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Dante AVIO Erfahrungen

Allgemeines zu Controllern, Aktiv-Weichen und sonstigen DSPs
(Für Reparatur und Defekte, siehe DIY-Forum!)

Moderatoren: mich0701, Moderation PA, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Dac3r »

Hallo allesamt,

bin länger am Überlegen meine Endstufen alle über Dante anzufahren. Es ist einfach als Versuchsobjekt gedacht um selbst Erfahrungen über die Machbarkeit und Anwendungsmöglichkeiten zu sammeln.

Geplant ist aktuell folgendes:
Beide Endstufen Racks haben integrierte DSPs mit je 4 Eingängen, welche Wahlweise über 4 Analoge oder über 2 AES mit Signal versorgt werden können. Hier soll in beiden Racks jeweils 2 Dante AVIO AES3 IO Adapter rein kommen. Für die Signaleinspeisung in das Dante Netzwerk ist ein 9,5" Rack vorgesehen mit erstmal 4 Eingängen (Main und Monitoring) und dem benötigten PoE Switch.

Hat wer von euch mit einem ähnlichen vorhaben schon Erfahrung sammeln können?

Eine Frage beschäftigt mich brennent: kann man einen Input eines Adaperts auch als Output mit entsprechenden Kabeladapter benutzen, sodass ich aus den 1x1 vom AVIO AES3 2x0 machen könnte?

bin auf eure Erfahrungen, Ideen und Anreize gespannt

Björn

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#2

Beitrag von Jobsti »

Ich selbst nutze noch kein Dante, als auch keine Digitalen In/Out.
Dennoch mag ich mal meine Meinung dazu teilen, jedenfalls in meinem speziellen Fall.

Bei VA hängt das ganze erst mal an der Stagebox, denn diese muss Dante (und somit auch das Pult) können.
Problem ist wie ich finde, dass dies richtig schön teuer ist (ist aber im Fallen meine ich).
Dann besteht die Frage was mir noch weiteres Digital in der Praxis wirklich bringt, sprich von Stagebox zu den Amps/DSP,
Wir sparen uns 1x DA/AD und somit eventuell ein kleines bisschen Latenz.

Für mich persönlich steht das in keinem Verhältnis zum Aufpreis alles Dante-Ready zu machen.
Mit AES schaut das ähnlich aus, wobei wir da noch den Nachteil haben nur 2 Kanäle übertragen zu können pro Stecker,
aber immerhin unterstützen dies heute viele Geräte von Haus aus, leider jedoch nicht jede Stagebox.


Wenn Dante zum Standard überall wird und endlich sinnvoll bezahlbar, dann schaut die Sache schon anders aus.
Analog haben wir halt noch den Vorteil, dass wir problemfrei umstecken können, aufsplitten, abgreifen, weiterleiten usw.
Das fällt mit Dante oder anderen Geschichten erst mal weg, wird komplizierter und teurer, bzw. benötigt weitere Geräte.


Von Analog zu Dante, zu AES halte ich für weniger sinnvoll,
dann lieber ne Stagebox, welche AES ausgeben kann, egal mit welchem Protokoll diese nun mit dem Mixer kommuniziert.
Ne Installation jetzt mal ausgenommen.

Wie man's macht, kommt halt immer darauf an welchen Vorteil man sich genau von der Geschichte verspricht.
Aber klar, wenn man viele Kanäle mit einem Kabel übertragen will (oder schon sinnvolle LAN liegt), keine Stagebox hat, kann man natürlich alles per Date wohin schicken
und dann per Konverter das rausholen was man benötigt.
Sinniger wäre allerdings, sofern die DSP/Amps/Lautsprecher schon Dante Inputs hätten.
Für diesen Beitrag von Jobsti bedankte sich:
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#3

Beitrag von Dac3r »

die Überlegung Dante zu benutzen kam daher, dass die Endstufe im aktuellen Zustand ein 2 In und 4 Outs DSP hat. Bestellt habe ich mir jetzt ein DSP zum umbauen mit 4 Ins. Das Rackpanel hat aber nicht genügend platz um 2 weitere Ins und 2 weitere Outs unterzubringen. Da kam mir die Idee, wie ich das ganze am saubersten und am skalierbarsten umsetzen kann. Die DSPs haben zum Glück für alle 4 Eingänge AES3 Eingänge, sprich 2 Stück. Von Dante auf AES3 gibt es ja nen passenden AVIO adapter, wo ohne DA wandlung von AES67 zu AES2 ausgegeben werden kann. Ob die Wandlung von AD/DA von Analag zum DSP oder von Analag am Mischpult zu AVIO Adapter erfolgt ist in meinen Augen gehopst wie gesprungen.

Gibt es User hier im Forum, welche Erfahrungen mit Dante haben?

#4

Beitrag von Bill »

Du willst also vom Mischpult analog in einen avio Dante schnupsi, dann über ein cat Kabel und wieder Dante avio zu aes in die amps? Das macht leider weder Sinn, noch ist das glaube ich so umsetzbar.

Geht es dir nur darum mit 2 vorhandenen Löchern in der Rackblende 4 Eingangskanäle am DSP zu nutzen? Dafür gibt es einfachere, schlauere und wesentlich billigere Lösungen..

#5

Beitrag von Dac3r »

habe weitere endstufen die so angebunden werden, es soll über Dante auch recorded werden mithilfe eines PCs im Netzwerk.
Bill hat geschrieben: 18. Okt 2020 21:47Das macht leider weder Sinn, ...
... müssen denn Versuche und Erfahrung sammeln Sinn machen? :) das es andere Möglichkeiten gibt (zB 4 Analoge Signale mithilfe einer Splitterbox auf RJ45 Kabel bringen) ist mir bewusst. Was mich hier antreibt ist hauptsächlich der Entdeckungsgeist, was auszuprobieren

Was ich gerne möchte sind Erfahrungswerte von anderen Usern und keine Aussagen, ob etwas Sinn macht. Das möchte ich gerne selbst nach ausprobieren Beurteilen ;-)

#6

Beitrag von Bill »

Alles klar,
-Ja das würde gehen.
- Avio AES3 wird als 2in 2out device erkannt. Du hast keine Möglichkeit 4 Outs zu patchen

Wenn es denn wirklich auf Teufel komm raus Dante sein soll brauchst du also 2x avio AES3 plus 1x poe switch. Günstige Dante Breakout-Box mit mehr als 2Ch AES ist mir nicht bekannt. Professionelle Lösung wäre zb d&b DS10, focusrite Rednet oder Fouraudio db01

Wenn eh ein neuer DSP gekauft werden soll, warum dann nicht gleich Dante enabled? Lake LM44

#7

Beitrag von Dac3r »

Habe in der Endstufe ein DFM DMOD mit 2 Eingängen, da wird jetzt lediglich auf 4 Eingänge geändert.
Ist natürlich schade, dass man es nicht umpatchen kann. Mit dem Gedanken, das es 2 avio aes3 sein müssen hab ich mich abgefunden.
Weiß wer welche Spannung und Stromstärke ein avio braucht? In den Manuals war darüber nichts zu finden. Würde es mit Injektoren lösen wollen.

Wie sieht es eigentlich mit dem delay eines Dante Netzwerkes aus? Ist auf dem DJ Monitoring die Verzögerung spürbar?

#8

Beitrag von Bill »

IEEE 802.3af sagen Sie, also max 15,4 Watt.
Aber einen switch brauchst du ja sowieso, um beide avios im amprack zu versorgen..
Der Sinn erschließt auch mir immer noch nicht..
Du hast kein device, welches nativ Dante spricht, brauchst also 2 avios pro amprack und nochmal 2 auf der input Seite um LR und Mons abzudecken.
Nur, weil du nicht genug Löcher im Panel hast?
Schon mal und über 5pol XLR Buchsen nachgedacht?

#9

Beitrag von razer1993 »

Ich würde eher auf ein POE Switch setzen als ein Injektor. Diese sind meist unflexibel und fehleranfälliger, allein schon wegen den zusätzlichen Steckern.
Zudem kannst du dort dann auch leicht erweitern und andere Hardware (ArtNet etc.) anbinden und trennen per VLAN.

Dante hat erfahrungsgemäß eine sehr geringe Latenz. 0.X MS bis 5MS.

Der Sinn ergibt sich mir auch nicht. Experimentieren ok. Aber ein unnötig komplexes Setup bringt auch immer wieder Probleme mit sich. Kostet somit viel Zeit und Geld. Alleine die Date Adapter liegen bei knapp 600 - 700€ , dafür gibt es bessere und auch flexible Lösungen wie z.B. eine CAT BOX.

#10

Beitrag von Gast »

Dac3r hat geschrieben: 19. Okt 2020 08:48Würde es mit Injektoren lösen wollen.
Ist nicht empfehlenswert. Injektoren in vernünftiger Qualität sind kaum zu bekommen und in der Summe dann außerdem deutlich teurer als ein PoE Switch.

Hinzu kommt dass simple passive Injektoren bezüglich der Spannung zum Gerät passen müssen und man diese quasi nur für die Eigenanwendung guten Gewissens nutzen kann.

Aktive Injektoren sind was das angeht unproblematisch, andererseits aber doof falls sie aus unerfindlichen Gründen ein Gerät plötzlich nichtmehr als PoE enabled erkennen.
razer1993 hat geschrieben: 19. Okt 2020 09:55Zudem kannst du dort dann auch leicht erweitern und andere Hardware (ArtNet etc.) anbinden und trennen per VLAN.
Ja, kann man machen, erhöht aber sowohl Komplexität als auch Fehleranfälligkeit drastisch.
Zudem muss man wahnsinnig aufpassen dass der Switch (und daran ändern vLANs nichts) in der Summe genug Datenmenge für Dante und zusätzliche Steuerprotokolle durchsetzen kann.
Erschwerend kommt hinzu dass manche Switche, trotz vLAN, dennoch Daten zwischen diesen austauschen, das ist meistens Low Layer, macht meistens keine Probleme, falls doch aber genau dann wenn man es nicht gebrauchen kann.

Deswegen ist es quasi immer klüger separate unmanaged Switche zu nutzen.

Selbst wenn man Geräte hat, die mehrere Protokolle parallel beschicken müssen, wären meine erste Wahl z.B. mehrere Netzwerkkarten, sofern das möglich ist, und erst dann ein vLAN.
Dac3r hat geschrieben: 18. Okt 2020 22:40Was ich gerne möchte sind Erfahrungswerte von anderen Usern
Was willst du denn großartiges hören? Dante ist quasi auf dem Weg zum Industriestandard und funktioniert seit Jahren zuverlässig.

Für kleine Setups ist Dante (oder jedes andere Audionetzwerk) nur unnötig komplex und deshalb (unnötig) fehleranfällig, deswegen nutzt es dafür auch quasi keiner.

Bei größeren Setups ist oftmals die maximal mögliche Leitungslänge von 90m ein Problem, mehrere Switche oder sonstig geartete Repeater erhöhen die Latenz und bereiten oftmals weitere Probleme, Glasfaser in Show Umgebung macht die Sache schnell teuer.

Hinzu kommt, dass man bei jedem großen und dementsprechend komplexen Audionetzwerk stets einen guten Überblick braucht was wo passiert, ansonsten kann man sich auch massiv selbst Stolpersteine legen.

Zudem ist die Netzwerkleitung ein leidiges Thema, so robust wie einfaches XLR Kabel sind schlichtweg auch „tourtaugliche“ nicht.

Auch deswegen sieht man selten, dass Dante mehr tut als Tonpult(e) und Stagebox(en) zu verbinden.
Aktivlautsprecher oder Ampracks, die direkt an Dante (oder irgendeinem anderen Audionetzwerk) hängen, habe ich auch die letzten Jahre bisher nur in Installationen gesehen.
Dac3r hat geschrieben: 19. Okt 2020 08:48 Wie sieht es eigentlich mit dem delay eines Dante Netzwerkes aus? Ist auf dem DJ Monitoring die Verzögerung spürbar?
Wenn es funktioniert und kein anderer Müll das Netzwerk bremst, hat Dante eine quasi nicht wahrnehmbare Latenz.

Dante erhebt (recht erfolgreich) den Anspruch langfristig analoge Übertragung und auch generische Standards zu digitalen Übertragung abzulösen, bei denen geringe Latenzen aber ein wichtiges Entwicklungsziel waren.
Das heißt Dante darf keine allzu hohen Latenzen haben, da es ansonsten nicht universell einsetzbar und konkurrenzfähig wäre und man quasi alles, was irgendwie „Live“ passiert damit überhaupt nicht abdecken könnte.
Jetzt ist Dante dummerweise Ethernet basiert, weißt also konzeptuell höhere Latenzen als viele generische Übertragungsstandards auf, aber eben nicht deutlich höhere. Darüber sieht man wegen der einfachen Verteilbarkeit hinweg, bzw. ist es die Konsequenz aus dieser.

Das kann aber schon vorbei sein wenn ein „Recording PC“ aus unverständlichen Gründen das Netzwerk mit unnötigen Daten vollmüllt.

Übrigens, die Wandlung von Dante auf AES ist zwar verlustfrei, erzeugt aber auch Latenz.
Dac3r hat geschrieben: 18. Okt 2020 22:40 und keine Aussagen, ob etwas Sinn macht.
Auch wenn du es nicht hören willst, aber so wirklich sinnig ist dein Vorhaben einfach nicht.
Es vereinfacht ja nichtmal die Verkabelung, wenn du pro Rack zwei Netzwerkstrippen ziehen musst.
Dann noch der Klotz am Bein für jede Änderung am Routing auf Software angewiesen zu sein.

Wenn du nicht den Plan hast dein Material mit anderem zu mischen, dass via Dante angesprochen wird, oder sonstwie massiv auf dem Protokoll expandieren willst, geht einfach das Bullshit Radar los.

Klar, machen kann man viel, aber warum nicht einfach AES3, wenn es digital sein soll?
Das macht in deinem speziellen Fall nichtmal beim Aufwand einen Unterschied.

#11

Beitrag von razer1993 »

Floh hat geschrieben: 20. Okt 2020 07:46
Ja, kann man machen, erhöht aber sowohl Komplexität als auch Fehleranfälligkeit drastisch.
Zudem muss man wahnsinnig aufpassen dass der Switch (und daran ändern vLANs nichts) in der Summe genug Datenmenge für Dante und zusätzliche Steuerprotokolle durchsetzen kann.
Erschwerend kommt hinzu dass manche Switche, trotz vLAN, dennoch Daten zwischen diesen austauschen, das ist meistens Low Layer, macht meistens keine Probleme, falls doch aber genau dann wenn man es nicht gebrauchen kann.

Deswegen ist es quasi immer klüger separate unmanaged Switche zu nutzen.

Selbst wenn man Geräte hat, die mehrere Protokolle parallel beschicken müssen, wären meine erste Wahl z.B. mehrere Netzwerkkarten, sofern das möglich ist, und erst dann ein vLAN.
Mit der Bandbreite gebe ich dir recht. Mit 10Gbit und LAG heute aber kein Problem mehr. Auch die Hardware dazu ist nicht mehr sehr teuer.

Zur Komplexität: Die hält sich bei VLAN noch in grenzen. Jeder der sich ein wenig damit beschäftigt bekommt sowas in 5 min eingerichtet.
Wer das nicht hinbekommt sollte von Audionetzwerken ganz die Finger lassen, dort kann man auch sehr viel verdrehen.

Von was für einen low Layer redest du ? VLAN Arbeitet auf Layer2, jeder Switch der da was durcheinander würfelt ohne falsche Config (falsche PVID etc.) gehört sofort entsorgt. Die meisten Probleme liegen da auf Layer8 (Mensch), der ein VLAN Routing (oder schlimmeres) eingerichtet hat und somit das Prinzip Trennung wieder mit der Brechstange öffnet.
(P.S. wir gehen hier mal von ernsthaften Herstellern wie Cisco o.ä aus, Consumer und Billig Segment ist ganz gruselig manchmal)

Geräte mit mehreren Protokollen sollten jeder einen separaten NIC für jedes Protokoll erhalten, alleine schon wegen Latenz und wer weiß was die Software mit dem NIC alles so anstellen will :)

#12

Beitrag von Gast »

razer1993 hat geschrieben: 20. Okt 2020 09:22 Jeder der sich ein wenig damit beschäftigt bekommt sowas in 5 min eingerichtet.
[...]
(P.S. wir gehen hier mal von ernsthaften Herstellern wie Cisco o.ä aus, Consumer und Billig Segment ist ganz gruselig manchmal)
Wer einen fully managed Cisco Switch in 5 Minuten mit vLANs eingerichtet bekommt und nicht beruflich in der IT arbeitet oder seine ganze Freizeit damit verbringt, möchte ich erstmal sehen ;)

Zudem sollte bei der Diskussion hier recht klar sein, dass es alleine des Preises wegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein „manged“ Consumer Switch wird.
Schön dass wir uns immerhin dahingehend einig sind dass diese oftmals interessante Sachen anstellen ;)

#13

Beitrag von Jobsti »

Ich würde da ehrlich gesagt garnix weiter mit reinklemmen und somit die Geschichte mit Vlan und managed-Switch oder gar Router sein lassen (wobei das doch auch reichen sollte, einfach'n eigenes Subnetz für Dantekram), maximal den DSP mit dazu.
Ansonsten reicht's nicht einfach die entsprechenden Daten zu priorisieren per Qos?
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#14

Beitrag von razer1993 »

Man sollte niemals aber auch wirklich niemals zwei Subnetze ohne Trennung auf den gleichen Switch klatschen, dort vermischt sich dann wieder Multicast Traffic (bzw. jeglicher Traffic) und die Performance geht in den Keller. Bzw. es treten unter umstände ganz komische Phänomene auf.

Klassiker ist da ein WLAN AP der durch ein Multicast quasi keine Bandbreite mehr hat weil er alles vom Switch weitergeleitet bekommt (obwohl im fremdend Subnet) oder ein WLAN Client der auch Multicast sendet z.B. Video. Zack, Audio Netzwerk tot oder gestört.

Um auf das wesentliche zurück zu kommen die Möglichkeiten
-VLAN's mit QoS (komplexe Setups, mit erfahrenen Nutzern)
-Physikalisch komplett eigenständige Netze

P.S.: Die SG Reihe von Cisco ist einen blick wert für jeden der nicht gleich seine Seele für einen Catalyst geben will :D
P.P.S.: Yamaha hat tatsächlich sogar ein Guide für die SG Reihe incl. QoS und IGMP :)
https://de.yamaha.com/de/products/conte ... _vlan.html
Für diesen Beitrag von razer1993 bedankte sich:

#15

Beitrag von jones34 »

Mal abgesehen von der Netzwerkerei würde ich sowas nicht mit den AVIO Geräten lösen.
Es gibt auch Dante Breakoutboxen von anderen Herstellern die 4 Ausgangskanäle mit AES bieten und zum Teil auch ein eigenes Netzteil mitbringen.
Bei Audinate auf der Website sind alle dantetauglichen Geräte gelistet.

Auch bei kleinen Setups kann Dante finde ich schon Sinn machen.
Wenn man das Netzwerk einfach hält ist das schon Plug&Play.
Wenn man es nur selber benutzt pfuscht ja niemand anders in der Zwischenzeit an der Konfiguration.
Um Durchsatz braucht man sich bei ein paar Kanälen + vielleicht DSP Steuerung nur wenig Sorgen zu machen, da muss schon echt viel schief gehen.
Vorteilhaft finde ich, dass man einfach einen Rechner ins Netzwerk hängen kann.

So richtig Sinn macht das ganze aber nur wenn man auch ein Mischpult im Netz hat.
Einfache Signalübertragung von A nach B ohne viel dazwischen kann man auch direkt mit AES lösen.
Ansonsten kann es Sinn machen wenn man mehr als 2 Kanäle über lange Strecken oder über vorhandene Netzwerkkabel schicken will.
Generell kostet jedes ordentliche Dante Gerät ein Batzen Geld. Das wird sich auch nicht ändern, da die Dantemodule selbst von Audinate schon teuer sind, gerade wenn man die besseren mit vielen Kanälen und Redundanz nimmt.

Ich habe mir jedenfalls bei meinem neuen DSP (Linea Research ASC48) die Dante Option gegönnt und freue mich darauf einfach nur noch ein Netzwerkkabel vom Mischpult aus in mein Rack stopfen zu müssen.
Tut was nicht kann man schön aus der Ferne debuggen ohne im allgegenwärtigen Kabelsalat zu wühlen.
Laptop ist bei Veranstaltungen mit Digitalpult eh dabei.
Dante ermöglicht es das Pult irgendwo wo Platz ist unter zu stellen und dann alles remote zu steuern.
Perfekt für kleine DJ Sachen bei denen es eng zugeht, aber man trotzdem volle Kontrolle über den Sound braucht.
Was ich dazu sagen muss ist aber, dass ich eben bei vielen VAs zugriff auf Material mit Dante habe und es sich deswegen auch lohnt.
Aus dem nichts hätte ich nicht mit Dante für kleine Sachen angefangen.

Was mir noch fehlt ist eine Dante Stagebox für DJ Anwendungen mit 1x SPDIF in und 2x Analog in, so könnte man genau einmal ein DJM abgreifen.
Das gibt es leider noch nicht.

#16

Beitrag von Dac3r »

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich doch dazu entschlossen das Thema Dante angreifen zu wollen. Im ersten Zug sind folgenden Anschaffungen getätigt worden:
- 2x Managed PoE Switch
- 3x Dante AVIO AES3 2x2
- 2x Dante AVIO Input 2x0
- Hirose TM31 Stecker
- Crimpzange für Hirose TM31-Stecker (für alle die hier Geld sparen wollen: lasst es eine günstige zu kaufen, habe einige zum testen hier gehabt, dass einzige, was konstant gute Ergebnisse lieferte war die HT601 von Hirose, kostet zwar ne Menge aber da gilt wie fast überall das Motto "you get what you pay for")
- einige NE8MX TOP
- Dante DSV und Via
- D-Norm NE8 Cat6a
- Draka Media Flex Outdoor Cat7
restliche Bestellungen für die Anpassungen an den Endstufen Racks müssen noch gemacht werden.

Was ich mir durch das ganze erhoffe; hauptsächlich einfach ausprobieren, experimentieren und meinen Entdeckungsgeist befriedigen. Finde das Thema Audio over IP sehr Interessant, vor allem weil ich für die in der Endstufe integrierten DSPs eh gerne hauptsächlich über Netzwerk arbeiten möchte. Warum mit mehr als nötig Kabeln in die Endstufe gehen, wenn alles über ein Kabel statt über 1x Netzwerk für DSP und 4x XLR In geht?

In den nächsten Schritten werden die Switches eingerichtet. Hauptaugenmerk wird hier auf QoS liegen. Kurz mit Lob erwähnen muss ich da eine passende PDF von Audinate die genau die Priorisierung beschreibt und alle nötigen Einstellungen gut wiedergibt. Des weiteren wird VLAN eingerichtet und später mit weniger Aufwand schnell und ohne weitere Mühen ArtNet mit ins Boot zu nehmen.

Werde euch auch mit dem ein oder anderen Snap versorgen, sobald ich hier ein Update liefer.


Bezüglich anderer Stageboxen: da gibt es einige Interessante, vor allem die von Glensound sind mir ins Auge gefallen. Hier muss man aber vorsichtig sein, denn in der größe bei 4 Ins/Outs ist der Ultimo Chip verbaut. Der kann entweder 2 Kanäle mit 96kHz oder 4 Kanäle mit 48 kHz bei 24 bit. Da nehme ich dann lieber zwei AVIOs für 30€ mehr als eine kleine Box wo ich Abstriche machen muss weil der Chip begrenzt.

#17

Beitrag von jones34 »

Die 48kHz sind nicht das Problem. Viele Dante Netzwerke laufen eh auf 48kHz.
Die Wandler in den AVIOs sind nur so in Ordnung.
Messungen gibts bei Audio Science Review oder Production Partner.

#18

Beitrag von Dac3r »

Weißt du zufällig welche Ausgaben es waren? Würde mir die dann durchlesen wollen

#19

Beitrag von jones34 »

Beides online verfügbar mit einer Suchmaschine deiner Wahl

#20

Beitrag von razer1993 »

Darf man fragen welche Switche es geworden sind? Ich komme aus dem Netzwerkbereich und da Dante wie VoIP QoS macht gibt es da deutliche unterschiede, evlt. kann ich dir da auch noch ein paar Tipps geben. :)

Kleiner Tipp vorab: Schalte wirklich alles ab was nicht gebraucht wird. LLDP, CDP, AutoSmartPort usw. verhageln einen gerne mal die Stimmung :D Vor allem wenn CDP und SmartPort VLAN zuteilt oder ändert.

Das Draka Media Flex Outdoor Cat7 ist für innen Verkabelung ? Ich frage deshalb da ein CAT mit Starrer Litze nicht wirklich geeignet ist gewickelt zu werden und schnell bricht.

#21

Beitrag von Dac3r »

Das Kabel ist mit verdrillten Litzen ("Copper braid tinned"). Mit dem Router bin ich doch unentschlossen. Die die ich mir bestellt habe sind nur smart managed, wo ich zu meinem bedauern feststellen musste nicht reicht um die nötigen Einstellungen für QoS vorzunehmen. Wobei ich in einem PDF-Dokument von Audinate gelesen habe, dass QoS erst wichtig wird, wenn das Netzwerk für andere Dinge mit benutzt wird, nicht mit Gigabit betrieben wird oder kein Full Duplex unterstützt. Bei mir ist ja keiner der Punkte gegeben. Die 2 DMX Universen würde ich vom Daten aufkommen nicht als wirkliche Mehrbelastung betrachten, die den Datenstrom der Zeitkritischen Pakete für die Dante-Module beeinträchtigen können.
Hier wird der Versuch schlau machen. Zum versuchen haben wir ja eh genig Zeit bis die ersten Veranstaltungen wieder anlaufen :-(

#22

Beitrag von razer1993 »

Man muss bei Netzwerk nicht nur die Bandbreite betrachten. Ich kann dir auch ein Netzwerk mit wenig Bandbreite und viele Paketen in die Knie zwingen. Deshalb gibt es QoS. Da weiß der Switch / Router was Prio hat.
Als guten günstigen Switch kann ich immer wieder die SG (350) Serie von Cisco empfehlen.
(Selber erlebt mit 20G Uplinks, "Nur" 5 Telefonen und 5 Rechnern (1G), es hakte selbst bei wenig Traffic, weil eine Config nicht 100% war)

Kein Gigabit und FullDuplex (Ausser am direkten Client) sollte man sofort verbannen, sowas hat in einem modernen Netzwerk Garnichts mehr zu suchen.

Wenn möglich würde ich das Setup sehr schlank halten. Der Switch kann auch DHCP usw. dann noch nen popeligen AccessPoint dran und gut.
Lieber nur das einbauen was auch wirklich gebraucht wird.

Einsteiger Router sind meist nur bedingt für solche Aktionen geeignet da besser Pro Equip, alles andere macht evtl. stress weil es QoS nur Starr verarbeitet, wenn überhaupt.
Beachte dabei den unterschied von DSCP und 802.1p. (Layer 2 / 3)

Auch wenn man nur ein kleine Netzwerk aufspannt ist es ratsam zu wissen was da vorgeht, dann kommt es nicht auf einer VA zu bösen Überraschung wenn auf beiden Seiten auf einmal wer noch was ansteckt, sei es DSP o.ä. (Da besser ein VLAN mit niedriger Prio auf die übergebliebenen Ports, dann geht nichts schief)

Ich habe auch schon so einige grusselige sachen an IP vergabe gesehen .. ala 2.0.0.0 /8 (komplett daneben weil nicht privat) oder 10.0.0.0 .. funktionierte nur solange nichts anderes da war .. sobald es wuchs war da so viel Grundrauschen das alles hing.

#23

Beitrag von Dac3r »

zum testen habe ich mir netgear gs308t bestellt. Managed Switches sind nicht gerade das günstigste an Hardware. Aber da muss ich wohl erst auf die Schnauze fallen, damit ich da einsichtig werde :D
kann ein Smart Managed Pro von Netgear die Prioritäten bei 802.1p & DSCP taggen?

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