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[Bilder] Selbstbauprojekt: 4-Wege Wohnzimmer PA-Lautsprecher

Berichte, Bilder & Messungen selbst gebauter PA & HiFi Boxen, Cases oder auch Technik.

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Stefanseiner »

Hallo zusammen,
das Projekt ist zwar mittlerweile schon zwei Jahre alt, aber da es das Party-PA Forum nicht mehr gibt und ich nun versuche hier Fuß zu fassen als Einstieg, so denke, ganz gut.
Da ich noch keine Dateianhänge benutzen darf Bilder vorerst als Links.

Ich habe in den vergangenen zwei, drei Jahren immer wieder mal verschiedene Party Lautsprecher gebastelt, auch welche für Schülerbands.
Meistens mit Jugendlichen in meinem Verein zusammen als Workshop. Aber für mich selbst habe ich noch nichts gebaut, ich habe aktuell lediglich zwei 5€ Plasteboxen am Laptop für die musikalische "Beschallung" zu Hause :/


Und da mir mittlerweile der Sound einer PA-Box mit klarem Hochtonhorn, druckvollen Mitten und echtem Bass einfach besser gefällt als die eher "weichgespülten" HiFi Varianten möchte ich mir für's Wohnzimmer etwas mit PA Komponenten bauen.
Der nette Nebeneffekt: wenn's mal zu einer Gartenparty etc. etwas lauter sein soll - geht auch.


Es wird eine 4-Wege Anlage werden.
Mit Tops ähnlich den JL-Sat26, 2 (Kick-)Bassteilen ähnlich den JM-Sub212 sowie zwei JL-sub15N.
Zu den o.g. Lautsprechern gibt es detaillierte Baupläne, dazu einfach mal Jobst Audio googeln. Ich habe sie als Grundlage genommen und teilweise etwas modifiziert.


Für die Ungeduldigen, die nicht bis ganz unten lesen möchten: hier ein paar Eindrücke vom fertigen System:
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Verwendete Lautsprecherkomponenten und Bezugsquellen:
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Ich benutze durchgängig 18mm MDF (+ ein paar Dachlatten für Verstrebungen)
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Ich besitze zwar kein Profiwerkzeug, aber so tuts auch
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Ideal als Dämmung: viel zu unbequeme Ikea-Gästematratze
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Das wird mal ein auf 2x 10" angepasster JL-Sub212 mit Stativstangen für die Tops direkt darüber
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Doppelanschlussfeld um mit 4-adrigem Kabel in den Sub reinzugehen und mit 2 Adern weiter zum Topteil
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bei der Frontpartie bleibt kaum noch Holz übrig
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Mit der Handkreissäge auf Gärung schneiden ist immer nervig
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Ich bin ein Freund von verschrauben + verleimen
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Dämmmaterial an der Rückwand um Stehwellen zu vermeiden + Verstrebung
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So langsam nimmt es Form an
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Die Griffe waren arg fummelig da kaum Platz zwischen den BR Tunneln ist
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Verleimt, verspachtelt und die Innenkanten zusätzlich mit Acryl abgedichtet
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noch ein Experiment - die Schutzgitter sollen mit kleinen Neodymmagneten gehalten werden damit die nicht verschraubt werden müssen
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und schon wieder mit Gärung...
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genagelt und verleimt - passt
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abgeschliffen und fertig zum Lackieren
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Und weiter gehts mit den beiden 15er Subs, den JL-sub15N

Die LS Front besteht aus doppeltem 18mm MDF
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und verwendet werden Eminence Kappa 15 LFA
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beide Frontringe ebenfalls verleimt und verschraubt
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für die Butterflygriffe (und auch für halbe Butterflys) habe ich endlich mal gescheite Frässchablonen gebastelt, aus 3mm MDF mit Hartplastikbeschichtung auf einer Seite
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Vertiefungen auf der Oberseite der Subs für die Gummifüße damit man zwei Subs stapeln kann
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Versteifung für die Gehäuserückseite
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wieder die Ikea-Dämmung gegen Stehwellen
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es nimmt Form an
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BR-Tunnelschrägen, verleimt, verschraubt und mit Acryl abgedichtet
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Innenseite der Griffschalen
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eingefräste Abstandshalter für das Lautsprechergitter
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so gut wie fertig

Als drittes die Tops, stark angelehnt an die JL-SAT26, jedoch mit anderem Hochtontreiber und dadurch leicht abgeänderten Gehäusemaßen.

Ich benutze das Eminence APT150 Horn da ich das kenne bzw. schon früher verbaut habe und mir der Sound gefällt. Ist ein "pflegeleichtes", unauffälliges Horn mit, wie ich finde, gutem Klang und ausreichend Leistungsreserven für das geplante System.


Die Front ist wegen des Horns einen cm breiter geworden als das Original, aber dafür auch ein wenig niedriger, also alles in allem so klein wie möglich
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Als Anschlüsse nehme ich Einzel-Speakon, die Vertiefungen wurden freihand gefräst
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die letzte Woche war übrigens permanent besch... Wetter
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Stativaufnahmen für die Unterseite
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und mal wieder Gärungen schneiden
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so ungefähr sollen sie mal aussehen
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ab und zu war's auch mal richtig gut draussen zu werkeln
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die Frequenzweichen waren ursprünglich für ein größeres Gehäuse gedacht und damit zu groß, ich musste sie halbieren. Trennfrequenz bei 4,5 KHz, 12db Tiefpass für die beiden Mitteltöner, 18dB HP für das Hörnchen mit -8dB Pegelanpassung (das Horn hat 105 dB, ein MT 93,6 dB, mit zweien davon sind das 3-4 dB mehr also ~97 dB).
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je eine Hälfte der Weiche an die hinteren Seitenteile verschraubt sodass man sie im Zweifelsfall durch die Lautsprecheröffnungen herausnehmen kann.
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fertig verspachtelt
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und mit Abstandsleisten, diesmal kommen die Magnete seitlich dran
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Lackierung


Ich benutze Haftgrund auf Acrylbasis, gerollt bzw. mit einem Pinsel.


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für die Stellen an die man nicht gut rankommt, wie die BR-Tunnel oder das Innere der Butterflygriffe, habe ich Sprühgrundierung aus der Dose genommen
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Warnex Weiß matt, zwei Schichten, mit einer Lammfellrolle aufgetragen für diese leicht grobe Struktur
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Insgesamt 3,5 KG Warnex sind für die 6 Gehäuse drauf gegangen
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Jetzt folgen noch zwei Schichten Klarlack als Schutzlasur, und damit ist das der aktuelle Baustand.



Kabelanschlüsse etc. löten
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schön dicke Gummifüße mit Metallverstärkung für die größeren Lautsprecher
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selbstklebende Schaumstofflippe damit das Metallgitter später nicht vibriert
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mit den Magneten gab es ein Problem - und zwar sind sie so stark, dass sie sich in der Fräsmulde (die Mulde wurde zu breit da mir der kleine Fräser abgerissen ist) nach den Lautsprechern ausgerichtet haben...
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Gaffa-"Zugentlastung" :lol:
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fertig bisd auf die Frontgitter
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Zum Bekleben der Gitter habe ich Sprühkleber benutzt, die Gitter damit eingesprüht, auf die Schaummatte aufgelegt und mit dem Cutter ringsherum passend abgeschnitten, dann zum Trocknen übernacht noch beschwert.
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Mit dem Bekleben der Gitter mit dem Akustikschaum hatte ich Schwierigkeiten. Beim ersten Versuch habe ich den (Uhu-) Sprühkleber zu dünn auf die Gitter aufgetragen und nach zwei Tagen hat sich der Schaum bereits wieder stellenweise gelöst. Also nochmal abgelöst, ein zweites Mal richtig dick besprüht und erneut verklebt.


nun sehen sie so aus
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weiter geht's mit den Tops. Kabelschuhe für die Tief- und Mitteltöner sowie einfaches Speakon-Anschlussfeld für die Rückseite
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kleine Gummifüße, falls die Tops mal nicht auf dem Stativ sein sollen
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bei den Stativaufnahmen hatte ich ein Problem, und zwar habe ich mich um etwa 5mm vermessen. Der Innenteil der Aufnahme (die Hülse) sitzt auf dem Magneten des Mitteltöners auf und lässt sich deswegen nicht komplett versenken. So ein Sch...
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zum Glück ist mein Bruder Schlosser und konnte die Lage retten. 4cm abgesägt und mit einem Spezialsplint versehen
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jetzt passt die Stativhülse bündig in das Gehäuse
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Zwischenstand um mal zu schauen, wie die Lautsprecher ins Wohnzimmer passen (die Frontgitter für die Tops fehlen noch)
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und weiter im Takt :-)


Die Lochbleche für die Tops müssen gebogen werden, mit einem Radius von 1,25cm und 1,4cm stehendem Rand. Nach ein paar Versuchen hat das dann auch geklappt
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Die Bespannung mit Sprühkleber und Leisten + Klammern zum Fixieren während des Trocknens
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Weiter geht's mit den beiden Subs. Anschlussschalen mit parallelen Speakons um ggf. 2 Subs parallel anzuschließen, 100mm Bluewheels, Stativaufnahme, Eminence Kappa 15 LFA rein, Schutzgitter ran
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auch hier bündig mit der Holzkante
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Und so sieht's derzeit aus.
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die beiden Subs stehen im Eck neben der Couch
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So sieht nun vorerst das Rack aus (und das Kabelchaos während des Testens)
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Die Anschlüsse habe ich auf die Rückseite verlegt, fest verlötet und mit Kabelbinder gegen Abreissen gesichert.
1x 230V für alle, Eingänge mit XLR sowie Chinch, ein 2-poliger Speakon für die beiden Subs, zwei 4-polige Speakon für Tops und Kickbässe sowie alternativ zwei 2-polige nur für die Tops falls ich mal nur einen Kickbass aber beide Tops betreiben möchte.
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Das Feintuning ist noch ausbaufähig aber erstes Zwischenergebnis:

Viiiel besser als zuvor.
- Die Trennfrequenzen lassen sich besser einstellen und die einzelnen Komponenten so besser aufeinander abstimmen. Die Subs laufen nun ab 25Hz bis 110 Hz, die Kickbässe zwischen 110 und 250 Hz, ab 250 folgen die Tops.
- auch ohne Handbuch kommt man klar, auch wenn dafür ein halber Tag drauf geht um herauszubekommen wie :-) Aber mittels Software + USB-Y Seriell Adapter ist das eine richtig bequeme Sache.
- ich habe nun verschiedene Setups gespeichert, die per Knopfdruck abgerufen werden können (ohne Stecker ziehen / Kabeltauschen). 1.) 4-Wege Betrieb so wie geplant, 2.) die Tops als kleine Fullrange mit leichter Bassanhebung, hierbei sind Kickbässe und Subs ausgeschaltet, gut für leise Hintergrundmusik, 3.) Tops und Kickbässe mit anderer Trennfrequenz und leichter Bassanhebung im untersten Frequenzbereich, die großen Subs bleiben hierbei aus. Das werde ich z.B. in zwei Wochen brauchen auf der Hochzeit meiner Cousine brauchen, da bleiben die Subs zu Hause und nur Tops + Kickbässe kommen mit.

Was nun noch aussteht:
- die Rückseite des Racks passt noch nicht in meinen Wohnzimmerschrank, da werde ich noch das Anschlusspanel bearbeiten müssen (das Panel ist etwa 8 mm zu breit für die Öffnung ...)
- ich werde versuchen den Frequenzgang des Systems einzumessen und ggf. mittels Equalizer (die DCX 2496 hat einen QE mit an Board) auszugleichen. Habe ich zuvor zwar noch nie gemacht, aber mal schauen. Vom Gehör her gibt es bisher schon einen recht homogenen Klang, auch ohne EQ
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#2

Beitrag von Andy78 »

Hallo Stefanseiner ;)
Willkommen und herzlichen Dank für Deinen Bericht - das ist doch mal ein schöner Einstand :top:
Schön zu lesen und zu gucken - prima!

Hast Du die 210er Kicks nach Daumen gebaut, von 212 runterskaliert oder irgendwie passend zu den Chassis zurechtentwickelt?
Die Weiche für die Tops hast Du mit dem Tool errechnet; gut geworden..?

Alles in allem macht das einen sehr gelungenen Eindruck :top:

Grüße Andy

#3

Beitrag von micha-312 »

Klasse Reportage. Reschpekt :-)
Für diesen Beitrag von micha-312 bedankte sich:
Habe keine Angst was neues anzufangen. Denn denke daran:
"Amateure haben die Arche Noah gebaut - Profis die Titanic"

I'm only Human. Born to make mistakes

#4

Beitrag von Stefanseiner »

Andy78 hat geschrieben: 19. Feb 2019 10:31Hast Du die 210er Kicks nach Daumen gebaut, von 212 runterskaliert oder irgendwie passend zu den Chassis zurechtentwickelt?
Tatsächlich Pi-mal-Daumen vom LMB 212 runterskaliert.
Andy78 hat geschrieben: 19. Feb 2019 10:31 Die Weiche für die Tops hast Du mit dem Tool errechnet; gut geworden..?
jepp, die Weiche ist komplett nach meinem Lautsprecherhandbuch von Hand berechnet, mit Pegelanpassung an die Chassis angepasst und funktioniert so ziemlich gut

#5

Beitrag von Andy78 »

Danke für Deine Infos ;)

Es freut mich sehr, dass das so geklappt hat und Dir gefällt :toptop:
Das skalieren kann gutgehen, wie erfreulicherweise wohl in Deinem Fall, es gibt aber keine Gelinggarantie (da isses wieder, das leidige Problem mit den Chassiseigenen Eigenschaften, TSP... :D )
Ähnlich ist das mit dem Errechnen von Weichen, wobei die guten alten Rechenwege und manche aktuelle Tools da schon oft ziemlich gute Ergebnisse auswerfen.
Wie gesagt - chapeau - schönes Projekt, und es erfreut mich sehr, dass alles gut läuft und Dir Freude bereitet :top:
Grüße Andy

#6

Beitrag von Stefanseiner »

Danke.
Ja ich bin in der Tat mit dem Ergebnis im Wohnzimmer sehr zufrieden. Auch sehr schön, dass Bass nicht immer unbedingt laut sein muss, es ist schon ein unglaubliches Gefühl, wenn bei mittlerer Zimmerlautstärke plötzlich Bass differenzierbar hör- und fühlbar wird.
Eines meiner Lieblingslieder für sowas von Chris Jones

Laute Einsätze hat es erst einen gegeben, der zweite steht dann demnächst (Fasching) an.

#7

Beitrag von Stefanseiner »

mmh, da die ganzen Bilder mittlerweile weg sind bzw. erstmal mühselig angeklickt werden müssen hier mal als Alternative der Baubericht auf unserer privaten Webseite

dort am Ende sind auch ein paar weitere Lautsprecher-Selbstbauten :catch:
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