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[Projekt] 12"/1,4"-Topteil

Allgemeine Diskussionen/Fragen zum Thema DIY im Bereich PA

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von PatrickMassler »

Hallo allerseits,

ich stelle hier mal mein neues Projekt vor. Bisher haben sich meine Selbstbau-Erfahrungen auf Subwoofer, Racks etc. beschränkt,
an Topteile hatte ich mich (noch) nicht herangetraut.
Da aber aufgrund der Firmenferien viel Zeit zur Verfügung stand, habe ich mich mal an die Entwicklung eines neuen Topteils gemacht.

Die allgemeinen Rahmenbedingungen waren, ein pegelfestes, durchsetzungsstarkes Topteil zu entwickeln, das auch noch möglichst kompakt
und leicht bleibt.
Abgesehen davon habe ich mir ein Budget von 750€ zum Ziel gesetzt, in dem sämtliche Teile (auch Holz, Griffe...) enthalten sein sollen.

Somit entschied ich mich für 15mm Birkenmultiplex und einen Neodym-TT, den B&C 12NDL76.
Ich hatte noch einen BMS4554 sowie ein RCF HF64 von einem vorherigen Projekt 'übrig', daher wurden die ersten Anläufe mit diesem unternommen.

Ich baute also eine simple Protobox für den TT, 30 Liter, 85hz Tuning. Der HT wurde für die ersten Hörproben und Messungen an das Horn geschraubt und obenauf
gesetzt.

Die Trennung erfolgte aktiv mit dem DCX, was mir ermöglichte, die Trennfrequenz und Flankensteilheit zu variieren und eine sinnvolle und klangtechnisch gute Trennung zu erreichen.

Schnell merkte ich allerdings, dass dieser HT doch recht hoch getrennt werden will, sonst wirds schnell quäkig. Unter 1,5kHz ist da einfach nicht drin (an diesem Horn).
Also entschloss ich mich, diesen zu tauschen und begab mich auf die Suche nach tief trennbaren, potenten 1,4"-HT's, die im Preisrahmen liegen. Hier fand ich schnell am
18Sound HD1480T Gefallen, der zwar durch den Ferrit-Magnet nicht besonders leicht ist, aber sowohl tief trennbar, als auch äußerst Pegelfest.

Der Austausch war schnell erledigt und die ersten Messungen und Hörproben konnten beginnen. Angestrebt war eine Trennung um oder unter 1kHz, was mit diesem Treiber problemlos möglich sein sollte.
Das zeigten auch die Messungen, 750-800Hz stellen überhaupt kein Problem dar und werden mit vollem Pegel wiedergegeben (im Gegensatz zum BMS, der hier stark abfiel).
Nach einigen Messungen legte ich mich auf eine Trennung von LP 750Hz 24db/oct BW und HP 930Hz 24db/oct fest, was mir tief genug war und auch messtechnisch sehr gut aussah. 130Hz - 12kHz bei +-3db (vielleicht auch 4, hab das gerade nicht mehr genau im Kopf) waren drin, oberhalb recht schneller Abfall (ich denke durch die große und 'schwere' Spule des Treibers). Das hat sich aber bei den ersten Hörtests überhaupt nicht negativ bemerkbar gemacht, ich musste direkt grinsen als ich das Top verglich mit meinen RCF ART710, es spielt wesentlich direkter, präsenter, einfach mehr "Auf die Fresse".

Genau das war meine Entwicklungsabsicht gewesen, und so konnte der Bau eines ersten Gehäuses in seiner finalen Form beginnen.
Maße sind: H59cm x B36cm x T34cm

Von Vorne, ohne Rückwand:
[Externes Bild laden...]
Beim Leimen der Seitenteile:
[Externes Bild laden...]
Front testweise eingesetzt, Ausschnitt für HT-Horn schon vorhanden:
[Externes Bild laden...]
Front mit Ausschnitt für TT, Portbrettchen trocknet gerade:
[Externes Bild laden...]
Treiber sind eingesetzt und verkabelt, Deckel fehlt noch:
[Externes Bild laden...]
(Ist noch der BMS, nicht der 18Sound)

Der TT hat eine eigene Kammer bekommen, die durch ein Brett vom HT getrennt ist, da er recht wenig Volumen will und ich auch nicht den Anspruch hatte,
das Topteil in tiefere Regionen zu zwingen.

Nun fehlt nur noch ein wenig Spachtel, ein bisschen Fräsarbeit und die Farbe sowie das Gitter.
Ich bin noch am überlegen ob ich eine Frequenzweiche entwickeln soll, würde das ganze natürlich wesentlich universeller machen, aber das ist wieder eine Sache für sich...

In der finalen Version werde ich noch drei Flugschienen verbauen sowie einen Griff im Deckel und einen Hochständerflansch.

Soviel aber nun mal von meiner Seite, ich freue mich über eure Kommentare, Anregungen und Ideen.

Grüße,
Patrick Massler

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#2

Beitrag von rainer »

Würde sowas immer nur als passive Variante bauen(also mit Weiche) eventuell mit Umschaltung in aktiven Betrieb
Sonst biste total unflexibel und brauchst für 2 Tops im Stereobetrieb schon ne 4 kanal Endstufe oder 2 2kanal Endstufen

#3

Beitrag von corell »

ich haette exakt umgekehrt argumentiert, wenn der dcx eh immer dabei ist und kein 2 Wege Bass controllert werden muss, dann machste doch mit ner kleinen 4 Kanal nichts falsch. hörte sich jetzt nicht nach verleih an, wo der ht vor fehlbedienung geschützt werden sollte ?

#4

Beitrag von rainer »

Bin immer aufn dcx oder aktive weiche angewiesen
Und was mach ich mit dem Bass muss ich auch trennen und noch nen Amp

#5

Beitrag von PatrickMassler »

Am DCX hatte ich bisher üblicherweise Subs Mono = 1 Kanal, 2x Tops Stereo = 2 Kanäle (gelegentlich +1x Top als Center oder Monitor = 1 Kanal), ist also kein Thema die Tops aktiv zu fahren. Endstufen sind eh schon da. Deshalb auch die Überlegung ob sich der Aufwand für mich lohnt, eine Weiche zu entwickeln.

#6

Beitrag von BERND_S »

Wenn du diese Trennung halbwegs wirtschaftlich umsetzen willst, wirst du an einer aktiven Trennung nicht vorbei kommen.

Gruß,
Bernd

#7

Beitrag von Mr_DnB »

Aktiv auch im Topteil zu trennen ist ja dank DCX und TSA überhaupt kein Problem mehr, auch nicht finanziell.

Ich persönlich hab einen DCX sowieso bei jeder Veranstaltung dabei, selbst wenn es nur die Geburtstagsparty bei einem Freund im Keller ist, auch da muss man ja oft kleine Änderungen am EQ oder Ähnliches vornehmen!

Wichtig: Unbedingt 4-polig verkabeln. Somit braucht man wie bei der passiven Variante bloß 1 Kabel und man kann auch die beiden Kanäle dann nicht mehr vertauschen (Zwecks Hochtönerschutz)

Auch wenn es jetzt zu spät ist, trotzdem ein Vorschlag für den TE: Die Rückwand hättest du auch noch anwinkeln können. Die leichte Trapezform ist schon einmal nicht schlecht, jedoch wäre mit einer schrägen Rückwand wahrscheinlich noch ein bisschen mehr gegangen ;)

Lg
Martin
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#8

Beitrag von BERND_S »

...falls dein erster Satz auf meine Aussage anspielt, muss ich darauf hindeuten, dass meine Aussage, das von dir Erwiderte sogar noch drastischer beschreibt.

Gruß,
Bernd

#9

Beitrag von Jobsti »

Schönes Projekt, gefällt mir.
Hast du Messungen parat?
Ich bin mir net sicher, ob du mit dem Horn wirklich sinnvoll so tief trennen kannst, da es untenrum normal netmehr sauber richten sollte?!
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#10

Beitrag von PatrickMassler »

Messungen habe ich parat, lade ich heut Abend mal hoch, bin gerade nur am Handy. Allerdings hab ich keine Messungen unter Winkel gemacht, also auch kein Abstrahlverhalten, sondern nur Messung Einzelwege und Summe. Muss ich bei Gelegenheit noch nachholen.

Gruß,
Patrick

#11

Beitrag von Jobsti »

Jup, musste mal machen, denn hier entscheidet sich dann, ob das Horn, bzw. die XO überhaupt wirklich passt,
denn direkt auf Achse stehen im Regelfall die wenigsten Zuhörer ;)

Gerade bei solch kleinen Hörnern kann es oft auch mal besser klingen etwas höher zu trennen,
da es sonst recht gerückt oder auch nasal klingen kann. Muss man testen im Vergleich, je nach Horn-Treiber-Kombi (Sehr krass merkt man das bei NSD1095+XT120 unterhalb 2 kHz)
Mit freundlichen Grüßen
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#12

Beitrag von PatrickMassler »

Ja, das war unter anderem der Grund den Treiber zu wechseln, mit dem BMS klang es schon ab 1,2kHz recht nasal, beim 18S ist davon aber nichts mehr zu hören, klingt sehr natürlich und transparent.

Gruß,
Patrick

#13

Beitrag von PatrickMassler »

So nach langer Zeit mal wieder ein Update.

Immernoch aktiv getrennt, aber frisch eingemessen mit sauberem Setup und Outdoor.

Trennung bei 1,4k LR24, Pegel und Delay angepasst, kein EQ notwendig:

Foto von Patrick Massler.jpg

Bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, die anderen Messungen auf der linken Seite zeigen u.a. eine Messung ohne Delay mit damit verbundenem Einbruch bei der X-Over.

Die kleine Delle bei 600-700hz rum wird sich geben sobald das Gehäuse vernünftig gedämmt ist.

Grüße,
Patrick
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#14

Beitrag von Jobsti »

Interessant wäre mal eine Directivity-Messung, da für das vergleichsweise kleine Horn doch recht tief getrennt wurde.
Edit: Oh, deine XO ist ja jetzt wesentlich höher. Da passt das ;)

Die Impedanz könntest du mal messen um zu sehen, ob du Probleme im Gehäuse oder den Ports bekommen hast,
Z.B. der Bereich unterhalb 800Hz bis 150Hz runter.
Wobei dazu auch noch ne GPM mit 2m Abstand gut Aufschluss geben könnte, als auch Nahfeld vom Port.

Gerade das Loch + der kleine Anstieg bei 600-700Hz könnte durch's Gehäuse, wahrscheinlich durch die parallele Rückwand kommen (ca 26-30cm Tiefe?)
Da brauch's schon mindestens 2 Lagen 40mm Noppenschaum. Einfacher wäre da evtl. einfach nur ein schräges Brett.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#15

Beitrag von PatrickMassler »

Mit der Rückwand liegst du genau richtig, das sind 28cm.

Ich habe noch massig Schaum und auch Rockwool übrig, evtl steck ich das heute noch rein und messe nochmal drüber, ansonsten ist es auch kein Hexenwerk die Geometrie nochmal zu verändern, bisher existiert ja nur 1 Stk.

Macht sich aber auch beim Hören nicht extrem bemerkbar, mal schauen was ich da mache, hab ja zwangsgedrungen jetzt auch viel Zeit (kurzarbeit) ;)

Edit: Nahfeld vom Port habe ich in der ursprünglichen "Entwicklungsphase" mal gemacht, das sah sauber aus...

Edit2: In der Zwischenzeit hat sich auch ansonsten noch einiges getan, so langsam wird die Doppelgarage voll :roll: :lol:

IMG-20200506-WA0002.jpeg

U.a. der zu sehende Martin WSX-Nachbau auf dem das Top steht, die zwei 212er Subs die eine Schönheitskur brauchen und und und...

Grüßle,
Patrick
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