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Gehäuseresonanzen: Deckel anwinkeln?

Allgemeine Diskussionen/Fragen zum Thema DIY im Bereich PA

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von JoPeMUC »

Liebes Forum,

bei einem 12" Top habe ich einen längeren Nachschwinger bei 270 Hz. Die zugehörige halbe Wellenlänge von ca. 63 cm entspricht ziemlich genau der Höhe des Gehäuses. Ich vermute also, dass eine stehende Welle im Gehäuse die Ursache ist.

Bei einigen Tops sind Boden und Deckel nicht parallel, vermutlich, um genau das Problem anzugehen. Hat sich schonmal jemand theoretisch oder praktisch mit dem Thema beschäftigt? Welchen Winkel muss man zwischen Boden und Deckel mindestens haben, um die stehende Welle wirksam abzumildern? Oder hat das keinen nennenswerten Effekt?

Gruß,

Jochen

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#2

Beitrag von *xD* »

Guten Morgen Jochen,

Das ist durchaus möglich, theoretisch reicht auch schon ein sehr kleiner Winkel, um die Auswirkung abzumildern. Praktischerweise baust du eine zweite leicht angeschrägte Ebene mit in die Box ein.

In der Praxis macht man das aus Gründen des Aufwandes wohl eher selten, da an das ganze auch mit Noppenschaum einigermaßen in den Griff bekommt (zumindest so, dass es nicht überdeutlich auffällt, weg bekommt man es kaum).

Nur um sicherzugehen - es handelt sich dabei auch nicht um die Längsresonanz des BR Ports? Der ist auch meist recht deutlich sichtbar - prinzipbedingt... :P

#3

Beitrag von JoPeMUC »

Danke für die Antwort!

Offen gestanden kann ich nicht sagen, ob es nicht auch die Längsresonanz des Ports sein kann. Aber der Kanal in dem Top ist nur wenige cm lang, das würde mich schon sehr wundern bei 270 Hz.

Noppenschaum habe ich drin. Ich werde jetzt mal versuchen, den durch 3 cm Basotect zu ersetzen. Und eine Schräge probiere ich auch mal aus. So ca. 6 Grad müsste ich hinbekommen.

Jochen

#4

Beitrag von Klangart »

Hallo,

Noppenschaum lasse mal schön drinnen. Gläube mal auch net das du mit nur 3cm irgend was solche Längenresos bedämpfen kannst. Auch 6 Grad Brettchen 'verschmieren' eine mögliche Längsreso nur im 1 Stelligen Prozent Bereich. Es ist hingegen nicht ganz unüblich den 'Dachboden' solcher Topteile mit mittel fest gerolltem / aufgerolltem Dämmzeug / Dämmwatte üppig zu füllen also alles um das Horn zu ( was ja meist auch oben sitzt ) nach oben hin komplett füllen. Dann messen ...

;) Klangart

#5

Beitrag von JoPeMUC »

Mit welchem Trick sorgt man denn dafür, dass das Dämmmaterial um das Horn herum bleibt und nicht runterfällt? Muss man dafür ein löchriges Zwischenbrett einziehen?

Bei der Schräge hatte ich garnicht primär gedacht, die Resonanz zu "verschmieren". Vielmehr hätte ich vermutet, dass der eintreffende Schall nicht senkrecht zum Boden zurückreflektiert wird, sondern gemäß "Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel" seitlich abgelenkt wird und sich die Welle somit nicht aufschaukeln kann.

Jochen

#6

Beitrag von JoPeMUC »

Inzwischen habe ich es erstmal mit Basotect probiert. Ich habe 3 cm starkes Material einmal im Deckel zusätzlich zum Noppenschaum und einmal zwischen TMT und Hochtöner eingebracht. Hier der Vergleich der beiden Messungen:
BS12_Wirkung_Sonofill.jpg

Bei der Messung mit Basotect hatte ich den Hochtöner invertiert, da ich einen ziemlich Einbruch bei der Trennfrequenz hatte, der nun auch weg ist.

Die größten Schweinereien um die 270 Hz sind behoben.

Jochen

Edit: Ich habe kein Sonofill benutzt, sondern eine Basotect-Platte. Im Text habe ich das korrigiert, in dem Bild nicht.
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#7

Beitrag von Jobsti »

Für künftige Untersuchungen:

- Impedanz messen, ob's da auch auffällt (Ja: Problem vom Gehäuse oder Port. Nein: oftmals Pappe selbst. Messung am besten nur am TMT)
- Port verschließen, neu messen
- Zum Testen einfach fett Wolle in's Gehäuse pressen
- Genauer untersuchen via mehrerer Lagen Schaum an entsprechender Wand

Lösungen können dann sein:
- Mehrere Lagen (oder dichterer) Schaum
- Kombi aus Schaum und Wolle
- Schräge (Umlenk-)bretter im Gehäuse anbringen
- Geht garnix, neues Gehäusedesign ;)
- Port Schuld: Geometrie und vor allem Position ändern, Bedämpfung hilft nur selten
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Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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