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[In Planung] JL-Sat 12 oder doch Achat 112m?

Allgemeine Diskussionen/Fragen zum Thema DIY im Bereich PA

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von pamarc »

Ich habe meine alten Tops (Achat 206) verkauft und plane jetzt mir was zumindest etwas größeres zuzulegen.

Bei meiner Suche bin ich auf die Achat 112m gestoßen, finde aber auch die Selbstbau-Pläne sehr Interessant (Ins Auge gefallen sind mir JL-Sat12 und JL-Sat212). Erfahrung in der Holzverarbeitung und Elektronik ist vorhanden, der Lautsprecherbau an sich wäre mir allerdings neu.

Nun meine Frage an euch: Hat jemand die beiden besagten (oder sogar drei) tops da bzw. schonmal gehört und kann was dazu sagen? Gespielt würde bei mir hauptsächlich House, Techno und ab und zu vielleicht Hip Hop. Pegel ist mir zunächst mal wichtiger als Qualität, sollte aber natürlich nicht zu grottig klingen.

PAX gehe ich mal von 50-120 aus, wenn das mit dem Budget (bis ~350€ pro Top) nicht gescheit möglich ist, dann sagts mir bitte einfach:) Als Subs plane ich die JM-Sub212 mit dem Thomann 12-280/8Wer.

Vielen Dank!

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#2

Beitrag von luckyluke »

Servus,
ich besitze achat 112m und ps12 (gleiche Komponenten wie jl sat12 nur etwas andere weiche) für 120 pax mit entsprechend vielen subs drunter gehen beide locker. Klanglich haben die ps 12 etwas die nase vorn, ich nutz aber tatsächlich öfters die achat wegen der flugmöglichkeit.
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#3

Beitrag von pamarc »

luckyluke hat geschrieben: 28. Sep 2021 16:02 Servus,
ich besitze achat 112m und ps12 (gleiche Komponenten wie jl sat12 nur etwas andere weiche) für 120 pax mit entsprechend vielen subs drunter gehen beide locker. Klanglich haben die ps 12 etwas die nase vorn, ich nutz aber tatsächlich öfters die achat wegen der flugmöglichkeit.
Wie schätzt du die beiden LS pegeltechnisch ein? Kann einer mehr bzw. klingt einer bei Maximalpegel besser oder sind sie recht ähnlich? Vielen Dank für die Hilfe!

#4

Beitrag von TimonS »

Hallo,

ich selbst besitze die Achat 112m und kenne die JL-Sat12.
Vom Pegel, sowie Klang, ist die JL-Sat12 meiner Meinung etwas besser.
Die Achats haben ein Loch im Sprachbereich, welches allerdings mit der Weiche von Jobsti ausgebessert werden kann.
Sollte allerdings bei den von dir genannten Musik Richtungen nicht extrem störend sein.
Klar isr aber, dass eine Achat mit Modweiche im Vergleich zu Standard die Nase vorn hat.
Die Lautstärke beider Tops reicht problemlos für 2 JM-Sub18N (also auch für die Anzahl an Personen) aus.

Beste Grüße
Timon
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#5

Beitrag von Leo T »

Ich kenne von den genannten Kisten nur die JL-sat12, da ich sie selber gebaut habe.

Hab die alte Version mit Oberton Hochtöner und bin sehr zufrieden damit, vor paar Wochen hatte ich eine Veranstaltung und die beiden JL's haben ca 60-85 Leute über 4x 18ern mit Elektronischer Musik versorgt. Sie klingen echt top und bei VAs in der Größe haben sie auch noch genug Headroom. Auch der "alte" Oberton hochtöner hat nicht genervt, da wäre auch noch mehr drinnen gewesen. Allerdings setze ich für elektronische Musik gerne einen High-shelf um den Pegel im hochton ein wenig zurück zu nehmen. Denke dass die JL-sat 12 für deinen Einsatz völlig ausreichen wird

Wenn du Zeit und Lust hast dann kann ich dir Selbstbau nur ans Herz legen, wenn man die Arbeitszeit nicht zählt und sauber arbeitet bekommt man da auch mehr Qualität fürs Geld :top:
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#6

Beitrag von Andy78 »

Hallo,

die JL-Sat12, JL-Sat212 und PS12 habe ich alle drei im Bestand.
Die Achat112M kenne ich leider nur ohne ModWeiche und habe sie bei einem Bekannten mit Konserve auf nicht allzu lauter Party über vier 15ern der Mittelklasse gehört. Das war sicher noch deutlich kein Vollgas, bis dahin klang es entspannt und rund.
Die Senke im Mittenbereich ist m.E. gut hörbar - fühlt sich so ein wenig an wie die typische Hifi-Badewanne. Da ich selbst mehr den direkten und relativ geraden Sound bevorzuge, finde ich es auffällig - v.a. im Vergleich zu den anderen Kandidaten, die eben sehr mittenpräsent und extrem direkt sind, die beiden JL noch einen Schlag mehr als die PS12. Mit der Mod-Weiche sollte die 112M diesen Charakter ziemlich loswerden und zum reinen und direkten Top werden; selbst gehört habe ich das wie gesagt noch nicht.
Beide JL entnerve ich bei Konserve mit dem EQ in den oberen Mitten, da das sonst einfach ein Tick too much ist, bei der PS12 gehts auch so, dafür sind die JL bei Rock/Elektro/Live eben von Hause aus einen Hauch durchsetzungsfreudiger.
Der vielzitierte "nervend hohe Klirr" des D2544 ist mir (im Normaleinsatz) nie wirklich negativ aufgefallen.
Ja, ich habe es auch schon mal in der "mal-testen-was-denn-maximal-geht-Phase" soweit getrieben. Aber das ist dann eh ein Pegel, den man entweder selten sinnvoll braucht oder man sollte dann eh bereits anderes Holz vor Ort haben. Als im Zweifel mithaftender Dienstleister habe ich allerdings auch nicht den Anspruch an mich, möglichst böse Pegel zu fahren, sondern den Leuten ein gutklingendes und sehr wohl lautes, aber eben noch gesund vertretbares Erlebnis zu verschaffen.

Ein Top in der Klasse kannst Du mit (ausreichend vielen) LF-Sub212W (so heißt der Bass dann mit den Thomann-Chassis) betreiben. Bei 50-70 Pax und nicht allzu krassen Ansprüchen wird das mit einem 212 pro Seite vielleicht gerade gehen, Du kannst allerdings mit einem zeitnahen Ausbau auf mind. vier dieser Bässe rechnen ;)
Vielleicht ist an der Stelle der Tipp zum Sica Treiber (musst mal suchen, ich glaube 12S2,5 oder so was, gibts hier mehrere Beiträge...) angebracht, der in diesem Gehäuse ein wenig lauter und knackiger spielt, das spart letztlich irgendwann etwas Holz und Schlepperei. Wenn mans eh neu anfängt und direkt etwas leistungsfähiger auslegt, kann das einen Gedanken wert sein.
Ich habe damals mit den 12-280/8W in MTHs begonnen und habe den Fokus auf den kleinen Vorteil im Pegel sowie möglichst wenig Geld für Treiber gelegt und das bis 8 davon ausgebaut. Aus heutiger Sicht würde ich das sicher anders machen, auch wenn ich heute noch manchmal bewusst die MTHs nehme, obwohl brauchbare 215er und gute 18er im Lager stehen. Die Lücke zwischen dem günstigen Thomann und dem doch erheblich teureren Kappalite hat mit dem Sica eine sehr brauchbare Alternative bekommen; das war vor etlichen Jahren nicht spruchreif.
Nur btw, mit einem 215er pro Seite bekomme ich ein JL-Sat12 oder PS12 bei weitem nicht ans Limit, selbst bei zwei ordentlichen 18ern spielt das Top noch souverän und nicht an der Kotzgrenze - falls das iwie bei der Einordnung noch ein wenig helfen kann...

Sodele, nu haste noch bissi was zum lesen, verdauen und nachdenken.
VG Andy
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#7

Beitrag von Jobsti »

Was viele halt gerne denken/machen ist: "Ich nehme lieber gleich eine Nummer größer und bin gerüstet".
Meiner Meinung nach ist das aber der falsche Weg, vor allem bei solch direkt-klingenden Topteilen.

Warum?
Hat man wenige zu beschallende Gäste, oder eher auch gut aufgeteilt (also kein Dancefloor), dann können solche Tops
evtl. etwas anstrengend werden, wird der Saal oder Floor aber voll, dann spielen die Kisten perfekt und setzen sich ordentlich durch.
Eine Lösung kann hier ein, einfach ab 3kHz einen Highshelf zu setzen und 3-4dB rauszuziehen, das ist zwar nicht mehr linear, klingt aber entspannter.

Besser ist es meiner Meinung nach die Tops lieber eine Nummer kleiner zu nutzen, zumal es eh sinnvoll ist mehrere Tops am Lager zu haben, passend zur jeweiligen VA/Location/Aufstellung.
Ich selbst nutze sehr gerne die JL-Sat10, bei Live bis grob 100 Pax (Indoor, Richtung Kneipengig auch 150-200), bei Disco auch gerne 150 PAX oder mehr
und bei gediegenen Dingen wie Fastnacht (viel Sprache, und paar Tanzauftritte, indoor bestuhlt) bis ca. 250 PAX.

Das JM-Sat12 packe ich dagegen erst ab 200-300 PAX aufwärts aus, oder Live Open Air oder im Zelt wenn's rockig oder mit Metal recht laut hergeht, ab 150 eher aber 200 PAX.
Das JL-Sat10 nehme ich dagegen sogar schon für Kleinkram ab 20 PAX z.B. 2.1 wenn gerade keine kleineren Tops am Start sind.


Zum JL-Sat12 vs. Achat-112M:
L12 bekommt ja gerade ein Update mit dickerem Hochtöner, dann kann man das Ding bis an's absolute Limit vom Kappa 12 treiben,
ohne dass der HF (momentan Oberton) schon an's Limit kommt. Beim 212er merkt man das dann natürlich extrem ;)

Der Elder Audio aus der Achat 112 M ist fälschlicherweise mit 100W rms angegeben, das Ding sollte aber wie aufgedruckt 250W rms verkraften,
im Mittel sind wir im Bereich 100dB. 250W rms mit 2,6mm Xmax entspricht einem MaxSPL von 124dB bei 110Hz BW18. Wobei wir auch ohne EQ erst
ab grob 135Hz akustisch ankoppeln können, da der Pegel untenrum abfällt.
Mit Kappa12 landen wir ohne Filter unter 80Hz f-6.

Der Hochtöner der Achat ist zwar echt ein dicker Brummer, was sich aber nicht im MaxSPL widerspiegelt,
sondern "nur" in der sehr tiefen Ankopplungsfähigkeit.
Ab grob 116dB weisen der 12" und der Hochtöner circa ähnlich viel Verzerrungen über's gesamte Frequenzband auf, K3 liegt hier im Bereich 2-4%, Peaks 5-7%..
JL-Sat12 hat bei 116dB von Haus aus etwas höheren Klirr im Bereich 5-6%, bleibt aber zwischen 1,4-4,7kHz bei 1-3% (1,6-3,6kHz sogar <0,8%), bei knapp 124dB dann 3-4%.

Mit mehr als 116dB habe ich die Achat leider nicht gemessen, aber wenn ich meine Messungen mit diversen Pegeln betrachte,
sollte das weiter linear steigen und die 10% mit 250W erreicht werden.


Kurzum:
Gleiche Filter, gleiche Belastung (also ähnlicher SPL) bis jeweils Xmax können wir eine JL-Sat12 bei 104Hz akustisch ankoppeln, eine Achat-112 erst bei 134Hz.
Bei voller Belastung sind mit BW18 mit JL-Sat12 124Hz akustische XO drin.
Heißt, die JL-Sat12 kann man 10Hz tiefer ankoppeln, bei gleichzeitig (mindestens) 2,5dB höherem Pegel.

Was Verzerrungen betrifft, klingt das JL-Sat12 bei geringen bis mittleren Pegeln etwas "direkter" dank dem höheren Klirr,
der bei höheren Pegeln dafür aber kaum noch steigt und dann somit wieder die Nase vorne hat, gerade im Bereich der Sprache bleiben die Verzerrungen ne ganze Ecke geringer.


PS:
Mit der neuen JL-Sat12 V3 kommen, wie für die Achat-112M, auch einige DSP-Setups für Flat und Fullrange mit dazu.
Für diesen Beitrag von Jobsti bedankten sich 4 Nutzer:
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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