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[Fertig] Projektvorstellung: Selbstbautop 12ND830 mit BMS4554

Lautsprecher Entwicklungen/Projekte - bereits in Arbeit oder Planung

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

#1

Beitrag von -sebb- »

Hallo,


der Baubericht von Dr. Uhrentod hat mich dazu animiert, meine erste selbst entwickelte Box vorzustellen! Das ganze fing aus der Situation heraus an, etwas richtig eigenes Bauen zu wollen. Messequipment hatte ich zu dem Zeitpunkt schon daheim, die Weiche werde ich dann schon zusammenbekommen, hab ich mir gedacht.

Also habe ich am Gebrauchtmarkt nach passenden Lautsprechern Ausschau gehalten und habe den 18Sound 12nd830 in 4 Ohm um nur 60€ gebraucht erstanden. Habe mir gleich ein paar gekauft.
Als Hochtöner habe ich einen ungebrauchten BMS4554 in 8Ohm direkt bei mir in der Umgebung günstig um 50€ gegeben. Das Horn sollte in Anlehnung an das MT1214 ein ME90 Klon werden, eine Red Rock HF1401 (-> Link)

Dann habe ich mal die TSP in Win-ISD eingegeben und es gab mir als Vorschlag ein 25l-Gehäuse auf ca. 55Hz abgestimmt. Bei nur 25l war es gar nicht so leicht, das Chassis unterzubringen und den Port möglichst groß zu halten. Also ein Gehäuse entworfen, es sollte wegen stehenden Wellen unbedingt MuFu werden. Das Gehäuse hat jetzt ca. 24x65x35cm Außenmaße, also wirklich sehr kompakt. Der HT hat ca. 1cm Abstand zur Monitorschräge..

Dann mal die Treiber hineingeschraubt und folgende Messung angefertigt:
[ externes Bild ]
[ externes Bild ]

Hier hat man die noch fehlende Dämmung noch gemerkt, die sich deutlich in der Stufe bei ca. 300Hz äußert. Das ist eine Stehwelle zwischen Gehäusedeckel und Boden. Dann habe ich einige Varianten probiert, und gelesen, dass Glasfaserwolle dagegen gut helfen soll. Dann habe ich in die Mitte zwischen die beiden Treiber eine schöne Lage Glasfaserwolle eingebracht und nochmal gemessen. Die Stehwelle ist soweit gut bedämpft, habe jetzt leider keine GP-Messung des Endergebnisses..
Dann habe ich in vielen Mehrstündigen Sitzungen Varianten bei der Frequenzweiche probiert. Floh brachte mich dann auf den richtigen Weg, einfach einmal ohne Rücksicht auf den großen Buckel zwischen 1-8kHz einfach mal die Trennung anzugehen. Der TMT war zuerst mal nicht so mein Problem.

Mit einer Weiche 4. Ordnung beim HT und einer Weiche 2. Ordnung beim TMT bekam ich letztendlich eine schöne Trennung bei 1,7kHz zustande. Die hohe Trennfrequenz ist beim 18Sound 12er Kit mit dem gleichen Treiber ebenso umgesetzt, also hatte ich da nie bedenken, dass das ganze nicht funktionieren könnte. Die höhere und sehr steile Trennung hat außerdem den Vorteil, dass der HT elektrisch belastbarer wird.
[ externes Bild ]

Das System wird mit 4 Achenbach18ern und 4 Kickfillern betrieben. Nach einigem Probehören und Meinungen von anderen klingt der LS sehr angenehm, bei sehr hohen Lautstärken immer noch differenziert, es wirkt nie schwammig oder hohl.
Man merkt im Direktvergleich mit dem LMT121, dass die teureren Komponenten sehr viel zur Klangqualität beitragen. Das einzige Problem, dass noch vorhanden war, waren zischelnde S-Laute sowie eine Hochtonübertreibung. Wo die jedoch herkommt, stellte sich erst heraus, als ich folgende Winkelmessungen machte:
[ externes Bild ]

Hier sieht man, dass das Horn besonders ab ca. 30° eine Hochtonüberhöhung ab 8kHz aufweist. Diese habe ich inzwischen per Controller mit dem EQ ausgebügelt.
[ externes Bild ]

Oben sieht man jeweils 2 Messungen bei gleichem Winkel mit und ohne EQ. Man merkt den Eingriff sehr deutlich und das Gesamtbild hat sich nocheinmal sehr zum positiven gebessert. Vielleicht kommt ja auch einmal ein originales ME90 hinein..


Folgende Kosten fielen für mich dabei an:
2x 18Sound 12ND830 4 Ohm gebraucht a 60€
2x BMS 4554 8 Ohm gebraucht und neu 50€ und 120€
2x Hochtonhorn Red Rock HF 1401 a 37,50€
2x Weichenbauteile pro Box a 40€
Holz, Anbauteile, Dämmung, Lack etc: ca. 70€ pro Box
Gesamt circa 292,50€ pro Lautsprecher


Alles in Allem war es für mich ein sehr erfolgreiches Projekt, dass natürlich noch etwas Verbesserungspotential birgt. Jedoch bin ich mit meiner ersten eigenen Box sehr zufrieden. Inzwischen haben sie ja auch schon ein gescheites Finish bekommen.
Mir hat das ganze auf jeden Fall einigen Spaß bereitet. Bedanken möchte ich mich noch bei Floh, der mir immer wieder für mich wertvolle Tipps im gab, wenn ich mal nicht weiter wusste. Aber auch alle anderen die ich im Chat nerven durfte!

Edit: Wenn wer sowas auch bauen will kann er mich ruhig fragen, aber ich werd sicher nächstes Jahr noch eine neue Version mit denselben Komponenten bauen!

Viel Spaß beim diskutieren,
Sebastian
Zuletzt geändert von -sebb- am 20. Nov 2012 15:46, insgesamt 1-mal geändert.

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#2

Beitrag von Jobsti »

Sehr schöner Bericht, gefällt mir.
Interessant wäre noch Ausklingverhalten, Impedanz, Verpolter HT + Phase und vertikale Abstrahlung.

Hast du schon mal Nahfeldmessungen an Port und Dustcap gemacht, dazu noch eine GPM und auch mal mit zugestopften Ports gemessen?
Bei ca. 240Hz schaut mir das nach nem Problem mit der Portposition aus. Impedanzmessung würde evtl. auch helfen.



Die Anhebung unter Winkel kommt nicht vom Horn, sondern von der Weiche in Kombination mit der Schallwand.
Hier mal ne Messung von einem Kunden-Auftrag mit gleichen Komponenten, nur MB600 als TMT.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#3

Beitrag von -sebb- »

Hallo,
ja das Problem mit der Weiche ist mir durchaus bewusst. Ich habe die Weiche auf Achse abgestimmt. Vllt spiele ich mich noch etwas mit dem Spannungsteiler.
Wie sollte ein Problem mit der Weiche ausschließlich außerhalb der Achse auftreten, verstehe ich nicht so ganz :?:
Diese -3dB die du bei deiner Weichenauslegung im Bereich von 8-16kHz hast erzeuge ich halt dzt noch mit dem EQ.
Was kann ich da noch tun dafür oder dagegen?

Portmessungen habe ich dzt nicht, eine Impedanzmessung habe ich:
[ externes Bild ]

lg

#4

Beitrag von Musik_Mattes »

Er meinte, dass die Anhebung durch Wechselwirkung des Horns mit der Schallwand herrührt und durch die Weiche das Ganze nicht ausgeglichen wird.

#5

Beitrag von Jobsti »

Also großartige Probleme sehe ich hier jetzt erstmal nicht unbedingt,
nur dass du in der Mitte auf 5 Ohm und obenrum auf knapp 4 Ohm fällst.
Obenrum kommt das sicher von einem Parallelen Kondensator zur ersten Spule im Tiefpass, welcher zu groß gewählt wurde,
oder einem Kondensator beim Spannungsteiler.
Somit ist deine Box eher eine 4-5 Ohm Kiste anstatt 8 Ohm, kannst ja mal den Rdc messen.

Der Mittlere Bereich wird doch deftig runtergezogen, zieht sogar die 2te Impedanzspitze mit runter, welche eigentlich fast auf gleicher Höhe
wie die erste liegen sollte, da du nur knapp unter der fs getuned hast, Messung schaut aber aus wie weit drüber ;)
Interessant wäre hier eine Impedanzmessung ohne Weiche, vom TT alleine, könnte ja auch von was anderem als der Weiche kommen.


Eine Weiche wirkt sich übrigens auch auf die Abstrahlung aus, je nachdem wie und mit welchem Filter getrennt wurde,
aber auch ob zusätzliche Schaltungen verbaut wurden, kann sich eine Weichenschaltung auch
ausschließlich unter Winkel auswirken. Hat man auch recht gut bei der Entwicklung der PAF-212 gesehen.
Das liegt natürlich auch im Zusammenspiel mit Position auf der Schallwand, Überständen, Kanten usw.
Ich musste bisher jedem BMS (Bis aufden Baby BMS) zusätzlich mindestens einen Sperr- und Saugkreis verpassen.



Wo die kleinen Welligkeiten vin 400-1000hz herkommen, würde weitere, genauere Untersuchungen erfordern,
am einfachsten ist immer, erstma Ports ausstopfen um diese auszuschließen.


Normal geht man wie folgt vor:
Chassis ohne Gehäuse Messen
Im Gehäuse
Im Gehäuse mit Ports
Einzeln mit Weiche
Gesamt mit Weiche.
Einzeln und Gesamt mit aufgebauter Weiche und fertiger Platine.

gemessen wird immer alles, Impedanz, Frequenzverlauf, Ausklingverhalten und Winkelverhalten.


PS:
Bei mir ist's übrigens so, dass um so höher die Serie, um so mehr Messungen gemacht werden, daher auch gewisse Preise aufgrund
der investierten Zeit und Umbau der Protos.
Mit freundlichen Grüßen
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#6

Beitrag von -sebb- »

Die Box ist sowieso 4 Ohm, sind ja auch 4Ohm TMT und 8Ohm HT gewählt worden! Das das ganze eine 4-Ohm Kiste wird war mir von Anfang an bewusst.

Mit: Der mittlere Bereich wird doch deftig hinuntergezogen meinst du so zwischen 400-800Hz? Müsste ich noch schauen wo das her kommt. Wäre es besser gewesen, die Ports zwischen HT-Horn und TMT zusetzten, damit der nicht ganz am Boden ist?
Neben den HT wollte ich ihn nicht unbedingt setzten, da das ganze doch um einiges breiter wäre...

#7

Beitrag von Jobsti »

Ei, stimmt, habe ich total überlesen, somit passt das mit der minimalen Impedanz schon mal sehr gut, da du nirgends unter 4 Ohm fällst,
somit kann das von meinem Beitrag gestrichen werden.

Mit der Portposition muss man im Proto immer etwas spielen.
Ich habe mit Ports unterhalb des Chassis schon öfters schlechte Erfahrungen gemacht,
war auch der Hauptgrund für die MK2 der 1214 damals.


Runtergedrückt schaut der Bereich von 150-400Hz aus, muss aber nicht unbedingt sein.
Gedrückt wurde auf alle Fälle durch irgend einen Grund die 2te Impedanzspitze beim TMT,
was eigentlich aber net tragisch ist, dennoch untersucht werden sollte.


Hole definitiv (erstmal) mal folgendes nach:
- GPM
- Nahfeld Dustcap
- Nahfeld Port


Anm.:
Gerade frage ich mich, wie du auf die 25L gekommen bist?!
War das Mini Gehäuse Vorgabe? 55Hz aus nem bestimmten Grund?

Der 830 mag eigentlich nen paar Liter mehr haben, oder zumindest höheres Tuning.

Bei mir schaut das so aus:
CB, Deins, und rosa wie ich's evtl. gemacht hätte.

Willste wirklich bei 25L bleiben, würde ich höher tunen, so auf 80Hz. Höher (100Hz) wäre besser, wird aber netmehr klingen.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#8

Beitrag von -sebb- »

Hi,
ich habe eig. die TSP von der 18s Homepage in WINIsd eingegeben und er hat mir eine SBB berechnet. Habe dann nachgelesen in dem ->Buch und da wurde die SBB eigentlich als eine sehr gute Lösung hinsichtlich Impulsverhalten dargestellt...

edit: Jobsti hast auch ne PN

#9

Beitrag von Jobsti »

bei der SBB haste halt ne recht gleichmäsige Gruppenlaufzeit, dafür kommt die Abstimmung auch recht nahe an CB ran,
dann hätte ich lieber auf die 10-20Hz bei -6dB verzichtet und CB gewählt.

Auch kommste erst gegen 43Hz gegen Xmax mit SBB, dafür ist bei der rosanen Abstimmung die Auslenkung von 73-130Hz niedriger,
was laut Theorie in diesem Bereich zu weniger Partialschwingungen und auch evtl. geringeren Verzerrungen führen sollte.

Wenn du allerdings eh nen 4-Wege Setup hast un durch Kickfiller im Bereich 200Hz ankoppelst, passt das mit deiner SBB schon,
wobei du wie gesagt hier noch eher zu CB hättest greifen sollen, was die Gruppelaufzeit verbessert hätte.

Meine Meinung:
Für Ankopplung bei circa 200Hz, ist alles net so tragisch,
setzt du die Kiste aber mal tiefer (ohne Filler) oder single ein, für z.B. Srpache , wäre die Rosane Abstimmung am geschicktesten,
da du untenrum ganze 4-6dB mehr Pegel hättest, das Klangbild somit wesentlich voller und runder klingt.

Klaro, mit nem EQ geht das natürlich auch, aber hier treibste das Xmax un ungeahnte Höhen.
+4dB, Q1,5, 90Hz schaut dann ähnlich der rosanen Abstimmung aus, allerdings mit 5mm höherem Xmax bei gleicher Leistung (9mm Xmax bei 400W),
die Gruppenlaufzeit wäre aber dafür noch unterhalb der rosanen, dafür dann wieder unter 65Hz höher.


Kurzum:
SBB + EQ = 100W
Rosa ohne EQ = 400W (+6dB höherer Pegel)
Jeweils bis 4,4mm Xmax (Gerechnet ohne VC-Erhitzung und ohne Power-Compression)
Mit freundlichen Grüßen
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#10

Beitrag von -sebb- »

Subs sind zwar prinzipiell immer dabei, die Frage wäre: im nachhinein den BR-Kanal kürzen, ja oder nein?

@ Jobsti: Darf ich dir meinen Weichenplan schicken und du schaust ihn dir mal durch, ob eh nix Grundlegendes falsch ist?

lg

#11

Beitrag von Jobsti »

Hab nochma Edit im Post #9 gemacht.

jau, kannst du mal senden und ich schaue mal grob drüber.
Genaueres kann ich dann aber ohne exportierte Messungen für ne Weichensimulation nicht sagen.

Ich würde die Kanäle kürzen und auchmal ne virtuelle Vergrößerung des Volumens testen,
irgendwann werden die Kisten doch mal single genutzt oder tiefer angekoppelt.
Für den Monitorbetrieb wäre deine Abstimmung aber schon ganz ok, doch es gilt:
Lieber EQ raus ziehen, bzw. flachen Filter setzen, als übermäßig EQ für andere Situationen rein kloppen.
Mit freundlichen Grüßen
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#12

Beitrag von -sebb- »

Jobsti du hast Post!

#13

Beitrag von Jobsti »

jau, in der Simu (habe meine genannte Projektfile als Vorlage genommen) sieht man im Vergleich,
dass deine Schaltung die Impedanz vom gesamten HT, vor allem oberhalb 10KHz runter drückt und den Frequenz-Bereich zwischen 5-10 KHz anhebt.
Der der LP von 200-900Hz und auch die 2te Impedanzspitze drückt und das Tuning leicht verschiebt.

Du hast mit 24dB/Okt getrennt, ich habe 18 genommen, samt Sperr- & Saugkreis; würde ich dir ebenfalls empfehlen,
auch einen richtigen Spannungsteiler anstatt einfach nur einem Widerstand in Reihe zum HT.
Für 18dB mit Saug- und Sperrkreis sollte die parallele Spule im HP sollte doppelt so groß werden (nicht größer!), der Widerstand darunter 4x so groß.

Falls der TT dann netmehr gut passt, versuche ihn 18dB/Okt zu trennen.
(0,27mH Spule zu deiner jetzigen Schaltung, LP Spulenwert halbieren, Kondensatorwert verdoppeln und noch nen 2-3 Ohm Widerstand über dem LP Cap.)
Als Spule würde ich ne Dicke Ferrobar nehmen, welche net nur massiv viel verträgt, sondern den TT auch net so stark bedämpft.
Deine derzeitige Schaltung entspricht einem Lehrbuch-Butterworth Tiefpassfilter 2ter Ordnung für 8 Ohm Chassis! (Passt rein vom Fgang aber ;) )


PS:
Ob deine Xover gut passt oder net, kannste feststellen, wenn du den HT verpolt und die Spitze nach unten mindestens 6dB aufweist,
steil und relativ symmetrisch ist und die Spitze davon genau auf der gleichen Frequenz wie deine akustische Xover liegt.
Dann nurnoch Checken ob die Phase auch wirklich passt, was das Ausklingverhalten und die Messung unter Winkel sagt.


Anm.:
In deiner Wege-Zueinander-messung schaut der HT obenrum anders aus (rot - ähnlich wie bei mir), als in der Einzelwegmessung!
Mit freundlichen Grüßen
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#14

Beitrag von -sebb- »

Hallo,
danke einmal fürs durchschauen.
Ich lese einmal heraus, das ich im TMT-Zweige keine Luftspule sondern einen Ferrobar verwenden sollte. Hat die Spule so weit hinauf Auswirkungen?
Den HT-Zwei werde ich fürs erste mal so lassen und nur den Spannungsteiler sowie den Widerstand der zweiten parallelen Spule ändern, und dann mal Probieren was sich tut.

Mein X-Over passt recht gut, habe das mal so gemessen wie du es gesagt hast und hatte einen EInbruch von ca. -15dB ausgehend von dem normalen Frequenzgang.

Wegen den Unterschieden bei den Messungen muss ich nochmal schauen. Habe jetzt, da ich eine zweite Box gebaut hab einen neueren BMS bekommen, der sich im Hochtonbereich eher wie deiner verhält. Der den ich zum messen hatte ,war ein neuer LS, aber ist sicher schon ein paar Jahre alt..

LG

#15

Beitrag von Jobsti »

Du kannst auch ne Luftspule mit richtig dickem Draht nutzen, es ist einfach so, dass LU's nen höheren Innenwiderstand haben, somit wird dein TT etwas leiser im Vgl. zu einer Kernspule.
Kernspulen verursachen dafür höhere Verzerrungen wenn viel Leistung drauf brezelt, deswegen einfach ne Nr. Größer auslegen und gut is ;)

Dein "2ter Zweig" wirkt eher als EQ, genau in dem Bereich der unter Winkel zu Problemen führt.
Diesen deswegen durch einen Saugkreis ersetzen und nen richtigen Sperrkreis dazu. (Sperrkreis alleine habe ich versucht, wird ohne Saugkreis aber net so schön)

Mach deinen alten BMS einfach mal auf und schau dir das Dia an.
Wenn das schon matt und zerschrabbelt ist, mach nen Neues rein, würde das andere HT-Verhalten erklären.
Entwickeln am besten nie mit gebrauchten Chassis, maximal Demo- und Mess-Chassis, neue erst längere Zeit Einspielen,
außer die Kiste ist nur für dich und es existieren jeweils Paare der Gebrauchten.

Haste neue und gebrauchte Chassis, wie in deinem Fall, werden evtl. 2 unterschiedliche Weichen fällig!
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#16

Beitrag von -sebb- »

Ich werde mich einfach an den neuen halten und den alten bei Zeiten aussortieren.
Wird nur ein weilchen dauern, da jetzt ein paar nette Uniprüfungen anstehen...

#17

Beitrag von pumsti »

Hallo!

Danke für den schönen Bericht :)

Aber das wichtigste konnte ich jetzt nicht rauslesen: Klingts denn auch gut? :D

#18

Beitrag von -sebb- »

Da ich selbst der Entwickler bin, will ich nicht da nicht zuviel urteilen. Mir selbst subjektiv bewertet gefällt der Lautsprecher so gut, dass ich meine lmt121 verkauft habe. Der Lausprecher ist extrem direkt. Wenn sie zB bei Narcotic am Anfang gescheit in die Gitarren reinhauen kommt das extrem direkt rüber. Der Lautsprecher spielt auch insgesamt etwas detailreicher als das LMT und die Höhen wirken allgemein angenehmer. Wobei ich hier noch immer das Zischproblem durchs Horn habe, das unter Winkel den Höhenanstieg verursacht.

Hab jetzt von Mr. DNB mal ein Oberton H860 bekommen, mit dem ich das in den Ferien mal vergleichsmessen werde. Aber prinzipiell überzeugt mich die Box, und ich werde auf jeden Fall noch mehr bauen!

#19

Beitrag von pumsti »

Ok danke für die Einschätzung! Das klingt ja richtig gut ;)

#20

Beitrag von -sebb- »

Hier habe ich jetzt mal eine GP-Messung machen können, aber leider wegen dem Wetter nur in einem recht großen Raum mit mind. 4-5m Abstand zu den nächsten Wänden in alle Richtungen:

[ externes Bild ]

Das Tuning merkt man halt bei der Kiste überhaupt nichtmehr, ich werde wahrscheinlich den BR-Port noch kürzen, bis ich auf 80Hz oder so komme, werde ich demnächst in den Ferien machen.
Dann hab ich inzwischen von Mr.DNB ein Oberton H860 Horn bekommen und werd das mal ausprobieren, ob sich das Abstrahlverhalten deutlich ändert...

#21

Beitrag von Jobsti »

Das schaut etwas zu tief getuned aus ;)
Wenn du nur nen kleinen Raum hast, mach doch nafeldmessungen an der Dustcap und am Port, führe diese zusammen und skaliere (LF Diffraktion) auf Vollraum runter.

Vorteil ist auch, dass du mal siehst, was aus'm Port wirklich raus kommt.
Falls du weiter untersuchen willst kannste auch mal im Port drinnen messen und in verschiedenen Abständen (mal 10, 20cm) davor Messen.

Hier mal nen Beispiel:
[ externes Bild ]
Blau (Port) + hellblau (Chassis) Nahfeld vom aktuellen JM-sat12
Rot (Port) + lila (Chassis) Nahfeld vom alten MT-1214 mit Port unter'm Chassis.
Tuning +-5Hz identisch, dennoch massiver Unterschied, nur anhand der Position.
Mit freundlichen Grüßen
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#22

Beitrag von s-e-l »

-sebb- hat geschrieben:Da ich selbst der Entwickler bin, will ich nicht da nicht zuviel urteilen. Mir selbst subjektiv bewertet gefällt der Lautsprecher so gut, dass ich meine lmt121 verkauft habe. Der Lausprecher ist extrem direkt. Wenn sie zB bei Narcotic am Anfang gescheit in die Gitarren reinhauen kommt das extrem direkt rüber. Der Lautsprecher spielt auch insgesamt etwas detailreicher als das LMT und die Höhen wirken allgemein angenehmer. Wobei ich hier noch immer das Zischproblem durchs Horn habe, das unter Winkel den Höhenanstieg verursacht.

Hab jetzt von Mr. DNB mal ein Oberton H860 bekommen, mit dem ich das in den Ferien mal vergleichsmessen werde. Aber prinzipiell überzeugt mich die Box, und ich werde auf jeden Fall noch mehr bauen!
Wie ändert sich denn (laut deiner Einschätzung) der Klang (v.a. in den Mitten / Höhen) mit zunehmendem Pegel? Die LMT-121 hat ja einen ziemlichen auf-die-fresse Sound, der aber erst bei "gehobenem" Pegel hervortritt. Bei leiseren Pegeln klingen v.a. die Höhen eher zurückhaltend.

Apropos Pegel: Wie ist denn die subjektive "Lautheit" der Boxen?

Liebe Grüße

#23

Beitrag von -sebb- »

Das Phänomen, das du beschreibst ist nicht wirklich auf die Boxen zurckzuführen, sondern her hierauf:

Gehörrichtige Lautstärke
[ externes Bild ]

Das heißt, das bei höheren Pegeln in Wirklichkeit die Höhen durch das Gehör selbst überbetont werden. Da muss man sich auch mal trauen, eher mal mit dem EQ einzugreifen damit das wieder passt.
Ein CD-Sampling zB wird auch auf eine Bestimmte Lautstärke beim Hören der CD durch einen Käufer angepasst. Ich glaube da gibts sogar eine inoffizielle EInigung, wenn ich mich nicht irre. Irgendwas um die 89-95dB oder so.
Deswegen gibt es ja auch bei Stereoverstärkern oft diese Loudnes-Taste, die bei geringerer Lautstärke Höhen und Bässe anhebt, um den Originalsound möglichst gut wiederzugeben.

Prinzipiell betont Jobsti immer wieder, das nicht der HT beim LMT121 aufdringlich wird, sondern anscheinend der Kappa ab 1kHz anfängt stark zu klirren..
Ich hab ja beide im Vergleich gehört, die LMT und meine Box und mit der LMT erreicht man weniger sauberen Pegel und weniger Absolutpegel. Ist ja auch fast dieselbe Bestückung wie beim MT1214 und die wurde ja auch öfters von der subjektiven Lautstärke eher zu einem Doppel-12er verglichen. Ich habe dieselbe Erfahrung mit meiner Box gemacht.

LG

#24

Beitrag von Jobsti »

Das was du ansprichst, wirkt sich natürlich auch drauf aus, aber das sollte net ganz so stark sein,
interessant sind ja nur die oberen 2, vielleicht 3 Konturen und dort tut sich nicht sooo viel.

Viel stärker wirken sich auf den Klang die linearen Verzerrungen aus, die immer weiter mit ansteigen,
diese formen natürlich sehr den Klang.

Achso, das mit dem 121 sollte nicht falsch verstanden werden, der Kappa Verzerrt auch, aber nicht ausschließlich,
es sind Kappa UND Hochtöner, wobei der Kappa mehr raussticht bei 121, und beim 212 mehr (in Bezug auf max Pegel) der HT.
Würde man noch etwas tiefer trennen, also nen größeren HT und Horn nutzen, könnte man mit dem kappa auch noch sauber bissel lauter.

121 und 212 würde ich diesbezüglich aber gerne nochmal genauer untersuchen, mal sehen wann ich die wiedermal in die Finger bekomme ;)
(212 is z.B. höher getrennt, HT hält mehr aus, dafür spielt Kappa höher, wo mehr Resos und auch Klirr sind)

Ansonsten logo, wertigere (ähnliche) Chassis heißt oft höheren Pegel bei ähnlichen Verzerrungen, nicht immer aber auch oft ebenfalls
höheren Maximalpegel*.

*Diesen kann man auch net unbedingt per flotter Messung feststellen, die VCs müssen sich ja erst erwärmen.
Mit freundlichen Grüßen
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#25

Beitrag von -sebb- »

Wieder einmal ein Update:

Ich habe vor 2 Wochen von Mr. DNB, den ich vom Forentreffen kenn, ein Oberton H860 als Messmuster geschickt bekommen. Hier nochmals ein großes DANKE dafür an dieser Stelle :top: . Davon habe ich mir erhofft, die Scharte mit den S-Lauten und dem unguten Abfall des Hochtöners unter Winkel in den Griff zu bekommen und wenn das Oberton besser passt würde es gekauft werden.
Habe dann das Horn eingebaut und gemessen. Das Oberton hatte genau denselben unguten Winkeleinfluss. Vllt nicht ganz so ausgeprägt, aber das kann ja nicht sein hab ich mir gedacht. Na gut, dem Oberton sieht man nicht gleich an, welche Seite jetzt mehr bündelt. Also hab ich das Horn nachgedreht und siehe da: Auf einmal funktioniert der Höhenabfall perfekt. Fast schon ein Wunder :) .

Mein eigenes Horn .... mmmhhhmmmm, hatte ich ja bis jetzt eigentlich immer so eingebaut:
[ externes Bild ]

Wie von H-Audio im Produktbild angegeben. Gut dachte ich, die werdn schon wissen, was sie tun. Kannst dir denken uglygaga:
Zugegebenermaßen sieht das Horn ander herum eingebaut recht merkwürdig aus, aber was soll man tun, mal umbauen.

Und siehe da:
[ externes Bild ]
Oben die neue Messung.

[ externes Bild ]
Hier die Alte Messung.

Pegel wie immer nicht kalibriert. Die Messungen sind in 15° Schritten von 0°-60°. Man sieht jetzt unter 60° einen Buckel mit ca. +3dB, aber das ist schon weit außerhalb des zu Beschallenden Winkels, und stört mich jetzt nicht weiter. Aber der Höhenabfall jetzt ist bis 30° Traumhaft.

Und jetzt sind auch die aufdringlichen S-Laute auf einmal weg. Jetzt hört sich das ganze schon richtig gut an. Morgen wird noch das Tuning der Kiste gehoben, um einen höheren Pegel bis 100Hz hinzubekommen. Und dann ist das Projekt wirklich fertig.

bis morgen dann,
Sebastian

#26

Beitrag von Fio »

..........
Zuletzt geändert von Fio am 8. Jan 2015 13:55, insgesamt 1-mal geändert.

#27

Beitrag von jäger-audiodesign »

@ Heidimelone

Deine Aussage bezieht sich aber auf das Foto so wie wir es jetzt sehen, oder?
Das Foto muss ja eigentlich um 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden.

Gruß

Sebastian

#28

Beitrag von -sebb- »

Danke, mir ist das mit der Beugung durchaus klar wie das funktioniert. Hab aber halt mal angenommen, dass das Horn auf der Abbildung richtig liegt. Tuts aber nicht!
Das Problem ist auch, dass man die richtige Seite auch am Hornhals schlecht erkennt, da horizontal und vertikal fast ident sind...

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