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[Video] Foren-Video & Diskussion: Bleifreies Löten / Welcher Lötzinn?

Diskussion über Material, Werkzeuge, Techniken & dessen Zubehör.
Z.B. Holzarten, Lackieren & Finish, Spachteln, Löten etc.

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

Antworten

#1

Beitrag von Jobsti »

Nabend,

immer wieder kommen die Diskussionen über den Lötzinn auf, samt den Aussagen wie "Bleifrei nervt, mach's ich net".
Dazu habe ich vor einer Wochen ein ganz kurzes Video gemacht.

Dieses Video liegt lokal auf unserem Forenserver und baut keine externe Verbindung auf.

Gelötet wird mit Vollgas 450°C (außer die Platine am Anfang, 380°C).
Ist auf die Schnelle gemacht und somit auch net wunderhübsch gelötet,
Kamera war natürlich auch immer im Weg ;-)

Gelötet wird:
- Ein Flachstecker auf eine 35µ Platine.
- 0,22mm² an XLR Male und Female (Stecker)
- Zu Veranschaulichung noch mal nachgelötet
- 2,5mm², 5mm² und 10mm² verzinnen.
- 2,5mm² an einen Flachstecker vom Chinaspeakon NL4MP (der flog halt gerade rum)

Lot: Almit SR-LA LFM-48-M 3,5% (Bleifrei)
Station: Weller WX mit WXP120.


Allgemeines zur Temperatur:
Üblicherweise heißt es (je nach Hersteller & BDA), dass man Temperaturen von 100-140°C
oberhalb der Schmelztemperatur fahren sollte.
Wer keine Zeit hat, kann aber auch gerne 450°C Vollgas geben, laut Rücksprache bei Almit, bin ich da wohl nicht alleine mit ;)
Platinen löte ich am liebsten mit 380-390°C (hier spritzt so gut wie garnix), ab 1,4mm eher 2mm Draht, stelle ich aber auch gerne mal kurz auf 450°C hoch. (Gilt für die unten genannten Almit Typen)


Nach vielem Gesuche, Einlesen, Vergleichen und Tests, bin ich am Ende bei Almit gelandet.
Nach einem ausführlichen Telefonat bekam ich diverse Testmsuter gesendet,
meine Anforderungen waren dabei:
- Vollgas 450°C löten
- Dabei so wenig Spritzer wie möglich
- Keine (braune) Schlacke
- Muss gut kriechen/verlaufen

Als kleines Extra oben drauf, die Lötspitze schonen und etwas geringere Schmelztemperatur.


Genau 2 haben sich hier herauskristallisiert:
- Almit SR-LA LFM-48-M 3,5% Flux
- Almit SR-LA SUPER LFM-23-S 3,5% Flux


Weitere Infos zum Lot habe ich im Shop in die Artikelbeschreibung gepackt,
die Korrektheit meiner Beschreibung habe ich mir auch noch mal absegnen lassen ;)

https://www.jobst-audioshop.de/almit


Und jetzt seid ihr dran.
Teilt eure Erfahrungen, stellt Fragen und Diskutiert :top:

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#2

Beitrag von Diego Dee »

Vielen Dank für deine Mühe :toptop:

Bei den beiden Loten die du erwähnst ist doch eines Silberhaltig und das andere Nickel/Eisen und Galliumhaltig.

Gibt es einen Unterschied bzgl. Verarbeitung, Aussehen der Lötung und der Härte des Lötzinnes?

Ach ja: im Shop tummelt sich noch ein Lot mit relativ hohem Silbergehalt, warum dieses?
Hat das u.U. klangliche Gründe, weil man liest hin und wieder, daß so manche HiFi Gerätschaft mit Silberleitungen verdrahtet und mit Silber-(oder zumindest stark Silberhaltigem) Lot verlötet worden sind.

#3

Beitrag von Jobsti »

Silber vermindert das Ablegieren von Silber aus den zu verbindenden Werkstücken bzw. Elektronikkomponenten ins Lot.
Kupfer vermindert das Ablegieren von Kupfer aus den zu verbindenden Werkstücken bzw. Elektronikkomponenten ins Lot und verlängert zudem die Lebensdauer von KupferLötspitzen.
Eisen sorgt für weniger Abnutzung der Löstspitze (5x höhere Lötspitzenstandzeit).
Gallium legt sich wie ein Film über die Lötstelle und passiviert an der Luft, reagiert somit nicht.
Hierdurch wird auch ein „nichtbenetzen“ der Lötspitze unwahrscheinlicher.
Nickel sorgt für die erhöhte Festigkeit.


SR-LA SUPER LFM-23-S und SR-LA LFM-48-M
unterscheiden sich nicht soooo groß voneinander.

LFM-48-M
ist "klassisch" mit Sn-3.0Ag-0.5Cu - Mit Silberanteil und die Lötspitze wird extrem gut benetzt. Extrem wenig Schlacke und Spritzer.

LFM-23-S
ist Sn-0.6Cu-0.05Ni-0.035Fe-Ga - Hier halten die Lötspitzen noch etwas länger, werden aber nicht ganz so gut benetzt, spritzt minimal mehr.
Das Lot wird etwas fester als LFM-48-M, läuft aber nicht ganz so super fein in die kleinsten Ritzen.


Ich nutze eigentlich durchweg das LFM-48M.
Dem Großteil wird das LFM-23-S aber mehr als locker ausreichen, gerade im Vergleich zu vielem anderen am Markt (Meine Meinung)



Das Sn96Ag4 Silberlot ist für die HiFi-Freaks, welche das aus welchen Gründen auch immer unbedingt wollen ;-)
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#4

Beitrag von Big Määääc »

für Highend Hifi hat man gefälligst Silberhartlot mit über 50% Silberanteil zu nehmen :lol2:

gibts eig iwo nen wirklichen Grund das es heut bleifrei sein muss,
die anderen Zuschlagstoffe sind doch auch nicht zum Lutschen da ?!?
nur ein dummes Pferd springt höher als es muß !

#5

Beitrag von jonhue »

Meine Erfahrungen...

Mein Favorit Lötzinn: Felder ISO-Core "RA"
In der Firma muss ich natürlich auch Bleifei löten... geht auch, aber mit Blei gehts eben doch immer einfach besser.

Mein Absoluter Favorit der Lötstationen sind die Hakko T12. (bzw deren Clones :lol: ).
Haben Leistung ohne Ende und gibts dank China super günstig.
Ich habe selbst ein Original, sowie Clones, einen Unterschied merkt man absolut nicht. Den Handgriff der originalen mag ich etwas mehr, ansonsten sind die Clones gleichauf.
Die Stationen bekommt man komplett (meist als Bausatz) mit allem was man braucht für unter 30€.
Ich verwende damit die originalen Hakko Lötspitzen, geht 1A, sind aber dann eben etwas teurer.


Was vielleicht auch noch zum Thema passt...
Meine Liebslings-Entlötlitze: Chemtronics Solder-Wick (Bleifrei, geht auch für Bleihaltig absolut genial)
Für diesen Beitrag von jonhue bedankte sich:

#6

Beitrag von Jobsti »

jonhue hat geschrieben: 23. Mai 2019 22:25 Meine Liebslings-Entlötlitze: Chemtronics Solder-Wick (Bleifrei, geht auch für Bleihaltig absolut genial)
Ich glaub da kannste kaufen was de willst, alles es Gleiche.... ;)
Ich bestelle da immer irgendwas irgendwo mit, tut bisher alles einwandfrei und saugt wie verrückt.


Was ich suche:
Bezahlbaren Zinnspender. Also einen automatischen, soll aussehen wie ein Stift mit Button. Drücken -> Zinn schiebt sich raus.
Suche da was separates, was nicht an den Kolben montiert wird.

Weiß da wer was Bezahlbares?
Mit freundlichen Grüßen
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#7

Beitrag von Simon »

jonhue hat geschrieben: 23. Mai 2019 22:25 [...]Mein Absoluter Favorit der Lötstationen sind die Hakko T12. (bzw deren Clones :lol: ).[...]
Ich hatte bis jetzt nur mit den originalen Hakko FX-951 zu tun. Wie ist die Bezeichnung für die Clones? Für Private zwecke muss mal was ordentliches her :)
Big Määääc hat geschrieben: 23. Mai 2019 12:41[...]gibts eig iwo nen wirklichen Grund das es heut bleifrei sein muss,
die anderen Zuschlagstoffe sind doch auch nicht zum Lutschen da ?!? [...]
Ich meine, dass bei Produkten mit Blei der Hersteller für ordentliche Entsorgung sorgen. Darum wird kaum noch Bleihaltig gelötet. Wenn man etwas Geschick hat, geht Bleifrei ohne Probleme. Für den Anfang hilft noch extra Flussmittel.
Ne, zum Essen sind die Zusätze auch nicht, darum gibt's auch diese Absauganlagen. Nur sind sie nicht ganz so schlimm wie das Schwermetall.

#8

Beitrag von Diego Dee »

Jobsti hat geschrieben: 23. Mai 2019 23:22 Was ich suche:
Bezahlbaren Zinnspender. Also einen automatischen, soll aussehen wie ein Stift mit Button. Drücken -> Zinn schiebt sich raus.
Suche da was separates, was nicht an den Kolben montiert wird.
Weiß da wer was Bezahlbares?
Stichwort: Goldschmiedebedarf ;)

Schaust du mal hier: https://www.flume.de/de/werkzeuge-bedar ... pulen.html

Das ist zwar ein Flachlot Spender, jedoch sind die Transportrollen nich starr sondern ein bisschen beweglich.
Bei 0,8mm Lotdicke könnte das mit dem Transport durchaus funktionieren.
Hab ich selber noch nicht gemacht, also probieren oder in der Fiirma erfragen.
Rein vom Prinzip aber sind die Dinger Top :toptop: weil sie wenig auftragen.

#9

Beitrag von jonhue »

Simon hat geschrieben: 24. Mai 2019 01:28 Ich hatte bis jetzt nur mit den originalen Hakko FX-951 zu tun. Wie ist die Bezeichnung für die Clones? Für Private zwecke muss mal was ordentliches her
Die Stationen findet man meist unter der Bezeichnung "T12".

Hier zwei Beispiellinks von Aliexpress. Mir gefällt die Station mit dem Oled Display besser, Kolben finde ich aber den mit dem geschraubten Spitzenhalter deutlich besser. (lässt sich ja aber alles easy selbst kombinieren wie man will ;) )

Station 1

Station 2 (Oled)
Netzteil dazu...


@Jobsti Kann ich hier auch ein Video hochladen? Hab mal eben eins mit 3x16mm² gemacht...

Gruß :top:

#10

Beitrag von Basshunter99 »

Hab auch eine T12 von Aliexpress und bin super zufrieden. Man sollte nur das Gehäuse ordentlich an PE anschließen (orginal sind nur Kupferflächen an der Außenseite der Platine wo diese in den Nuten läuft)da sonst der Widerstand von Gehäuse zu PE zu groß ist. Hab auch das orginal Kabel gegen ein längeres getauscht, das ist praktisch wenn man mal was in einer Box löten muss.

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