Ob ein Chassis verpolt wurde, kannste easy feststellen.
Einfach das Mikrofon in 50cm Abstand auf Höhe zwischen 2 Chassis, wie High und Mid (oder High/Lowmid, oder Low/Mid) positionieren,
sind die Chassis größer und/oder weiter auseinander, dann besser 1m Abstand.
Besser wären 1-2 Meter Abstand (je nach Boxgröße) und auf Hörachse gemessen, die sich oftmals zwischen Hochtöner und darunter liegendem Chassis befindet;
je nach Raum und XO könnte dann aber eventuell dein Gate zu klein werden um sinnvoll was abzulesen, das musst du also entscheiden.
Allerdings nicht vergessen das Gate in deiner Software zu setzen, damit du keine Reflexionen mehr drauf hast.
Falls du das schlecht erkennen solltest, kannst du auch meinen Rechner zur Hilfe nehmen:
http://www.jobst-audio.de/tools-akustik/messabstand
Auch sollte man die Messungen zu Anfang immer mit deaktiviertem EQ oder DSP-Presets machen, vor allem wenn's Automatischer Kram ist (der im Regelfall nie gut is).
Zum Thema Nachbarn/Bass.
Pro Wand bekommst du nur rein im Bass jeweils +6dB Pegel dazu, sprich am Boden stehend, nah an der Wand +12dB, in der Ecke sogar +18dB.
Ab welcher Frequenz man die Erhöhung bekommt ist abhängig von der Schallwandgröße, im Schnitt kann aber aber mal so 200Hz anpeilen. (unterhalb 100Hz dann die vollen +6dB)
Um also Bass rauszunehmen, reicht ein einfacher LowShelf bei 120-180Hz gesetzt mit 12dB/Okt, eventuell sogar schon ein 6dB/Okt. dann bei 70-100Hz.
hat man diese Funktion nicht, tut's oftmals auch einfach der Bassregler. je nachdem was der AVR veranstaltet, tut's auch mal das "Small" Preset.
Oder als passive Option: Für paar Euro einfach nen Hochpasskondensator, den man zur Not auch an's Terminal/die Zuleitung klemmen kann,
besser wären 12dB/Okt passiv, da kann man das super anpassen, also 2-3 Bauteile, die Spulen fallen sogar klein und somit günstig aus (0,18-0,56mH)
PS: Seitdem die kleinen DSP so unwahrscheinlich günstig sind (<100,-), würde ich heute dazu raten, solch einen zu kaufen, z.B. Thomann Mini 4x4, SMARD24 oder wegen mir auch MiniDSP.
- Passiver 12dB/Okt. Hochpass/Lowcut
Thema MACC/Automatisches Einmessen:
Ist eine Box sauber entwickelt, spielt diese linear, der Rest liegt am Raum.
Was macht das Automatische Einmessen? Es nimmt im schlechtesten Fall nur eine Position und zwar deine Hörposition,
an dieser treffen sich Reflexionen und Direktschall.
Die Kombination daraus ist dann der Frequenzverlauf, welcher das Verfahren versucht zu linearisieren.
Bei groben Schnitzern kann das durchaus auch mal klappen,
aber im Gegensatz zur Messung unterscheidet unser Ohr deutlich zwischen Direktschall und Reflexion, da die Reflexionen immer verzögert sind.
Das heißt, korrigiert kommt aus deiner Box ein völlig verzerrter Frequenzverlauf, welcher mit den Reflexionen zusammen NUR an einer Stelle (deinem Hörplatz),
dann wieder einen geraden Verlauf geben. Korrekt klingt das oftmals nicht, obwohl ne Messung gut ausschaut.
An Hörposition ist dann alles linear, sitzt man 20cm, weiter links, rechts oder vorne/hinten, kann sich das ganze vielleicht sogar gegenteilig auswirken!
Den primären Klang formt die erste Wellenfront, sprich der Direktschall vom Lautsprecher.
Meine Erfahrung ist, dass nur sehr selten per EQ nachgebessert werden muss, sofern die Box sauber ist,
dann leiber mit der Aufstellung spielen, oder 1 2 Diffusoren aufstellen und nur ganz grobe Schnitzer begradigen, diese aber am besten manuell.
Meine Regel ist übrigens nur zu begradigen, sprich Frequenzen/Buckel rausziehen und mit den "Löchern" leben,
denn EQ reinschieben klingt oftmals nicht wirklich gut, misst sich nur schön (Ausnahmen bestätigen die Regel)