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[Frage] Welche PA Marke für Konzerte

PA Lautsprecher, dazugehörige DSP Setups und ganze Systeme

Moderatoren: mich0701, Moderation PA, Bereichsmod

Antworten

#1

Beitrag von Villager1990 »

Hallo zusammen!
Ich hätte eine paar Fragen an die erfahrenen Tontechniker aus der Konzertbranche:
Mir wurde gesagt, dass es im Grunde nur drei/vier Marken gibt die auf einem vernünftigen TechRider stehen, sprich, wenn eine Konzertlocation eine PA von Meyersound, d&b, L'Acoustics oder Clair Bros. stehen hat, wird das Setup auch von großen Künstlern nicht weiter hinterfragt.

Was ist da dran?
Bringen große Künstler am Ende doch immer ihre eigene PA mit, bzw muss man nachrüsten?
Wie sieht es mit anderen Marken wie z.B. Kling & Freitag aus, bekommt man damit auch große Künstler in sein Haus?

Würde mich über ein Feedback freuen;)

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#2

Beitrag von Gast »

Also erstmal vorweg, das ist ein Thema das deutlich eher auf Basis persönlicher Vorlieben des Tontechnikers entschieden word, als auf Basis von Objektivität oder gar Fakten.

Wenn wir uns ganz tief in Klischees ergehen wollen, dann kann man schon sagen dass man aktuelles Material von L‘Acoustics, D&B und Meyer gut an den Mann bringt.
Das Zeug ist verbreitet und hat einen ausreichend guten Ruf, dass sich kaum jemand leistet ein System von diesen abzulehnen.

Wie Clair Brothers da noch reinpasst ist mir eher schleierhaft...das hat sowieso nur in den Staaten signifikante Verbreitung, kann qualitativ auch kritisch gesehen werden und war eher die letzten Jahrzehnte ein Thema.
Dementsprechend kann man Clair Brothers, genauso wie viel anderes Material, eher als PA zweiter Wahl gesehen werden, bei der es evtl. eher zu unangenehmen Fragen und Diskussionen kommt.
Auf dem selben Niveau rangieren auch Nexo, JBL, EAW, EV, Alcons, Martin Audio, Kling&Freitag, Seeburg, RCF, dB Technologies, Foohn und viele Weitere (Reihenfolge absteigend, meine persönliche Wertschätzung).

Dass eine Produktion eigenes Material heranschafft, wenn vor Ort auch halbwegs taugliches Verfügbar ist, dürfte eher Einzelfälle darstellen.
Allerdings ist das insgesamt ein recht leidiges Thema, da es wie gesagt vornehmlich aufgrund persönlicher Vorlieben und gemachter Erfahrungen entschieden wird.
Wie die Kompromissbereitschaft da schlußendlich liegt ist also immer auch ein Glücksspiel ob und welche Erfahrungen das Personal eines „großen Künstlers“ bisher gesammelt hat.

Ein Trend zu diesem Thema ist jedoch unverkennbar: Je weiter man sich von „Band“ hin zu „Brand“ bewegt, desto zickiger und exzentrischer sind oftmals sowohl die Künstler, als auch (leider) deren Personal.
Das hat jedoch (auch leider) weniger etwas mit dem Stellenwert des Acts an sich zu tun, als viel mehr mit dem Selbstverständnis der Schaffenden.

Oder anders gesagt, man wird immer jemanden finden, dem irgendwas nicht gefällt -bei manchem Material ist die Gefahr jedoch größer als bei anderem :D

#3

Beitrag von stoneeh »

.......................
Zuletzt geändert von stoneeh am 23. Mär 2021 21:43, insgesamt 1-mal geändert.

#4

Beitrag von ronnyk »

Ich weiß hier in meiner Gegend ist ein größerer Verleih der hauptsächlich Kling&Freitag im Lager hat. Es ist aber tatsächlich leider so das größere Produktionen das Material von d&b oder L´acoustics fordern. Der Verleih der das anbieten kann bekommt den Auftrag, nur in Ausnahmefällen lassen die Produzenten sich auch für andere Systeme überreden.
Bei diesem Verleih stand die Option aus diesem Grund komplett auf d&b umzustellen.
Größere Band´s haben ihre eigene Technik-Crew oder beauftragen eine Firma die sie auf ihrer Tour begleitet. Die Mitarbeiter greifen dann natürlich auf Material zurück womit sie Vertraut sind und genau wissen was sie wie und wo einsetzen können damit das Vorhaben gelingt. Die Zeitpläne sind zudem oft sehr knapp kalkuliert und die Techniker haben schlichtweg keine Zeit sich in ein ihnen unbekanntes System einzuarbeiten.

#5

Beitrag von Klangart »

Hallo Villager1990 :

Wo drum geht es dir genau ? Material für eine Festinstallation oder Touring PA ? Weil das ist schon ein Unterschied ...

Zudem ist eine Marke X genau Garant für nix !! Entweder du hast die Kunden für 'dein' Material oder nicht. Es macht auch 0 - Sinn z.B. für den Rental Markt für extern / Touring Konzert Betrieb auf eine bestimmte Marke zu setzen gerade wenn es um bekannteres wie L' Acs. geht oder Klink & Klang ... da ist der Markt ( Preise ) eh total kaputt auch wegen Material Mengen am Markt in so fern man im Moment überhaupt von 'Markt' sprechen kann ...

;) Klangart

#6

Beitrag von Jobsti »

Der Sinn von Ridern ist ja eigentlich, dass man sich sein Material mieten und aufbauen lassen kann und es selbst nicht rumschleppen muss.
Die Band will gerne immer gleich klingen und nicht nur der Mischer will immer den gleichen Sound,
was ja oftmals auch Sinn macht, da Zeit nicht nur kostet, sondern super knapp ist. Wichtiger finde ich da, dass der Mischer sein passendes Pult bekommt.
Ist ne Geschichte richtig groß und tourt quer über den Globus, dann gibt's eben nur 2-3 Marken welche man ziemlich überall bekommt.

Bei kleineren Geschichten is das immer so ne Sache, da schreiben Bands gerne nur auf was sie gerne haben würden, oder eben schreiben Ridern von den Größeren ab.
Ich hab's aber auch schon erlebt, dass am Rider überhaupt nix von der PA steht, sondern in der Art "Bitte amtlich und angemessen ausgelegt",
dafür müssen aber die Mikros 100% nach Rider sein.
Klaro, man kann und sollte Rücksprache mit der Produktion (oder der Band wenn kleiner) halten, ist aber ein 50/50 Spiel ob die was anderes akzeptieren, am besten ist es meines Erachtens, wenn man den Techniker oder Mischer an die Strippe bekommt.

Meine Erfahrung ist auch, dass je länger wer im Geschäft ist (Bandseitig), alles etwas entspannter wird was Rider & dessen Änderungen/Alternativen angeht.
Da sagt ein Rundfunksender, welcher D&B am Rider hat auch mal "Ok, ihr seid die Techs, ihr wisst was ihr tut, versuchen wir das mal mit eurem Material", das ist aber nicht die Regel.
(Vorteil: Sind alle zufrieden, läuft das es nächste mal wieder so)
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#7

Beitrag von stoneeh »

.......................
Zuletzt geändert von stoneeh am 23. Mär 2021 21:42, insgesamt 1-mal geändert.

#8

Beitrag von jones34 »

Hast du eigentlich jemals in deinem Leben eine Bühne betreut und tatsächlich Rider in der Hand gehabt bzw. mit den Künstlern abgesprochen?
Macht nicht wirklich den Eindruck muss man sagen.

#9

Beitrag von Jens Droessler »

Ein Rider wird geschrieben, damit der Veranstalter und die Technikbude weiß, was gebraucht wird, damit die Band sich wohlfühlt. So einfach ist das. Dass keine Band Rider für jede Location schreibt, was auch nur nach Besichtigung Sinn macht, dürfte sich von selbst verstehen. Daraus entsteht, dass der Technikanbieter dafür verantwortlich ist, die PA entsprechend zu dimensionieren. Hier trennt sich selbstverständlich die Spreu vom Weizen, denn d&b, Nexo, L-Acoustics etc. im Lager haben, das kann jeder mit dem nötigen Kleingeld. Umgehen damit, da hilft Geld allein nicht.

Dass überhaupt Marken im Rider stehen, liegt nicht zwangsläufig daran, dass der Rider-Schreiber das für die besten Marken hält. Eher ist es das, womit der Tontechniker der Band gut arbeiten kann, weil er weiß, was ihn vom Grundsound her erwartet, WENN die PA ordentlich dimensioniert ist und gut gewartet wird. Oft genug gilt das auch nur als Richtungsangabe. Wenn die bekannte Heavy Metal Band da als Beispiel Nexo Alpha für kleine bis mittlere Gigs draufstehen hat, dann braucht niemand mit zwei TW M15 als Front-PA-Tops aufzutauchen. Auch hier gilt, dass es UNSERE Aufgabe als Anbieter ist, zu erkennen, was unverzichtbar, wo die sinnvollen Grenzen nach oben und unten liegen und aus dem Bereich dazwischen die Lösung aus dem eigenen Lagerbestand zu erstellen. Wer das nicht hinbekommt, ist in der falschen Branche.
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#10

Beitrag von Jobsti »

Apropos Rider.....

Bissel OT, aber nicht ganz abwegig.
Letztens hatte ich einen recht kleinen Gig mit ner (richtig guten) Band, die ausnahmsweise mal relativ (für mich) ausgefallene Instrumente hatten, wie Balalaika,
Darabuka, spezielles Akkordeon und auch'n ziemlich ausgefallenen, riesigen Bass aus mega dünnem Holz.

Hier kam beim (bzw. knapp vor dem) Soundcheck der Bassist zu mir und hat mir haargenau gesagt, welches Instrument wo etwas koppelt
und was wo wie gezogen werden muss.
Ich muss sagen, das war mega entspannt und hat 100% genau gepasst, total super.

Kam bei euch sowas auch schon vor?

PS:
Das Tolle an Ridern finde ich, wenn hier noch Infos zum Mix, bzw. dem Sound der Band und der einzelnen Instrumente und Vocals zu finden sind,
als auch was über die Monis gemixt wird, so kann man sich und das Pult schon perfekt vorbereiten. Habe ich persönlich noch nicht soooo oft gesehen, oder nur sehr spärlich.

In Kombination mit der Aktion vom Bassist, hätte man sich den Soundcheck schon fast sparen können ;)
Das einzige wo ich nicht konform mit war, war die fett gedruckte Ansage "Auf keinen Fall irgendwelche Gates verwenden",
was ich natürlich dennoch gemacht habe :ugly:
(Die Band war hinterher extrem Happy mit dem Sound, vermutlich hatten die bisher schlechte Erfahrung mit sehr hart gesetzten Gates)
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