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[Frage] Messequipment Zusammenstellung (günstig für den Einstieg) bitte um Anregungen

Rund um's Ein-, Ver-, Ausmessen & Simulation von Lautsprechern, Systemen und Elektronik.

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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Lustig

#1

Beitrag von Macs Günther »

Hallo,

ich habe Interesse mich in Zukunft mit der Lautsprecher-Messtechnik zu beschäftigen.
Ich möchte sowohl Setups für verschiedene PA-Lautsprecherkombinationen, als auch Raumsetups erstellen.
Lautsprecherentwicklung ist für mich kein Thema.

Konkret habe ich vom Bernd ein System aus BS.M12 + BS.18s und ein System aus BS.8cx + BS.212.
Das kleine System wird die größte Zeit im Partyraum stehen, wofür ich gerne ein Raumsetup erstellen würde.
Aus der Summe aller Boxen werde ich versuchen rumzuspielen und Erfahrungen zu sammeln.

Da es hier nicht um den professionellen Einsatz geht, sondern erst mal Erfahrungen zu sammeln habe ich mir folgendes Equipment zusammengestellt.
Software: REW
Mikrofon: Sonarworks XREF20
Interface: Behringer U-Phoria UMC22,
alternativ: Behringer U-Phoria UMC202HD
Die Software wird auf einem Laptop (Win10, x64) laufen

Im allgemeinen würde ich gerne wissen, ob es in diesem Preissegment bessere Alternativen gibt?
Ob es sinnig ist, an der einen oder anderen Stelle ein wenig mehr Geld für zusätzliche Möglichkeiten in die Hand zu nehmen?
Und ob sich der Aufpreis von 20€ für das alternative Interface lohnen würde?

Gruß
Max

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#2

Beitrag von Simon »

Ich stand vor genau der gleichen Entscheidung.

Für mich tut auch schon das Behringer Mikrofon, ich hatte damals den Mehrwert von den Alternativen nicht gesehen.
Als Interface nutze ich das UMC202HD und hatte auch erst mit dem UMC22 geliebäugelt. Aber die Auflösung war dann Schluss-endlich ausschlaggebend. Ob das wirklich nötig war? Keine Ahnung. Die 20€ mehr wäre es mir hier definitv Wert zumal ich die zwei Mikrofoneingänge schon gebraucht habe, ohne dass ich das zuvor gesehen habe.
Für diesen Beitrag von Simon bedankte sich:

#3

Beitrag von Leo T »

Hi Max, auf Ebay-kleinanzeigen.de sind sehr oft Behringer Interfaces zum Verkauf, habe da ein umc204 HD für 45€ in fast neuwertigen Zustand bekommen und bin sehr zufrieden damit. Benutze es seit knapp einem Jahr auch zum Lautsprecher messen. Die meisten benutzen die Teile um daheim damit Musik zu machen da haben die Gebrauchten meistens einen echt guten Zustand. Würde mich da vielleicht mal umschauen.
Kann zum Rest nicht viel sagen außer dass ich mit REW gut zurecht komme und es für ein Kostenloses Programm echt schon viel bietet.
Für diesen Beitrag von Leo T bedankte sich:

#4

Beitrag von Bazi »

Wenn Entwicklung kein Thema ist, braucht man eigentlich auch keine Zweikanalmessung.
Für das Anforderungsprofil halte ich ein USB-Messmikrofon für am besten geeignet. Nur ein Teil und eine stark verringerte Anzahl möglicher Fehlerquellen sind nicht von der Hand zu weisende Vorteile.
Ich hab nicht gesagt, tut was ich tue - ich habe gesagt, tut was ich sage!

#5

Beitrag von jones34 »

Um eine PA einzumessen ist ein USB-Mikrofon nicht wirklich geeignet, USB Kabel sind schlicht zu kurz und nicht robust genug.
2-Kanal Messungen sind für Sub/Sat Setup auch super hilfreich, da würde ich nicht drauf verzichten wollen. Einmal Messen und der Rest dann in der Simulation.

Beim Mikrofon würde ich eine individuelle Kalibrierung machen lassen.
Welches Mikro es dann genau ist, ist nicht sooo wichtig.
Ich find das ECM8000 von der Haptik her schön wenn es günstig sein soll.

Beim Interface ist nur wichtig das die Preamps nicht irgendwelche Klangverbieger integriert haben die den Frequenzgang kaputt machen.
Verzerrung und Dynamikumfang ist zum PA einmessen bei wirklich jedem Interface mehr als gut genug.

#6

Beitrag von Bazi »

Für größere PAs stimmt das sehr wahrscheinlich.
Allerdings, wenn ich mir den Eingangspost nochmal durchlese, halte ich trotzdem ein USB-Mic für sehr gut geeignet.
Gerade zum „Erfahrungen sammeln“, „Raumsetups machen”, „kleines System im Partyraum einmessen“ find ich sowas optimal. Wenn die Richtung doch mal in Richtung erweiterte Bedürfnisse geht, ist ein USB-Mic auch kein rausgeschmissenes Geld, da es ein „amtliches Messsystem“ durchaus sinnvoll ergänzen kann.
Ich würde meins zum Beispiel nicht mehr hergeben wollen (außerdem hab ich gerade gesehen, dass der Preis von meinem massiv gestiegen ist).
Wie oft hatte ich Sachen nicht gemessen, weil ich das Equipment weder mitschleppen, noch aufbauen wollte? Mit einem USB-Mic ist das eine Sache von Sekunden und viel Platz braucht's auch mit einem 4 m-Kabel ned.
Und hab ich schon die stark verminderte Fehleranfälligkeit des Messaufbaus erwähnt?

…mag durchaus sein, dass eine USB-Mic-Lösung für den TE nicht in Frage kommt, aber man sollte diese Möglichkeit doch erwähnt haben. Finde ich.
Ich hab nicht gesagt, tut was ich tue - ich habe gesagt, tut was ich sage!

#7

Beitrag von Simon »

Nach Erfahrungen sammeln kann schnell mehr kommen. Warum dann mit einem USB-mikro beschränkt sein, wenn man mit einem günstigen Mikrofon und Interface flexibel weitere Dinge tun kann?

Für den Übergang braucht es keine Kalibrierung. Messmikros bekommt man nach gewisser Suche gebraucht. Interfaces mit Glück auch. Ich bleib dabei, dass die 20€ für das 202HD gut investiert sind, auch wenn man keine 2kanalige Messung braucht.

Du könntest natürlich auch mit Phase messen (2kanalig) um dann die Daten aus Rewe in Boxsim mit deinem Controller zu simulieren. Das würde aber auch mit dem kleineren Behringer gehen. Der ist ja auch 2-kanalig.

#8

Beitrag von Macs Günther »

Super dass hier so rege diskutiert wird!
Bazi hat geschrieben: 3. Mai 2021 23:42 Nur ein Teil und eine stark verringerte Anzahl möglicher Fehlerquellen sind nicht von der Hand zu weisende Vorteile.
was wären denn in deinen Augen mögliche Fehlerquellen? Ich habe noch kein tiefen Einblick in das Thema, aber bisher schien mir das relativ einfach ein Mikrofon an ein Interface anzuschließen.
jones34 hat geschrieben: 4. Mai 2021 00:49 2-Kanal Messungen sind für Sub/Sat Setup auch super hilfreich, da würde ich nicht drauf verzichten wollen. Einmal Messen und der Rest dann in der Simulation.
kannst du mir für diesen Zweck eine Literatur oder Artikel empfehlen?
jones34 hat geschrieben: 4. Mai 2021 00:49 Beim Interface ist nur wichtig das die Preamps nicht irgendwelche Klangverbieger integriert haben die den Frequenzgang kaputt machen.
Verzerrung und Dynamikumfang ist zum PA einmessen bei wirklich jedem Interface mehr als gut genug.
genau aus diesem Grund habe ich unteranderem hier gefragt, da ich solche Dinge nicht ablesen kann (falls das aus einem Datenblatt überhaupt hervorgehen kann).
Laut Jobstis Aussage hier im Forum, taugt das Behringer UMC404HD sehr viel, daher hatte ich die Annahme, dass die kleinen auch gut sind.
Bazi hat geschrieben: 4. Mai 2021 01:09 …mag durchaus sein, dass eine USB-Mic-Lösung für den TE nicht in Frage kommt, aber man sollte diese Möglichkeit doch erwähnt haben. Finde ich.
ich finds super, dass du den Punkt einbringst!
Wenn ich allerdings für fast das gleiche Geld für die Zukunft flexibler bin, nehme ich die Fehleranfälligkeit und den Umstand ein Gerät mehr mitzunehmen zu müssen gerne in Kauf..
Ein Mikrofonkabel besitze ich ebenfalls schon und die Flexibilität von Aufstellort zu Sitzposition durch ein längeres Kabel ist sicher auch nicht verkehrt.
Simon hat geschrieben: 4. Mai 2021 10:58 Für den Übergang braucht es keine Kalibrierung.
Als Kompromiss zwischen einzelkalibrierung und keiner Kalibrierung habe ich das Sonarworks XREF20 gewählt, dort kann man sich anhand der Gerätenummer eine Kalibrierungsdatei herunterladen.
Von vielen wird das als ausreichend bezeichnet, so meine bisherige Recherche.

Das gehört hier zwar nicht ganz rein, aber gibt es eurerseits Literatur oder Website Empfehlungen, um mir das Messen fundierter als ausschließlich über Foreneinträge anzueignen?

#9

Beitrag von Jobsti »

USB VS XLR:
Mit USB spart man sich die Soundkarte und hat eventuell einfacher den absoluten Pegel kalibriert.
Das war's in meinen Augen auch schon.

Klar, mit üblichem Messmikro hängt's immer am Interface wie genau die Messungen werden, oder man hat auch mal schnell was verstellt (Gain z.B., oder Monitoring),
dafür ist man aber wesentlich flexibler. Gerade bei der Leitungslänge ist man quasi unbeschränkt und muss nich ab Länge X mit einem USB-Booster rumwerkeln,
zudem ist die XLR Verbindung wesentlich stabiler und Robuster (Montage an feste Mikrofonklammern, Runterfallen usw.).
Auch hat man die Möglichkeit mit einem Interface, easy zu erweitern, Umzubauen oder Upzugraden, sei es 2-Kanal-Messung, Mehrkanalmessung, TSP-Messung,
Widergabe (man bedenke Symmetrische und unsymmetrische Outputs" usw. usf.), oder auch Messung von anderen (elektrischen) Geräten,
auch kann man andere Gerätschaften anklemmen, wie Vibrometer, Lasersensor etc.
Auch ein Vorteil ist dann eben das Gain, sowohl In-als auch Output kann man regeln. Sofern es das Messmikro zulässt, kann man somit auch mal recht laute Nahfeldmessungen machen, PAD drücken, oder Gain runter (oder Levelpad zwischen Mic und Kabel) und gut ist. Beim USB Mikro hat man da mehr oder minder Pech und ist an die interne im Mikro verbaute Soundkarte gebunden.

Seitdem es so günstige Interfaces wie die Behringer gibt, sehe ich kaum Vorteile in USB Messmikros, außer, dass man sich etwas Platz beim Transport spart.
Die Behringer HD Interfaces sind schon echt super für's Geld, einzig das Rauschverhalten ist nicht das Beste, aber das ist eher wichtig, sofern man ne 100% genaue Phase und diese bei möglichst geringem Messpegel möchte.

Möchte man absolute Messungen (Pegel, Impedanz usw.) sollte man halt bei solchen Interfaces vor jedem Messvorgang kalibrieren,
da man eben an die Potis gebunden ist. Hier haben dann Interfaces mit digitalem Gain wesentliche Vorteile, aber da legt man direkt das 5-6 fache auf den Tisch.
Bei Internen Karten (oder welchen ohne Gainregelung) fällt sowas weg, ich hab z.B. ne LR Differenz von 0,04dB, und das immer, egal was ich einstelle ;)


Kurzum: Mit einer Soundkarte und üblichem Mikrofon ist man um Welten flexibler, die kleine Fehlertoleranz ist es seit den günstigen Soundkarten auf jeden Fall wert einzugehen ;)


Kalibrierung:
Sollte man IMMER machen wie ich finde, egal ob 50€ oder 1000€ Mikrofon.
Gerade bei den Günstigen macht es schon einen Unterscheid ob man +3dB oder +12dB ab 6kHz aufwärts misst oder nicht.
Zudem ist der Großteil der Mikros für's Diffusfeld abgestimmt, heißt obenrum hat man von Haus aus schon grob +6dB, zwecks Aufstellung mit Kapsel nach oben,
will man direkt messen, muss kalibriert werden (könnte man aber auch selbst mit etwas Erfahrung).
Im Idealfall hat man also 2 Kalibrierungen, eine für Raum-, eine für Direktmessung.

PS: Fertige Kalibrierfiles von solch günstigen Messmikros traue ich ehrlich gesagt nicht über den Weg. Aber ich habe hier auch so gut wie keine Erfahrung, bzw. Vergleiche,
evtl. mal bei HiFi Selbstbau anklopfen und nachfragen, wie deren Erfahrungen diesbezüglich sind.
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#10

Beitrag von Felidae »

Servus,

da hier über USB Mikros diskutiert wird möchte ich auf diesen Thread hier viewtopic.php?f=6&t=8467&p=108283#p108283 verweisen in dem ebenfalls einiges zu Pro und Contra USB Mic steht.

Meiner Meinung nach ist das UMIK-1 von miniDSP als USB Mic durchaus einen Blick wert und für den Hobbyisten brauchbar. Gibts aktuell im Netz für 99€. Falls man sowieso ein kalibriertes SPL Meter braucht kann man das Ding einfach ans Handy/Tablet anschließen und mit den entsprechenden Apps losmessen.

Grüße
Für diesen Beitrag von Felidae bedankte sich:

#11

Beitrag von Bazi »

Macs Günther hat geschrieben: 4. Mai 2021 11:32 was wären denn in deinen Augen mögliche Fehlerquellen? Ich habe noch kein tiefen Einblick in das Thema, aber bisher schien mir das relativ einfach ein Mikrofon an ein Interface anzuschließen.
Eine Fehlerquelle ist das Poti am Interface (Jobsti hat's in einem Nebensatz erwähnt).
Beim vergleichenden Messen zwischendurch das Interface einmal nur beiläufig angeschaut und das Ding ist verstellt. Wenn man jetzt nicht mit einem Pegelkalibrierer ausgestattet ist, sonder nur alles auf Basis/relativ zur ersten Messung misst, hat man schon verloren. Auch mit Pegelkalibrierer ist es eine lästige Angelegenheit, zwischendurch immer wieder zu schauen, ob's noch passt.
Beim USB-Mikro ist zur Pegeleinstellung nur der Pegelregler der Software oder des Betriebssystems verantwortlich. Der ist weniger schnell unbeabsichtigt verstellt und man hat auch einen Numerischen Wert, auf den man immer wieder präzise zurückstellen kann.
Bei einem Audio-Interface mit Poti hat man zur Pegelreglung den Regler im OS und das Hardware-Poti. Da muss man schon wieder mehr auf die Gain-Structure achten. Klar ist das nicht sehr aufwändig, aber man muss eben darauf achten und vergisst schlimmstenfalls was anderes - Murphy's law lässt grüßen.
Ein Bus-powerded USB-Interface benötigt mehr Power, als ein USB-Mikro. Wenn noch mehrere USB-Gerräte am Schleppi hängen, vergrößert sich die Gefahr, dass eine Spitze in der benötigten Leistung eines Gerätes, den Datenstrom eines anderen unterbricht. Wenn das Interface mal kurz den Kontakt verliert, kann das lästig sein. Wenn aber das Interface einen externen Datenträger unterbricht, kann's blöd sein.
Alles sehr hypothetisch, klar. Aber potentiell vorhandene Fehlerquellen.
Der Sekundenschnelle Aufbau und die sehr gute Mobilität schätze ich an der USB-Mikro-Lösung am meisten.
Aus den im Eingangspost gestelltem Anforderungsprofil hätte ich zusammen mit der geringeren Fehleranfälligkeit eben ein USB-Mikro empfohlen.
Jobsti hat's aber schön geschildert, was ein USB-Mikro nicht kann. Saklierbar ist ein System mit USB-Mikro kaum.
Aber, wie ebenso schon erwähnt, ergänzt in meinem Fall mein USB-Mikro mein „komplettes“ Messystem.
Bei einem kompletten System würde ich hardware-mäßig aber gleich ein gutes Stück weiter gehen, zu einem robusten Interface mit komplett elektronischer Pegeleinstellung und per Software abrufbarer Setups.
Das ist zwar etwas teurer, aber nachhaltiger…
Macs Günther hat geschrieben: 4. Mai 2021 11:32 Das gehört hier zwar nicht ganz rein, aber gibt es eurerseits Literatur oder Website Empfehlungen, um mir das Messen fundierter als ausschließlich über Foreneinträge anzueignen?
Die Anleitungen bzw. das Kompendium von Dr. Heinrich Weber zur ARTA-Software fällt mir da ein. Die Erklärungen sind zwar anhand des ARTA-Paketes, aber durchaus auf andere Systeme anwendbar:
https://www.artalabs.hr/support.htm
Macs Günther hat geschrieben: 4. Mai 2021 11:32
Wenn ich allerdings für fast das gleiche Geld für die Zukunft flexibler bin, nehme ich die Fehleranfälligkeit und den Umstand ein Gerät mehr mitzunehmen zu müssen gerne in Kauf.
Da hast Du auf alle Fälle recht und ich glaube mittlerweile auch, dass eine Interface + Mikro-Lösung für Dich besser geeignet ist.
Somit sind meine Antworten für Dich als TE ziemlich wertarm, aber vielleicht hilft's ja jamanden, der mit ähnlicher Fragestellung per Suchmaschine auf diesen Thread trifft.
Ich hab nicht gesagt, tut was ich tue - ich habe gesagt, tut was ich sage!

#12

Beitrag von stoneeh »

................
Zuletzt geändert von stoneeh am 13. Mai 2021 01:14, insgesamt 1-mal geändert.

#13

Beitrag von Gast »

stoneeh hat geschrieben: 4. Mai 2021 21:09Langfristig verlassen kannst du dich auf [...hier teure Markennamen einsetzen...]
Jedes Messmittel gehört regelmäßig kalibriert. Ebenso der Kalibrator.
Davon entbindet die grundlegende Qualität des Produkts nicht.

#14

Beitrag von stoneeh »

..........................
Zuletzt geändert von stoneeh am 13. Mai 2021 01:14, insgesamt 1-mal geändert.

#15

Beitrag von kerne »

also ich arbeite reglmäßig mit 3 verschiedenen Klasse 1 Mikros Schallpegelmessern und ist echt krass wie genau das immer ist (mit Kalibrator) Aber auch bei der Eichung und Kalibrierung: So "über"teuert das Zeug auch ist so genau ist es hald auch...

#16

Beitrag von Gast »

stoneeh hat geschrieben: 5. Mai 2021 00:00"The stability of the microphones is such that [teurer Markenname] can state an accuracy variation from the recorded values of just 0.1 dB over a period of 50 years for a typical 1/2″ condenser measurement microphone."
Verwunderlich, dass ein chronischer Skeptiker plötzlich Marketing über gesunden Menschenverstand stellt.

#17

Beitrag von Jobsti »

stoneeh hat geschrieben: 5. Mai 2021 00:00 Jobsti, wie hältst du das bei deinem M30?
Frequenzverlauf kalibriere ich überhaupt nicht nach, weil's mir auf +- 0,3dB überhaupt nicht ankommt.
Habe aber immer mal diverse Chassis, welche ich mit älteren Messungen vergleiche, wenn sich da was großartig tun sollte, wird nachkalibriert.
Bisher verhält es sich aber noch zu 100% genauso wie damals gekauft ;)

Mein Monacor als auch Haun wurde öfters kalibriert.
Ne reine Pegelkalibration mache ich zwischendurch aber öfters mal, wobei sich da beim Haun kaum was tut,
das ist dann eher Temperaturbedingt, vermutlich aber eher dem Kalibrator geschuldet, denn Class-1 Mikros sollte das in unserem Temperaturbreich recht egal sein.
Wie gesagt, +- 0,3dB is mir Wurscht eigentlich, ansonsten müsst ein Klasse 1 Pegelkalibrator her.


Was die IEC sagt:
Es gibt 4 Klassen
Klasse 0 1 2 3
Genauigkeit +-0,4dB +-0,7dB +-1,0dB +-1,5dB
Pegellinearität +-0,4dB +-0,7dB +-1,0dB +-1,5dB
Dif. Pegellinearität 1-10dB +-0,4dB +-0,4dB +-0,6dB +-1,0dB
Einsatz Labor Kompakte, orientierende Messungen
Änderung im 1h Dauerbetrieb 0,2dB 0,3dB 0,5dB 0,5dB
Änderung unter 30° 1-2khz 1dB 1,5dB 4dB 8dB
Änderung unter 90° 1-2khz 1,5dB 2dB 5dB 10dB
Fehlergrenze Klirr 1kHz* +-0,7 dB +-1dB +-1,5dB +-2dB
Fehlergrenze Überschwingen 0,5dB 1,1dB 1,1dB 1,1dB
Änderung Luftdruck +-10% +-0,3dB +-0,3dB +-0,5dB +-0,5dB
Temperaturbereich** +-0,5dB +-0,5dB +-0,5dB +-1,0dB
Luftfeuchte** +-0,5dB +-0,5dB +-0,5dB +-1,0dB
*Der Klirrfaktor von 31,5Hz - 8kHz darf höchsten 1% betragen,
wenn das Sinus-Signal 10dB oder mehr unterhalb des
vom Hersteller angegebenen Maximal-Schalldruckpegels (bewertet) liegt.
Am Maximum des (unbewerteten) Max-Schalldruckpegel darf der
Klirr maximum 10% aufweisen, zwischen 200-1000Hz.
Vorsicht: Manche Hersteller geben ihren Klirr bei 3% an.

**Der Hersteller muss den Temperaturbereich mit angeben, in welchem
sich der Wert in angegebenem bereich befindet. Bezugstemperatur 20°C.
Ist der Wert größer also +-0,5dB zwischen -10°C bis 50°C, muss der
Hersteller Korrekturwerte angeben.
Für Luftfeuchte gilt 30-90% für obigen Wert.

Über die Häufigkeit der Prüfung/Kalibration steht leider nix drin.
Für diesen Beitrag von Jobsti bedankte sich:
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#18

Beitrag von stoneeh »

.........................
Zuletzt geändert von stoneeh am 13. Mai 2021 01:14, insgesamt 1-mal geändert.

#19

Beitrag von Gast »

stoneeh hat geschrieben: 5. Mai 2021 12:30 Floh: technische Grundlagen != Marketing. "Skeptiker" im Sinne von "Dinge im sinnvollen Rahmen hinterfragen" sollte im übrigen jeder sein.
Dann hinterfrag mal die von dir zitierten 0,1dB Abweichung über 50 Jahre, bzw. die Bedingungen, unter welchen diese vielleicht erreicht wird.

Obgleich es deine Argumentation nicht stützt, ist schwer abzustreiten dass bei tatsächlich be-/genutzter, auch hochwertiger Messtechnik (das meint übrigens nicht kategorisch Audio) eine Kalibrierung nicht entfallen kann.
Es ist schlichtweg die einzige Möglichkeit festzustellen ob die Güte unverändert geblieben ist oder diese durch Umwelteinflüsse, widrige Umstände oder versteckte Defekte verschlechtert hat.
Dagegen hilft auch hohe technische Qualität überhaupt nichts und eine Prüfung auf Plausibilität der Messung alleine reicht nicht aus um eine derartige Verschlechterung zu erkennen.

Einzig Kosten und Aufwand zu unumgänglichen Kalibrierung nehmen bei hochwertiger Messtechnik zu.
Jobsti hat geschrieben: 5. Mai 2021 12:02ansonsten müsst ein Klasse 1 Pegelkalibrator her.
Solides Mikro mit Klasse 2 Kalibrator ist halt nur die halbe Wahrheit ;-)

#20

Beitrag von Jobsti »

Im letzten Beitrag habe ich noch eine Tabelle mit eingefügt.
Wie man sieht gibt sich 1 und 2 nicht sooo viel, bei Kalibratoren schaut die Geschichte sehr ähnlich aus.
Klasse 1 Kalibrator braucht es in meinen Augen erst, wenn man geeichte Messungen machen möchte.

MAX Abweichungen im Pegel unter Einhaltung der restlichen Spezifikationen (Luftdruck etc.) / Fluktuation / Frequenzabweichung* / Klirr
Klasse 1: +- 0,25dB / 0,07dB / 0,7% / 2,5%
Klasse 2: +- 0,40dB / 0,15dB / 1,7% / 3,0%

* Kann man ja selbst prüfen und somit anpassen.

Alle Werte von Klasse 1 oder 2 müssen mindestens im folgendem Bereich eingehalten werden:
Klasse 1: 65-108KPa / -10 bis +50°C / 25%-90% (Feuchte)
Klasse 2: 65-108KPa / 0 bis +50°C / 25%-90% (Feuchte)

Die Daten entsprechen laut Tabelle dem Bereich 160-1250Hz, andere Bereiche siehe IEC IEC 60942:2017.


Kurzum, ein Klasse 2 Kalibrator kann von 0-50°C genutzt werden, bei 25-90% Luftfeuchte
und muss dabei folgende Werte einhalten:
+-0,4dB Pegelgenauigkeit mit einer Frequenzgenauigkeit von 983 bis 1017Hz

Klasse 2 kann auch bei -10°C genutzt werden und ist dabei noch genauer
+-0,25dB Pegelgenauigkeit mit einer Frequenzgenauigkeit von 993 bis 1007Hz



Wichtig: Die Frequenzgenauigkeit entspricht der maximalen Toleranz innerhalb des Bereichs
der Umgebungseinflüsse.
Außerhalb dessen, gilt für Klasse 1 und 2 der gleiche Wert.


Auch Kalibratoren sollte man kalibrieren lassen.

PS:
Wichtig ist, dass man genau in's Datenblatt von Mikros oder Kalibratoren schaut.
Steht darin was wie "Richtet sich nach IEC Klasse 1", heißt es nicht, dass dies ein Klasse 1 Gerät ist,
sondern nur der eine jeweilige Wert/Parameter der Norm entspricht.



Noch was Wichtiges zu Messmikrofonen:
Viele Messmikros laufen auch mit geringeren Spannungen als 48V, vor allem Elektret.
Der Max-SPL und somit auch Klirrwerte werden idR. mit vollen 48V angegeben, mit
geringerer Spannung erhält man deutlich geringere Werte, auch die Sens passt dann nicht mehr.
Also Vorsicht mit Preamps wie von Monacor, die 12V, 18V, 24V usw. liefern.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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