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[Messung] The t.racks DSP 4x4 Mini

Berichte, Bilder & Messungen selbst gebauter PA & HiFi Boxen, Cases oder auch Technik.

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#1

Beitrag von Yavem »

Hallo zusammen,

ich habe mir einen "the t.racks DSP 4x4 Mini" gekauft (https://www.thomann.de/de/the_t.racks_dsp_4x4_mini.htm). Ich werde weitere Erfahrungen mit dem Gerät nachtragen, damit es nicht zu viel auf einmal wird.

Mein Hintergrund / meine Motivation: Ich suche nach einem günstigen DSP für Musikanlagen in KFZ und generell mobile Anwendungen (Akkubetrieb). Und natürlich ist ein günstiger DSP für PA sicher auch nicht schlecht.

Auf den besagten DSP bin ich durch Zufall gestoßen. Er bot sich zum Ausmessen an, da er eine 12V Gleichstromversorgung von Werk an bekommt. Außerdem ist er extrem günstig und bietet trotzdem symmetsiche Ein- und Ausgangskanäle.

Alle folgenden Messungen sind mit asymmetrischer Signalführung gemacht, da es so im KFZ üblicherweise umgesetzt wird. D.h. SNR und Ausgangsspannung sind noch mal besser bei symmetrischer Signalführung. Hier ein paar Messungen und Bilder:

Roundtrip Soundkarte (M-Audio FastTrack Pro):
[ externes Bild ]

Roundtrip incl. DSP, alles auf Bypass. Keine Veränderung des Frequenzganges messbar:
[ externes Bild ]

Roundtrip incl. DSP mit 12dB Gain:
[ externes Bild ]

Equalizer testweise eingestellt und gemessen, passt:
[ externes Bild ]

Kompressor funktioniert problemlos, auch als Limiter:
[ externes Bild ]

Messung mit 1kHz-Sinus bis Clip:
[ externes Bild ]

Ansicht von oben:
[ externes Bild ]

Detailfoto Spannungswandler:
[ externes Bild ]

Seitenansicht :
[ externes Bild ]

Text dazu:

Als Spannungswandler ist ein TI 2596-ADJ, 5V-Modell verbaut. Unregulierte Eingangsspannungen von 7-40V sind im Datenblatt als erlaubt angegeben. Der große Kondensator direkt am Eingang der Spannungsversorgung ist ein Modell mit 25V Spannungsfestigkeit, danach kommen Modelle mit 16V Spannungsfestigkeit. Es ist also davon auszugehen, dass das Gerät zuverlässig mit 7-16V Gleichspannung mit Restwelligkeit betrieben werden kann, und sich somit für den direkten Betrieb am Bordnetz von KFZ, sowohl im Leerlauf-Betrieb (8-12,8V), als auch im Ladebetrieb (13,2-14,8V) eignet. Erste Versuche bestätigen das. Das ist sehr erfreulich, sicherlich auch für akkubetriebene Systeme.

Das Gerät kann bei asymmetrischer Signalführung 4Vpp Spannungshub verarbeiten / bereitstellen. bei symmetrischer Signalführung sind es 8Vpp. Das entspricht +12 dBu. Die Signalausgänge kommen mit dem Kurzschluss von Cold auf Masse (zwei- statt dreipoliger 6,3mm Klinkenstecker in der Buchse) gut aus. Das sind brauchbare Daten. Ein DBX / DCX kann mehr, aber braucht man ja auch eher selten. Mit einem ordentlichen Mixer bekommt man den Eingang des Gerätes aber übersteuert, denke ich. Das sollte man im Hinterkopf behalten.

Die Messungen sprechen für sich, das Gerät lässt hier qualitativ keine Wünsche offen, und sollte als adäquate Vorverstärkungseinheit für 99,9% aller Endstufen-Lautsprecher-Kombinationen zweckdienlich sein.

Besonders nett für Anwendungen im KFZ: Es gibt ein Gate pro Kanal, mit dem man Grundrauschen / Störgeräuschen entgegenwirken kann.

Mein erstes Fazit:

Sehr gut, was man hier für sein Geld bekommt. Ich kenne kein vergleichbares Gerät zu dem Preis. Auch gut geeignet für Anwendung im KFZ, als Teil von akkubetriebenen Anlagen, und den kompakten oder semiprofessionellen PA-Bereich.
Zuletzt geändert von Yavem am 4. Okt 2019 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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#2

Beitrag von keksww »

Für die Anwendung im Kfz, kannst du was zum Stromverbrauch (Anschluß an Remote, oder doch lieber Dauerplus) sagen und hast du feststellen können, ob es einen Ein- und Ausschaltplopp gibt, wenn der DSP Strom bekommt und wieder getrennt wird?

Sehr guter Bericht, freue mich das die Kiste mal einer unter die Lupe nimmt. Bin gespannt auf weitere Details, auch was die Software betrifft.

#3

Beitrag von Yavem »

Hallo,

zum Stromverkrauch kann ich nichts sagen. Allerdings bin ich kein Freund davon größere Lasten an Remote zu hängen. Meiner Erfahrung nach geht das bis 500-1000mA ganz ok, aber da das auch nur ein Triggersignal ist wird hier wenig Wert auf Qualität und Stabilität der Spannung gelegt. Außerdem gibt es fertige Relaiskarten, die gerade mal 20mA zum Schalten brauchen, und Dir Dauerplus schalten können. Auch praktisch zum Schalten von Lüftern, da die Karten schon mit Freilaufdiode versehen sind: https://www.ebay.de/itm/351349488792

Zum Einschaltplopp kann ich noch nichts sagen, da ich das Gerät noch nicht in die Signalkette eingeschliffen habe. Läuft momentan einfach im "Leerlauf" zum Test, ob die Bordspannung nicht doch irgendwann Probleme macht.

Weitere Erfahrungen folgen. Die Software werde ich aber nicht näher analysieren, da sie dem beschriebenen Produktumfang in Gänze entspricht. Wenn Du eine spezielle Fragestellung hast, dann untersuche ich die aber natürlich gerne.

LG, Hagen

#4

Beitrag von Yavem »

Hallo,

kleiner Nachtrag zum Kompressor / Limiter:
[ externes Bild ]

Es war 1ms Attack eingestellt. Lt. Wellenform dauert es etwa 50ms, bis sich der gewünschte Pegel eingestellt hat. Ich vermute aufgrund der langen Ansprechzeit, dass der Prozess einer gleitenden Mittelwertschätzung (Kurzzeit-RMS) als Steuersignal, statt der Amplitude folgt. Der Overshoot wird nicht abgefangen, kein Lookahead dabei. Hier wurde wohl also einfach die Abklingzeit eines RC-Gliedes mit variablen Parametern "digitalisiert" (https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitkonstante).

Das ist nicht schlimm, aber man sollte es im Hinterkopf behalten. Hier ist kein Brickwall-Limiter wie beim DCX zu erwarten. Ansonsten folgen Attack- / Releasezeiten diesem Veralten vorbildlich. Verglichen mit z.B. einem DBX / DCX sollte man die Zeitkosntanten aber wesentlich kleiner wählen, um ähnliche klangliche Eigenschaften bei Nutzung als Peak-Limiter zu erzielen. Zum quasi-Peak limitieren von Subwoofern (Frequenzen <100Hz) eignet sich das ganz gut. Für Mittel- / Hochtöner eher weniger.

LG, Hagen
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#5

Beitrag von Yavem »

Hallo zusammen,

ich wollte mal kurz zwischenberichten, dass der T.Racks DSP nach wie vor (jetzt seit über einem halben Jahr) problemlos im KFZ läuft und seinen Dienst als Stereo-2Wege-Frequenzweiche, EQ und Limiter verrichtet. Wenn ich die Kofferraum-Mulde nächste Woche noch mal auf mache, dann kann ich gerne ein Bild nachreichen. Die Ausgänge des DSPs musste ich über Massetrennfilter von den Endstufen entkoppeln, da sonst Störgeräusche auf den Lautsprechern zu hören waren - ist mit anderen Geräten, die auf KFZ spezialisiert waren, aber auch passiert.

Beste Grüße,
Hagen
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#6

Beitrag von hugo350z »

Hast du Probleme mit Einschalt und Ausschaltploppen? Meiner macht das so heftig, dass man angst um die Pappen bekommt.

#7

Beitrag von Jobsti »

Ich habe hier derzeit 2 Stück davon und muss diese noch vergleichen.

Den Ersten habe ich in meiner Messkammer verbaut und da muss ich sagen, dass der DSP echt viel Rauschen erzeugt.
Glücklicherweise kann man das beseitigen, indem man einfach den In- oder Out-Gain runter dreht und dafür eben mit höherem Pegel speist.
Ist nicht die schönste Lösung, aber tut's für meinen Einsatz gerade so.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#8

Beitrag von Yavem »

Moin,
hugo350z hat geschrieben: 18. Mai 2020 12:41 Hast du Probleme mit Einschalt und Ausschaltploppen? Meiner macht das so heftig, dass man angst um die Pappen bekommt.
hatte ich, ja. Aber auch mit anderen Geräten. Ich schalte die Endstufen mittlerweile verzögert an, indem ich das Relais, was die Endstufen schaltet, über ein RC-Glied (100 Ohm, 1.000 uF) einschwingen lasse.

Den DSP stütze ich mit einem 10.000uF-Kondensator und einer 5A Schottky-Diode davor, ergo schaltet dieser auch verzögert aus und wird bei Zündung vom Kondensator gestützt. Wenn es ploppt, sind die Endstufen also noch, oder schon wieder, aus.

@Jobsti : danke, Deinen Bericht kannte ich noch gar nicht, schaue ich mir gleich mal an. Nachtrag: Oh, ok, es geht um den DS 2/4, nicht richtig gelesen. Egal, ich schaue trotzdem mal rein :). Achso, das mit dem Rauschen kann ich teilweise bestätigen, aber ich kenne mindestens einen 10 mal so teuren Car-HiFI-DSP, der das nicht besser, oder sogar noch schlechter macht.

Danke, LG,
Hagen
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#9

Beitrag von Jobsti »

Ich habe hier jetzt den Omnitronic SMARD24, den finde ich noch besser als den T-Racks.
Hat aber nur Cinch und nur 2In/4Out. Dafür kommt das Ding mit FIR und pro In/Out Kompressor+Limiter.

Habe ich derzeit hier am Mango-System im Büro klemmen.
Wäre meine Empfehlung für CarHiFi.

Aber es steht noch ein Review der 3 Mini DSP (miniDSP, SMARD, T-Racks) aus, mal sehen wann ich dazu komme.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#10

Beitrag von drahtwurscht »

Jobsti hat geschrieben: 18. Mai 2020 16:21 Review der 3 Mini DSP (miniDSP, SMARD, T-Racks)
das würde mich aktuell sehr interessieren, insbesondere auch thd messungen. hast du noch vor, das zu machen?

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