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[Erfahrungsbericht] DSP Klangprogramme- Fluch und Segen zugleich!?

Allgemeine Diskussion zum Thema HiFi, auch Raumakustik

Moderatoren: Moderation HiFi, Bereichsmod

#1

Beitrag von CJoe78 »

Ich hatte 2 Wochen Urlaub und Zeit, meine Anlage ausgiebiger zu hören.

Was habt ihr für Erfahrungen mit verschiedenen Klangprogrammen gemacht?

Ich bin von vielen Klangprogrammen enttäuscht.

Nur wenige haben sich für mich in der Praxis als nützlich erwiesen.

Besonders gut gefällt mir All Channel Stereo für Stereomusik
All Channel Stereo mischt einfach die Stereofront den restlichen Kanälen hinzu. Ohne Effekthall. Und das funktioniert gut, die Musik wird schön räumlich.

Und ansonsten die Auromatic, um Filme mit mittelprächtigen Tonspuren aufzumotzen. Das sind die beiden Klangprogramme, die in 90% der Fälle zum Einsatz kommen.

Was mir beim Zocken von The Last of Us auf der PS5 besonders aufgefallen ist:
Der Originalton klingt so nah wie möglich an der Realität, sofern es die Tonspur hergibt.

Guten Ton über die Auromatic zu jagen macht daher keinen Sinn.
 
Denn alle Klangprogramme rechnen einen gewissen Anteil der unteren Rauminformation auf die hinteren oder oberen Lautsprecher (außer diese werden deaktiviert).
Auch packen sie Raumhall mit drauf. Beide Dinge lassen sich in den Klangprogrammen nicht komplett abschalten oder separat steuern.

Die Folge ist, dass der Klang im Surroundfeld nicht exakt auf den Punkt klingt und verschmiert.
Es geht Realismus und Klangqualität flöten. Stimmen und Geräusche scheinen leicht blechern zu klingen.

Das fällt bei Videospielen in hochauflösendem Atmos auf, wenn man die Spielfigur dreht und Sprache nach hinten wandert. In Filmen weniger, bei guten Tonspuren definitiv.

Meine identischen Boxen klingen aus einem Guss, da fallen kleinste Änderungen sofort auf.

Was mich ärgert ist dass es kein Yamaha-internes DSP gibt, bei dem man in Stufen vom Originalton angefangen Effektanteile und die Surroundfeldbreite-/höhe nach Wunsch separat einstellen kann. Da liegt einiges an Potenzial brach.
Die über 20 Jahre alten Klangprogramme wie Pro Logic 2 waren damals wesentlich weiter.

Nur die Auromatic kann sowas heute noch begrenzt, "die sich deswegen perfekt für abgespeckte oder alte Tonspuren eignet". Da gibt es den Regler Auro Strength. Damit ist von der Originaltonspur (Stufe 0) bis zur extremen Surroundfeldbreite (Stufe 15) alles möglich.

Wehrmutstropfen: Mit der Auromatic fehlt das aus Yamaha bekannte Dialog Lift um den Centerkanal über die Decken-LS leicht anzuheben, was mir auf Stufe 1 gut gefällt.

Yamahas DSP-Programme hingegen verschmieren den Klang immer, auch auf niedrigster Effektstufe. Und das ist wirklich schade.
Will in den besten und realistischsten Klang, kann ich nur die Original-Tonspur verwenden und muss auf Dialog Lift verzichten.

Zudem klingen alle Yamaha Programme außer in Nuancen nahezu gleich.
Hier tauscht man wirklich nur den Raumhall und der Rest bleibt gleich.
Die DSP-Regler ändern zu wenig am Klang und mischen fast nur (ungewünschten) Raumhall mit rein.

Im Nachhinein betrachtet sind die Yamaha-eigenen DSP´s kein besonderes Alleinstellungsmerkmal, sondern eine Mogelpackung. Einen wirklichen klanglichen Vorteil bieten sie mir nicht. Weder für Musik, noch für Film.
Zuletzt geändert von CJoe78 am 11. Mär 2025 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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#2

Beitrag von Vittorino »

Hi Joe,

ich verzichte auf solche Klangprogramme gern. Einzig einen Effekt zur Reduzierung von Crosstalk habe ich (integriert in die convolution filter) ab und zu aktiv, wenn kleinere Besetzungen (Jazz, Kammermusik) spielen.

Habe aber auch schon von Leuten gelesen, die mit den Programmen von Yamaha sehr zufrieden Musik hören, insbesondere wenn ein Konzertsaal simuliert wird.

Gruß,
Vittorino
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#3

Beitrag von CJoe78 »

Natürlich kann man die DSP-Programme nutzen und sie sind für Musik und Film nicht komplett ungeeignet.

Geht es aber um die höchstmögliche Klangqualität und darum geht es mir hier taugen sie leider nicht.

Ich war beim Zocken auch erstaunt wie viel besser bzw. realistischer meine Boxen im Surround mit der Originaltonspur ohne DSP klingen. Bei Stimmen von hinten fällt das richtig auf, zumal man feine Details bei den Stimmen sehr gut hören kann.

Sowas fällt im Film- oder Musikbetrieb nicht so schnell auf, da das meiste von vorne kommt.

Es ist unverständlich, dass man nicht den Halleffekt komplett ausstellen kann, die Natürlichkeit leidet immer ein wenig unter dem DSP.
Oder dass man eben die Surroundfeldbreite in mehreren Stufen wie mit der Auromatic anpassen kann.
Denn da gelingt das besser.
Mit höherer Beimischung verliert der Klang zwar auch an Natürlichkeit und gewinnt an Größe, aber mit der Auromatic ist das feiner nachjustierbar.

#4

Beitrag von aaof »

Auro ist schon ganz nett, zieht mir aber den Klang etwas zu hoch in den Raum (Dialoge z.Bsp.). Zusätzlich entstehen manchmal Artefakte (Effekte), die völlig unpassend sind und in ruhigen Momenten, wenn man einfach nur TV sehen möchte, um z. Bsp. einzuschlafen, total erschreckend wirken können. Dazu muss ich immer wieder anmerken, dass Klangeffekte die hinter unseren Ohren entstehen, Stress auslösen können. Die Evolution ist da nicht zimperlich. Das bedeutet für unser Gehirn Gefahr.

Ich bin aktuell manchmal gar nicht so unzufrieden, mit meinem alten Yamaha. 7 Kanäle, ohne groß irgendwelche Effekte zu streuen. Ich habe mir dennoch ein Update beim AVR immer noch vorgenommen, werde aber im Alltag zukünftig auf Standard-Dolby umsteigen. Mir ist eine saubere und korrekte Einbindung des Centers, was mir glaub ich ganz gut gelungen ist, wichtiger. Und nur wenn wir tatsächlich mal bewusst einen Film sehen (was mittlerweile selten passiert) auf 3D Klang umstellen.

#5

Beitrag von CJoe78 »

@ aaof: Hast du überhaupt die aktuellste Auro-Ausbaustufe?
Auro gibt es ja schon eine Weile und die aktuellste Version mit dem "Movie"-DSP klingt am Besten mit weniger Artefakten als z.B. auf "Large".
"Movie" klingt auch für Musik am Besten.
Auf "Movie" wird die Stimme weniger angefasst bzw. mit höherer Auro Strength auf den Center begrenzt.

#6

Beitrag von aaof »

CJoe78 hat geschrieben: 11. Mär 2025 18:31 @ aaof: Hast du überhaupt die aktuellste Auro-Ausbaustufe?
Auro gibt es ja schon eine Weile und die aktuellste Version mit dem "Movie"-DSP klingt am Besten mit weniger Artefakten als z.B. auf "Large".
"Movie" klingt auch für Musik am Besten.
Auf "Movie" wird die Stimme weniger angefasst bzw. mit höherer Auro Strength auf den Center begrenzt.
Auro habe ich aktuell gar nicht, mir fehlt sogar Dolby Atmos, da mein Yamaha dafür eine Serie zu alt ist. ;)

#7

Beitrag von CJoe78 »

Ich dachte du hast noch einen Denon im Wohnzimmer? Oder ist der auch weg? Du kaufst und verkaufst zu viel.

Bei Atmos kommt es sehr auf den Winkel der LS oben an, wie das Ergebnis klingt.
Ich hab ja 4 Stück und die sind direkt auf den Sitzplatz gerichtet, klingen dadurch aber dezent und sorgen für ein größer empfundenes Surroundfeld.

Mit einem weniger geneigten Winkel würden sie oben am Kopf vorbeistrahlen und damit auch mehr von oben wirken.

Der weniger von oben empfundene Klang ist ein Vorteil, da mein Raum klein ist. Ohne Decken-LS ist das Klangbild beengter. Das ist auch ein Grund, weshalb ich die Auromatic mag. Die packt mehr auf meine Decken LS und der Raum wirkt akustisch größer.
Zudem hab ich keine Back Surrounds (auch nicht geplant), meine hinteren Decken-LS füllen diese Lücke zum Teil, da sie leicht hinter den Surrounds an der Decke hängen.
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#8

Beitrag von aaof »

Back-Sourrounds werden aber nicht von Dolby Atmos unterstützt oder? Bilde mir ein, dass mal gelesen zu haben. :|

Was den Denon im WZ angeht: ich nutze das einfach alles viel zu wenig mittlerweile und mein Schwerpunkt liegt klar bei der 2 Anlage. ;)

Die 4 Hights habe ich vor vielen Jahren installiert, als ich quasi überhaupt keine Ahnung davon hatte. Später habe ich die hinteren Hights etwas versetzt und anders arrangiert. Klang-Wolke geht schon. Aber da mich Filme mittlerweile quasi nur noch langweilen, investiere ich hier auch kaum noch Aufmerksamkeit.

#9

Beitrag von Jens Droessler »

Das ist ja auch alles nur Spielerei, wenn man "ernsthaft" Musik und Filme hören will. "Stereo auf alle Wege" ist nett, ähnliche Programme von DTS sind es auch. Dolby ProLogic und dessen Nachfahren sind ja das Verfahren, um aus Stereo-Spuren Mehrkanalton zu extrahieren, aber eben eigentlich nur aus entsprechend produzierten Stereo-Spuren. Die ganzen Kino-Klangprogramme setzen quasi darauf auf, stammen aus einer Zeit, als diskrete Kanäle nicht vorhanden waren und demnach Informationen fehlten. Jetzt kann man da einen hinsetzen, der NAchskript passend zum Film die Kino-Programme umschaltet, dann ist das ganz cool.
Die Musikprogramme, naja, die unter uns, die mit offenen Lautsprechern oder Rundum-Konstrukten hören (also auf präzise Rauminformationen eher verzichten wollen), für die ist das natürich was. Beides geht natürlich nicht an das heran, was objektbasiertes Audio samt entsprechend viele Schallquellen können, aber ich fürchte, da werden wir für "zuhause" eh nicht mehr hinkommen, außer evtl. direkt als Stream ins Hirn.
ACHTUNG! Weil bei Facebook nur Idioten arbeiten, ist mein altes Profil dort auf unabsehbare Zeit nicht erreichbar. Wer etwas von mir will, der schreibe mir hier eine PN oder kontaktiere mich auf meinem neuen Facebook-Profil.

#10

Beitrag von Vittorino »

Eine Demo einer objektbasierten Wiedergabe vom Fraunhofer Institut habe ich vor vielen Jahren (das war so um 2009/2010 rum) auf der CeBIT gehört. Das war absolut beeindruckend, wird sicherlich aber nur mit Einbaulautsprechern und/oder einem dedizierten Hörraum funktionieren.

Wie ist das eigentlich bei Atmos? Das ist doch aktuell nur in der Theorie obkjektbasiert, oder irre ich da?

#11

Beitrag von Christmas »

Müsste eigentlich objektbasiert sein, da es keine einzelnen Kanäle dafür gibt. Es ist nur die gesamte Höheninformation die der AVR zerpflücken muss und auf die vorhandenen Höhen Lautsprecher aufteilt.

Ein Satz aus Wikipedia:

,, Im Gegensatz zu den rein kanalbasierten Surround-Formaten können im Datenstream vektorbasierte Metadaten für bewegte Objekte eingebunden werden, deren Koordinaten dann vom Receiver relativ zur jeweiligen eingemessenen Lautsprecheraufstellung berechnet werden.,,

Auch auf Blurays steht in den Technischen Daten immer Z.B.: Dolby Surround 5.1/6.1(EX)/7.1
Bei Atmos habe ich bisher immer nur ,,Tonformat: Dolby Atmos,, gelesen.

Zum eigentlichen Thema kann ich nur sagen dass ich die Quelle bevorzuge die auch anliegt. Außer ich schau mir Filme an die noch rein in Stereo sind, dann darf der DSP gerne die Stimme bzw. geschehen auf den Center legen. Das kommt etwa alle 3 Jahre mal vor.

Die Klangprogramme verschmieren irgendwie alles für meinen Geschmack und daher habe ich den AVR immer schön auf Straight gestellt.
Gruß Chris

Heimkino:
RX-A1060 - IMG 1000D - IMG 400D - BD-S677 - UB 424 - NuBox: 683 - CS 383 - 383 - DS 301 - 2x AW 1100 - Antimode 8033 S II - Optoma UHD 35 - Akustikleinwand auf 16 m2-KEINE NACHBARN 8)

#12

Beitrag von NoFate »

Ich habe bei Filmen und Spielen einfach immer die Surround AI von Yamaha laufen und bin mit dem was mir ins Gehör dringt absolut glücklich und zufrieden. Ich habe es auch aufgegeben für jeden Film oder jedes Spiel zu testen, was eventuell NOCH besser klingen könnte?!

Filme und Spiele also Surround AI an > klingt sehr geil > bin glücklich!

Bei Musik hänge ich an alten Traditionen fest: Stereo > Pure Direct > glücklich!
Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

#13

Beitrag von Bravado »

Über viele Jahre stand meine Anlage im WoZi und da waren auch Kompromisse gefragt (die Größe der lautsprecher z.B. oder auch deren Anzahl).
Deswegen war mein setup immer ausschließlich Stereo.

Jetzt habe ich ein zwar separates Zimmer für mein Hobby, aber der ganze "Fuhrpark" ist ja da (nuControl2, nuPower D).
Reizen würde mich die Idee ja, in das Thema Heimkino nochmal richtig einzusteigen, aber das wäre eine so grundlegende Veränderung im setup - derzeit sind die Prioritäten einfach anders.

Deswegen: Musik und Film bei mir bis auf weiteres alles nur auf 2 Kanälen.
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A companion, unobtrusive

#14

Beitrag von NoFate »

Bravado hat geschrieben: 13. Mär 2025 10:23 Reizen würde mich die Idee ja, in das Thema Heimkino nochmal richtig einzusteigen,
Sorry für OT:

Filme erlebt man in einer Heimkino Umgebung halt schon nochmal anders. Wenn Du öfter Filme schaust und sich daher die Investition lohnt, würde ich das bei Gelegenheit (wenn es finanziell passt) schon angehen.
Nach meinen persönlichen Erfahrungen, würde ich heute auf ein reines 5.2 System setzen. Die obere Ebene ist zwar "nice to have" und einen Mehrwert bietet es auch, aber für meinen Geschmack reicht auch locker die untere Ebene, um ein schönes Raumgefühl zu entwickeln.

Ende OT
Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

#15

Beitrag von Paffi »

Bravado hat geschrieben: 13. Mär 2025 10:23 Jetzt habe ich ein zwar separates Zimmer für mein Hobby, aber der ganze "Fuhrpark" ist ja da (nuControl2, nuPower D).
Reizen würde mich die Idee ja, in das Thema Heimkino nochmal richtig einzusteigen, aber das wäre eine so grundlegende Veränderung im setup - derzeit sind die Prioritäten einfach anders.

Deswegen: Musik und Film bei mir bis auf weiteres alles nur auf 2 Kanälen.
Wie @NoFate sagt, Filme und Spiele sind schon anders, wenn von hinten auch noch was kommt. Mein Fokus liegt auch klar auf Stereo, aber für bissl Netflix und Zocken habe ich 4.0 laufen. Das kann der WIIM, da braucht man nichtmal mehr einen AVR für.
KEF LS50 meta, minidsp 2x4HD/DDRC24, Apollon 1ET400A mini, WIIM Ultra, WIIM Pro (Rear), KEF LSX (Rear), 4 x NuSub XW800,
2 x PSI AVAA C214,
Raumakustik von Hofa, RTFS, Addictive Sound sowie Schaumstofflager

#16

Beitrag von Christmas »

Den AI von Yamaha habe ich nie gehört. Das scheint ein gutes DSP Programm zu sein.

@Bravado einen Film in einem Heimkino zu genießen ist schon was ganz anderes wenn man es so nennen will oder anders gesagt, so ist es richtiger. Da dann Musik zu hören ist eben etwas anders, mehr wie Nahfeld oder Studio Umgebung, aber dafür kann man sich auch den Kompromiss aus Heimkinobetrieb und für Musik ein paar diffusoren hin hängen, entweder extra für Musik aufhängen oder dauerhaft dran lassen, schadet meist nicht, außer man will es komplett tot haben. Möglichkeiten gibt es viele.
Gruß Chris

Heimkino:
RX-A1060 - IMG 1000D - IMG 400D - BD-S677 - UB 424 - NuBox: 683 - CS 383 - 383 - DS 301 - 2x AW 1100 - Antimode 8033 S II - Optoma UHD 35 - Akustikleinwand auf 16 m2-KEINE NACHBARN 8)

#17

Beitrag von NoFate »

Christmas hat geschrieben: 13. Mär 2025 11:11 Den AI von Yamaha habe ich nie gehört. Das scheint ein gutes DSP Programm zu sein.
Fragt man 10 Leute, kriegt man ca. 10 unterschiedliche Antworten :)

Die AI klingt für mich echter und sauberer als z.B. die ebenfalls sehr gute Auromatic.
Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

#18

Beitrag von CJoe78 »

Da behaupte ich glatt das Gegenteil.
Probier mal vergleichsweise AI, Straight (direkte Tonspur) und Auromatic mit Auro Strength auf Stufe 0 aus.

Da schneidet die AI schlechter ab, der AI-Klang verschmiert mehr.

#19

Beitrag von NoFate »

CJoe78 hat geschrieben: 13. Mär 2025 16:39 Da schneidet die AI schlechter ab, der AI-Klang verschmiert mehr.
Bei mir verschmiert halt gar nix und in meinen ganzen Vergleichen, hat immer die AI gewonnen. Für mich ist das Thema Tests eigentlich komplett durch, werde aber Deinen Tipp natürlich noch prüfen bei Gelegenheit :)
Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

#20

Beitrag von aaof »

Die AI von Yamaha war schon ganz okay. Ich konnte nach einem Umstieg auf die Auromatic damals keine so großen Unterschiede ausmachen, aber ich bin da auch nicht der Profi.

Dolby Atmos ist ja objektbassiert und wenn ich eine native Spur vorliegen habe, bekomme ich die Effekte optimalerweise dorthin, wie sie auch angedacht sind. Aber Achtung: meist sind 2 Höhenlautsprecher bedacht, also spielen die hinteren Höhenlautsprecher eben nur das, was der AVR noch nach oben leitet, da ist nichts neues vorhanden. Mir helfen die hinteren Höhenlautsprecher auch nur, etwas mehr Räumlichkeit zu erzeugen. Ich habe meine Rears eher so wie Back-Sourrunds stehen sollten platziert. Das machen aber ja viele so. Rears gehören aber ganz anders gestellt. Nur das fasse ich im Wohnzimmer nicht mehr an.

Zu Dolby Atmos aber noch eine meiner Meinung nach wichtige Anmerkung: Dolby Armos zaubert dir idealerweise nicht nur ein Paar nette Effekte mal nach oben. Nein. Dolby Atmos ist teilweise irre dynamisch. Hört bzw. schaut euch nur die beiden aktuellen Dune Filme mal an. Wenn denn mal was passiert, dass ist schon teilweise beeindruckend.

Was Stereo angeht, kann ich keinen Aufpolierer akzeptieren, es gibt 2 Kanäle und die sollen so gespielt werden, wie sie auch angedacht sind. Mir liegt es völlig fremd, hier hintere Lautsprecher zu bedienen. Abgesehen davon ist Stereo räumlich genug.

#21

Beitrag von aaof »

Noch eine Anmerkung zu Dolby Atmos: ich kenne die Yello „Point“ Bluray sehr gut. Was sie leisten kann. Hört man die Scheibe jedoch auf einem 5.0 oder 4.0 System merkt man, dass tatsächlich Klanginformationen fehlen. Die Übergänge sind nicht mehr so gut, die Höheninformationen gehen verloren.

Denon / Marantz bietet aber bei den aktuellen AVR Modellen eine Art Visualisierung an. Die ersetzt dir zwar die beiden Höhenlautsprecher nicht. Aber der Klang ist offener, die Bühne zieht nach besser nach oben und fehlende Informationen sind wieder besser vorhanden bzw. zu differenzieren. Das ist jetzt nichts für absolute Profis, aber eine gute Alternative für Leute, die keine Höhenlautsprecher installieren wollen oder können.

#22

Beitrag von CJoe78 »

Normal sind für die Rears ohne Back Surrounds max. 120 Grad etwas hinter dem Sitzplatz vorgesehen.
Mit Back Surrounds kommen diese seitlich näher zum Sitzplatz (würde bei mir eh nicht gehen wegen der Wandnähe, dann müsste man die seitlichen Rear LS etwas oberhalb positionieren).

Ähnlich wie die Dolby-Vorgaben hab ich meine positioniert. Bei etwa 135 Grad Winkel, also noch eine Winzigkeit weiter hinten. Um die optimale Position zu finden hab ich die Boxen zigmal umgestellt und den Surroundklang immer wieder von neuem getestet.
Mal waren mir die Boxen etwas zu nah, mal etwas zu weit weg.

Also quasi die bestmögliche Lösung gesucht und gefunden, sodass ich auf Back Surrounds gut verzichten kann aber der Surround immer noch rundherum schön umhüllend klingt.
Die Dolby-Vorgabe sollte man daher ruhig probieren und testweise etwas weiter nach hinten gehen, sofern man nur 2 Rears benutzt.
Zu weit nach hinten und man verliert die seitliche Umhüllung, das sollte man daher ausgiebig testen.

#23

Beitrag von CJoe78 »

Ich bin es gewohnt, Stereomusik über 4 oder 5 Kanäle zu hören und mir gefällt es mittlerweile besser. Man fühlt sich mehr mittendrin oder live dabei.
Stereomusik kann zwar räumlich klingen, einen richtigen Mittendrin-Effekt hab ich dabei eher selten.
Zuletzt geändert von CJoe78 am 13. Mär 2025 19:04, insgesamt 1-mal geändert.

#24

Beitrag von OL-DIE »

CJoe78 hat geschrieben: 13. Mär 2025 18:02 Ich bin es gewohnt, Stereomusik über 4 oder5 Kanäle zu hören und mir gefällt es mittlerweile besser. Man fühlt sich mehr mittendrin oder live dabei. Stereomusik kann zwar räumlich klingen, einen richtigen Mittendrin-Effekt hab ich dabei eher selten.
Ich hatte ähnliches bereits an anderer Stelle geschrieben, aber mir geht es selbst in einem reinen Stereo-Setup auch so: Es gefällt mir durchaus, zusätzlich über leicht verhallte rückwärtige Lautsprecher Musik zu erleben.

Realisiert habe ich das wie folgt:

- T-Stück (zweikanalig) zwischen Vor- und Endverstärker (Cinch)
- Ein Zweig desselben geht in ein Effektgerät (Yamaha REV 500, ebenfalls zweikanalig), der andere Zweig zum Endverstärker
- Im Effektgerät ein passendes Hallsignal programmiert, aber nur Mittel- und Hochtonanteile (damit die Basspräzision des gesamten Setups nicht leidet)
- An den Ausgang des Effektgerätes einen kleinen Verstärker anschließen, an diesen die rückwärtigen Boxen anschließen

Den Mittendrin-Effekt hat man wie bei Surround selbstverständlich nicht (umkreisende Motorräder und ähnliches), aber ein sehr wirklichkeitsnahes Konzertsaal-Gefühl. Wie CJoe78 schrieb, man fühlt sich live dabei.

Als einzigen Nachteil empfinde ich die Tatsache, dass bei Sprachsendungen das Raumgefühl seltsam klingt, denn es entspricht nicht der Wirklichkeit, dass ein Nachrichtensprecher in einem Konzertsaal die Neuigkeiten verliest.

Aber hier gibt es eine sehr einfache Abhilfe: Beim Yamaha REV 500 reicht es, den Input-Level mittels Drehregler auf "0" zu stellen, damit sind die rückwärtigen Lautsprecher stumm.

Da hier in diesem Thread vor allem über die Einstellmöglichkeiten an AV-Receivern diskutiert wird, ist unserer Lösung wohl etwas exotisch, fast OT.

Beste Grüße
OL-DIE
✦Gauder Akustik Arcona 100 MK II✦6x AW-1000 in der Front✦2x AW-1000 rückseitig als Aktivabsorber✦Anti-Mode 2.0✦Marantz PM-14mk II KI✦Sony XA20ES✦Sony JA20ES✦Philips CDR870✦Cambridge Audio CXN V2✦nuVero 14✦RS 54✦nuBox 310✦nuBox CM-1 ...

#25

Beitrag von Bravado »

OL-DIE hat geschrieben: 13. Mär 2025 18:57 Ich hatte ähnliches bereits an anderer Stelle geschrieben, aber mir geht es selbst in einem reinen Stereo-Setup auch so: Es gefällt mir durchaus, zusätzlich über leicht verhallte rückwärtige Lautsprecher Musik zu erleben.
Über "Gefallen" brauchen wir nicht diskutieren - das ist individuell und steht außerhalb der Diskussion.

Aber auch im Konzertsaal sitzt das Orchester vorn.
Also das einzige, was so ein Setup erzeugt ist ein (sorry) Fake-Abbild eines Raumes und es ist völlig offen, ob das, was da zu Hause über die (Hall-)Lautsprecher kommt annähernd die Aufnahme-Situation abbildet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht, wenn dem Musiksignal erst künstlich Hall hinzugefügt werden muss.

Ich habe auch so Spaß-Abende, da "tune" ich die Musik über die Klangwaage des nC2. Z.B. Bass so fett, dass die im ProgRock so gerne eingesetzten Moog Taurus sounds die Fenster zum Vibrieren bringen.

Das gefällt mir (manchmal) auch - originalgetreue Wiedergabe ist das nicht.
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#26

Beitrag von OL-DIE »

Bravado hat geschrieben: 13. Mär 2025 19:15... Also das einzige, was so ein Setup erzeugt ist ein (sorry) Fake-Abbild eines Raumes und es ist völlig offen, ob das, was da zu Hause über die (Hall-)Lautsprecher kommt annähernd die Aufnahme-Situation abbildet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht, wenn dem Musiksignal erst künstlich Hall hinzugefügt werden muss. ...
Selbstverständlich handelt es sich um eine künstlich erzeugte Raumwirkung, die aber bei sorgfältiger Einstellung meiner Wahrnehmung nach den Raumklang eines Konzertsaales besser abbildet als die reine Stereowiedergabe mit zwei Frontlautsprechern es kann. Da ich regelmäßig klassische Konzerte in einem akustisch sehr gutem Konzertsaal besuche, kann ich für mich diese Aussage treffen.

Im Übrigen ist sicher eines unbestritten: Bei allen ProgRock und sonstigen Aufnahmen im Elektro- und Pop-Bereich wird immer massiv am Mischpult nachgeholfen, um den gewünschten Sound zu erzielen. Ob Fluch oder Segen hängt dann wohl vom Tontechniker ab. Der Begriff "originalgetreu" ist da wohl schon bei der Abmischung nicht mehr zutreffend. Trotzdem gefällt das Klangergebnis durchaus.

Weiterhin wage ich zu bezweifeln, dass beispielsweise Dolby Atmos wirklich natürlich klingt. Es tönt beeindruckend räumlich, aber in meiner Wahrnehmung nicht "natürlich". Ich habe mal eine Atmos-Demo hören können, der Regen kam von oben, aber es schien so, als ob die Wassertropfen oben an der Decke plätschern. Das erschien mir nicht wirklichkeitsnah, denn Regentropfen schlagen auf dem Boden auf und sollten auch da zu hören sein. Macht aber sicher Spaß, so eine beindruckende Raumkulisse.

Nix für ungut und beste Grüße
OL-DIE
✦Gauder Akustik Arcona 100 MK II✦6x AW-1000 in der Front✦2x AW-1000 rückseitig als Aktivabsorber✦Anti-Mode 2.0✦Marantz PM-14mk II KI✦Sony XA20ES✦Sony JA20ES✦Philips CDR870✦Cambridge Audio CXN V2✦nuVero 14✦RS 54✦nuBox 310✦nuBox CM-1 ...

#27

Beitrag von Bravado »

OL-DIE hat geschrieben: 13. Mär 2025 20:39 Selbstverständlich handelt es sich um eine künstlich erzeugte Raumwirkung, die aber bei sorgfältiger Einstellung meiner Wahrnehmung nach den Raumklang eines Konzertsaales besser abbildet als die reine Stereowiedergabe mit zwei Frontlautsprechern es kann. Da ich regelmäßig klassische Konzerte in einem akustisch sehr gutem Konzertsaal besuche, kann ich für mich diese Aussage treffen.
Wenn Dir das gefällt, ist es prima.
Aber rein objektiv gesehen, weiß ich nicht, wieso eine Aufnahme aus der Mailänder Scala so klingen soll wie der Konzertsaal, den Du kennst.
OL-DIE hat geschrieben: 13. Mär 2025 20:39 Im Übrigen ist sicher eines unbestritten: Bei allen ProgRock und sonstigen Aufnahmen im Elektro- und Pop-Bereich wird immer massiv am Mischpult nachgeholfen, um den gewünschten Sound zu erzielen. Ob Fluch oder Segen hängt dann wohl vom Tontechniker ab. Der Begriff "originalgetreu" ist da wohl schon bei der Abmischung nicht mehr zutreffend. Trotzdem gefällt das Klangergebnis durchaus.
Das ist meine Rede schon seit je her - kannst Du hier mehrfach nachlesen.
Insofern ist das Kriterium "Räumlichkeit" für mich ein sehr schwieriges, weil die Originalreferenz der Aufnahme fehlt bzw. sowieso (weil Spuren getrennt voneinander (ggf. räumlich und zeitlich)) keine originäre Rauminformation da ist (oder wenn überhaupt mehrere, weil in getrennten Räumen aufgenommen).

Aber mir ging es eigentlich primär um das "mittendrin" - das ist de facto so gut wie nie der Fall, weil die Bühne eben vorne ist und von da die Musik spielt.
So gut wie nie, weil ich gerade gestern zufällig eine Aufnahme der SWR-Bigband mit Larry Carlton gesehen habe.
Und da saß die Bigband im Viereck und das Publikum saß an den Ecken zwischen den Musikern und teilweise vor diesen.
Je nachdem wo man da saß kam die Bläser von vorn und die Rhytmussektion von links oder die Bläser von rechts ... etc.
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#28

Beitrag von aaof »

An diese Atmos-Demo kann ich mich auch noch ganz gut erinnern. Sie war so exklusiv, dass ich mir damals sogar extra einen Panasonic BD-Player gebraucht gekauft habe, weil es die nur in diesem Bundle überhaupt gab (einzeln konnte man die Bluray quasi kaum bezahlen). Die Schnipsel waren aber dann doch ernüchtern und sehr kurz. Zerbrochenes Glas habe ich noch ganz gut in Erinnerung. Aber hey, es war was Neues und jeder wollte das mal hören.

Aber interessant was du sagst, die Regentropfen kamen hörtechnisch gefühlt von der Decke und jeder hat es gefeiert. Im Grunde entsteht der Schall aber ja unten auf dem Boden. Wobei die Luft ja auch eine Reibung für das Wasser darstellt und so ebenfalls Klang erzeugt. uglygaga:

Wirklich beeindruckende Atmos-Demonstrationen gibt es aber tatsächlich mM. nur wenige, daher habe ich das Interesse auch wieder verloren. Kraftwerk ist für mich immer noch eine Referenz, weil mir die Musik natürlich gefällt und sie sich dafür sehr gut eignet. Man muss aber zwingend den großen Katalog hören. Gerade die B-Songs, wo es experimenteller zugeht, öffnen da interessante Optionen.

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