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[Fertig] Kompakte PushPull- Doppel 18 Bassbox mit B&C DS

Allgemeine Diskussionen/Fragen zum Thema DIY im Bereich PA

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Inspector »

Hallo,

ich wollte eine Alternative zu meinen beiden X1 Subbässen haben, folgendes sollte dabei erreicht werden:

- gleiches Bruttovolumen
- vorteilhafte Ausnützung der Eigenschaften "moderner" Treiber für mehr Betriebssicherheit und Bandbreite


was mir dabei eher wurscht war:

- Kosten
- Bauaufwand
- Sekundärkosten durch Amping infolge schlechteren Wirkungsgrades.

Zur Inspiration ( wie mans machen kann, oder vielleicht auch besser bleiben lässt :D ) oder einfach nur zur Unterhaltung kurz meine Vorgehensweise. Die Ähnlichkeit zum Ohm HD- Infra war nicht beabsichtigt, und mir zur Bauzeit der Subs gar nicht bewusst:

Zuletzt hatte ich die X1 von void V18- 1000 auf B&C 18DS115 umbestückt und war damit eigentlich schwer zufrieden... aber irgendwie juckte die aufgestaute Bastelenergie in den Fingern 8-)
Also nochmal zwei B&Cs bestellt und überlegt, wie man die beiden so in eine 1080x750x500 messende Kiste packen kann, dass:

a) möglichst viel Nettovolumen übrigbleibt
b) ein ~ 30-32Hz Resonator möglichst adäquat aber volumensparend mit reinpasst

ich wollte sowas wie ein Lacoustics- L- Port haben, weshalb eine konventionelle Anordnung auf einer planen Schallwand aus Platzgründen schonmal nicht ging. Außerdem frisst der Totraum mit Freigängigkeitsreserve, Gitter und Schaum vollflächig ganz schön Nettovolumen.

Ich hatte dann die Idee, die beiden Woofer in einer Art Plenum zu verschachteln. Eine Push- Pull Anordnung brachte die beste Volumenausnützung:

[ externes Bild ]

also Prototyp gebaut:

[ externes Bild ]

Amplitudenfrequenzgang 3m Groundplane(kein kalibrierter Pegel)

[ externes Bild ]

Um wieder den fetten Subbass-Sound der X1 hinzubekommen, muss man die den Anstieg zu höheren Frequenzen natürlich durch Trennung und EQ kompensieren.. Man kanns aber auch lassen und den impulsiven Klang im >50Hz Bereich geniessen, der durch den 200Hz - "Töck- Exciter" eine kernige Note bekommt [/schwurbel]
Im Grunde ist es aber nichts weiter als ein Doppel 18er mit den ca. Daten: 250L -1/3Sd - 31Hz Expo-Port.
jedenfalls gefiel der Praxistest ausserordentlich, und ich baute dann zwei "touring- taugliche" Versionen aus 15mm Birke MPX:


Vorkammern:
[ externes Bild ]

Zusammenbau:
[ externes Bild ]

fast fertig:
[ externes Bild ]

[ externes Bild ]

kurz vor Deckel drauf:
[ externes Bild ]

Subs im Einsatz:
[ externes Bild ]


Ich bin mit den Subs recht zufrieden, befeuert werden beide von einer Powersoft K20.

Fazit:
[ externes Bild ]
Rot: 218er18DS115; Blau X1-18DS115. gleiche Eingangsspannung

-Im Grunde sind Subs bei gleicher Eingangsspannung etwa gleich laut wie die X1, verschlingen aber durch die 4 Ohm nominell grob gesagt das doppelte an Leistung. Also 3dB leiser ..

- gleichzeitig muss aber gesagt werden, dass bei gleichen Bruttovolumen die Subs ca. 3-4 Hz tiefer gehen, und einen sanfteren Roll- off haben. -->dies wird teuer erkauft !

- das Klangbild ist wesentlich impulsiver und weniger verwaschen, vor allem im höheren Frequenzbereich.

- bei der thermische Betriebssicherheit vermute ich (konnte ich aber u.a. wegen Lautstärke und mangels VAs im Moment noch nicht testen) ebenfalls Vorteile, weil der Treiber durch nunmehr nur einen Resonator im releventen Bereich hubbegrenzt wird, infolgedessen ein ganz anderes Kollektiv an Zwangskonvektion drin sein dürfte..

- das Bauen hat Spaß gemacht, war aber auch enorm aufwendig mit der volumenoptimierten Verstrebung usw.

Was mir noch fehlt sind wirkliche Vergleiche mit anderen Subs ausser X1... wäre gerne bereit, mit den Dingern mal auf ein Treffen zu kommen ;)
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#2

Beitrag von Azrael »

Sehr schön. :toptop:

Viele Grüße,
Azrael

*edit*:
Pushpull suggeriert so ein bisschen eine Compound- bzw. Isobarik-Anordnung, wie sie im Hifi-Bereich (früher öfter, heute eher selten) zur Volumenreduzierung schon mal angewendet wird, im PA-Bereich aber m.W.n. praktisch nie. Auch hier handelt es sich nicht um so etwas, oder ist Pushpull im PA-Bereich ein korrekter Name für diese Bauweise?

#3

Beitrag von Inspector »

Danke :-)

PushPull hat erstmal nichts mit Isobarik zu tun, bei Isobarik bietet sich jedoch die PushPull bzw. "clamshell" (=beide Treiber Vorderseite an Vorderseite )Bauweise durch das geringe Koppelvolumen an.

Bei meinem Subwoofer ist ein Treiber sozusagen verkehrtherum eingebaut, aber auch gegenpolig aufgeschaltet. EIn Treiber drückt während der andere zieht. Der allgemeine Vorteil solcher Anordnungen wird meistens dadurch beschrieben, dass sich das Hervortreten mechanischer und elektrischer Unterschiede zwischen ziehenden und drückenden (halb-) Hub eines Treibers zum Teil egalisiert.


In den englischsprachigen Foren findet sich recht viel Lesestoff über die sog. PPSL- Bauweise (=PushPullSlotLoaded), also Zug- Druck- Schlitz- geladene Bauweise. Der ist mein Subwoofer wohl am ehesten zuzuschreiben.

Hier befinden sich beide Treiber in einer zur Umgebung hin offenen Vorkammer, die in etwa so tief ist wie die Treiber groß.
Dadurch hat man natürilch einen 1/4 Wellen Resonator, dessen Wirkfrequenz im Normalfall oberhalb der Einsatzfrequenz liegt(bei meinem Konstrukt wohl knapp 200Hz) der ggü. einem Direktstrahler gewisse Klirranteile verstärkt, andere dafür wegfiltert.

Ich habe die Bauform hauptsächlich aus Platzgründen gewählt. Interessant wäre wirklich mal ein Hörvergleich unter Pegel, wie sich das ganze tatsächlich auswirkt.

#4

Beitrag von Azrael »

Ich hatte das schon alles verstanden, auch dass es sich bei deinem Subwoofe natürlich nicht um einen Isobarik- bzw. Compound-Subwoofer handelt. :-)

Ich habe das nur angesprochen, weil man das mit dem Pushpull, wenn man nur die Überschrift liest, auch missverstehen könnte.

Ich finde dein Konzept ziemlich einleuchtend, ich würde sowas glatt auch mal gerne bauen, vielleicht auch runterskaliert auf kleinere Treiber. Aber derart ausgeführt weiß ich nicht, ob meine handwerklichen Fähigkeiten dazu reichen würden.

Viele Grüße,
Azrael

#5

Beitrag von Jens Droessler »

Push-Pull wird tatsächlich als Begriff für beides genutzt, also dieses Prinzip als auch Isobarik/Compound. Der Begriff wird sogar dann genutzt, wenn in einer simplen Doppelbestückung ein Chassis mit Magnet nach innen, das zweite mit Magnet nach außen und verpolt eingebaut wird (was gelegentlich auch „antiaxial“ genannt wird, aber nach meinem Dafürhalten nicht passend ist, da es nichts mit Achsen zu tun hat).

Tja, nettes Ding! Wie sind die Abmessungen? Hast du mit dem Doppel-Oval-Brett vor den 18ern gemessen oder ohne? Oder gar beides? Würde mich interessieren. Ich denke über ein ähnliches Konstrukt nach, nur eher so schmal wir möglich, dafür so tief wie nötig.
ACHTUNG! Weil bei Facebook nur Idioten arbeiten, ist mein altes Profil dort auf unabsehbare Zeit nicht erreichbar. Wer etwas von mir will, der schreibe mir hier eine PN oder kontaktiere mich auf meinem neuen Facebook-Profil.

#6

Beitrag von Inspector »

Hallo Jens,

die Aussenmaße sind 1080x750x500. Die sind durch den Laderaum meines Transportfahrzeugs bestimmt, da passen die Boxen relativ saugend rein :)
Ich habe am Anfang überlegt, vier Single Subs zu bauen, aber das verschleudert einfach eine Menge Volumen.


Ich hab leider keine direkte Vergleichsmessung von der Verblendung vs. ohne.
Ohne Blende ist die Öffnung 0,75 Sd, mit 0,5Sd ca.

Ich hab jedoch versuchsweise, um eine symetrische Optik hinzubekommen, mit einer Blende gemessen, die die Öffnung von 390x470 auf 280x470 reduziert; also auch etwa 0,5Sd:
[ externes Bild ]
beides 3m Groundplane, diesmal aber auf Wiese. Rot= 0,75Sd; Grün= 0,5Sd
interessant wäre, was sich hier bei hohem Pegel tut.
Die PPSL- Fraktion fährt teilweise sogar 1/3 Sd und weniger, durchaus für PA- Anwendungen.

#7

Beitrag von Jens Droessler »

Ah, ist ja doch recht groß. Was hast du da an Nettovolumen für die zwei 18er?

Ja, wäre durchaus interessant, mal zu sehen, ob sich da bei Vollgas was tut mit und ohne Blende, ruhig auch mal auf 2-3m und dann mal auf 10m Entfernung. Die abstrahlende Fläche wird ja nun doch verringert...
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#8

Beitrag von Inspector »

Nettovolumen habe ich so 240- 250 Liter .. eine definitive Grenze zwischen Luftmasse und Luftfeder zu ziehen fällt mir schwer.

Ein wirklicher Vollgastest würde mich auch interessieren. Die Blende fungiert neben der Ästhetik eigentlich nur als Halter für das Wellgitter. Wenn das nichts taugt kommt durchlässiges Gitter mit Frontschaum vor die Öffnung.
Anfangs war auch mal die Idee da, die Kanten von Boden und Deckel in dem Bereich noch etwas zurück zu nehmen um mehr Fläche zu gewinnen und den Viertelwellen- Resonator kürzer zu bekommen. Das Gitter dann quasi U-förmig um die Ecken gehen lassen . Dann laufen aber auch leichter umgekippte Getränke rein etc.

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