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[Baubericht] Erster Bau: LM-sub18N

Berichte & Messungen zu PA Selbstbau-Lautsprechern

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von juZe2k »

Hallo zusammen,
wie bereits angekündigt möchte ich den Bau meiner 4 sub18N hier dokumentieren, vielleicht kann jemand davon etwas brauchen. Ich versuche weiterhin viele Fotos zu machen, sollten Fragen bestehen stehe ich jederzeit zur Verfügung.

Es ist mein erster Selbstbau und ich hoffe das alles mehr oder weniger problemlos über die Bühne geht. Sollten mir besondere Schwierigkeiten auffallen, werde ich dies extra nennen damit andere das vielleicht vorher besser planen können.

Vorrausgesetzte Erfahrung
Wie oben bereits erwähnt, habe ich bislang keinerlei Erfahrung im Boxenbau gehabt. Durch eine handwerkliche Ausbildung und die ein oder andere Bastelei bin ich jedoch relativ geübt und weiß wie sich bestimmte Sachen im Bau verhalten und worauf man aufpassen muss. Da alle kleinen Fehler meist nur optisch bestraft werden, kann hier aber auch ohne weiteres ein eher unbegabter Neuling ein gutes Ergebnis erzielen. Am wichtigsten sollte die Geduld und nötige Sorgfalt sein!!

Werkzeuge
Ich persönlich setze eigentlich auf gutes Werkzeug, weil ich keine Lust habe mich über billige Baumarktware zu ärgern. Für ein paar Lautsprecher sollte eigentlich jedes Werkzeug ausreichend sein, aber man sollte immer an die Zukunft denken und in der Regel hat man keine Lust andauern neu zu kaufen.
Generell braucht ihr nicht viel an Werkzeug, jedoch sind bestimmte Sachen unverzichtbar. Werkzeuge die man durch mühevolle Handarbeit ersetzen kann sind kursiv geschrieben.
Wenn ihr euch wie ich für ein CNC-Gehäuse entscheidet, fallen Werkzeuge wie eine gute Kreissäge, evtl. Handkreissäge, Oberfräse mit Kopierringen etc. weg. Aufjedenfall braucht ihr einen Akkuschauber mit passenden Bits, Bandschleifer/Schwingschleifer, Schraubendreher / Inbusschlüsselsatz, Hammer, mehrere Schraubzwingen (evtl. 90° Zwinge!), Oberfräse mit Radienfräser, Winkel / Haarlineal.
Ich habe mir Grobschaum Strukturwalzen gekauft für die Außenstruktur zu rollen, weil ich keine Sprühpistole bekommen habe und eigentlich auch keine Lust darauf habe (bisschen Angst :P). Das Ergebnis seht ihr dann wenn es soweit ist.
Sollte mir noch etwas einfallen werde ich das ergänzen.

Warum überhaupt Selbstbau?
Ich habe mich für den Selbstbau entschieden, weil mir die ganze Sache viel Spaß bereitet und ich die nötige Zeit habe (auch wenn das erste "Testevent" ziemlich zeitnah ist). Semesterferien sind schon etwas feines :D
Man sollte sich jedoch alles voher genaustens aufschreiben und ausrechnen, damit man nicht nachher mit zu wenig Geld dort steht. Ich hab mir am Anfang alles grob überschlagen, jedoch längst nicht alles berücksichtigt, was am Ende doch eine stolze Summe ausmacht. Dabei muss ich wohl sagen das ich an keiner Ecke gespart habe, aber ich möchte nachher "perfekte" Lautsprecher und mich nicht über billiges Material ärgern.

1) Planung
Alles was man zum Bau benötigt kann man aus den Plänen auf der Website herauslesen, zumindest ein grober Überblick.
Man kann nahezu alles bei Jobsti direkt kaufen, oder aber das Gehäuse selber planen und Sägen. Ich habe mich für die etwas umständlichere Möglichkeit entschieden und alles komplett in 3D gezeichnet, ein Layout ausgelegt und dies an einen Schreiner übergeben der mir die Sachen in 2 Tagen gefräst hat. Das habe ich gemacht, weil ich relativ wenig Zeit hatte, vom Geld her ists für mich teurer geworden.
Vieles habe ich mir dann einzelnd im Netz bestellt, jedoch die Sachen wie Warnex, Spachtelmasse, Frontschaum etc. Jobsti bezogen. Hätte eigentlich alles dort kaufen können, er hat wirklich sehr faire Preise, an die kaum jemand anders drankommt. Danke nochmals dafür!

So sah die Abholung dann aus:
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2) Die Bauphase beginnt ;)

1. Bautag

Angefangen habe ich mit den Stützkreuzen für das Gehäuse, da bin ich aber sofort auf kleinere Probleme gestoßen, weil ich noch keine Anschlagwinkel hier hatte, die habe ich dann schnell besorgt und mit an die Kreuze gezwingt damit der Winkel auch genau wird. Wird bei der Montage sowieso angezogen, aber so ists nachher vermutlich einfacher.
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Weiter gings dann mit den Griffkästen, wofür ich eine 90° Zwinge genutzt habe. Ging damit sehr einfach, dauert jedoch bei 8 Kästen die schön und genau werden sollen doch eine Weile, hätte ich nicht gedacht :)
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Dann habe ich mich an das generelle Gehäuse gegeben. Da ich an dem Tag komplett alleine war, habe ich mir aus Wasserkisten etwas gebaut womit ich die Platten aufrecht hinstellen konnte damit ich das alles ausrichten konnte. Ich habe verschiedene Vorgehensweisen getestet, jedoch hat sich dann eine durchgesetzt. Ich habe beide Seitenteile Senkrecht aufgestellt und die Bodenplatte aufgelegt. Anschließend habe ich eine Seite genau ausgerichtet, das die Platte ohne Versatz liegt und das alles mit Zwingen fixiert. Anschließend mit dem Haarwinkel an mehreren Stellen angehalten um zu sehen das wirklich alles genau bündig ist (ansonsten leicht mit dem Hammer richtig geschoben). Dann 2 Schrauben rein und das gleiche Spiel am anderen Seitenteil. Danach alles rumgedreht und die obere Platte ebenfalls so festgemacht. Bis hier hin noch alles ohne Leim!
Dann habe ich die obere Platte sofort wieder abgemacht und alles schön mit Leim eingeschmiert und die obere Platte wieder aufgeschraubt. Dadurch das die Schrauben schon drin waren, kann man die Platte wieder genau an die gleiche Position schrauben ohne das man sonderlich aufpassen muss. Anschließend alle oberen Schrauben reingeschraubt, die Kiste rumgedreht und mit dem Boden genauso verfahren.
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Nummer 1 fertig:
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Nummer 2 fertig:
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Tagesziel erreicht:
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2. Bautag
Am 2. Bautag sollte genau das gleiche wie am 1. gemacht werden. Da ich hier mehrfach weg musste, habe ich dort auch nicht mehr geschafft. Da sich am Bau nichts geändert hat, gibts nur ein Foto nach diesem Tag:
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3. Bautag
Am 3. Tag wollte ich die Oberfräse mit dem Radienfräser einmal testen. Ich habe die Oberfräse nur 1x genutzt und noch nie für Radien und war ein bisschen ängstlich das ich da jetzt sofort alles versaue, aber das ist garnicht möglich :D Ich habe zuerst an einem Probestück die Tiefe richtig eingestellt, damit die Rundung schön gleichmäßig in die Flächen ausläuft und das ganze optisch toll aussieht. Danach habe ich nur die Griffe gefräst und war begeistert wie einfach das funktioniert und wie toll das wirklich aussieht. Genutzt habe ich einen 6,3mm Radienfräser der bei der (billig-)Oberfräse dabei war die ich mir vom Nachbarn geliehen habe.
In der Zwischenzeit hat meine Freundin die Eckports und die Griffkästen einmal mit Warnex gerollt, sollte für diese Sachen genügen.
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Das ist aktuell der Stand meines Selbstbaus. Da ich in der kommenden Woche Klausuren schreibe, geht es frühestens Mittwoch weiter, dann aber mit Vollgas damit ich die schönen Testen kann :) Sollten Fragen sein, immer her damit :)

4. Bautag
Am 4. Bautag gings dann weiter mit dem Zusammenbau. Ich hatte an einer Kiste vergessen den Deckel zu verleimen, deswegen habe ich diesen nochmal abgemacht und geschaut ob es einfacher ist die Schallwand jetzt einzusetzen und anschließend erst die Box zu schließen:

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Nachdem ich dies versucht habe und mit den anderen Möglichkeiten verglichen habe, fand ich es in der Tat einfacher zuerst das Gehäuse außen zu schließen und dann die Schallwand einzusetzen. Vorher sollte man jedoch die Einschlagmuttern in die Schallwand einsetzen, dabei muss eine Seite gekürzt werden damit diese nicht übersteht. Diese dann per Schraubzwinge in die Schallwand einziehen, geht recht easy ;)

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Anschließend habe ich die Eckports von hinten eingesetzt. Das war eine recht fummlige Angelegenheit, weil die sowohl an den Außenwänden fest anliegen sollen und gleichfalls mit der Stirnseite an der Schallwand. Mit ein paar Schraubzwingen in alle Richtungen und dann sofort verschrauben funktionierts aber ganz gut:

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Danach wurde der 2. Teil der Schallwand von oben aufgeleimt. Verschraubt wurde von innen (ganz schön eng in der Kiste :D) und an allen Seitenwänden. Lieber ein paar Schrauben zu viel als zu wenig hab ich mir gedacht.

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Natürlich konnte ich es nicht abwarten ein Chassi einfach mal einzulegen:

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Das war dann erstmal mein Stand nach dem 4. Tag, wieder ein eher kurzer Tag und mal wieder alleine gebaut. Ab jetzt kann ich nichtmehr genau sagen wielange ich für was gebraucht habe, weil ich jeden Tag immer ein bisschen gemacht habe, weil die Zeit dann doch langsam wirklich eng wurde. Also ab jetzt ohne Tagesbeschreibungen ;)

Erst die Griffkästen anleimen und verschrauben danach die Rückseite. Hierbei ist eine 2. Person dann sehr Hilfreich, damit die Rückwand überall korrekt anliegt und nicht nach außen vorsteht:

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Weil ich nicht auf den Test warten wollte, wurde die erste sofort mit Dichtband (ich weiß, nicht schön..) versehen und die Speakons angebaut. Ich habe mich für Senkkopfschrauben mit selbstsichernder Mutter entschieden. Wenn ihr das auch machen solltet, unbedingt die Schrauben ein paar mm länger nehmen, weil durch das Dichtband der Anschluss nach außen gedrückt wird. Und dann nur zu 2. sonst verliert ihr schnell die Geduld. Tipp: Wenns wirklich so gemacht wird, vielleicht schon einschrauben bevor man die Rückwand einleimt!

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Das habe ich bei den ersten beiden gemacht und anschließend endlich das erste mal getestet:

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Weitere Tipps an dieser Stelle:
Pinselt die Schallwände und die Stellen die man nachher um der Schallwand sieht vorher schonmal schwarz, das ist nachher ein absoluter Krampf, außer wenn ihr diese mit der Pistole lackiert. Mit Rolle + Pinsel aber absoluter Mist. Habe ich dann auch gemacht:

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Nachdem alle 4 soweit waren, dann der nächste kleine Test mit vielen vielen Problemen. Aber alles nur Verkabelungsfehler, sollte man sich also alles gut überlegen wie man das anschließt und vorallem merken! :D

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Rundungen wieder mit der Oberfräse gemacht und anschließend gespachtelt:

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Das schleifen mit dem Bandschleifer war auch nicht so toll, weil ich kein passendes Schleifband hatte und hier in der Umgebung keins zu bekommen war. Deshalb ist es viel zu grob mit teilweise Riefen geworden, sieht man selbst nach dem Lackieren mit der Rolle noch ein bisschen, aber nur wenn man weiß wo man gucken muss. Das Lackieren wurde mit einer Grobschaumrolle gemacht, funktionierte ganz gut aber ich musste sparsam mit dem Warnex sein, weil alles ein wenig knapp berechnet war.

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Anschließend sind die Gitter gekommen. Darein habe ich Flachstähle mit Gewinden in die Kantung gelegt und dann mit Senkkopfschrauben von außen verschraubt. Das hat alles vorne und hinten nichtmehr gepasst und hat viele Stunden gekostet bis das alles richtig gepasst hat. Leider ist Edelstahl aber nicht magnetisch... Ich habe die Gitter vorher lackiert (hält kaum) und anschließend Schaumstoff von innen mit Sprühkleber geklebt. Der Sprühkleber hat mehr versaut als er geklebt hat, beim nächsten mal wird definitiv der Schaumstoff von vorne aufgeklebt.

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Zubehör:
Rackblende für 4 Pol auf 2 Pol Verkabelung:
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Verstärkercase 4HE. Beide Amps und Weiche vorne, Rackblende hinten:
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Foto vom Komplettset mit den JL-Sat212 auf dem Camping der Nature One 2014. Machen gut Druck und können ziemlich laut, ich bin gespannt was mir als nächstes einfällt.
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Ich hoffe euch hat der Baubericht gefallen, hier noch ein Link zur Galerie wo ihr alle Bilder auf einer Übersicht habt: http://www.audiofotos.eu/usergalerie.g60sofgzv.html

Gruß
juZe2k // Simon
Zuletzt geändert von juZe2k am 10. Aug 2014 15:19, insgesamt 1-mal geändert.

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#2

Beitrag von all bass »

Toller Baubericht Simon. Gute Foto's auch! :toptop:

Wieso hast du nicht das Gehause um den Schallwand gebaut? Wie kriegst du den jetzt da noch hinein und verleimt?
Ware dan auch fiel einfacher gewesen um alle Seiten auf 90 Grad zu bekommen.

Viel spass noch mit der rest der bau. Freue mich schon auf der nächste Bericht.

#3

Beitrag von Sigo »

all bass hat geschrieben:Toller Baubericht Simon. Gute Foto's auch! :toptop:

Wieso hast du nicht das Gehause um den Schallwand gebaut? Wie kriegst du den jetzt da noch hinein und verleimt?
Ware dan auch fiel einfacher gewesen um alle Seiten auf 90 Grad zu bekommen.

Viel spass noch mit der rest der bau. Freue mich schon auf der nächste Bericht.
Kann ich nur anschließen ! Schöne Fotos. Aber das mit der Schallwand verstehe ich auch (noch) nicht....

#4

Beitrag von juZe2k »

Hab bereits mit all bass im Chat gesprochen, war dann wohl einer der besagten Planungsfehler die auftreten können, hatte das garnicht aufm Schirm ...
Jetzt wirds dann ein bisschen komplizierter einzusetzen, sollte aber ohne Probleme funktionieren, werde natürlich davon berichten :)

Gruß

#5

Beitrag von juZe2k »

Baubericht fertig und ziemlich erleichtert das alles fertig ist und wirklich funktioniert. Lediglich bei einem Sub geht nur eine Speakonbuchse, da hab ich wohl was vergessen :P

Mit einem solchen System, wieviel PAX sind damit ~ möglich? Kann man das abschätzen? :)

Gruß
Simon

#6

Beitrag von hitower78 »

Hi
nette bilder!
front und heck hab ich auch meistend mitmontiert. aber ist ja nochmal gut gegange!
schleifpapier gibt es für die standartmodelle msnchmal auch beim discounter. das reicht auch und ist gänstig.

gruss
daniel
Fachkraft für Veranstaltungstechnik in Hamburg...
im Bau: Bluetoothbox, WLED LED STangen
Planung: Reste verkaufen oder was draus basteln
Beruflich: kann ich kein Zoom und Streaming mehr sehen :catch:

#7

Beitrag von DL10 »

sieht sehr gut aus
======================================
2 x LMT 121 (JL-sat12)
2 x LMT 101 (JL-sat10) im Bau
4 x LMB 115N
Behringer DCX2494, LD Deep 4950
LM-PAPS (JL-system86)
Lichtechnik (LED Scanner, LED Movingheads, LED Par Flat 7x3W, KLS150, Nebelmaschinen, Truss etc.)

Mein CNC Fräs- und Bautread -> reinschauen ;) http://www.lautsprecherforum.eu/viewtopic.php?t=3415

#8

Beitrag von Jobsti »

Top Bericht, so hat das auszuschauen. Top.
Gibt's noch einen kleinen Bericht über den Gesamteindruck, Klang und ersten Einsatz?
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

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