Lautsprecherforum.eu https://www.lautsprecherforum.eu/ucp.php?mode=terms https://www.lautsprecherforum.eu/aboutus
Lautsprecherforum.eu
Lautsprecherforum Logo 384 384

[HowTo] Welcher Bass zu meinen Tops?

Häufig gestellte Fragen, dessen Antworten und HowTo's
Nur für Mitglieder

Moderatoren: Moderation News-OT, Bereichsmod

Antworten

#1

Beitrag von Jobsti »

Oft kommt die Frage auf, welcher Bass den nun zu den vorhandenen Tops passt und auch welche Chassisgröße.

In der Regel kommen dann imemr Anforderungen wie: "Soll 1000W haben, 130dB können und mindestens 30Hz."
Das sagt dann natürlich absolut gar nix aus ;)

Am besten wäre dann eine Art Pflichtenheft:
- Welche Tops sind vorhanden und wie laut können diese? **
- Welche Musik wird größtenteils gespielt, Flottes wie richtiger Techno, Rock, Metal, tiefes wie Housiges, RNB, HioHop, oder einfach von allem etwas, bzw. wo liegt der Großteil?
- Wie groß darf der Subwoofer werden, hat man genug Transportspace ist dieser wichtig? Gewicht auch egal?
- Preisklasse, wie wird kalkuliert, Preis inkl. Gehäuse und Anbauteile oder nur das Chassis?
- Wo soll es zukünftig hingehen, bleibt es bei einem Bass, oder soll/darf erweitert werden? Lieber wenige teure Bässe oder viele günstige Bässe? Ggf. andere Tops später?
- Wie flexibel will man bleiben?
- ...

Wenn das geklärt ist, dann kann man passende Subwoofer empfehlen, dies schränkt die Auswahl dann enorm ein!

Zuerst einmal benötigen wir keine 30Hz, in der Regel auch keine 40Hz, bzw. die 40Hz erst bei -5 bis -8dB, was locker ausreicht, da der Großteil der Musik eh darüber spielt.
Ich sage mal grob, dass wir bei HipHop und Co eine f-3dB von so 40Hz haben können, bei Flottem, Rock,Live und vor allem echtem Techno reicht eine F3 auch von 55Hz aus.
Merke: Ein Suboofer, welcher richtig tief kann, spielt oft obenrum nicht so flott, punchig und knackig, gleiches gilt genau andersrum, oder klingt dann subjektiv zumindest nicht mehr so.
Ein Subwoofer sollte indoor so 4-6dB lauter können als das Topteil.

Ein durchschnittlicher Subwoofer für alle Musikrichtungen, sollte so f-3dB von 45-120Hz spielen, hier kann man ziemlich alles mit abdecken, jedoch hat jeder Sub dann noch andere Stärken, der eine klingt subjektiv doch etwas flotter, der andere etwas tiefer usw.
Ob dieser Subwoofer nun ein 2x10", 2x12", 15", 18" oder sonst was ist, interessiert und primär mal wenig, grundsätzlich kann man auch unter ein 15" Top einen 2x12" Subwoofer stellen.
In Foren liest man ja gerne, dass die Subwooferchassis immer größer als die des Topteils sein sollen, was natürlich Unfug ist, es muss einfach nur zusammen passen für das was man damit vor hat!
(In der Regel sollte man aber immer mindestens so viel Membranfläche wie beim Topteil haben, ausgenommen Hörner. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel)


Welcher Sub soll's denn nun sein? Ein Beispiel:
► Beispiel Anzeigen
Die schränkt die Auswahl schon etwas ein.
Da das Topteil maximal um die 121dB (95dB * 350W rms) kann, sollte der Subwoofer dann schon seine theoretischen 124dB bei maximaler RMS Leistung erzeugen können, falls man absolutes Pegelmaximum "fahren" will, das geht noch gerade so mit einem Subwoofer, könnte das Top lauter, bräuchte es schon 2 Subs pro Top für absolutes Vollgas.
Hier spielt man klar in der LMB Liga und könnte was Richtung LMB-115 empfehlen, sowohl mit Kappa pro als auch Kappalite, nur Not auch RCF, oder eben LMB-118, auf jeden Fall Richtung Bassreflex, eine Hörner.
Hier muss man sich dann entscheiden, man kann Richtung knackig gehen, leicht, schwer oder doch lieber nen schönen tief klingenden Sub und hat auch etwas Dynamik im Preisbereich.
Da es aber bei 2 Subwoofern bleiben soll, würde man eher einen 18"er (oder 2x12", wobei sowas auf Grund des Preises hier ausscheidet) empfehlen,da man einfach mehr Membranfläche hat, wobei 15"er auch ausreichen würde, hier muss man sich dann entscheiden.
Da es bei 2 Subwoofern bleiben soll, könnte man auch LMB-115 mit RCF empfehlen, da es dieses Chassis auch als 4 Ohm Version gibt, somit werden kleinere Endstufen benötigt, kann hier also noch etwas sparen,
soll dann aber erweitert werden, benötigt man schon wieder nen sehr potenten Amp, welche absolut keine Probleme im 2 Ohm Betrieb hat, oder eben einen, welche MASSIG Leistung an 8 Ohm bringt ;)



Auch kann man sich für Doppelkisten, also zB 2x15" Subwoofer entscheiden, oder doch lieber einzelne Kisten.
Der Vorteil von einzelnen Kisten ist, dass man flexibler ist, sowohl in der Größe & Anzahl der Boxen, als auch in der Aufstellung bei mehreren Subs.
Doppelte Subwoofer haben den Vorteil auf größeren Events, dass das Stack einfach etwas stabiler steht und der Subwoofer um 2-3cm kleiner wird in der Breite.


Oft werden Hornsubwoofer gewünscht, die Frage ist aber, warum?
Hornsubs sind eher für spezielle Veranstaltungen gedacht, ist also nix für Flexible.
In der Regel werden Hornsubs immer recht groß, Bandpasshörner etwas kleiner, aber alle sind recht schwer und größer als Bassreflexkisten. (oder man benötigt sehr viele Kleine!)
Hörner spielen nicht so tief runter, sind dafür sehr knackig, direkt und haben ihren ganz eigenen Sound.
Hörner gewinnen im Stack dann an Tiefgang, somit muss man mehrere Aufstellen, damit auch etwas tieferer Bass zu erwarten ist, also nur was für ganze große Veranstaltungen, auf welchen man sowieso mindestens 4-8 Subwoofer pro Seite benötigt.
Ausgenommen bandpasshörner, welcher im Stack nicht sooo viel an Tiefgang gewinnen, oft aber schon alleine halbwegs tief kommen, allerdings auch nur eher was für knackige Musik wie Rock, Live usw.
Es gibt auch Hörner, welche richtig tief und weit runter können, fast Infras sogar, diese werden allerdings enorm groß, Sack-schwer und können dafür aber auch obenrum relativ wenig, klingen also weniger knackig, punchig, oder müssen sogar recht tief angekoppelt werden, bzw. benötigt es Kickfiller.

Einer Rockband zB, welche ihre Anlage nur für die eigenen Konzerte benötigt, würde ich zB was Richtung 15" oder 18" Bandpasshorn empfehlen, oder eben je nach Größe der VA's auch knackige 15" oder 2x12" BR-Subs.

Die weit verbreitete Aussage "Ein Basshorn trägt aber viel weiter als ein anderer Subwoofer" ist natürlich auch völliger Quatsch.
Alle Subwoofer strahlen kugelförmig ab, bzw. auf dem Boden halbkugelförmig, erst in großen Stacks wird der Schall gerichtet.
Dass Hornsubs manchmal auf die Entfernung einfach lauter klingen ist eher Subjektiv und leigt auch daran, dass sie net so tief runter spielen.
Wer ganz genau wissen mag, warum und wieso das so wirkt, der stattet dem PA-Forum einen Besuch ab, hier gibts es ein nettes Thema dazu.


Bandpasssubwoofer gibt es auch noch, solche würde ich allerdings eher empfehlen, wenn es bei maximal 2 Subwoofer bleiben soll, und auch je nach Musikrichtung.
Ein Bandpass kann sehr tief abgestimmt sein, wirkt dann brummelig, aber schön voluminös und fett, kann dann aber nicht wirklich hoch angekoppelt werden, andersrum gibt es auch Bandpässe welche sehr laut sind und rein auf den Nutzbassbereich abgestimmt sind.
Vorteil: Sehr laut, Nachteil: Klingen oft imemr gleich, egal welche Musik drüber läuft.
Einige Bandpässe haben Probleme im Stack, klingen dann nicht mehr so präzise oder fett. Bandpässe, welche ausschließlich (kleine BR) Ports haben, würde ich allgemein auch nur für Indoor empfehlen.


Auch sieht man immer öfter Hybridsubwoofer, aber was ist das eigentlich?
Ein Basshybrid besteht aus mindestens 2 unterschiedlichen Konstruktionsarten, welche das sind, ist primär erstmal nebensächlich.
Das kann zB. FrontloadedHorn und Bandpass sein, Bandpass mit Hornstummel, Mix aus Bandpass, Horn, samt Bassreflex usw.
Ob ein HybridBass nun tief oder nicht tief macht, im Stack im Tiefgang gewinnt, nur alleine oder nur im Stack lauffähig ist, kommt immer auf den Hybriden, dessen Bauart und Abstimmung selbst drauf an,
hier muss man sich dann über den jeweiligen Bass selbst informieren.
Jedoch sollte man sich keine Märchen** erzählen lassen, zaubern kann niemand und die Eierlegende Wollmilchsau wurde auch noch net erfunden ;)


2 Günstige oder ein teurer Sub?
Dies muss man sich ebenso überlegen.
Mit einem teureren Sub, zB einem 18"er kann man natürlich lauter und klanglich besser als einem günstigeren 15"er.
Wenn keine preislichen Welten dazwischen liegen, dann bekommt man mit 2 günstigeren 15"er oft etwas mehr Pegel, selbst wenn man geringfügig weniger Pegel als mit dem einen 18"er
erreichen würde, hat man immernoch mehr Membranfläche!
Was natürlich dann fetter wirkt, da man einiges mehr an Luft bewegt, absolut nicht zu unterschätzen sein sollte, vor allem outdoor!

So kann es Sinn machen, lieber 4 Stück günstigere 15" Subwoofer zu bauen als nur 2 Stück 18" Subwoofer, obwohl die 18"er knapp genau so laut wären wie die doppelte Anzahl an 15"er.
Nachteil wäre dann wieder, dass man 4 anstatt 2 Kisten hat, somit mehr transportieren und lagern muss.
Vorteil: man ist flexibler (je nach VA nur 1,2 oder 4 Subs, oder sogar 2 Systeme falls man 2 Paare Tops hat) und 15er sind öfters auch etwas kleiner als 18" Subs.

Kurzum, es gibt extrem viele Subwoofer, auch Arten und Prinzipien.
Somit muss genau überlegt werden, was man machen will, wo man noch hin möchte, Flexibilität, Lager- & Transportspace,
hierzu gibt es dann natürlich erst einige Fragen zu klären,
wobei die 3 Wichtigsten wären: Preis, Größe & Musikrichtung.
Die Sekundären: Klanglicher Geschmack, Gewicht, welche vorhandenen Topteile, Flexibilität und zukünftige Erweiterbarkeit (Wo soll's hin gehen).


**
Zu den Märchen, mehr oder weniger geschönten Angaben zu Pegel usw. sollte man Folgendes genau lesen:
Pegel? 1W/1m? Max Pegel? Peak? 2,83V? Halbraum? Fullspace?




Das kopieren & Zitieren dieses Beitrages in oder auf andere Webseiten und Foren ist untersagt.
Dieses Thema/Beitrag zu verlinken, ist allerdings erwünscht.

Einzelteile dieses Beitrages Zitieren, mit zusätzlichem Link zu diesem Thema sind erlaubt
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt

#2

Beitrag von hugo 22 »

Danke, iwie hilft mit mir das am meisten=).

#3

Beitrag von Tamaris-PA / MTS »

Jobsti84 hat geschrieben:Die weit verbreitete Aussage "Ein Basshorn trägt aber viel weiter als ein anderer Subwoofer" ist natürlich auch völliger Quatsch.
Alle Subwoofer strahlen kugelförmig ab, bzw. auf dem Boden halbkugelförmig, erst in großen Stacks wird der Schall gerichtet.
Dass Hornsubs manchmal auf die Entfernung einfach lauter klingen ist eher Subjektiv und leigt auch daran, dass sie net so tief runter spielen.
Wer ganz genau wissen mag, warum und wieso das so wirkt, der stattet dem PA-Forum einen Besuch ab, hier gibts es ein nettes Thema dazu.
Link dazu?

Ansonsten super geschrieben. Urps und CB fehlt noch......;-)

#4

Beitrag von Jobsti »

Den finde ich leider net mehr, man möge mir helfen.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „F.A.Q. / Tipps & Tricks“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste