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Denqbar DQ2800 Inverter Stromaggregat Testbericht & Mods

Teilt eure Erfahrungsberichte mit "PA-Material", wie Boxen, Endstufen, Controller usw.
Ebenso sind hier auch Testberichte & Messungen Willkommen.

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DSP

#1

Beitrag von TomTo »

Hallo in die Runde,

nachdem nun gut ein Jahr des Kaufs meines Stromaggregats vergangen ist, möchte ich doch ganz gerne meine Erfahrungen und Eindrücke mit dem Gerät hinterlassen. Ohne groß abzuschweifen geht es auch direkt los:

1. Bestellung & Zubehör:
Das Gerät habe ich direkt auf der Website von Denqbar geordert und nach etwa 2 Werktagen schon erhalten. Versandkostenfrei!
Es wurde zweimal im Karton verpackt und verzurrt, so das mir die Verpackung auch in Hinsicht auf die raue Art der Versandunternehmen als stabil genug erschien. Im Karton selbst ist es noch zusätzlich mittels Styropor gesichert.
Ich habe mich für das Gerät Denqbar DQ2800 mit E-Start (ohne Remote!) entschieden.
Das mitegelieferte Zubehör fällt ebenfalls sehr umfangreich aus:
- Handbuch in 3 Sprachen
- 2x Startschlüssel
- Werkzeugset bestehend aus Imbusschlüssel, Nuss für Zündkerze und Kreuzschlitzschraubendreher
- KFZ Ladestromkabel mit Kabelklemmen
- kleine Ölkanne und Aufsatz für die Ölablassöffnung für einen einfachen Ölwechsel
- Zündkerze
- Rollen (diese einfachen Sackkarrenrollen eben)

Grundsätzlich ist bis auf das Öl alles vorhanden um das Gerät ohne Fremdwerkzeug direkt selbst zusammen bauen zu können.
Auf Nachfrage beim Hersteller genügt das einfache Rasenmäheröl wie beispielsweise 1 Liter Liqui Moly SAE 10W-30.
Der Zusammenbau geht auch recht flott von der Hand und das einfüllen des Öls ist dank des mitgelieferten Zubehörs sauber und einfach erledigt.
Zusätzlich nist auch ejder Schritt in der Anleitung beschrieben, so das man parktisch nichts falsch machen "könnte".

Anschließend Benzin einfüllen, die Leitungen beim ersten Anlassen mit Sprit entlüften und schon kann es los gehen!
aggi website.jpg

Daten & nette Features
- Spannungsregelung Inverter = konstant saubere Sinusspannung :top:
- max. Leistung 2800W (gemessen habe ich sogar kurzzeitige 2900W, bei dauerhafte Überlast schaltet das Gerät automatisch ab)
- empfohlene Dauerleistung max. 2600W
- Geräuschemission: 56dB (A)/7m IDLE
- 3 Modelle wählbar: Handzug, E-Start und sogar mit Fernbedienung (Remote)
- Gleichstromausgang 12v mit 8,3A
- Steckdosen 1x Schuko 230V, 1x 12V
- digitales Display mit Anzeige für die aktuelle Spannung, sowie "Over" für kurze Spannungseinbrüche. Wie man das provoziert erkläre ich weiter unten :geek:
- Anzeige der aktuellen Leistung an der Steckdose in Watt (hiermit lässt sich übrigens auch super der Spritverbrauch berechnen)
- Anezieg für den bereitgestellten Strom in Ampere
- die Ölstandsanzeige zeigt einfach nur an ob der Ölstand "OK" ist oder nicht. Das darf man also nicht wie beim KFZ als prozentualen aktuellen Zustand sehen! Wenn der Ölstand zu niedrig ist schaltet das Gerät automatisch ab.
- Betriebsstundenzähler (gerade für den Verleih und bestimmen der Serviceintervalle absolut super!)
- automatische Drehzahlregelung (spart Sprit)
- ECO-Schalter (Schraubt die Drehzahl deutlich herunter, wodurch das Gerät leiser wird und weniger Sprit verbraucht. Für Impulslasten wie bei PA-Anlagen aber nicht zu empfehlen)
- ausziehbarer Griff & Rollen vereinfachen den Transport deutlich (Sackkarrenprinzip)
- das Gehäuse besteht durchgehend aus PVC, was meiner Meinung nach stabil genug erscheint. Auch Regen wird weitestgehend gut an den Bauteilen vorbei abgeleitet. Das Bodenblech wo auch der Motor befestigt ist besteht natürlich aus Metall
- insgesamt ist das Aggregat deutlich leiser als die meisten Stromerzeuger die gerne im Baumarkt genutzt werden
- Gewicht leer: 27kg



Betrieb & Eindrücke
Kommen wir nun zum Hauptthema worum es hier ja eigentlich gehen sollte: Der Betrieb des Aggregats an PA-Anlagen :lol:
Oben habe ich bereits den Eco-Schalter erwähnt, welcher die Drehzahl deutlich minimiert und damit neben der Lärmemission auch den Spritverbrauch reduziert. In dieser Stellung benötigt jedoch das Aggregat zu lange um bei entsprechender Last auf Drehzahl zu kommen. Daher sollte der Eco-Taster immer ausgeschaltet sein.
Weiterhin ist es nicht möglich eine feste hohe Drehzahl wie beispielsweise bei den Baustromern einzustellen. Auch ohne "ECO" läuft das Aggregat bei subjektiven 50% Drehzahl (IDLE), Trotzdem ist der Inverter ausreichend dimensioniert, um entsprechende Impulslaste wie Basschläge und damit die erhöhte Stromaufnahme von den Endstufen zu kompensieren. Wir sprechen hier von etwa 2 Sekunden bis aus volle Drehzahl. Das macht das Aggregat auch ganz gut!

Weiterhin zeigt sich an der angezeigten Last des digitalen Displays wie gut die eigenen Endstufen Puffern, weshalb auch größere Anlagen mit mehr Leistung am Lautsprecher auch an dem 2,8kW Aggregat betrieben werden können. Ich habe das mit "normaler" House-Musik oder grob gesagt EDM getestet und keine sinusähnlichen Bassorgien veranstaltet.

Ich versuche mal die Setups so einfach wie möglich aufzuzeigen:
- TSA 7-400 mit 2x Top Achat 110 und 2x Bass B&C 12PS100 (4 Ohm) + DJ Technik --> fast Leerlaufbetrieb, absolut entspannt
- LD Deep 4950 mit Achat 112 und 2x BR Thomann 18-500 + DJ Technik --> Aggregat arbeitet, jedoch noch immer völlig entspannt
- TA 2400 mit 4x BR Thomann 18-500 und Opera 405D (aktiv) + DJ Technik --> jetzt fängt das Aggi bei jedem Break und einsetzenden Bass ganz ordentlich in der Drehzahl an zu regeln. Trotzdem bleibt die Spannung stabil und alles im grünen Bereich
- selbes Setup wie eben beschrieben, nur noch mit diverser LED Technik und 400W UV Fluter --> ebenfalls heftiges Regeln in der Drehzahl, aber laut Anzeige der Leistungsaufnahme noch im grünen Bereich. Ich habe die Bässe hier etwas eher limitiert, was das Aggi etwas beruhigte
- Dynacord L3600 FD mit 2x TH B&C 15SW100 (4Ohm) mit Opera 405D (aktiv) --> im Grunde ein sehr ähnliches Verhalten zu den vier 18-500

- nun wollte ich es wissen --> Dynacord L3600FD mit 4x TH B&C 15SW100 (2-Ohm Betrieb) --> nach etwa 20 Sekunden ging das Aggregat mit den Hinweis (Overload) aus. Man kann sich hier aber tatsächlich sehr auf die Anzeige der Leistungsaufnahme verlassen! Wenn da 2900W stehen, sollte man auch schnellstens den Pegel herunter regeln :lol2:

Fazit der Praxis:
Setups wo die Anlagen um 3kW (RMS) Leistungsaufnahme geplant werden, sollten mit einem entsprechend dimensionierten (und gut puffernden) Verstärker überhaupt kein Problem darstellen. Auch die Peripherie wie die DJ- und Lichttechnik lassen sich ja recht gut berechnen. Peaks steckt das Aggregat erstaunlich gut weg. Mehr als 2600W auf Dauer würde ich dem Teil aber nicht antun!

--> weiter gehts im zweiten Beitrag!
Zuletzt geändert von TomTo am 22. Feb 2020 23:49, insgesamt 2-mal geändert.
Für diesen Beitrag von TomTo bedankten sich 2 Nutzer:

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#2

Beitrag von TomTo »

Wartung & Reinigung

Ein wirklich positiver Aspekt der mir sofort einfällt ist die Belüftungsöffnung am Tankdeckel. Dieser lässt sich öffnen unhd schließen! Im geschlossenen Zustand hält dieser auch im Gegensatz zu vielen anderen Geräten tatsächlich dicht, so dass das Gerät umliegende Gegenstände während des Transportes nicht mit Benzin versifft!

Grob gesagt gibt es äußerlich nicht sehr viel zu beachten. Das Gehäuse ist glatt genug, so das Staub und Schmutz kaum am Gerät hängen bleiben.

An Verschleißelementen gibt es nur folgende Dinge zu wechseln:
- Motoröl
- Luftfilter
- Zündkerze

Weiterhin ist eine Prüfung notwendig für:
- Ventilspiel
- Drosselklapper am Vergaser
- Zylinderkopf (schrauben die dafür tatsächlich das Gerät komplett auf?!)
- Endschalldämpfer

Und jetzt kommen wir zum Fluch und Segen uglygaga:

Der Segen: Es gibt im Handbuch eine ausführliche Tabelle welche mir genau sagt welche Handlung zu welchem Zeitpunkt erfolgen soll (Wartungsplan)
Der Fluch: Die Wechselintervalle können nicht deren Ernst sein!

Am besten schaut Ihr aber einfach selbst in die Tabelle hinein:

Wartungsplan.jpg

Das vor jedem Einsatz eine Sichtprüfung des Gerätes und die des Ölstandes erfolgt ist mir völlig klar. Aber alle 50h oder 3 Monate da 750ml Öl zu wechseln, würde bedeuten dass das Gerät noch deutlich mehr Öl übers Jahr verbraucht als mein alter Renault Kangoo :oops:
Erstmalig erfolgt der Ölwechsel nach 20 Betriebsstunden. Dann sollte der Motor zumindest ansazuweise eingefahren sein, wodurch mir dieser Punkt auch plausibel erscheint.

Diese Kreise in der Tabelle sind lt. BA obligatorisch gemeint, also eher ein Rat.
Jährlich, bzw. alle 300h sollte man einen "großen Service" machen. Das bedeutet das wechseln der Luftfilter, Zündkerze und spätestens dann auch mal das Öl. Wobei man den Ölwechsel bis dahin ja schon 6x gemacht haben sollte :rolleye:

Viel interessanter empfinde ich aber das empfohlen wird das Gerät einmal jährlich einzuschicken und dort die Ventile, Drosselklappe und den Zylinderkopf inspizieren zu lassen. Hierzu informiere ich mich mal was der Service eigentlich kosten soll.

Übrigens wird jeder Schritt wie beispielsweise der Ölwechsel und Austausch von Luftfilter und Zündkerze sehr gut bebildert in der BA erklärt. Das geht grundsätzlich sehr schnell und die Ersatzteile kosten auch nicht die Welt.

Spritverbrauch:

Auch diesen habe ich einmal gemessen und tabellarisch erfasst: (Achtung kein ECO!)


verbrauch.jpg


Großes Fazit:
Was die Leistung angeht hält das Gerät auch was es verspricht! Es funktioniert hervorragend für meine Zwecke. Wir hatten schon viele sehr schöne Veranstaltungen damit "bestromt" , wobei auch der Betrieb am Limit keine Probleme aufzeigte.
Trotzdem ist es wie mit dem Auto oder der Ehefrau: Einmal gekauft heist nicht das es auch keiner weiteren Pflege mehr bedarf!
Die Ersatzteile und das Öl kosten nicht wirklich viel und sind schnell gewechselt. Man sollte aber die Intervalle im Auge behalten. Gerade bei Festivalbetrieb mit sehr staubiger Umgebung empfielt es sich den Luftfilter nach jedem Einsatz einmal durchzublasen.



Wünsche:
Es gibt natürlich auch Dinge die mir während der Nutzung als fehlend oder "nice to have" augefallen sind:
--> Anzeige für den verbrauchten Sprit! (ab jetzt bei der eBlue Serie enthalten!)
Eine Implementierung in der bereits vorhandenen digitalen Anzeige ist natürlich wunderbar!
Ich könnte mir auch gut vorstellen das ein optisches Signal, wie ein rot leuchtendes Display, zeigt das der Tankinhalt zur neige geht.

--> Reservetank als optionales Zubehör!
Hersteller wie HONDA haben da bereits einige Produkte im Programm. So könnte man zum einen die Laufzeit erhöhen und zum anderen das "zeitaufwendige" Nachtanken sparen. Einfach den leeren Tank ab, neuen Tank rein, fertig!

--> deutlich niedrigere Wartungsintervalle, gerade was den Ölwechsel angeht!

--> 3 Stufen für Drehzahlregelung: ECO, Stufe 1 40% Drehzahl IDLE, Stufe 2 80% Drehzahl IDLE. Das wäre zumindest subjektiv betrachtet bei den von uns erzeugten Impulslasten ganz nett.

--> Kaltstartautomatik! Das müssen wohl die neuen eBlue Modelle bereits integriert haben!

--> sonst ist alles eigentlich ganz in Ordnung :top:


Mods:
Das Thema mit der mangelnden Spritanzeige und dem Ersatztank hat mich nicht in Ruhe gelassen. Daher habe ich mit einen Tankdeckel als Ersatzteil bestellt und diesen zerlegt. Mit diversen Einschraubtüllen, Muffen und Dichtungen habe ich mir eine luftdichte Verbindung zwischen dem Benzinfilter am Tank des Aggregats und einem zweiten Zusatztank gebaut. Der Schlauch im Zusatztank führt anschließend bis auf den Boden. Am Tankdeckel befindet sich ein Belüftungsventil.
So wird nun durch den Sog den die Benzinpumpe im Aggregat erzeugt, der frische Sprit aus dem Reservetank angesaugt. Weiterhin habe ich eine Erhöhung auf dem Niveau des Aggregat für den Reservetank gebaut, damit der frische Sprit anschließend dank der Schwerkraft auch ohne Bemühungen der Pumpe in den Tank des Aggregats fließt.
Das funktioniert natürlich nur solange der Tank des Aggregats beim einschlalten voll ist. Sonst ist das Luftpolster zu groß und es wird nicht genügend Sog erzeugt.
Dadurch das der Reservetank transparent ist und ich in die "Siebdruckbank" eine Kerbe eingefräst habe, sieht man auch immer wieviel Sprit sich darin noch befindet.
Weiterhin ist die Holzkonstruktion mit einem 2k Klarlack beschichtet worden, um die Anforderungen der DIN 4102-1 B1 (schwer entflammbar) zu erfüllen.
IMG_20200218_142421_8.jpg

Aber es sollte jedem klar sein: Wir reden hier von Benzin! Wenn es brennt dann brennt es. Also bitte auch weitere Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Stromaggregaten und Benzinkanistern in Betracht ziehen!
Für diesen Beitrag von TomTo bedankten sich 2 Nutzer:

#3

Beitrag von rainer »

Hallo TomTom

Die Wechselintervalle des Oels würde ich schon ernst nehmen
Da die meisten günstigen Stromerzeuger kein Ölfilter besitzen bleibt der ganze Schmutz und Abrieb im Öl zurück
Habe selber schon ein Aggregat mit Kolbenfresser geschrottet,weil ich den Ölwechsel nicht rechtzeitig gemacht habe
Würde aber den Ölwechsel anhand der Einsatzzeiten durchführen nicht nach Zeitplan

mfg
rainer

#4

Beitrag von TomTo »

rainer hat geschrieben: 23. Feb 2020 13:16 Hallo TomTom

Die Wechselintervalle des Oels würde ich schon ernst nehmen
Da die meisten günstigen Stromerzeuger kein Ölfilter besitzen bleibt der ganze Schmutz und Abrieb im Öl zurück
Habe selber schon ein Aggregat mit Kolbenfresser geschrottet,weil ich den Ölwechsel nicht rechtzeitig gemacht habe
Würde aber den Ölwechsel anhand der Einsatzzeiten durchführen nicht nach Zeitplan

mfg
rainer
Sehr guter Hinweis! Vielen Dank!
Es kostet ja grundsäzlich auch nicht viel. Trotzdem bleibt es ein Mehraufwand den man im Vergleich zu anderen Markenherstellern in Erwägung ziehen sollte.

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