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[In Planung] Gehäuse aus Vollholz, wunderschön: was tun?

Diskussion über Material, Werkzeuge, Techniken & dessen Zubehör.
Z.B. Holzarten, Lackieren & Finish, Spachteln, Löten etc.

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

Antworten

#1

Beitrag von duerg »

Der Sohn eines meiner besten Freunde ist Schreiner, wie sein Vater.
jetzt baut er sich eine emotion tml
https://www.oaudio.de/lautsprecherbausa ... tion%20tml

Nun steht er auf Vollholz, ich glaube Kirsche und ist auch schon im Bau.
Ich bin 35 Jahre schon am Basteln mit Lautsprechern und die erste Devise war einst :
Nur totes Holz ist gutes Holz: somit war Spanplatte oder MDF immer gern gesehen.
Multiplex ging später auch..
Vollholz und Tischlerplatte waren verpönt...
Und nun baut dieser junge, sympathische Mann wunderschöne Vollholz-Lautsprechergehäuse :/

Da es eine klassische TML mit 1/3 Vorlauf ist, ist das schon mal stabiler als bei ´nem klassischen BR...
Sein Opa ist Fließenleger... Ich glaube Herr Timmermanns hat mit Steinzeug Erfolge erzielt.
Unterbodenschutz innen drin war in den 80ern der Hit,
Alubutyl ist in der Car-Hifi-Scene gern gesehen...

Was tun, wenn sinnvoll, das Vollholzgehäuse ruhig zu stellen?

Gruß
Duerg
Oh! Und für den Fall, dass entgegen aller Erwartungen ein Hobbyastronom unter Euch ist: Der Nordstern ist dieser da!

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#2

Beitrag von Big Määääc »

Masse bring es immer.

aber wie die Langzeitstabilität der Massivholzbretter aussieht ohne einen Riss zu bekommen wäre eher interessant zu unterbinden.
nur ein dummes Pferd springt höher als es muß !

#3

Beitrag von Azrael »

Ich würde nie einen Lautsprecher aus Massivholz bauen. Da sind mir ein bisschen viele kaum beeinflussbare Variablen mit im Spiel. Vielleicht bekommt man den jungen Mann zur Räson, indem man darauf hinweist, dass das im Lautsprecherbau absolut unüblich ist.....?

Viele Grüße,
Azrael

#4

Beitrag von Megaphon »

Es gibt 4 Möglichkeiten damit umzugehen:

1. Die Resonanzen hinnehmen und es als "Charakter" der Box hinnehmen. Yeah, no.

2. Das akustische minderwertige Material "pimpen" - Alibutyl auftragen oder was vergleichbares.

3. Mit Verstrebungen die Resos auf höhere Frequenzen verschieben.

4. Das Problem konstruktiv umgehen, Gehäuse aus MDF, MPX oder einem Mix konstruieren, ie Front aus Vollholz, Seiten aus Vollholz oder MPX, Korpus aus MPX/MDF und nur Front ODER Seiten aus Vollholz aufgedoppelt verbauen.

Oder 5. einfach realisieren dass "Holztechnisch edel PERFECT" trotzdem "akustisch MÜLL" bedeuten kann.

Wenn es nicht auf das Gewicht ankommt, bau in MDF und mach eine aufgedoppelte VH Front oder Seiten, was eben optisch besser ist oder kick "das muss Schreiner-toll sein in die Tonne.

Aber: Wenn aussehen wichtiger ist als Klang dann hol Hollywood oder Auna und bau das Gehäuse in Vollholz.

#5

Beitrag von Megaphon »

Oh, I forgot one thing: You can't polish a turd.

#6

Beitrag von Nugget »

Ich würde mir auch weniger Sorgen um den Klang machen, wenn das massiv wird, als über die Langzeitstabilität. Holz arbeitet, wenn sich das verzieht oder Risse bildet, kann die ganze Box auseinander fallen. Ggf. kann man da nachhelfen indem man das Holz künstlich altern lässt (gibts Anleitungen zu; in den Ofen stecken oder so). Inwiefern das Abhilfe schafft, kann ich nicht beurteilen, da ich eigentlich alles aus MPX baue.

#7

Beitrag von luckyluke »

Also wenn Holz vernünftig (technisch) getrocknet ist und richtig miteinander verleimt muss man sich da um die Stabilität absolut keine Sorgen machen... sonst wären ja alle Massivholzmöbel der letzte Schrott.

Ich seh auch keinen Grund warum sich das akustisch anders verhalten sollte als mpx, ist ja schließlich auch nur Holz🤷🏻‍♂️

#8

Beitrag von Gast »

Die Betrachtung hier ist schon etwas einseitig und sehr schwarz-weiss, oder? Anfangs wäre erstmal die Frage ob es tatsächlich um Vollholz oder Leimholz geht.

Primär unüblich ist Vollholz im Lautsprecherbau nicht weil es partout stärker zu Resonanzen neigt, denn das kommt sehr auf die Sorte an. Rissbildung ist wie bereits gesagt ein viel größeres Thema.
Vornehmlich ist Vollholz in vernünftiger Qualität einfach deutlich zu teuer, um es im Lautsprecherbau in Serie einzusetzen sowieso, auch in Kleinserie sieht das nicht besser aus und selbst für Einzelstücke hat die Hausnummer abschreckende Wirkung.
Bedacht werden sollte dass man unter Umständen eine kapitale Menge Verschnitt hat, um den für einen Lautsprecher nötigen Zuschnitt zu machen, also quasi Ast- und Rissfrei, ordert man entsprechende Qualität im Holzhandel ist man bei interessanten Holzsorten ein Vermögen los, kauft man ganze Bohlen und trennt diese selber in passende Stücke, schmeißt man kiloweise unbrauchbares Holz weg, das man dennoch teuer bezahlt hat.

Bei Leimholz ist es vor allem die gestückelte Optik, die einem erstmal gefallen muss. Hinzu kommt auch hier wieder der Preis.
Selbst Leimholz in Fichte hat einen höheren Quadratmeterpreis als Spanplatte und uU wirklich ungünstige Resonanzeigenschaften.
Zudem ist Weichholz wie Fichte selbst für Hifi rein aufgrund der Haltbarkeit indiskutabel, denn quasi alles hinterlässt darin Abdrücke.
Für den Preis einer Leimholzplatte aus einem praktikabel nutzbaren Hartholz kann man auch entspannt Spanplatte oder MDF furnieren.
Eine durchgehende Maserung an der Oberfläche wird optisch von den Meisten präferiert und ist damit ein Bonus.

Bezüglich der Resonanzeigenschaften von Vollholz entscheidet schlussendlich nur das Volumengewicht, je nach Sorte ist das kein K.O. Kriterium!

MDF: 0,6-1,0 g/cm3 (Sortenabhängig!)
Spanplatte: 0,6-0,7 g/cm3
MPX Birke: 0,6-0,7 g/cm3
MPX Pappel: 0,4-0,5g/cm3

Vollholz Eiche: 0,4-0,9 g/cm3
Vollholz Buche: 0,5-0,9 g/cm3
Vollholz Kirsche: 0,5-0,7 g/cm3

Das sind alles nur grobe Werte, man sieht sehr gut dass man ohne ohne deutliche Abstriche aus Vollholz bauen könnte, sofern man gewillt ist entsprechend schwere Qualität zu suchen und zahlen.

Wer für PA ernsthaft MPX Pappel und für Hifi Spanplatte in Betracht zieht, weil es „vernünftig versteift auch geht“, der sollte zu dem Thema schweigen.
Bei Hifi, wo quasi alle paar Zentimeter eine irgendwie geartete Strebe sitzt, ist unter der Prämisse auch gut ausgewähltes Vollholz mehr als tolerabel!

Vor allem jedoch bezüglich der Rissbildung sollte die Auswahl der Stücke vom Holz mit viel Fingerspitzengefühl erfolgen, das ist „Missionskritisch“.
Hilft nichts wenn es nach ein paar Jahren zu Spannungsrissen im Holz kommt und die Gehäuse an mehreren Stellen undicht werden.
Schwierig, mit entsprechend Erfahrung aber nicht unmöglich.

Für‘s gute Gefühl kann man den Lautsprecher innen ein paar Millimeter schmäler und außen einige Millimeter breiter machen.
Die erhöhte Wandstärke schafft den finalen Schulterschluss bezüglich der Bedenken wegen Resonanz.
Eigentlich unnötig, aber bei einer nicht wirklich faktenbasierten Diskussion evtl. psychologisch sinnvoll.

Wenn einem das Projekt den finanziellen Aufwand und das Risiko wert ist, auf jeden Fall mal was ganz anderes.

#9

Beitrag von Big Määääc »

ich hab seltenst ein Massivholzmöbel ohne Risse gesehen,
es sei denn iwo hatts Bewegungsmöglichkeiten eingebaut.

diese Kisten klappern aber ;)

also Dynacord hatte in Pappel gebaut :D
nur ein dummes Pferd springt höher als es muß !

#10

Beitrag von pfote »

Also ich bin kein Schreiner, aber selbst mit perfekt getrocknetem Holz, stehenden jahresringen und der passende Sorte hätte ich da Bauchschmerzen. Ne kleine Regalbox mag noch gehen, aber sobald das ein bisschen größer wird .. das Risiko dass da was was reisst/bricht wäre mir echt zu hoch.

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