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Gisen MM14k im Vergleich Dynacord L3600FD

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#1

Beitrag von TomTo »

Hallo in die Runde,

wo fange ich nur an?! Vorab mächte ich mich gleich bei "mm-audiotechnik" für das Bereitstellen des Demogerätes bedanken!
Ich benutze seid dem letzten Jahr eine Dynacord L3600FD an 4x B&C 15SW100 (je 4Ohm). Nachdem wir nun auch Infra mit dem 18SW100 gebaut haben, stellte sich mir die Frage ob sich leistungsstarke Amps gerade bei so niedrigen Frequenzen und der verlangten Leistung stark oder weniger stark unterscheiden.
Gerade subjektive Eindrücke spielen hierbei eine große Rolle, da man doch bei zu schwach dimensionierten Amps oft hört das der erste Basschlag gut und danach eher matschig und unkontrolliert klingt.
Preislich liegen beide Verstärker sehr nahe, sie unterscheiden sich jedoch stark in der Leistung und Ausstattung. Was die Qualität der verbauten Teile angeht kann ich natürlich nicht beurteilen.

Erstmal zu den Verstärkern:
IMG_20190805_181001_8.jpg
IMG_20190805_181010_0.jpg
Dynacord-L3600FD-DSP-Endstufe-B-Ware.jpg

Wie die Verstärker aussehen und was diese beinhalten findet man sofort bei google.

Daten zur Dynacord L3600FD:
- vollintegriertes DSP! (Latenz 1,9ms, lässt sich mittels MARC-Software am PC live konfigurieren)
-Hersteller: 2x 3200W@ 2 Ohm; 2x 1800W@ 4Ohm; 2x 950W@ 8Ohm
- Messungen aus dem Test von "www.production-partner.de"
Der Hersteller hat die Leistungswerte nach IHF-A- 202 bzw. CEA-2006-A angegeben. Bei production-partner erfolgt die Messung mit einem 1-kHz-Sinussignal, dessen Pegel alle 500 ms für 20 ms einen Pegelsprung von +20 dB erfährt. Das Signal hat einen Crestfaktor von 16 dB.

Ergebnis: 2030 W an 2 Ω, von 1434 W an 4 Ωund von 829 W an 8 Ω, jeweils bei zweikanaliger Messung
Nimmt man die Werte für ein 12-dB-Crestfaktor-Signal, dann sind es an 2Ohm 2684W, an 4Ohm 1686W und an 8Ohm 917W
Eine Messung von 100Hz Sinus Impuls 200ms wäre mal ganz nett gewesen, aber vll findet sich hierfür noch jemand :)
Maximale Stromaufnahme von 5800W, was ein ansprechen der internen 15A Netzsicherung nach 18s Dauersinus bedeutete.


Gisen MM14k:
- kein DSP! Dafür aber ein Limiter, wo die maximale Ausgangsspannung fest eingestellt werden kann. Hierzu gibt es noch die Option "Soft" oder "Hard" für das Ansprechverhalten des Limiters
- Hersteller: 2x 7000W@ 2 Ohm, 2x 4400W @ 4Ohm, 2x 2350W@ 8 Ohm
- Der Verstärker wurde im HIFI-Forum bereits sehr gut von dem User "scauter2008" bemessen und durchleuchtet, weshalb ich folgenden Beitrag als Quelle nutze: Hier kommt Ihr hin...

Auch hier wird die Dauersinusleistung durch den Schukostecker begrenzt, weshalb die angegebene Leistung nur kurzfristig am Ausgang anstehen würde.
Messungen von dem User "scauter2008":

8 Ohm
1kHz 250ms Impuls: 2x2300W
100Hz Sinus: 2x 1700W
100Hz Sinus: 1x 2200W

4 Ohm:
1kHz 200ms: 1x 4500W
100Hz Sinus: 1x 3300W
1kHz 200ms: 2x 2800W

Leider wurde an 2 Ohm nicht gemessen.

Achtung: Kein PFC, Spitzenströme Primärseitig bis 100A. Bei Vollast 2x4Ohm schmeist es bereits den Leistungsschutzschalter.
Fraglich ist für mich daher ob der Betrieb an 2x2Ohm stabil sein soll?! Gerade beim Betrieb an Infra-Bässen wo das Musiksignal gerne mal sinusähnliche Töne bereit hält, kann ich mir eine gestresste Sicherung ganz gut vorstellen.

Der Limiter kann mittels DIP-Schalter in folgenden Schritten konfiguriert werden:
54V, 66V, 80V, 100V, 116V, 140V, 170V, 195V

Es gibt die Möglichkeit eines "harten" oder "langsamen" Ansprechverhaltens.


Subjektiver Eindruck der Verstärker:
Zu den Anschlüssen brauche ich denke nicht viel zu sagen.
Die Gisen besitzt 2x XLR Input für A und B, sowie 2x Speakon Output. Hierbei kann über den Speakon A jedoch auch das Signal von B an +2/-2 über ein Kabel genutzt werden. Eine schöne Sache wie ich finde.
Die Lüfter laufen bereits bei Raumtemperatur an, Lüftergeräusche sind leise wahnehmbar.

An der Dynacord gibt es neben den XLR Inputs jedoch auch noch Outputs. Das Signal kann also einfach durchgeschliffen und beispielsweise für ein Systemsetup genutzt werden.
USB-Schnitstelle: Das DSP und die Software erlauben übrigens auch ein gleichzeitiges und trotzdem individuelles konfigurieren über einen einfachen USB Hub. Da das integrierte DSP alles mitbringt was man benötigt, spart man sich hier sogar noch ein zusätzliches DSP oder Frequenzweiche.
Auch hier kann über den Speakon an Kanal A das Signal von Kanal B an +2/-2 ausgegeben werden.
Der Lüfter ist hier bei Raumtemperatur und geringer Last aus und setzt dann schlagartig leise ein wenn gekühlt werden muss. Aber es ist dann auch schon akustisch wahrnehmbar.

Höreindruck im Vergleich an 4x B&C 18SW100.
Getestet wurde Outdoor bis das Ordnungsamt meinte andere Musik auflegen zu müssen.
Da es sich hier um ein enormes Kräfteungleichgewicht handelt, habe ich die Verstärker entsprechend bei 100V Limitiert. Es wurden immer jeweils 2 Kanäle an 4 Ohm betrieben.
Der erste Test erfolgte mit gewöhnlicher House Musik (Talstrasse - Willma Techno), kurze gewöhnliche Basschläge. Beide Amps bis LIMIT im Display blinkt.
Subjektiv betrachtet gab es dabei keinen nenneswerten Unterschied!

Der zweite Test erfolgte mit dem Titel "Monday Massacre von Mr Oizo". Interessant sind hier die schon fast sinusähnlichen Bässe im unteren Frequenzbereich. Beide Amps bis LIMIT im Display blinkt.
Hier gab es allerdings einen Unterschied!
Die Dynacord klang dann schon in Richtung Kotzgrenze. Der untere Frequenzbereich wurde subjektiv betrachtet etwas leiser oder im Pegel abfallend wiedergegeben. Insgesamt klingt es etwas "schärfer", da sich alles oberhalb 80Hz lauter anhörte.
Bei der Gisen war das Verhalten des "lauter werdens" nach oben hin nicht wahrnehmbar. Es klang etwas bassiger und fetter.
Wir sprechen hier von einem Unterschied im Bauchgefühl bei etwa 5%. Im direkten A/B natürlich wahrnehmbar. Wenn mir jemand blind den Aufbau machen würde, könnte ich nicht sagen was da unter der Bühne steht.

Test 3 mit Psytrance-Musik:
Hier hier fast kein Unterschied wahrnehmbar. Natürlich könnte man den Limiter höher setzen und von der Gisen mehr Leistung in die Chassis schicken, was die Dynacord konstruktionsbedingt dann nicht mehr liefern kann. Aber das ist ja nicht Sinn und Zweck des Tests.


Fazit:
Die Unterschiede im Klangverhalten beider Amps sind doch marginaler als ich vermutet hätte. Die Dynacord macht eine super Arbeit bei gleichzeitig deutlich besserer Ausstattung. Der Preis ist auch hier noch ein Stück günstiger.
Die Gisen käme für mich nur in Betracht wenn ich tatsächlich Leistung satt an 4 Ohm oder 2 Ohm bräuchte. Das macht sicher bei diversen 21" Konstruktionen Sinn wo die VC auch die Leistung verträgt, für alles "gewöhnliche" genügt mir aber die Dynacord.


Wichtiger Nachtrag:

Bezüglich der Leistung ist die Gisen MM7k auch auf Augenhöhe mit der Dynacord! Bei einem Preis von 999€ ist das natürlich auch eine zu erwähnende Alternative. Die Dynacord mit zusätzlichem DSP kostet hingegen gute 1190€. Man muss eben abwägen was man genau möchte :top:
Zuletzt geändert von TomTo am 14. Aug 2019 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
Für diesen Beitrag von TomTo bedankten sich 4 Nutzer:

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#2

Beitrag von Jobsti »

Vielen Dank.
Wenn du den Kram noch da hast, teste doch mal 2 Ohm im Vergleich bitte (1 Kanal reicht ja erstma zum groben Einschätzen).
Hier am Treffen damals kam im 2 Ohm Betrieb eher nur heiße Luft und eine Ram S6004 (als auch PKNC usw.) hat wesentlich besser an den Subs performed,
trotz wesentlich weniger Leistung laut Datenblatt.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

#3

Beitrag von TomTo »

Sehr interessant!

Das habe ich nun auch heute ausprobiert! Leider ist es mir nicht möglich 2x2Ohm zu testen, da einfach die passenden Bässe unterwegs waren. Ich hatte nur noch die beiden Infra mit dem 18SW100 im Lager. Also 1 Kanal an 2 Ohm. Wieder Dynacord vs. Gisen, limitiert bei 100V.

Ein so großer Unterschied war garnicht hörbar. Was im A/B aber definitiv auffiel, dass es an der Gisen weniger "Kickig" klingt, eher schwabbelig. Das ist mir aber auch schon an 4 Ohm aufgefallen, weshalb ich die Dynacord klanglich besser in Erinnerung habe. Ob es nun am Kontrollverlust und/oder weniger Präzission liegt kann ich nicht sagen, da mir dafür einfach die Erfahrung fehlt.

Grundsätzlich ist mir der Unterschied zumindest an den Infra (LR24 30Hz, But 18 74Hz) eher sehr gering aufgefallen. Es kann natürlich sein das es an 4x 8Ohm BR Bässen ganz anders aussieht.
Auch denke ich das an 2x2Ohm das Netzteil der Endstufe der limitierende Faktor sein wird und sich der Klang nach dem ersten Basschlag bei Vollast eher schwammig entwickeln wird.
4x 18NW100 im BR pro Kanal wären sicher mal sehr interessant!

Grundsätzlich rate ich dazu einfach mal die Verstärker an den eigenen Bässen zu testen und für sich das passende heraus zu suchen. Preislich sind beide Kandidaten sehr attraktiv!


Noch ein Gedanke zur RAM S6004:
Das Gerät gehört sicher zur gehobenen Klasse für Verstärker, aber bei dem Preis bekomme ich dafür auch zwei L3600FD. Da habe ich dann nicht nur mehr Leistung, sondern auch eine höhere Ausfallsicherheit und zwei integrierte DSP.
Ich rede mal mit dem Christian ob wir beim nächsten Treffen evtl. bei dir vorbei kommen könnten :)
Dann hast du Gelegeneheit mal die Dynacord zu vergleichen und uns evtl. noch Tipps bei den Presets zu geben :geek: :toptop:

#4

Beitrag von Jobsti »

Die Dynacords hatte ich schon hier.
Fande die Preis/Leistung echt Top.
Software gefällt mir halt kein Stück und ist dämlich aufgebaut.

Die Dinger als 4-Kanal wären sicher ein Preis/Leistungstipp.

An 2 Ohm hab ich die Dinger aber leider nicht verglichen und zum DSP keine Notizen gemacht (nur im Kopf, dass diverses fehlt und die Software Grütze is, aber optisch toll desined ;) )
Wobei ich für 2-Ohm Tests auch keine Schwerpappen am Lager habe, sondern nur die 212er, da ist ein Vergleich eher schwierig,
da 1. "nur" 2kW drinnen sind und 2. die Pappen sehr einfach zu kontrollieren.
Den 2 Ohm Vergleich, bzw. Ampverlgleich hatte ich damals mit den 18ern gemacht, da war auch PAT und Co. vor Ort dabei.
Limiter hatte wir damals keine gesetzt, einfach voll druff bis Anschlag (4kW rms Belastbarkeit waren da), aber identisch eingepegelt,
wobei wir auch mal 2x2 212er dran hatten und auch hier hat man im Direktvergleich (L R umgeschaltet) schon gehört, dass die Gisen schlapp machte,
wir haben dabei nur jeweils 1 Kanal je Amp belastet.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#5

Beitrag von Gast »

Hab gerade freudig den Bericht überflogen, weil fälschlicherweise die L2400 mit der 3600 assoziiert wurde. Zwar nicht zeitgemäß, aber auch spannend.

#6

Beitrag von TomTo »

Jobsti hat geschrieben: 9. Aug 2019 20:18 Die Dynacords hatte ich schon hier.
Fande die Preis/Leistung echt Top.
Software gefällt mir halt kein Stück und ist dämlich aufgebaut.
Ich benutze die Dynacord ja an 4x 15SW100 (4 Ohm Version) und messe da ein Impedanzminimum bei 42Hz auf 1,7Ohm. Das meistert der Verstärker problemlos (limitiert bei 2500W je Kanal)

Was die Software betrifft muss man sich schon etwas einarbeiten. Ich habe anfangs auch erstmal herausfinden müssen das man nicht einfach drauf los tippen kann, sondern die Software erst "online" schalten muss ehe der Verstärker auch das eingestellte umsetzt. Aber prinzipiell ist alles wichtige und notwenige an Einstellmöglichkeiten vorhanden, wodurch es auch sehr übersichtlich wird. Mittlerweile geht die Bedienung auch locker und schnell von der Hand :catch:

Floh hat geschrieben: 9. Aug 2019 20:24 Hab gerade freudig den Bericht überflogen, weil fälschlicherweise die L2400 mit der 3600 assoziiert wurde. Zwar nicht zeitgemäß, aber auch spannend.
Mit der SL2400 liebäugel ich ja auch noch. Langfristig werde ich mal einen Ersatz für die TAmp 2400 finden müssen, wenn diese den Dienst irgendwann quittieren sollte. Wobei LD ja auch schöne Budgetverstärker im Programm hat.... Bei 4x Thomann 18-500 muss schließlich kein Rennpferd davor geschalten werden :rolleye:

#7

Beitrag von TomTo »

Ich habe oben noch folgenden Nachtrag ergänzt, der fairnesshalber meiner Meinung nach ebenfalls berücksichtigt werden sollte:
Bezüglich der Leistung ist die Gisen MM7k auch auf Augenhöhe mit der Dynacord! Bei einem Preis von 999€ ist das natürlich auch eine zu erwähnende Alternative. Die Dynacord mit zusätzlichem DSP kostet hingegen gute 1190€. Man muss eben abwägen was man genau möchte :top:
Für diesen Beitrag von TomTo bedankte sich:

#8

Beitrag von DennisB »

Hallo,

ich habe mal eine Frage zur Dynacord Marc Software. Wenn ich in einem Projekt 2 unterschiedliche Setups beim Limiter habe wollte ich gerne das in diesem Projekt als 2 Scenen speichern. Allerdings bleibt der Limiterwert beim Recall der Scene unverändert.

Ich meine jetzt aber das ich es früher so gelöst hatte. Könnt ihr das einmal testen?

#9

Beitrag von TomTo »

Hallo Dennis,

wenn ich die Setups als entsprechende Scene auf der Dynacord speichere, werden auch die Limiter Daten entsprechend korrekt übernommen. Kann es evtl. sein das du den Limiter für die Ausgänge (A+B) garnicht erst aktiviert hast?
Mich würde es sehr wundern wenn es trotzdem nicht funktioniert.

#10

Beitrag von DennisB »

Werden bei dir auch unterschiedlich EQ und X-Over in den Scenen übernommen? Bei mir bleibt alles gleich beim Recall einer Scene.

Für mich ist das so eine Katastrophe.

#11

Beitrag von TomTo »

DennisB hat geschrieben: 25. Feb 2020 16:30 Werden bei dir auch unterschiedlich EQ und X-Over in den Scenen übernommen? Bei mir bleibt alles gleich beim Recall einer Scene.

Für mich ist das so eine Katastrophe.
Öhm ja das wird übernommen. Sicher das du das Setup "in real" am richtigen Rack und nicht simultan abspeicherst? Ich wüsste auch gerade keinen Grund weshalb das nicht übernommen werden sollte, bzw. ob man das auch versehentlich abschalten könnte :shock:

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