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[In Planung] [Projekt/Konzept] Hifi Lautsprecher für "typische Räume"

Lautsprecher Entwicklungen/Projekte - bereits in Arbeit oder Planung

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Gast »

Grüß euch zusammen,

jeder kennt die typische Situation, man sitzt 3 oder 4m von den Lautsprechern weg. Seitlich befindet sich möglicherweise eine Wand, Fensterfront oder ein langer Schrank, möglicherweise beidseitig, unter Umständen aber auch nur einseitig. Zudem stehen die Lautsprecher meist angrenzend an einer oder sogar 2 Wänden.
Typische Hifi Lautsprecher mit ihren sehr breiten Abstrahlwinkeln scheitern an solchen, für Wohnräume jedoch vollkommend typische Aufstellungen, bereits prinzipbedingt. Durch so frühe (akustische) Reflektionen an nahen solchen nahe gelegenen Objekten, erscheint das ganze Klangbild oft weichgespült und undefiniert.
Ideal wäre es, die Lautsprecher eher mittig im Raum aufzustellen, und nur etwa 2m von diesen entfernt zu sitzen, ebenfalls mittig im Raum. Das lassen jedoch typische Wohnräume schwerlich zu, gerade wenn es ein Wohnraum bleiben, und kein gesondertes Musikzimmer werden soll.
"Naja, dann muss man eben etwas an der Raumakustik machen". Was durchaus eine Option darstellt, aber das Problem auch nur teilweise lösen kann. Und mal unter uns, wer hängt sich denn 10cm starken Schaumstoff vor eine Raumbreite Fensterfront oder Schrankwand? Schaut scheisse aus, würde ich sagen.

Meine Idee war es an der Stelle, einen Lautsprecher zu erdenken (und später zu entwickeln, sofern das Konzept vielversprechend ist), der nur etwa 40° in der horizontalen und auch vertikalen abstrahlt, bereits deutlich unter 1kHz (-> deutlich weniger Reflektionen an allen angrenzenden Flächen). Wichtig ist, dass das Richtverhalten möglichst früh einsetzt, da es ansonsten seltsam klingen wird, wenn man z.B. ab 4kHz durch die Richtwirkung keine Reflektionen im Raum mehr hat, aber darunter schon. Das wird die tonale Balance im Raum überaus seltsam verändern.
Die Frage ist nun, wie erreicht man das? Im Idealfall natürlich mit einem sehr kompakt gehaltenen, in jedem Fall jedoch nicht besonders breiten Lautsprecher (breite Lautsprecher sehen in Wohnräumen meist "klobig" aus und lassen Räume kleiner erscheinen, als sie sind), ich würde sagen 25cm wären das äußerste, was ich machen würde.
Die gewünschte Richtwirkung durch Hörner zu erreichen, wäre eine Möglichkeit, jedoch macht der Wunsch, das ganze System kompakt zu halten, welcher spätestens auftritt, sobald eine Fraum im Spiel ist, das mehr oder weniger unmöglich. Zumal mir nicht einmal ein Hochtonhorn einfällt, das unter 50cm breit ist und die 40° machen würde.
Vertikal bekäme man die Abstrahlung durch einen Linienanordnung von Lautsprechern (z.B. pseudo Array mit Kalotten Hochtönern) in den Griff, sogar auf unter 10°, je nach Frequenz. Das ändert aber nichts daran, dass ein solches Array horizontal noch immer extrem breit abstrahlt, was leider noch immer in Richtung 100° oder mehr gehen wird.

In einem Gespräch mit dem User "Dosenfutter", gestern Abend im Chat, kam mir etwas mit 2 8" PA, oder Breitband, Treibern der günstigen Machart und Kalottenhochtöner in den Sinn. Die zwei 8er sollten, je nach Anordnung, vertikal bereits recht früh bündeln, horizontal müsste man jedoch auf die Bündelung der Chassis zu hohen Frequenzen hin hoffen, nur reicht das bei 2kHz noch immer nur für maximal 60°. Ebenso ist die Frage, wie man einen Kalottenhochtöner dazu bekommt, bereits bei 2kHz mit nur 40° abzustrahlen.

Fällt hierzu jemandem eine geschicktere Möglichkeit ein? Ich finde das ist ein sehr interessantes Thema, das für viele Leute von Bedeutung sein könnte.

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#2

Beitrag von Jobsti »

Das Problem an so engen HiFi Kisten können die 2 Folgenden sein:
- Man benötigt immer seine feste Hörposition, je nach Abstand fehlt dann gut HF.
- Der Diffussschall wird recht brummelig, was im Raum, also im Gesamtbild unangenehm wirken kann

Zwecks Vertikale gibt's ja D'Appolito, damit dämpft du schon das Schlimmste ein und zwar den gesamten Mittleren Bereich, der Hochton-superhochton ist noch ok für den Diffusschall:
[ externes Bild ]
Hat aber auch das Problem, dass man recht genau den HF auf Ohrhöhe haben muss. (Deswegen legt man typische Center-Speaker nicht)

Sinnvoll fände ich da eher was Richtung Cardio für den Bass bis Midbass.
Dennoch interessante Idee/Projekt!

Noch ein Anstoß:
Um horizontal enger zu kommen, evtl kleinere Chassis nehmen, gegen 5" oder 6" und jeweils 2 nebeneinander.

Ich persönliche sehe das aber so, dass wer guten Sound will, seinen Raum anpassen soll und nicht die Lautsprecher dafür,
beim einen funkt die Kiste 1A, beim anderen wieder kein Stück.
Auch haben wir ja das Gesetz der ersten Wellenfront, somit finde ich das alles net so tragisch im Mid-High, solange der der Diffusschall kein Matsch verursacht.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#3

Beitrag von Gast »

Nunja, wie bereits geschrieben, das ganze Ding soll ja auf 3 bis 4m Abstand zwischen Lautsprecher und Hörplätz ausgelegt werden. Mit 40° Abstrahlwinkel bekommt man auf die Distanz eigentlich schon eine ganz ordentliche Abdeckung hin. Sollte meiner Meinung nach durchaus reichen, um ein typisches Sofa, oder eine Gruppe von Sesseln, gut abzudecken.

Dabei ist es natürlich wichtig, dass das ganze Konstrukt bereits möglichst früh richtet, wie ebenfalls bereits im Anfangspost angesprochen, denn ansonsten weicht das Verhältnis von Diffus- zu Direktschall je nach Frequenzbereich ab. Das ist eher unschön, selbst wenn man den ganzen Lautsprecher eher höhenlastig abstimmt. Das funktioniert dann je nach Raum mal mehr oder weniger gut. Hier tut man sich dann mit einem gewöhnlichen Hifi Lautsprecher, mit konstant breiter Abstrahlung, selbst im Hochtonbereich, den größeren Gefallen, da dann zumindest das Verhältnis zwischen Diffus- und Direktschall, kaum abhängig von der Frequenz, konstant ist. Auch wenn der dementsprechend hohe Diffusschallanteil das Klangbild dann kräftig verfärbt. Aber zumindest über den gesamten Wiedergabebereich.

Da ist es eigentlich das konsequentere Konzept, einen Lautsprecher zu entwickeln, der über den gesamten Frequenzbereich bereits eine ordentlich gebündelte Abstrahlung besitzt, sowohl in der Horizontalen, als auch in der Verikalen. Von größerer Bedeutung ist an der Stelle sogar die Horizontale.
Die interessante Frage an der Stelle ist schlichtweg, wie man dem Lautsprecher dieses Verhalten anerzieht.

D´Appolito ist da auch keine Lösung, denn damit zieht es nur vertikal eng zusammen, aber nicht horizontal. Und das bringt nichts. Es geht hier ja gerade um die Horizontale, denn in der Vertikalen kann ich einen Raum noch recht dezent akustisch behandeln, man denke an Teppiche oder auch kräftig dicke Akustikpanele an der Decke, was in der horizontalen, Einrichtungsgegenständen sei dank, oft nicht machbar ist.
Jetzt könnte man natürlich einen Lautsprecher nach D´Appolito quer hinlegen. So wie man´s bei Center Speakern eigentlich nicht machen sollte. Damit richtet man den Schall eher gegen Boden und Decke, als gegen seitlich gelegene Möbel oder Fenster. Problem: Der ganze Kasten wird breit, und damit nicht Wohnraumtauglich, außerdem funktioniert es auch nur frequenzabhängig, was sich zwar kaum vermeiden lässt, aber dennoch soweit wie möglich eingeschränkt werden sollte.
Zudem würde eine akustische Behandlung des Hörrums sehr kompliziert werden. Denn dann ist nicht mit 5cm Schaumstoff abgetan, der sowieso nur bis maximal 500Hz absorbiert. Da wäre es eher nötig, bis in den hohen Bassbereich zu absorbieren, und im Hochtonbereich evtl. sogar garnicht (was machbar ist), denn ansonsten verschlimmert sich die Problematik mit dem nur aus Tief- und Mittelton bestehenden Diffusschall sogar noch.

EDIT: War mir gerade in den Sinn kam, wäre eine Gruppe aus 4 Lautsprechern, einfach als 4 Eck angeordnet. Funktioniert das dann als ein großer Kugelstrahler oder mehr als D´Appolito in 2 Achsen? Wurden dazu schonmal intensivere Versuche angestellt?

Mit einem Dipol, und diversen Abarten davon, zu experimentieren, kam mir recht früh in den Sinn. Leider lassen sich diese Geräte eher schwer vorhersagen. Hat damit jemand nähere Erfahrungen, oder möglicherweise gar eine Möglichkeit das ganze zu simulieren?

Ebenso werden weitere, einfache Ideen gerne gehört ;)

#4

Beitrag von tthorsten »

baust halt ne Dappolito Box - Visaton hat da seine Vox Serie am Start und die Internet gemeinde nahezu jede Variation im Visaton Forum schon entwickelt.

der zweite anlauf wäre ne K&H 0500 nach zu bauen

oder Du stellst einfach zwei Mufus von mir hin und es passt dann auch .

#5

Beitrag von Gast »

Mal die Beiträge vom Jobsti und vor mir gelesen? Scheinbar ja nicht... :roll:

#6

Beitrag von Dosenfutter »

_Floh_ hat geschrieben:EDIT: War mir gerade in den Sinn kam, wäre eine Gruppe aus 4 Lautsprechern, einfach als 4 Eck angeordnet. Funktioniert das dann als ein großer Kugelstrahler oder mehr als D´Appolito in 2 Achsen? Wurden dazu schonmal intensivere Versuche angestellt?
Ja, gibt sogar einen Bausatz dafür, die Raduno. Ich halte den zwar für unverhältnismäßig teuer, aber man kann die Idee ja aufgreifen und selber experimentieren. Ich bin aber ehrlich gesagt skeptisch, ob das Rundstrahlverhalten wirklich so aussieht, wie man sich das normalerweise wünscht - aber möglicherweise ist es ja genau das, was Du möchtest.
_Floh_ hat geschrieben:Mit einem Dipol, und diversen Abarten davon, zu experimentieren, kam mir recht früh in den Sinn. Leider lassen sich diese Geräte eher schwer vorhersagen. Hat damit jemand nähere Erfahrungen, oder möglicherweise gar eine Möglichkeit das ganze zu simulieren?
Simu gibt's, ich hab grad nach 'nem Link gesucht, aber leider nicht gefunden. Ich reich den noch nach, wenn ich es doch noch finden sollte. Wenn es 'nur' um die Schallwandeinflüsse geht, kannst Du Edge verwenden, geht auch für mehrere Chassis.
_Floh_ hat geschrieben:Ebenso werden weitere, einfache Ideen gerne gehört ;)
Ganz einfache Idee: Warum nicht einen mittleren bis großen Breitbänder nehmen? Die bündeln relativ stark, ggf. mit Superhochtöner.

#7

Beitrag von Mark Halbedel »

Die Idee mit Marshall-anordnung finde ich überlegenswert,
auch hier würde ich mit dem Scan Speak HT D3004/602010
und 1,5 bis 1,7 kHz rumspielen. Diesen HT bekommt man gut zwischen
4 Chassis eingepfercht. Wer sehr drauf ist, kann den HT auch einfräsen
und schiebt die TT drüber.

Falls sich jemand fragt, was ich an dem HT so gut finde:
Große Membran, kleiner Einbaudurchmesser, superniedrige Reonanzfrequenz (einfache Weichen).

Gruss, Mark

#8

Beitrag von Dosenfutter »

Der Scan Speak ist für eine so niedrige Trennung wirklich super geeignet, aber nicht so sehr für das Projekt. Hier ist die Bündelung ja gewollt, eine tiefe Trennung bedeutet aber das Gegenteil.

@Floh: Schau Dir mal das Selenium HL14-25 an, tief ankoppelbar, 45x45° und nur 156x156mm - das könnte was für Dich sein. Allerdings wird man das Horn nochmal abstützen müssen, wenn man keinen superleichten Treiber einsetzt.

#9

Beitrag von Mark Halbedel »

Ich würde eher nach "gleichmäßiger" als nach "enger" Abstrahlung suchen. Die Abstrahlung von z.B. viermal 4"
im Quadrat wird Richtung 2Khz so oder so ordentlich zumachen, und ein wie auch immer gearteter HT,
der in die Kiste passt, as near as makes no difference nicht bündeln.
So gesehen bin ich OT, ich bin eben kein Freund von liegenden Tannenbäumen.
Wenn man filtertechnisch sehr flach bleibt, 6dB, kriegt man vllt. 90° ab 1 Khz hin, das ist aber schon das Höchste der Gefühle.
Enger ist IMHO nicht sinnvoll durchführbar resp. dann kann man sich auch einen Kopfhörer aufsetzen, oder
sich die Lautsprecher mit Stativen auf einen Radius-1m-Kreis stellen.
Nebenbei erwähnt ist der Achat 404 PAM Prozessionslautsprecher grundsätzlich nah dran, der hat 4 mal 4" im Quadrat mit einem
Horn der Größe XT120 darüber. Die 4er bündeln dort ab etwa 1 kHz.

Gruss, Mark

#10

Beitrag von Dosenfutter »

Naja, ich möchte ja nicht meckern, aber ist Aktivbox mit Akkubetrieb, Funkmikroempfänger, 90° x 60° Abstrahlung und 600€/Stk. nicht etwas an den Vorgaben vorbei?

#11

Beitrag von Mark Halbedel »

NEIN, war nur als Beispiel gedacht, um zu zeigen, daß ich mit 4mal 4" bereits Erfahrungen gemacht habe.
(Box wurde seinerzeit von mir entwickelt)
Nicht als Empfehlung.

#12

Beitrag von Jobsti »

Geht doch nur um's Prinzip, um mal was zu Anschauung zu nennen. @ Dose
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#13

Beitrag von Dosenfutter »

Ah, okay. Sry, war nicht bös gemeint. :/

#14

Beitrag von Mark Halbedel »

Um mein OT auszubügeln:

Ich habe noch eine Idee.
Man baut eine Cardioid-box, und setzt hinten eine Umwegleitung ein, die das elektrische Delay mechanisch umsetzt.
Der hintere 4er wird Phase invert angeschlossen, und dann geht der Schall z.b. von der Mitte der Rückseite nach außen,
um die Ecke und wieder in die Mitte, wo dann der Austrittschlitz liegt.
Vielleicht schafft man so 300-800 Hz als Cardioid, wenn die Box kompakt ist. Ohne Controller.

Gruss, Mark

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