ca. 10l Volumen. Dafür ordentlich Obertöne, was mir vom Sound her durchaus gefallen hat. Der EQ war zumindest für mich nicht nutzbar, aber auch nie nötig.

Sporadisch wurde und wird jedoch auch mit Kollegen musiziert, welche bezüglich ihrer Arbeitszeiten ein ähnliches Schicksaal teilen. Nennen wir es mal liebevoll Cover Rock. Nein, keine Hochkultur. Hiermit war ein kleiner 15W Übungsverstärker jedoch meist überfordert, und selbst zur Unterstützung eines Halbakustikbasses in den eigenen vier Wänden war dieser nur wenig zu gebrauchen.

Jedes mal eine Monitoranlage zzgl. Pult aufzustellen war jedoch langfristig angesichts der wechselnden Örtlichkeiten zu viel Aufwand, und auch die Klangformung des via DI Box in´s Pult geholten Signals, mittels Plugins im Laptop, stellte mich persönlich nie wirklich zufrieden.
Deshalb folge die Überlegung entweder eine potentere Basscombo zu kaufen, oder alternativ eine kleine Bassanlage mit Topteil in der 250W Klasse und separater Box.
Nach langem Überlegen und anspielen diverser Modelle waren mir Combos und Topteile mit separater Box entsprechender Qualität jedoch zu teuer, meist auch zu groß. Ein Kaufwunsch kam auf jeden Fall nie wirklich auf. Temporär kam mal etwas Euphorie für TC Electronic Produkte auf, jedoch spielte sich das nie so "organisch" wie z.B. das Vollröhrentopteil eines Kollegen mit 4x10er Box.

Irgendwann fiel der Blick auf den im Wohnzimmer stehenden Übungs Amp. Man könnte ja...

[ externes Bild ]

Ist er nicht süß? Etwa 35x35x25 groß, keine 10kg schwer, hat man den Bass in der Tasche auf dem Rücken, lässt er sich bequem in einer Hand tragen, oder sogar auf dem Fahrrad mitnehmen. Wenn nun auch noch der Output stimmen würde.

Das bedeutete jedoch einen Komplettumbau, zumindest auf elektronischer Ebene. Da hierzu weder Holzarbeiten nötig werden würden, die sich bei meinen üblichen Wachzeiten trotz Werkstatt nich umsetzen lassen, ohne die Ordnungsmacht auf den Plan zu rufen, und die gebotene Qualität und optische Erscheinung des Gehäuses ebenfalls durchweg brauchbar bis gut waren, erschien der Gedanke jedoch charmant, und nachhaltig, immerhin würde der Amp bei einer Neunanschaffung sowieso wertlos werden.

Um das Gewicht niedrig zu halten, und auch den Aufwand bezüglich Kühlung gering, musste es zwangsläufig eine Endstufe in Klasse D mit Schaltnetzeil sein. Schlussendlich kristallisierten sich L25D Endstufenmodule heraus (warum auch immer...keine Ahung mehr), natürlich aus der Bucht, der selbe Chinese bot zugleich auch ein 500W Schaltnetzteil an, welches die nötigen +-45V an Spannung lieferte, und zugleich noch +-15V für eine Vorstufe sowie +5V für zusätzliche Elektronik.

[ externes Bild ]

Um den regularien bezüglich des Brandschutzes gerecht zu werden, wurden die einzelnen Module mittels Distanzbolzen auf eine Alu Platte montiert. Im Bedarfsfall sollte diese noch etwa in die abnehmbare Rückwand des Combos eingelassen werden, und diese zudem ausgeschnitten, um Alibi halber für´s Gewissen den Wärmeaustausch etwas zu verbessern.
Bisher erwies es sich weder als nötig, noch wurde es gemacht. Evtl. auch aufgrund meiner momentan nur geringen Motivation die Oberfräse zu schwingen ;)

Um den hier gewonnenen Gewichtsvorteil zu halten, musste die Vorstufe jedoch zwangsläufig auf Halbleiterbasis umgesetzt werden.

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Zu gerne hätte ich zwar Röhren genutzt, dies hätte jedoch den Aufwand zu sehr in die Höhe getrieben, und auch beim Gewicht hätten gewisse Abstriche gemacht werden müssen. Zudem fand sich kaum ein passender Schaltplan im Internet, eine Eigenentwicklung mit Röhren war mir zudem zu unsicher und arbeitsintensiv.

Natürlich war eine Klasse A Schaltung mit Feldeffekttransistoren die nächstbeste Wahl, und hier spuckte google auch in kürze einen brauchbar wirkenden Schaltplan aus, der sich nach weiterer Recherche einiger Beliebtheit unter diversen Nachbauern erfreute. Es handelt sich dabei um den JFET Bass Preamp von Albert Kreuzer.
Er kommt mit 3 FETs aus, bietet diverse ansprechende Features (z.B. separate Gain und Volume Regler, Ultra High und Ultra Low Schalter, Mute Schalter, schaltbarer Low Cut) und wenn man einen Operationsverstärker im Signalweg in Kauf nimmt, ebenfalls einen 3 Band EQ. Ein weiterer OP ist für den Tuner Ausgang und die Clip LED verbaut.
Da es von Albert Kreuzer sogar eine Ätzvorlage für diesen PreAmp gibt, war der Nachbau extrem einfach, lediglich die Ersatztypen der obsoloten, verbauten FETs erforderten etwas Kreativität, da es sich dabei um SMD Bauteile handelte.
Mittels dreier Lötnägel und etwas Lochrasterplatine wurden hierzu nicht besonders schöne, jedoch seltene und fuktionierende Adapter gebaut, und die modernen FETs auf relativ simpelm Weg mit der Schaltung verbunden.
Evtl. werden diese irgendwann jedoch durch die originalen FETs ersetzt, bisher hält mich jedoch der nicht unerhebliche Preis für die Restbestände der bedrahteten BF103 ab.

[ externes Bild ] [ externes Bild ]

Als früher begeisterter Tontechniker, wollte ich diverse Anschlussmöglichkeiten mit einbinden. Unter anderem einen Kopfhörerausgang, DI Out via XLR, Insert, 3,5mm Aux In und Line In via XLR (es war geplant die Bestückung richtung 8" und 3 Wege zu ändern, um diese auch als Monitor nutzen zu können, mittlerweile jedoch obsolet).
Alles sollte via Übertrager potentialfrei in den Signalweg geholt werden, und größtenteils passiv summiert, um den Bauteileaufwand auf der sowieso schon dicht gedrängten Lochrasterplatine gering zu halten.
Kurz und knapp, hat nicht funktioniert, mit der auf Lochraster aufgebauten Schaltung klang das ganze Konstrukt leblos, und schlussendlich wurde darauf verzichtet diese zu benutzen, seither sind die Buchsen, bis auf weiteres, lediglich zum dichten der Löcher da. Da bisher deren Funktion nicht vermisst wurde, wird es wohl auch lange so bleiben. Bisher haben deshalb lediglich die drei Klinkenbuchsen für Inserts und Tuner eine Funktion.
Mittels DI Boxen und externem Pult lässt sich beim Anschluss an diese jedoch alles erreichen, was die Interne Platine geboten hat, da der Ausgang des PreAmps von Albert Kreuzer hinreichend niederohmig ist, um die allermeisten Eingänge antreiben zu können, vom Bodentreter zum Mikrofoneingang eines Mischpults, jedoch war auch dies bisher fast nie nötig.

Ursprünglich war es geplant zwei L25D zu verbauen, wovon eines den internen Lautsprecher antreibt, und ein zweites für eine zweite Box zur Verfügung steht. Dazu sind beide Endstufenmodule an den Speakon angeschlossen worden, eines auf 1+-, das Zweite auf 2+-, der interne Lautsprecher kann zudem über den verbauten Schalter abgeschalten werden, um mit beiden Modulen externe Lautsprecher anzutreiben.
Eines der beiden gelieferten L25D war jedoch defekt, ein vom Chinesen anstandslos geliefertes Ersatzmodul wurde seitdem schlichtweg nicht eigebaut, da es bisher niemals 2x250W erfordert hat.

Nachdem das Ergebnis beim ersten Anspielen des DIY Kombos wenig zufriedenstellend war, wurden bei einigen Bekannten einige andere Boxen angespielt, und damit der interne Lautsprecher als Übeltäter identifiziert.
Sowohl der PreAmp von Kreuzer klang über den Out des Inserts abgehört sehr gut, und auch die anderen Boxen überzeugen am Ausgang des L25D, spätestens seitdem meine Eigenkreation auf Lochrasterplatine entfernt worden war.

Darf ich nun also vorstellen, der Übeltäter:

[ externes Bild ] [ externes Bild ]

Aus Gründen der Faulheit habe ich keine TSP gemessen, und auch keinen Frequenzgang.

Meine Vermutung ist, dass die nur ca. 10l Volumen im Gehäuse für diesen eher mikrig wirkenden Treiber schlichtweg zu wenig sind, und es deswegen zu einem nicht unerheblichen Buckel bei ca. 200Hz kommt, welcher erklären wurde warum der ganze Kombo nach dem Umbau eher dröhnig klang.
Da dies vor dem Umbau nicht gestört hat, gehe ich davon aus, dass diese Überhöhung elektrisch entzerrt wurde.

Nach etwas Kramen in der Werkstatt (geht auch Nachts gerade so, ohne die Nachbarn übermäßig zu ärgern) und Recherche der zugehörigen Datenblätter kamen für eine spontane Umbestückung vor einigen Wochen zwei übrige Einzelstücke in Betracht. Einmal ein B&C 10MD26 und weiterhin ein Fane Sovereign 10-300. Letzterer wird von Fane unter anderem auch als Lautsprecher für Bass Kombos empfohlen.

Obwohl der B&C als reiner Mitteltöner ein sehr interessantes Experiment gewesen wäre, vermutlich eine sehr präsente Wiedergabe des Basses gewährt hätte, und selbst im geringen Volumen mit Sicherheit keine Überhöhung im Bereich um 200Hz aufweist, passte dieser leider nicht in das Gehäuse. Der Magnet ist zu groß, weswegen die Rückwand an manchen der Bleichteile mit diesem kollidiert und sich nicht schließen lässt.

Wohingegen der Fane dank seines kleineren Magneten knapp passt. Kurz angespielt, und für besser empfunden. Wirklich zufriedenstellen war das Ergebnis mit diesem jedoch auch nicht. Der Mumpf in den Tiefmitten ist etwas weniger, es kommt etwas mehr Low End, etwas mehr obere Mitten, etwas mehr Attack. Für ein Reststück aus dem Lager, das schon lange nutzlos herumliegt, ein netter, preiswerter Erkenntnisgewinn.

Nach kurzer Simulation in WinISD und erneuter Betrachtung des Datenblatts war klar, dass es für diesen Treiber etwas wenig Volumen ist und der Bereich um 200Hz zumindest noch ähnlichen Pegel besitzen wird, wie der Bereich darüber.

Daraus folgte eindeutig, dass zur Befriedigung meiner Klangvorstellungen ein Treiber gefunden werden musste, der im sehr geringen Volumen keine Überhöhung in den Tiefmitten erzeugt, sondern dort tendenziell leiser spielt als darüber. Das klingt so ganz nach meinen üblichen Klangvorstellungen beim Bass, als früher recht aktiver Tonmann, mit einem eher Bass- und Tiefmitten armen Fundament, sowie präsenten Mitten.

Dementsprechend war klar, wonach gesucht werden musste. Nach Simulation diverser Treiber, die seitens der Hersteller für E-Bass gedacht sind, kamen nur sehr wenige in die nähere Auswahl, nur einer erschien aufgrund der Simulation und Datenblätter als Lohnenswerter Versuch, der sogleich geordert wurde, vornehmlich um nicht in die Versuchung zu kommen noch diverse PA Treiber in diesem Gehäuse simulieren zu müssen.
Namentlich ist das der Celestion BN10-300X in 4 Ohm. Laut Simulation bleib dieser in den tiefen Mitten um 95dB/W, und steigt laut Datenblatt bis 2kHz auf knapp über 100dB/W an, um ab 3kHz flach abzufallen, ab 5kHz sehr steil.

Ob´s stimmt wird man sehen. Der Treiber kommt die nächsten Tage. Evtl. folgen auch noch weitere Versuche mit einem zusätzlichen Hoch- oder Mitteltöner, sowie dem B&C in einer separaten Box, nur um zu sehen wie sich dieser klanglich verhält ...to be continued...

#9

Beitrag von hitower78 »

Hi
Sehr schöner Bereicht , den man gut und auch begeistert lesen kann.
Die L25D sind vor Jahren mal gehypted worden:
Sie sind einfach gebaut, sind in verschiedenen Versionen Lieferbar und der Support (wenn original) ist auch OK. In Hifikreisen damals sehr beliebt und so waren Netzteile dazu (aus D) relativ schnell ausverkauft
Ich glaube ich hab auch noch einige mit NT.
Reicht dir dann der normale Kühler von den Temperaturen her? im Hififorum wurde berichtet, das das SNT wohl nicht ganz saubert arbeitet und manch Elektronik davor oder in der Nähe beeinflusst. Auch sehe ich du hast shcon die bessere Version mit den Kondensatoren mit "Deckelschirmung". Es gab eine Version, da lag an den Großen Kondensatoren (meine ich...) eine ziemlich hohe spannung an.
Fürs gefühl würde ich solch NT immer Kapseln, damit nix reinfallen Kann (wenn sich mal was löst)

Ich les aber gerne mal weiter mit!

Grüße
Daniel
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