Dac3r hat geschrieben: ↑19. Okt 2020 08:48Würde es mit Injektoren lösen wollen.
Ist nicht empfehlenswert. Injektoren in vernünftiger Qualität sind kaum zu bekommen und in der Summe dann außerdem deutlich teurer als ein PoE Switch.
Hinzu kommt dass simple passive Injektoren bezüglich der Spannung zum Gerät passen müssen und man diese quasi nur für die Eigenanwendung guten Gewissens nutzen kann.
Aktive Injektoren sind was das angeht unproblematisch, andererseits aber doof falls sie aus unerfindlichen Gründen ein Gerät plötzlich nichtmehr als PoE enabled erkennen.
razer1993 hat geschrieben: ↑19. Okt 2020 09:55Zudem kannst du dort dann auch leicht erweitern und andere Hardware (ArtNet etc.) anbinden und trennen per VLAN.
Ja,
kann man machen, erhöht aber sowohl Komplexität als auch Fehleranfälligkeit drastisch.
Zudem muss man wahnsinnig aufpassen dass der Switch (und daran ändern vLANs nichts) in der Summe genug Datenmenge für Dante und zusätzliche Steuerprotokolle durchsetzen kann.
Erschwerend kommt hinzu dass manche Switche, trotz vLAN, dennoch Daten zwischen diesen austauschen, das ist meistens Low Layer, macht meistens keine Probleme, falls doch aber genau dann wenn man es nicht gebrauchen kann.
Deswegen ist es quasi immer klüger separate unmanaged Switche zu nutzen.
Selbst wenn man Geräte hat, die mehrere Protokolle parallel beschicken müssen, wären meine erste Wahl z.B. mehrere Netzwerkkarten, sofern das möglich ist, und erst dann ein vLAN.
Dac3r hat geschrieben: ↑18. Okt 2020 22:40Was ich gerne möchte sind Erfahrungswerte von anderen Usern
Was willst du denn großartiges hören? Dante ist quasi auf dem Weg zum Industriestandard und funktioniert seit Jahren zuverlässig.
Für kleine Setups ist Dante (oder jedes andere Audionetzwerk) nur unnötig komplex und deshalb (unnötig) fehleranfällig, deswegen nutzt es dafür auch quasi keiner.
Bei größeren Setups ist oftmals die maximal mögliche Leitungslänge von 90m ein Problem, mehrere Switche oder sonstig geartete Repeater erhöhen die Latenz und bereiten oftmals weitere Probleme, Glasfaser in Show Umgebung macht die Sache schnell teuer.
Hinzu kommt, dass man bei jedem großen und dementsprechend komplexen Audionetzwerk stets einen guten Überblick braucht was wo passiert, ansonsten kann man sich auch massiv selbst Stolpersteine legen.
Zudem ist die Netzwerkleitung ein leidiges Thema, so robust wie einfaches XLR Kabel sind schlichtweg auch „tourtaugliche“ nicht.
Auch deswegen sieht man selten, dass Dante mehr tut als Tonpult(e) und Stagebox(en) zu verbinden.
Aktivlautsprecher oder Ampracks, die direkt an Dante (oder irgendeinem anderen Audionetzwerk) hängen, habe ich auch die letzten Jahre bisher nur in Installationen gesehen.
Dac3r hat geschrieben: ↑19. Okt 2020 08:48 Wie sieht es eigentlich mit dem delay eines Dante Netzwerkes aus? Ist auf dem DJ Monitoring die Verzögerung spürbar?
Wenn es funktioniert und kein anderer Müll das Netzwerk bremst, hat Dante eine quasi nicht wahrnehmbare Latenz.
Dante erhebt (recht erfolgreich) den Anspruch langfristig analoge Übertragung und auch generische Standards zu digitalen Übertragung abzulösen, bei denen geringe Latenzen aber ein wichtiges Entwicklungsziel waren.
Das heißt Dante darf keine allzu hohen Latenzen haben, da es ansonsten nicht universell einsetzbar und konkurrenzfähig wäre und man quasi alles, was irgendwie „Live“ passiert damit überhaupt nicht abdecken könnte.
Jetzt ist Dante dummerweise Ethernet basiert, weißt also konzeptuell höhere Latenzen als viele generische Übertragungsstandards auf, aber eben nicht deutlich höhere. Darüber sieht man wegen der einfachen Verteilbarkeit hinweg, bzw. ist es die Konsequenz aus dieser.
Das kann aber schon vorbei sein wenn ein „Recording PC“ aus unverständlichen Gründen das Netzwerk mit unnötigen Daten vollmüllt.
Übrigens, die Wandlung von Dante auf AES ist zwar verlustfrei, erzeugt aber auch Latenz.
Dac3r hat geschrieben: ↑18. Okt 2020 22:40 und keine Aussagen, ob etwas Sinn macht.
Auch wenn du es nicht hören willst, aber so wirklich sinnig ist dein Vorhaben einfach nicht.
Es vereinfacht ja nichtmal die Verkabelung, wenn du pro Rack zwei Netzwerkstrippen ziehen musst.
Dann noch der Klotz am Bein für jede Änderung am Routing auf Software angewiesen zu sein.
Wenn du nicht den Plan hast dein Material mit anderem zu mischen, dass via Dante angesprochen wird, oder sonstwie massiv auf dem Protokoll expandieren willst, geht einfach das Bullshit Radar los.
Klar, machen kann man viel, aber warum nicht einfach AES3, wenn es digital sein soll?
Das macht in deinem speziellen Fall nichtmal beim Aufwand einen Unterschied.