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Boosten von Auslöschungen - wann ist es sinnvoll?

Allgemeine Diskussion zum Thema HiFi, auch Raumakustik

Moderatoren: Bereichsmod, Moderation HiFi

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#1

Beitrag von Christian_B »

Hallo zusammen,

generell liest man so gut wie überall, dass man Auslöschungen im Frequenzbereich nicht per EQ/DSP auffüllen soll. Einen Boost in Auslöschungen zu geben verstärkt den Direktschall, aber gleichermaßen auch die Reflektionen (mit denen es zu Auslöschungen kommt), so dass eine Anhebung der Frequenz nicht oder kaum möglich ist.

Die Tage habe ich mal wieder mit meinem Audyssey MultEQ-X gespielt. In der aktuellen Version kann eine Zielkurve geladen, und eine generelle "EQ Headroom Expansion" eingestellt werden - die Expansion habe ich mal voll ausgesteuert. Audyssey kann dadurch Frequenzen deutlich stärker anheben.

Lange Rede... so sieht es mit REW-Kontrolle aus, am Beispiel FL (Nuvero 140) in 1/6 Glättung - Audyssey korrigiert bis 400hz:
FL_Audyssey.jpg
Rot = vorher
Blau = Audyssey

Der linke LS hat immer eine massive Auslöschung im Bereich 40hz (Aufstellung + Hörplatz). Mit den aktuellen Einstellungen boosted Audyssey das Loch massiv - und es erfolgt eine Pegelanhebung um ca. 11 db!

Wie kann das sein? Wenn sich der Schall im Wohnraum an dieser Stelle auslöscht, sollte es doch nicht möglich sein dieses Loch zu füllen?
Die anderen Senken werden ebenfalls angehoben...

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#2

Beitrag von Gast »

schau's dir ohne Glättung an, dann wirst du sehen, was wirklich Sache ist

betreffend der größten Abweichung vermute ich, dass du bei etwa 33 und 43Hz tatsächlich ZWEI Täler hast, und dass DAZWISCHEN bei ca 38Hz massiv zur Maskierung angehoben wird ...

#3

Beitrag von Micha68 »

Du mist mit REW das Ergebnis an einem Punkt (Mikrokapsel) im Raum.
Hast du mal Vergleichsmessungen mit leicht versetzten Mikro gemacht? (auch Höhe)
Bei Audyssey misst du meist eine Zone (mehre Positionen).
Beim Hören Sitz du ja bestimmt auch nicht mit fixierten Kopf...
Grade bei Raumbedingungen Einbrüchen im Frequenzgang hat die Position des Micros große Bedeutung.
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#4

Beitrag von Don Kuleone »

Allgemein booste ich einzelne Frequenzen nicht. Auslöschungen einer einzelnen Frequenz fällt gehörtechnisch nicht auf. Breitere Täler hebe ich schonmal breitbandig leicht an.
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#5

Beitrag von Gast »

gutes Stichwort von @Don Kuleone auch für "schmale" Probleme ... wenn sie relevant sind, kann die Anhebung etwas breiter als die Senke parametriert werden, dann entstehen beidseitig des Tals zwei schmale Berge, die erstens akustisch kaschieren, und zweitens mit Glättung oft insgesamt den Frequenzgang "eingeebneten" aussehen lassen ...

#6

Beitrag von Christian_B »

Gute Punkte, danke für den Input. Die REW-Messung war nur am Referenzplatz, um das Beispiel zu verdeutlichen.

Bei 1/48 Glättung sieht es so aus:
FL_2.jpg

Audyssey hebt in der Tat breiter an. Einzelne Dips sind weiterhin vorhanden, aber nicht mehr so stark. Der dargestellte, große Einbruch zwischen 33 und 45hz besteht aus 2 Senken, die "mittig" angehoben wurden.
Das ganze funktioniert erstaunlich gut, es klingt besser als vorher. Die Präzision leidet ebenfalls nicht.

Ich werde versuchen dagegen mal eine Korrektur mit REW zu setzen, bisher habe ich nur noch keinen Weg gefunden MQX Dateien zu bearbeiten.

#7

Beitrag von Klangart »

Hallo,

also erste Aufgabe bei so Hör-Räumen ist eigentlich mit dem "Zollstock" mal den Raum zu vermessen und anhand der ermittelten Daten die unteren primären Raummoden zu bestimmen / aus zu rechnen ... dann schaut man wie es sinnig ist diese vollständig mit hoher Sperrtiefe möglichst schmalbandig zu ziehen / filtern. Bringt halt wenig wenn man mit nem Mess Mikrofon in der Luft rum stochert und sich nicht im klaren ist was da im Raum eigentlich passiert / wo die Fehler Ursachen sind und nur gläubet irgend eine Software würde da was automatisch richten. uglygaga:

;) Klangart

#8

Beitrag von CJoe78 »

Auf jeden Fall brauchst du Verstärkerpower für das Boosten. Boostet man Auslöschungen im Bass handelst du dir evtl. Matsch ein, da man tendenziell die Frequenzen um die Auslöschung herum stärker anhebt.

Die Nubert-App macht selbiges z.B. mit einer 50 HZ-Auslöschung im XW-700. Auch da werden Frequenztäler scheinbar durch Boosten geglättet, was natürlich so nicht funktionieren kann.
Klanglich ist mir nichts negatives aufgefallen, weshalb es einfach so bleibt.

Man muss da echt die Ohren spitzen und hinhören. Messungen können IMHO nicht wiedergeben, ob es am Hörplatz besser klingt.

Ohren nehmen Auslöschungen im Tiefbassbereich nur als Problem wahr, wenn diese breiter sind, was bei Auslöschungen zum Glück selten der Fall ist.

Sonst dichtet sich das menschliche Ohr diesen Bereich einfach zu.
Es kann somit durchaus sein dass es jetzt besser klingt, da umliegende Frequenzen angehoben wurden und das ausreicht, damit die Ohren diesen Bereich "dicht" machen.

Ansonsten gilt: Der Tiefbassbereich ist gerade durch die Modenproblematik am schwierigsten zu handeln. Kleine Veränderungen haben große Auswirkungen auf den Bassklang. Für störende Auslöschungen hilft es noch am ehesten, die Aufstellposition ein wenig zu verändern.
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