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PSI Audio AVAA C20 als Ersatz für DBA oder passive Dämmung

Bedämpfung, Akustik, Hör- und Aufnahmeräume, privat als auch im Studio.

Moderatoren: Bereichsmod, Moderation HiFi

#1

Beitrag von Sven1984 »

Hallo zusammen,

in anderen Threads wurde bereits berichtet, dass es hier Foristen mit Erfahrungen zu den aktiven Basstraps PSI Audio AVAA C20 gibt.
Könnt ihr mir eure Erfahrungen mal zusammenfassen?
Benötige ich zwingend mehrere davon oder könnte schon einer ausreichend den Nachhall in einem nahezu quadratischen 25qm Raum mit Teppichboden reduzieren?
Müssen die zwingend in einer Raumecke stehen?

Zum Hintergund:
Ich habe nun endlich mein Hofa-Deckensegel sowie in paar Wandabsorber installiert und meinen Hörplatz mittels Sessel von der Rückwand mehr in Richtung Raummitte verlegt. Nun klingt es direkter und klarer, aber ich merke, dass der Bass-Bereich noch nicht passt. Reduziere ich den Bass mittels Bassschalter der nuVero 60, klingt es besser/präziser. Ein reduzierter Pegel aber ändert natürlich nichts am Nachhall (und meinen Moden).
Hofa hatte mir zwei gestapelte Basstrap V2 in der rechten hinteren Raumecke empfohlen, was mir für (m)ein Wohnzimmer aber zu fett ist. Da ich keine Möbel umstellen will/kann, kann ich nur in dieser Ecke etwas platzieren, da alle anderen Ecken entweder mit Möbeln vollstehen und Türen frei bleiben müssen.

Für Eindrücke zum Raum: Im Nubert-Forum hatte ich einen Thread dazu (noch ohne Optimierungen und mit anderen LS). https://www.nubert-forum.de/nuforum/vie ... hp?t=48666

Ich würde testen einen C20 rechts in die Ecke neben der Couch zu stellen, wobei ich mir erhoffe, dass er (wenn die Werbung stimmt) noch effektiver ist als die beiden Hofa-Basstraps. Ein C20 würde jetzt ins Budget passen.

Alternativ könnte ich mir ein DBA vorstellen. Allerdings habe ich in der Front keinen Platz für zusätzliche Subs. Hier stellt sich die Frage, ob sich mit den nuVero 60 + 2 Subs (z.B. XW-800) sinnvoll ein DBA aufbauen lässt....?

Eine Dämmung der Rückwand kommt leider nicht Frage.

Gruß
Sven

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#2

Beitrag von Paffi »

Die Avaa sollten im Modenmaximum stehen. In der Regel in den Ecken, wie die passiven Bassfallen auch. Einfach gesagt: an der Stelle wo es am meisten dröhnt, kommt die Kiste hin. Einer wird aber vermutlich nicht reichen, solltest mind.zwei nehmen.

DBA auch fein, vier XW800 sind eine gute Wahl bei wenig Platz. Mit zweien kannst du experimentieren, wirst aber kein DBA-Niveau erreichen.
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#3

Beitrag von Vittorino »

Paffi hat geschrieben: 30. Dez 2023 18:46 Die Avaa sollten im Modenmaximum stehen.
Nicht ganz. Die Teile müssen dort hin, wo der längste Nachhall der störenden Mode ist. Das muss nicht zwangsläufig dort sein, wo der höchste Pegel herrscht. Für beste Ergebnisse misst man natürlich die Abklingzeit.

[mention]Sven1984[/mention]

Wie Paffi schrieb, sollte man mindestens zwei AVAA einplanen. Ich habe in zwei Räumen jeweils zwei Stück, wobei ein Raum messtechnisch damit „gesättigt“ ist, während der andere mindestens zwei weitere verträgt.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Nachhall in beiden Räumen und als Ableitung mit dem korrigierten Pegel der Moden. Letzeres betrifft sowohl Druckmaxima als auch Druckminima.
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#4

Beitrag von Sven1984 »

Danke schon mal für eure Antworten. Ich schließe daraus, dass ein DBA bei mir eher keinen Sinn macht und es sich lohnt die AVAA mal zu probieren. Zwei sind derzeit finanziell leider nicht drin.

Ich würde mir einen bestellen und testen, was es an den möglichen Aufstellorten bringt und später noch einen zweiten kaufen. Oder kann man sich die Teile irgendwo ausleihen, um mal vor dem Kauf testen zu können, was es bring?

Ich finde leider keine BDA und keine richtigen technischen Daten. Könnte ihr etwas zur Leistungsaufnahme sagen?

#5

Beitrag von Vittorino »

Der AVAA C20 verbraucht ca. 5 Watt im Betrieb.

http://www.downloads.psiaudio.com/activ ... Manual.pdf
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#6

Beitrag von Sven1984 »

Ich habe nun doch zwei AVAA bestellt und teste bereits seit ein paar Tagen damit herum.

Mittels REW habe ich Raummoden bei 33Hz und 41Hz identifiziert, welche jeweils in unterschiedlichen Ecken am stärksten ausgeprägt sind. Dort habe ich die AVAAs platziert und kann nach dem Einschalten tatsächlich einen niedrigen Pegel in den Ecken feststellen. Am Hörplatz selbst höre ich (oder bilde mir ein zu hören ?) einen kleinen Unterschied (eventuell minimal sauberere Wiedergabe). Die Messungen mit REW zeigen eigentlich nur im Bereich der Raummoden eine etwas kürzere Nachhallzeit und leicht veränderte Pegel an. Ich denke, dass hier die Absorber im Raum und die LS-Aufstellung bereits einen guten Job machen.

Deutlicher wird das Ergebnis, wenn ich meinen Sub mit einbinde. Dieser erzeugt ohne die AVAAs eine recht hohe Nachhallzeit, wobei die Aufstellung und Einbindung des Subs möglicherweise noch nicht optimal ist. Mit AVAAs verbessert sich die Nachhallzeit deutlich, ist aber immer noch wesentlich höher als ohne Sub. Aber klanglich gefallen mir die nv60 ohne Sub und auch ohne die AVAA doch noch besser. Kann es mit einem zweiten Sub besser gelingen? :?:

Mir ist noch aufgefallen, dass mir, sobald beide AVAA eingeschaltet sind, irgendwie unwohl wird (beklemmendes Gefühl). Bei einem alleine nicht und auch unabhängig von der Aufstellung/Positionierung. Die Messungen zeigen einen Pegel von über 80db im Bereich von 7-10Hz, was ich wohl nicht hören, aber irgendwie spüren kann. Durch Reduzierung der Empfindlichkeit verschwindet das zwar, kam bei den Tests dann aber irgendwann wieder. Keine Ahnung, ob es sich hier um die in der Anleitung beschriebene Übersteuerung mit "emits noise" (sollte man den noise hören können?) handelt. Außerdem werden duch die AVAAs an anderen Stellen um Wasserfall Artefakte erzeugt. So richtig Vertrauen habe ich aktuell nicht in die Teile ...

Letztlich ist der erwartete bzw. erhoffte WOW-Effekt für mich ausgeblieben. Die AVAAs und auch der Sub sind doch recht große Kästen in meinem WZ. Sofern ihr mir nicht noch einen entscheidenen Tipp geben könnt, würde ich sagen, dass mir die erzielten Verbesserungen keine 5k€ wert sind und ich nach dem Motto "weniger ist mehr" lieber ohne AVAAs und ohne Sub unter Verzicht auf etwas Tiefgang meine Musik genießen sollte.

[mention]Paffi[/mention] Hast du eine Idee dazu?
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#7

Beitrag von JMP $FCE2 »

Sven1984 hat geschrieben: 8. Jan 2024 14:36Die Messungen zeigen einen Pegel von über 80db im Bereich von 7-10Hz, was ich wohl nicht hören, aber irgendwie spüren kann. Durch Reduzierung der Empfindlichkeit verschwindet das zwar, kam bei den Tests dann aber irgendwann wieder.
Das wird wohl eine Rückkopplung sein, also Eigenschwingungen wie das Fiepen, wenn ein Mikrofon das eigene Signal vom Lautsprecher aufnimmt. Was ein Aktivabsorber im Prinzip ja auch tut.

Da hilft nur Zurückdrehen der Verstärkung, oder Herumprobieren an anderen Parametern wie Phasenverschiebung, oder Aufstellung der Absorber.

#8

Beitrag von Vittorino »

Bist Du streng nach Anleitung vorgegangen? Hast Du die Teile dorthin gestellt, wo die störenden Frequenzen am längsten nachhallen? Der Pegel interessiert weniger! Hast Du weitere Aufstellungen probiert? Hast Du die Spektogramme verglichen? Hast Du die Teile mindestens 1 Meter entfernt von großen Gegenständen bzw. Möbeln entfernt aufgestellt? Hörst Du überhaupt basslastige Musik zum Testen, die im Idealfall die Raummoden schön massiert?

Es sind leider zu viele Unbekannte, um gezielte Tipps geben zu können. Die Teile muss man wirklich kompromisslos aufstellen können, damit sie ihre Wirkung entfalten können.

Es gibt kein Gefühl von Beklemmung aufgrund der AVAA an sich. Das sind keine Subwoofer, sie erzeugen keine Energie. Die Beklemmung könnte ihren Grund darin haben, dass durch Zuschalten der AVAA Frequenzen bzw. Frequenzbereiche wiedergegeben werden, die vorher durch Druckminima (quadratischer Raum!) nicht wahrnehmbar waren.

Es gibt allerdings die echten, von [mention]JMP $FCE2[/mention] beschriebenen, Rückkopplungseffekte. Ganz besonders in kleineren Räumen oder wenn man die Abstände nicht einhält. Das macht sich in einem deutlich wahrnehmbaren lauten Fiepen bemerkbar. Ich kann das in meinem Hörraum provozieren, wenn ich die Tür offen lasse und gleichzeitig alle weiteren Türen des OG (und auch nur dann!). Auch wenn der große PC Tower zu nahe am AVAA steht, wird das Teil garstig. Fensterschließen quittieren die Teile mit einem recht gut wahrnehmbaren Ton ("Plopp"). Wenn man dann die Empfindlichkeit herunter regelt, verschwinden die Effekte, aber leider korreliert die Empfindlichkeit mit der Effizienz der Absorbung. Der kleinste Dreh ist messtechnisch verifizierbar. Wenn man die Empfindlichkeit regeln muss oder nicht kompromisslos aufstellt oder messtechnisch und hörtechnisch keine Verbesserungen feststellt, würde ich wohl darauf verzichten.

Noch ein kleiner Hinweis. Ich habe sehr viele Messungen im Hörraum gemacht, bevor ich die besten Plätze für 2 AVAA gefunden und festgestellt hatte, das 2 weitere Geräte keine nennenswerten Verbesserungen brachten. Man muss sich auch die Zeit nehmen.

Good luck!
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#9

Beitrag von JMP $FCE2 »

Rückkopplungen können auch tieffrequent sein. Bei Subwoofern (bzw. Aktivabsorbern) ist das sogar wahrscheinlich, weil Chassis und vorgeschaltete Elektronik höhere Frequenzen wegfiltern. Es schwingt auf der Frequenz, bei der Phasenlage und Verstärkung passen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Oszillato ... sbedingung
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#10

Beitrag von Vittorino »

Danke für den interessanten Link!

Die AVAA verstärken im Gegensatz zu anderen Aktivabsorbern (E-Trap) nicht. Sie arbeiten nicht wie die diese oder auch Subwoofer mit Gegenschall aktiv gegen die Welle (und verursachen damit auch keine Probleme in anderen Teilen des Raumes), sondern verhalten sich im Prinzip wie reine Passiv-Absorber, die Schalldruck in Schallschnelle wandeln. Daraus folgt auch die geringe, nur in etwa 5 Watt betragende, Leistungsaufnahme. Man bricht virtuell die Mauer auf und nähert sich im Optimalfall Freifeldbedingungen. Ein AVAA ist im Optimalfall (also wahrscheinlich nie :lol: ) so effektiv wie ein Passivabsorber seiner 20-fachen Größe.

Das ist ja das Gigantische an diesem Konzept. Daran haben mehrere Unis und Wissenschaftler in der Schweiz jahrelang geforscht und deswegen sind die Geräte sicher auch so teuer. Man zahlt für die Innovation bzw. die Entwicklungskosten und weniger das Material. Ich hatte irgendwo mal eine gute technische Beschreibung der Teile gelesen, viell. finde ich sie noch.

Ich bin blutiger Amateur und ewig Lernender, verstehe das Teil dementsprechend nur in groben Zügen, aber tieffrequente Störungen bzw. Rückkopplungen kann ich keine ausmachen. Ich kann aber an einem der 4 Geräte bei geringer Luftfeuchtigkeit ein Netzteilbrummen wahrnehmen.

#11

Beitrag von JMP $FCE2 »

Vittorino hat geschrieben: 8. Jan 2024 19:11Sie arbeiten nicht wie die diese oder auch Subwoofer mit Gegenschall aktiv gegen die Welle (und verursachen damit auch keine Probleme in anderen Teilen des Raumes), sondern verhalten sich im Prinzip wie reine Passiv-Absorber, die Schalldruck in Schallschnelle wandeln.
Irgendwie müssen sie Schalldruck oder Schallschnelle mit einem Mikrofon oder dergleichen erfassen, und dann ein Gegensignal abgeben. Dabei ist es kaum zu verhindern, dass auch Anteile des Gegensignals wieder aufgenommen werden.

Passivabsorber sind insofern im Vorteil, dass sie keine Energiequelle haben, sondern nur akustische Energie in Wärme umwandeln können. Ein Hochschaukeln ist physikalisch schlicht unmöglich, bei einem Aktivabsorber dagegen reicht ein kleines bisschen zu viel Verstärkung.

#12

Beitrag von Vittorino »

Es gibt bei den AVAA keinen Gegenschall. Das ist der Clou. Es sind akustisch gesehen Passivabsorber.

#13

Beitrag von JMP $FCE2 »

Wie soll das funktionieren ? Irgendein Sensor und irgendein Aktor muss da sein, sonst kann die Elektronik keine akustische Wirkung haben.

#14

Beitrag von Paffi »

Rückkopplungseffekte hatte ich bei mir tatsächlich auch nur mit der Bag End e-TRAP, mit dem Avaa nur mal das beschriebene "Plopp" bei Fensteröffnung.

Poste doch mal Screenshots von Messungen (Wasserfall,Spectogramm) am Hörplatz mit und ohne Avaa. Das du mehr Einfluss bei aktiviertem Sub siehst, wundert erstmal nicht - der dürfte mehr Bassenergie in den Raum schieben. Der Nachteil ist damit wieder, dass mit nur einem Sub der Raum nicht gleichmäßig angeregt wird - würde bei Einsatz der Avaas (wenn es um Musik geht) dann eher auf Fullrange ohne Sub gehen oder mind. zwei Subs einsetzen.
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#15

Beitrag von Vittorino »

JMP $FCE2 hat geschrieben: 8. Jan 2024 20:51 Wie soll das funktionieren ? Irgendein Sensor und irgendein Aktor muss da sein, sonst kann die Elektronik keine akustische Wirkung haben.
Natürlich gibt es ein Mikrofon, aber eben keinen Gegenschall. Hier müsste man sich ggfl. tiefer in die Materie einarbeiten. Ein Rest von „Blackbox“ bleibt aber vorhanden..

Das ist von der PSI Homepage:

„Arbeitet der AVAA mit Gegenschall?

Nein, das Wirkprinzip der AVAA basiert auf der Arbeitsweise von passiven Plattenschwingern, welche auf einer Zielfrequenz resonieren. Die aktive Wirkweise der AVAA übersetzt die Wirkweise auf einen Lautsprecher, welcher auf das jeweilige Druckverhältnis am Aufstellungsort reagiert – nicht auf eine vorgegebene Frequenz. Aus diesem Grund erzeugt der AVAA keinen Schall und kann somit auch in Wohn- und Aufnahmeräumen eingesetzt werden.“

Nicht nur das Ergebnis, sondern genau dieser Umstand ist für meine Begeisterung verantwortlich. :)

Hier auf Lowbeats wird der Vorgang sehr gut beschrieben:

https://www.lowbeats.de/test-aktive-bas ... -avaa-c20/

#16

Beitrag von Sven1984 »

Danke für eure Rückmeldungen. Ich versuche mal eure Antworten zu sortieren und einzuordnen.

Plopp-Geräusche:
Diese beobachte ich auch, u. a. bei Ein-/Ausschalten eines AVAA ploppt der andere. Oder wenn in der Nähe in DECT-Steckdoese von AVM schaltet.

Rückkopplungen:
Ich habe gestern nochmal probiert und rein passiv mit dem SPL-Meter in REW gemessen. Sobald beide AVAAs mit hoher Empfindlichkeit laufen, schaukelt es sich relativ schnell von ~50dB auf über 80dB hoch.
Es ist dabei ruhig um Raum, es läuft also keine Musik und kein Testsignal, was bereits "Beklemmungen" auslöst. Ich habe bemerkt/gepürrt, dass dort etwas ist, bevor ich es in den Messungen gesehen habe! Die Beklemmung kann also nicht daher kommen, dass ich jetzt andere Frequenzen wahrnehmbar sind.
Den über 80dB-Aussschlag sehe ich bei Messungen dann auch im Bereich 7-10Hz in der SPL-Kurve.

Aufstellung und Anleitung:
Ich bin nach Anleitung vorgegangen, wobei mein Raum nicht die Möglichkeit bietet alles einzuhalten:
- Der Bereich 1m um die AVAAs ist nicht frei, u.a. die Leder-Couch ist näher dran und es stehen dort noch andere Objekte.
- In den Ecken hinter den Lautsprechern habe ich gar keinen Platz.
- Ich habe verscheidene Positionen und unterschiedliche Wandabstände ausprobiert.
- Ich habe an der Hörposition die Frequenzen mit den längsten Nachhallzeiten bei 33Hz und 41Hz ermittelt und dann durch Abspielen von Tönen der entsprechenden Frequenz die lautesten Stellen im Raum identifiziert und dort die AVAAs platziert. Die beiden hinteren Ecken passten dabei gut.
- Mit basslastiger Musik habe ich viel getest, ob diese Frequenzen aber genau getroffen werden, vermark ich nicht zu beurteilen.

Die Nachhallzeit verringert sich an den ermittelten Frequenzen schon deutlich am Hörplatz. Aber der WOW-Effekt bleibt halt aus. Leider habe ich die Spektogramme nicht gepeichert. Ich mache nochmal Messungen und liefere das nach.
Möglicherweise funktioniert es nicht so effektiv wie erhofft, weil ich keinen optimalen Raum dafür bieten kann.

Sub-Einbindung:
Dass mit der hohen Bassenergie und dass es mit einem zweiten besser werden könnte, wenn die dann jeweils leiser spielen, vermute ich auch. Ich probiere noch andere Positionen im Raum.
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#17

Beitrag von Vittorino »

Hi Sven,

erst jetzt habe ich realisiert, dass die Teile bei Dir eine Erhöhung im untersten Frequenzkeller verursachen. :ugly: Diesen merkwürdigen Effekt hatte ich mal mit DIRAC in meinem Hörraum. Da bildete sich auch nach der Linearisierung um die 10-15 Hz Hz ein gewaltiger Peak, den ich mir nicht erklären konnte. Die einzige dürftige Erklärung war natürlich das Prinzip Aktion-Reaktion und dass das irgend etwas mit der Linearisierung zu tun hatte. Auf jeden Fall kann ich da auch die Beklemmung nachvollziehen. Ein Rumpelfilter wäre da sicher schön.

Es ist jetzt die Frage, ob Du die AVAA überhaupt behalten willst. Dann könnte man versuchen, dem Problem auf die Schliche zu kommen. Da kann man nur analytisch auf Fehlersuche gehen, indem man mal die Plätze tauscht, einen AVAA abschaltet, die Fenster bzw. Türen öffnet, usw.

Sven1984 hat geschrieben: 9. Jan 2024 10:07 Die Nachhallzeit verringert sich an den ermittelten Frequenzen schon deutlich am Hörplatz. Aber der WOW-Effekt bleibt halt aus.
Hier sehe ich einen Widerspruch, der sich aber m.E. auch erklären lässt: Dich stört der Nachhall weniger, als Du annimmst.


Bei mir ist der Effekt der AVAA bei den nuVero 140 größer als bei den ohnehin schon im Bass vorteilhafter strahlenden MEGs. So wie es [mention]Paffi[/mention] beschrieben hat, ist der subjektive Effekt umso größer, je tiefer, je mehr und je unvorteilhafter der Tiefbass in den Raum gefeuert wird und natürlich je länger er dort hin und her wabert. Das zeigen dann auch die Messungen. Bei den 140 nehme ich im Heimkino sofort war, wenn die Smart Plugs die Absorber nicht angeschalten haben. Wenn ich klassische Musik mit den MEGs höre, muss ich schon gut hinhören, ob da was passiert. Wenn allerdings schön um die 40 Hz (Kontrabass) herumgeritten wird, höre ich es auch da eindeutig heraus.

Hier mal die Modenverteilung eines angenommenen quadratischen Raumes. Man sollte versuchen die Raummitte als Hörposition zu meiden, falls die wohnlichen Gegebenheiten das erlauben.

IMG_0563.jpeg
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#18

Beitrag von Sven1984 »

Vittorino hat geschrieben: 9. Jan 2024 13:20 Es ist jetzt die Frage, ob Du die AVAA überhaupt behalten willst. Dann könnte man versuchen, dem Problem auf die Schliche zu kommen. Da kann man nur analytisch auf Fehlersuche gehen, indem man mal die Plätze tauscht, einen AVAA abschaltet, die Fenster bzw. Türen öffnet, usw.
Ich habe noch etwas Zeit und werde am Wochenende entscheiden. Plätze tauschen und Positionen verändern hat nichts geändert. Läuft nur einer (egal welcher) tritt das Problem nicht auf. Wenn beide laufen hilft nur die Reduzierung der Empfindlichkeit. Wenn es bei Ruhe weg ist, kann es bei Musik/Testsignalen durchaus wieder kommen (wohl, wenn die AVAAs arbeiten müssen).
Vittorino hat geschrieben: 9. Jan 2024 13:20 Hier sehe ich einen Widerspruch, der sich aber m.E. auch erklären lässt: Dich stört der Nachhall weniger, als Du annimmst.
Möglicherweise hast du damit recht. Ich finde die nv60 schon deutlich raumfreundlicher als die aktiven 3000er, die ich vorher an der gleichen Position stehen hatte.
Vittorino hat geschrieben: 9. Jan 2024 13:20 Wenn allerdings schön um die 40 Hz (Kontrabass) herumgeritten wird, höre ich es auch da eindeutig heraus.
Hast du für den Kontrabass einen Song-Tipp, z.B. bei Youtube? Ich würde damit gerne mal den A/B-Vergleich machen.

#19

Beitrag von JMP $FCE2 »

Vittorino hat geschrieben: 9. Jan 2024 06:20Hier auf Lowbeats wird der Vorgang sehr gut beschrieben:

https://www.lowbeats.de/test-aktive-bas ... -avaa-c20/
Da steht das, was ich vermutet hatte:
Im Raumvolumen dahinter befindet sich eine Art Tieftonlautsprecher, der seinerseits auf ein geschlossenes, bedämpftes Volumen arbeitet.
Als Sensor dient ein Bändchenmikrofon (Druckgradientenempfänger)
Wenn die "Black Box" zwischen Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher nicht das richtige tut, kann es Eigenschwingungen geben. Und das ist nicht trivial, weil in dem Fall gleich drei mehrfache Filter/Resonatoren (Raum und die zwei AVAA) gekoppelt sind. Da kann es durchaus zu Fehlfunktionen kommen.
Sven1984 hat geschrieben: 9. Jan 2024 10:07Aber der WOW-Effekt bleibt halt aus.
Ich würde auch nicht darum wetten, dass ich den Effekt meines "Minimal-DBAs" gehörmäßig im Blindtest von einer PEQ-Korrektur unterscheiden könnte. 33 Hz sind anscheinend eher unkritisch, was das verzögerte Ein- und Ausschwingen betrifft:

http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... postID=4#4

Der so ziemlich krasseste Unterschied, den ich in Sachen Basswiedergabe je gehört habe, war der Vergleich zwischen einem Sub-Sat Aufbau, und diesen Ungetümen:

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Grundig_Monolith_190

Mit dem Line Array und dieser Schallwandgröße klang das "wie live" und "direkt ins Gesicht", der Subwoofer dagegen wie "zwei Straßen entfernt". Modenreduktion und gebündelte Abstrahlung sind anscheinend im Oberbass und Grundton wesentlich wichtiger und hörbarer, als im Tiefbass. Im Tiefbass muss für mich nur die Pegelüberhöhung weg.

#20

Beitrag von Vittorino »

@Sven1984

Du kann im Prinzip jedes beliebige Jazz-Trio mit Kontrabass nehmen. Tipps dazu gibt es hier im Forum in einem Thread, suche mal nach Jazz Trios. Außerdem kannst Du die Frequenz mal direkt bei Youtube eingeben, da findest Du sicher auch Testlieder.

@JMP $FCE2

Schönes Projekt und tolle Ergebnisse (insbesondere bei der 33Hz-Mode), aber kein Vergleich dazu, was sich hier mit mindestens 2 AVAA ändert. Da hört man den Unterschied PEQ vs. Absorber sehr eindrücklich und messtechnisch gestaltet sich das auch „etwas“ beeindruckender im Nachhall. :)

Edit: Ich habe mal meine Spektrogramme herausgesucht, einmal die 921k und einmal nV 140 mit jeweils 2 x AVAA an ermittelter Optimalpostion. Den Nachhall der 140 bekomme ich noch weiter gesenkt im Bass, das ist mir jedoch den finanziellen Aufwand nicht wert. Ich habe mal bewusst den kompletten Frequenzgang gewählt. @Sven1984, ich hoffe das ist ok in Deinem Thread.
Zuletzt geändert von Vittorino am 31. Jan 2024 13:54, insgesamt 2-mal geändert.
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#21

Beitrag von Christian_B »

Wobei die beiden Spektrogramm nicht wesentlich anders aussehen.
Bei den 921k passiert unter 50hz nicht mehr so viel, die NV140 befeuert hier halt noch Moden - die klingen allerdings sehr schnell aus für so tiefe Frequenzen.

#22

Beitrag von Vittorino »

Das sind zwei unterschiedliche Räume, einmal Hörraum, stark optimiert mit den 921k und einmal moderat optimierter Wohnraum mit nV 140. Hätte ich noch dazu schreiben müssen. Die Modenverteilung ist recht unterschiedlich, das Wohnzimmer um einiges größer. Dass unter 50 Hz bei den MEGs nicht viel passiert, ist ein Trugschluss. Du meintest viell. unter 30 Hz... ;)

Hier geht es aber nicht um einen Wettbewerb, sondern den aktuellen Ist-Zustand mit jeweils 2 x 2 AVAA. Den Klang kann man da nicht ablesen. Da sieht nV140 kein Land, die hatte ich früher auch schon im Hörraum und wurden dort mit Leichtigkeit zuerst durch Abacus Trifon 3 und dann 5s ausgestochen. Im Wohnzimmer, im Heimkino, ist die nuVero 140 aufgrund der Bassfähigkeiten (inkl. LFE) natürlich am Eindrücklichsten. Da haben wir eine Weile zw. Abacus und Nubert getestet und der „Bumms“ im Bass obsiegte neben der leichteren Integration der restl. Lautsprecher (passiv). :)

[mention]Sven1984[/mention]

Möchest Du uns mal Deine Mess-Ergebnisse posten?

#23

Beitrag von Sven1984 »

Vittorino hat geschrieben: 10. Jan 2024 16:25 @Sven1984

Möchest Du uns mal Deine Mess-Ergebnisse posten?
Kommt noch. Ich muss nur die Zeit finden. Vorhin war ich dabei das Mikro aufzubauen, als wieder was dazwischen kam. :flop:
Jetzt will ich die Nachbarn auch nicht mehr nerven. :roll:

#24

Beitrag von Sven1984 »

Jetzt bin ich endlich zum Messen gekommen. Bilder ohne und mit aktiven AVAAs. Wie ich schon geschrieben habe, sehe ich dort keinen großen Unterschied. Die AVAAs reduzieren die Moden zwar etwas, scheinen es bei niedrigeren Frequenzen aber eher zu verschlimmern.

Habt Ihr Ideen?

SPL-Kurve:
SPL.jpg
Wasserfall mit AAVAs:
Water_mit.jpg
Wasserfall ohne AAVAs:
Water_ohne.jpg
Spectrogram mit AAVAs:
Spectro_mit.jpg
Spectrogram ohne AAVAs:
Spectro_ohne.jpg
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#25

Beitrag von Sven1984 »

Sieht die Formatierung bei euch auch so blöd aus? In der Vorschau sind die Bilder vernüftig untereinander...

#26

Beitrag von Vittorino »

Puh, das ist ein wenig chaotisch. Für mich sieht das Wasserfall-Diagramm auf den ersten Blick so aus, als wenn vergessen wurde, die Teile einzuschalten. ;)

Ich traue mir aus der Ferne nicht wirklich eine Diagnose zu, aber da scheint mir etwas nicht koscher zu sein. Was ist da bei Dir unter 20 Hz los? Läuft da noch ein DSP, Audyssey oder DIRAC? Wenn ja, müsste noch einmal mit den Teilen eingemessen werden.

Edit: Jetzt erkenne ich doch, dass eine Flanke bei ca. 32 Hz im Nachhall gesenkt wurde. Den zweiten AVAA würde ich versuchen, auf die andere Flanke um die 40 Hz anzusetzen - oder mal beide auf die 40 Hz, die wesentlich störender bei Musik sein kann. Wenn Du allerdings stark eingeschränkt bist bei der Aufstellung, wird das wohl nichts werden. Wenn Du die Doppelspitze zw. 30 und 40 Hz erwischen würdest, wäre die Mission erfüllt.

Generell sieht mir der Nachhall bei Dir aber nicht so schlimm aus. Bei mir im Wohnzimmer habe ich bis zu 1,3 Sekunden Nachhall.
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#27

Beitrag von Vittorino »

Noch ein Hinweis @Sven1984

Du müsstest etwas lauter einmessen. Ansonsten ist vor allem der Wasserfall nicht aussagekräftig genug, da dort das Grundrauschen bereits eine Rolle spielt. 90 dB sollten es schon mindestens sein. Du könntest alternativ auch mal den Pegel im stillen Raum messen und dann etwas über 60 dB drauf packen.
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#28

Beitrag von Sven1984 »

Hallo @Vittorino,
danke für deine Rückmeldung und Hilfe. Ich habe noch ein wenig getestet, verschiedene Positionen probiert und nochmal etwas lauter gemessen. Lauter möchte ich nicht werden (Sonntag, Mehrfamilienhaus, eh schon viel lauter als normal).
Bei der letzten Messung hing der PC an einem miniDSP, ich bin mir aber eigentlich sicher, dass keine Filter/Dirac aktiv waren. Die neuen Messungen sind alle nur mit AmpX bei -30dB (normal höre ich bei ~-55dB) im Single-Mode, Sound-Einstellungen und Schalter an der nv60 alles neutral.

Meine Interpretation ist, dass beide (wohl aufgrund der verminderten Empfindlichkeit aufgrund der oben diskutierten Problematik; sieht dem HR recht ähnlich) keinen Sinn machen und am ehesten noch einer hinten links (HL) platziert Sinn machen kann, da die 40Hz-Mode reduziert wird. Sehe ich das richtig und ist das 2,5k€ wert?

Andererseits stelle ich mir die Frage, was ich mit ein oder zwei passiven Bass Traps erreichen könnte. Z. B. diese:
https://addictivesound.eu/bassfalle-dur ... remium-1m/

Die hast sicherlich recht, dass der Nachhall bei mir schon gar nicht so schlecht ist.

Was meinst du bzw. was meinen die anderen dazu?

Gruß
Sven

SPL (rot=ohne AAVA; grün=ein AAVA HR; blau=ein AAVA HL; orange=beide AAVA HL+HR, verminderte Empfindlichkeit):
SPL.jpg
Wasserfall ohne AVAA:
Water_ohne.jpg
Wasserfall mit einem HR:
Water_mit_HR.jpg
Wasserfall mit einem HL:
Water_mit_HL.jpg
Wasserfall mit beiden (HL+HR), aber verminderte Empfindlichkeit:
Water_mit_HRL.jpg
Spektrogram ohne AVAA:
Spectro_ohne.jpg
Spektrogram mit einem HR:
Spectro_mit_HR.jpg
Spektrogram mit einem HL:
Spectro_mit_HL.jpg
Spektrogram mit beiden (HL+HR), aber verminderte Empfindlichkeit:
Spectro_mit_HRL.jpg

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