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[Baubericht] Neue 21" Subs (18Sound 21NTLW5000)

Berichte & Messungen zu PA Selbstbau-Lautsprechern

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von *xD* »

Moin zusammen,

die 4 Bastelhörner sind langsam etwas in die Jahre gekommen und passen vom Truckspace her mittlerweile nicht mehr gut (... man will ja nicht mehr so viel herumfahren).

Somit lautet die Aufgabenstellung nun, bei mindestens gleichem Output ein günstigeres Packmaß wie auch eine angepeilte Halbierung des Gesamtvolumens zu erreichen, sodass zwei Subs ausreichend sein werden. Arg viel schwerer sollen sie auch nicht werden, Neodym ist also pauschal gesetzt.
Der Output sollte nun nicht das Problem sein, da die Bastelhörner bekanntermaßen nicht die allerlautesten sind - der schöne trockene Klang der geschlossenen Rückkammer wird sicher fehlen - aber so what. Interessant wird in der Praxis wohl die Reichweite, die bei 4 der Hornkonstrukte zumindest gefühlt deutlich höher ist als bei vergleichbaren BR, was physikalisch zwar tendenziell nachvollziehbar, in Anbetracht der endlichen Schallwandgröße bisher aber durchaus subjektiv scheint.

Mit der grundsätzlichen Überlegung, wie möglichst wenig umbauter Raum transportiert werden muss, landet man bei folgenden Kriterien:
- Bassreflex sowieso gesetzt als Variante mit dem besten Kompromiss aller Faktoren
- Möglichst große Membranfläche
- Möglichst wenige Ports
- Möglichst hohe Belastbarkeit

Mit dem zusätzlichen Kriterium, dass zwei Stück nebeneinander in einen handelsüblichen PkW mit 114cm Breite passen sollen, ergibt sich eine max. Breite inkl. Füßen von 57 cm. Sicher machbar wäre hier ein Durchmesser von 18", was aber in Anbetracht der bisher vorhandenen 4x18" eher grenzwertig werden würde - mit potenten 21" sollte der Ersatz allerdings machbar sein.

Das Einsatzgebiet ist zu 90% Live, für das ein effektiver Tiefgang bis 50Hz völlig ausreichend ist - glücklicherweise bietet der Markt auch in dieser Größe mittlerweile Chassis, die bei 100-110Hz noch mindestens zufriedenstellend angekoppelt werden können. Herausfordernd wird hier eher die Längsresonanz, die bei entsprechend großzügig dimensionierten Ports mit großer Länge immer tiefer rutscht.

Ebenso glücklicherweise stellen diese Kandidaten sich auch mit erfreulich wenig Volumen zufrieden. Um ein vergleichbares Nettovolumen wie die Bastelhörner zu erreichen, gehen wir erstmal von einem Nettovolumen von 150l sowie einem Tuning im Bereich 36-39Hz aus.

Nach einer kurzen Sondierung & schneller Simulation ergeben sich folgende generell verfügbare Kandidaten (IPAL nicht berücksichtigt, da konventionelle passende Endstufen vorhanden):

Beyma:
- 21Lex1600Nd: Praxisgerechter Frequenzgang, mit nur 4" VC allerdings eine der geringsten Belastbarkeiten der Vergleichskandidaten und erwartungsgemäß sehr hohe Kompression. Bleibt innerhalb des genannten Xmax bis knapp 4kW (zumindest ohne Berücksichtigung einer dauerhaften Erwärmung).

B&C:
- 21SW152: Ist ohne genauere Prüfung raus, weil ist mir zu schwer.
- 21SW115: Ist vom simulierten Frequenzgang her das Optimum (mit LC 45Hz f3) und erzielt den höchsten Kennschalldruck im Nutzbassbereich. Überschreitet allerdings "schon" mit Program Power bei 3,4kW und ohne Erwärmung sein Xmax um eine gute Ecke - müsste noch höher getunt werden, um das Chassis im sensiblen Bereich zu entlasten.
- 21DS115: Sehr starkes Antriebs-Masse Verhältnis, das zu sehr geringen Volumina führt - der wäre bereits mit 100-120l gut bedient, alles darüber hinaus erfordert (für den Anwendungszweck) unnötig tiefes Tuning und kostet Pegel. In Verbindung mit der erforderlichen Portfläche machen aber Volumina unter 150l netto keinen Sinn, da der Port hierdurch überdimensional lang wird. Aufgrund der großen Hubereserven für Tiefbass sicher auch ein interessantes Chassis (zumal mit rund 640€ verhältnismäßig preisgünstig), passt aber nicht für den angepeilten Anwendungszweck, zumal aufgrund der immer tieferen Portresonanz dann auch eher nicht mehr über 90Hz ankoppelbar.

18Sound:
- 21NLW4000: Erzielt einen fast ebenso hohen Kennschalldruck wie der 21SW115 und hat gute Hubreserven, wegen 4" VC aber auch weniger elektrisch leidensfähig als die anderen Kandidaten.
- 21NLW9001: ca. 1,5db leiser als die "Spitzenkandidaten", die Hubreserven sind (ohne Erwärmung) knapp ausreichend für die 3,6kW.
- 21NLW9601: Etwas "stärker" als der 9001, somit im Nutzbass nochmal 1db leiser, fällt somit unter der Prämisse, dass der Schalldruck gleichmäßig mit der zugeführten Leistung ansteigt ohne Kompressionseffekte, schon um 2,5db zum 21SW115 zurück.
- 21NTLW5000: Aufgrund der technologischen Besonderheiten besteht hier naturgemäß erstmal die größte Erwartungshaltung - bis auf den 21SW152 (der nicht im Rennen ist) hat das Chassis die höchste elektrische wie auch mechanische Belastbarkeit (ist dafür aber auch das teuerste). Der simulierte Frequenzgang passt gut zum Anwendungsprofil - im Nutzbassbereich ist das Chassis bei 1W rund 0,5-1db leiser als der 21SW115, liefert dafür unter 40Hz etwas mehr. Mit etwas höherem Tuning kann man den Frequenzgang weitestgehend angleichen - wenn auch über 38Hz Tuning für einen 21" selbst in einer auf Pegel abgestimmten Version wohl keinen Sinn machen. Das Chassis kann seine Program Belastbarkeit von 4KW elektrisch auch mechanisch noch gut handeln und bleibt selbst mit 100K Temperaturerhöhung noch im Xmax. Sofern die Technik im Dauereinsatz hält was sie verspricht und die zu erwartenden Kompression bei solchen Leistungen wesentlich reduzieren kann, übertrifft das Chassis somit alle anderen. Netter Nebeneffekt der besonderen Konstruktion in der Praxis ist, dass aufgrund des sehr tief liegenden Magneten im Gehäuse der Schwerpunkt eher in die Mitte des Gehäuses wandert und der Bass weniger kopflastig ist.


Somit ist wohl der 21NTLW5000 voraussichtlich das Chassis der Wahl. Die Variante in 4 Ohm hätte den Charme, dass das ganze mit 2 Bässen an einer Lab FP10K recht gut ausgelastet werden könnte. Universeller ist aber wohl doch die Variante, mit zwei 8 Ohm-Subs eine Veranstaltung ohne Volllastanforderung bestreiten zu können, und im Falle des typischen "Rausholen-was-geht"-Szenarios mit zwei 4 Kanalern jeweils ein Topteil und einen Bass pro Amp zu fahren - das strapaziert sowohl das Netzteil der Amps wie auch das Stromnetz weniger (oder alternativ bei richtig wenig Transportvolumen nur einen Bass und zwei Topteile zu nutzen, was auch eine annehmbare Situation mit 2 x 4 Ohm + 2 x 8 Ohm ergibt).


... Soviel erstmal zur Chassisauswahl - weitere Schritte folgen dann nach und nach.
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#2

Beitrag von Jobsti »

Da du vorher die Bastelhörner hattest, stellt sich die Frage, ob fett klingende 21er wirklich das Richtige für dich sind,
zumal der Großteil davon wirklich nicht viel Kennschalldruckpegel liefert und stattdessen Amping ohne Ende möchte.

Den 21NLW9000 zum Vergleich hatten wir hier im kleinen Hybrid.
Da waren wir im Schnitt bei 90dB/2,83V bei dem 4 Öhmer, also grob 87dB 1W/1m, zwischen 70-100Hz dann 90dB. Vollraum.
Ein 21NLW9400 hat uns hier zum Vergleich (hatten wir in gleichem Zuge vermessen) ganze 98dB ausgespuckt, aber wollte auch das 3-fache Volumen.

Auch solltest du nicht mit "Program Power" rechnen, bei dieser Angabe nimmt 18s einfach die AES Belastbarkeit + 3dB,
simuliere also am besten mit AES (nominelle Belastungsangabe), also 1800W statt 3600W.
Vom Xmax kannst du gute 40% abziehen, sofern die Angabe nicht Hg-Hc/2 entspricht (Gibt 18s ja jetzt endlich bei 1 2 Modell an).
PS: In den alten PDFs ist noch die Zeile "Xmax = (Hg-Hc)/2 + 1/4Hg" zu finden, in den Aktuellen wurde das gestrichen, die Xmax Angabe bleibt aber identisch.

Die Tetra Coil Chassis sind wirklich gut, die schneiden auch in der VoiceCoil richtig gut ab, jedenfalls der damalige 18TLW3000,
somit werden das sicher auch die Aktuellen.
Die können auch, rein von der Abnahme von BL/CMS (wenn 20% Verzerrungen erreicht werden), fast an ihr mathematisches Xmax ran (ca 6% weniger).
Somit würde ich jetzt über den Daumen sagen, ziehe bei diesen einfach mal 10% vom Xmax ab.

Der NTLW5000 schaut aber nett aus, der will auch etwas Volumen haben (gegen 180L) und wird 1W in Richtung 93dB Vollraum landen,
das Ding hat massiv Antrieb, bei einer (für 21") mittelschweren Pappe. Aber das Ding kostet halt ordentlich, geht aber sicher echt gut voran.
Nachteil: je größer die Pappe als auch der Hub, desto größer müssen deine Ports werden, desto eher bekommst du auch Portresos, 700-800cm² dürfen's da sein.
Info: Da ich gerade noch den 18XL1600 in der Simu hatte, hatte ich jetzt mal den Vergleich, identisch abgestimmt, will der NTLW ca. 35L mehr für identischen Verlauf
und liefert dabei 0,7dB mehr Kennschalldruckpegel. MaxSPL dann circa 1,2dB mehr.
Gehen wir nach Xmax+20% beim Faital, wird der NTLW 3,8dB mehr MaxSPL liefern und hat dabei noch Hubreserven in Petto (bzw. genau am Xlin kratzen), ergo in der Praxis sicher 5dB höheren MaxSPL (weniger Powercompresison), dafür aber mit 1800W statt 900W

Wenn du einen ordentlich lauten Bass willst, aber nicht zu sehr vom knackigen Sound weg, schau dir mal den 21LW1400 an und stopf das Ding in 160-170L mit 44Hz.
Optimal sind dann grob 1kW.
Hättest dann 15-20L weniger Volumen als der NTLW, etwas weniger Tiefgang, dafür circa gleichen maxSPL, bei halbem Leistungshunger
und der Port kann ebenfalls 35% kleiner als auch kürzer ausfallen.
Heißt am Ende mindestens 45L weniger Gesamtvolumen. Aber eben auch weniger Luftverschiebung, da die Kiste wesentlich weniger hubt unterhalb 80Hz.

Bei B&C ist es so, dass nach meinen bisher gelesenen Tests von diversen Chassis, das Limit bei ziemlich genau dem linearen Xmax erreicht wird, selten auch bei weniger.
B&C gibt immer Hg/Hc mit an, was super ist.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#3

Beitrag von *xD* »

Moin,

danke für Deinen Input.

Wie an den Anforderungen aus dem Eröffnungsposting ersichtlich, sind diese eher ökonomisch-praktisch und enthalten daher bewusst keine wirklichen klanglichen Vorgaben, auch wenn der klangliche Unterschied gerade bei einer trocken abgestimmten BD zwischen den Bastelhörnern und dem üblichen Sound über normale BR schon frappierend ist. Aber wie schon gesagt, es geht hier mehr um die praktischen Vorteile.

Die Program-Power kann man für das Einsatzprofil denke ich schon gut heranziehen, da wie gesagt eigentlich ausschließlich Live und entsprechend Dynamik. Die Bastelhörner habe trotz Neodym auch nie Temperaturprobleme bekommen trotz 1,2 kW pro Bass die schon auch mal ausgenutzt wurden. Amping ohne Ende ist vorhanden - somit sind wir wieder bei den Vorteilen in der praktischen Handhabung... :D

Die letzte Konstruktion (für einen befreundeten DJ) mit dem 12BG100 hat die wesentlichen Eigenschaften dieser Art von Konstrukten schon aufgezeigt:
- Port braucht sehr große Fläche - die 1/2 Sd sind defintiv nötig
- daraus folgend sehr lang mit nötiger Umlenkung - mit 45° Winkel geht das aber einigermaßen
- daraus folgend dass die Längsresonanz schon knapp am Übertragungsbereich liegt und entsprechend bedämpft werden muss (FIR wäre hier optimal da quasi beliebig steile Filter realisierbar, macht aber bei den Frequenzen zu viel Latenz)
- Im Max-Pegel speziell dieser natürlich recht begrenzt, allerdings steckt das Chassis die 1,3 kW vom Amp auch ohne nennenswerte klangliche Defizite weg, somit ok, und im Zusammenspiel mit einem 8" Topteil schön "rund". Was dann zuerst am Limit ist hängt primär vom Musikmaterial ab.
BC 12BG100.png
Ausschwingverhalten.png

Der 21LW1400 ist mir zu schwer, dazu sollte wie gesagt zumindest die theoretische Möglichkeit da sein, auch mal das ganze auf Tiefbass (wenn man 38Hz schon so nennt) getrimmt zu betreiben, sonst wären die 21" ja auch bisschen witzlos 8) (Die Kombination mit den 4x15" Leichtgewicht-Subs + 2x10"/1,4" Topteil macht dann mit dem Setup sicher richtig Spaß). Ein bisschen Superlative darf dann ja schon sein :P

Da 18Sound kein vom LS beanspruchtes Volumen angibt, nehme ich hier mal vom großen B&C die 16l an.

Ein brauchbarer Kompromiss erscheinen 170l netto @37Hz bei 840cm² (ein seitlicher Port 52,5cm x 16cm).

Damit landet man unter Berücksichtigung der vorgegebenen max. Höhe bei BxHxT 79 x 55,5 x 60,5. Wer sich fragt, wie das 545mm durchmessende Chassis auf die gesamt 555mm hohe Front (inkl. Deckel und Boden) passt - der Überstand muss dann eben vorne im mittleren Bereich vom Chassis auf 5mm Materialstärke abgefräst werden, da es hier wie gesagt wegen der Ladebreite auf jeden cm ankommt und die Füße ja auch nochmal 10mm aufbauen (und der Lack auch nochmal ein paar mm).

Der Boxsim-Rechner, dem ich was Länge angeht am ehesten vertraue, kommt hier rechnerisch auf 61cm Portlänge. Muss also auch umgelenkt werden. Mit 45° hat das aber ja bis auf natürlich die unvermeidbare Längsresonanz ganz gut hingehauen. (Die Prognose von WinISD für die Längsresonanz heißt hier dann 268Hz, wenns 240Hz in der Praxis werden wäre dann ja auch gut).

Mehr Portfläche wäre schwierig unterzubringen, nach der Rechnung der Strömungsgeschwindigkeit sollte die aber auch für Volllast ausreichend sein (max. 18m/s @4kW).

Damit kommt das ganze dann mit BW24@30Hz auf eine f3 von 38Hz, Boxsim landet bei etwa 92db im Vollraum (60-70Hz).

#4

Beitrag von Jobsti »

"Program-Power "
Nö, die is echt wirklich für garnix gut. Zumal es bei dem Großteil der Chassis auch so ist, dass diese schon vor, oder bei der AES-Belastbarkeit an ihre mechanischen Grenzen geraten,
bei "Programm" arbeiten sind dann oftmals schon weit darüber. Ergo ungesund, samt allen weitern Nachteilen.

Temperaturprobleme können sich darin äußern, dass du massiv Leistung einfach im Wärme verbräts, weitere Leistung wird dir keine bis kaum mehr Pegel bringen,
sondern nur die Verzerrungen steigern, als dir den Sound schmälern (es wird fette rund wabbeliger, da weniger Antriebkraft und Steifigkeit)
daraus folgend dass die Längsresonanz schon knapp am Übertragungsbereich liegt und entsprechend bedämpft werden muss
Trennt man weniger steil, sehe ich absolut keine Probleme hier übliche IIR Eqs zu setzen, da diese schon weit genug unterhalb liegen
um den Klang nicht weiter negativ zu beeinflussen und weit genug über der XO um diese nicht zu beeinflussen. So meine Erfahrung.
Aber klar, je knapper die Resos im Bereich der XO liegen, desto schlechter.

Ich bin allgemein eher für etwas flachere und nicht zu frühe Trennung, damit die Subs bis in den oberen Bassbereich noch ordentlich Luft verschieben,
statt dass dies die kleinen Topteilpappen alleine übernehmen müssen.

theoretische Möglichkeit da sein, auch mal das ganze auf Tiefbass (wenn man 38Hz schon so nennt) getrimmt zu betreiben
Kein Problem, das Ding steckt bei mir sogar im Infra drin, die fs ist tief genug.
In dem richtig tiefen Bereich haben die mega Langhuber dann allerdings Vorteile, da sie hier wesentlich weiter auslenken können,
der 21LW1400 hat dann die Vorteile ab 50Hz aufwärts.
Mit freundlichen Grüßen
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#5

Beitrag von pysos »

Sollte tatsächlich Geld keine tragende Rolex spielen würde ich den NSW6021-6 nehmen.
LG

#6

Beitrag von Jobsti »

Joa, die Emi Touringserie schaut wirklich verdammt gut aus.
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#7

Beitrag von *xD* »

Dass Eminence da was haben könnte hatte ich nicht auf dem Schirm.

Interessant - für meinen Bedarf aber 10kg zu schwer im Gegensatz zu den anderen, darüber hinaus sehe ich jetzt keine nennenswerten Vorteile. Simuliert sich recht ähnlich wie der DS von B&C, will also noch weniger Volumen, und kommt vom Max. Pegel nicht über die anderen raus. Richtig interessant wäre der wohl dann für reine Infra-Anwendungen, wo dann die noch größere Auslenkung zählt.

Zur Program Power: Grundsätzlich bin ich da voll deiner Meinung und kenne auch die Praxis, dass "gute" Chassis in üblicher Abstimmung bei der elektrischen Belastbarkeit auch grob ans mechanische Limit kommen (billige schon weit davor mit allen klanglichen Konsequenzen... :D ), daher war ich auch recht erstaunt, dass alle simulierten 21" bei der regulären Nennbelastbarkeit noch weit davon weg waren.
Der 21NTLW5000 z.B. erreicht ohne Berücksichtigung eines Temperatur-Offsets in der Simulation erst bei ca. 4,8kW das mechanische Limit. Der Xmax ist Deiner Aussage nach ja durchaus realistisch zu bewerten (die Schummelei wird sich wohl sonst in einigermaßen vergleichbarem Umfeld bewegen...)
Ob das sinnvoll ist oder nicht sei dahingestellt - faktisch scheint die Auslegung seitens der Hersteller aber ja in die Richtung zu gehen, dass die Chassis solche Peaks auch noch "vernünftig" verkraften können und es sich nicht nur um eine reine Marketing-Aussage handelt dass das Chassis diese Leistung theoretisch irgendwie überlebt - dies aber ohne sinnvollen akustischen Output. Für Live, wo die Spitzen gute 10-15db über dem Durchschnitt liegen, erscheint mir das durchaus zweckmäßig, solche Reserven ausnutzen zu können, für Konserve würde ich das auch eher verneinen, das geht wohl sehr aufs Material auf Dauer.
daraus folgend dass die Längsresonanz schon knapp am Übertragungsbereich liegt und entsprechend bedämpft werden muss
Trennt man weniger steil, sehe ich absolut keine Probleme hier übliche IIR Eqs zu setzen, da diese schon weit genug unterhalb liegen
um den Klang nicht weiter negativ zu beeinflussen und weit genug über der XO um diese nicht zu beeinflussen. So meine Erfahrung.
Aber klar, je knapper die Resos im Bereich der XO liegen, desto schlechter.

Ich bin allgemein eher für etwas flachere und nicht zu frühe Trennung, damit die Subs bis in den oberen Bassbereich noch ordentlich Luft verschieben,
statt dass dies die kleinen Topteilpappen alleine übernehmen müssen.
Zu letzterem definitiv ja und ich bin auch gerade bei kleineren Membrandurchmessern gerade in den Topteilen der Meinung, dass eine symmetrische Trennung nur bedingt Sinn macht. Siehe auch hier der Vergleich im Anhang (war nur quick&dirty in 20 Minuten zusammengestellt und grob korrigiert - klingt so in der Abstimmung mit EDM Dance Sachen auch tatsächlich harmonisch mit dieser Bassüberhöhung, Anlage ist wie gesagt primär für DJing und daher eher "rund" als neutral abgestimmt) - die eigentliche Trennfrequenz liegt hier mit rund 170Hz zwar sehr hoch, fällt bei der Anlage die immer in L/R Bass Aufstellung auf Distanzstange betrieben wird aber in der Praxis nicht nennenswert auf. Sehr viel wichtiger dafür, dass Bass und Top als Einheit wahrgenommen werden ist imho der möglichst phasenkohärente Verlauf der beiden Pappen im Übergangsbereich, der hier recht gut gelungen ist, wie auch der deutliche Sprung in der Phase des verpolten Verlaufs zeigt (für die mitlesenden - ein korrekt gesetzte Delay idR. beim Topteil, meist im Bereich 1-5ms (bei Hornsubs auch mal noch etwas länger), ist hier das Stichwort). Die eigentlichen Filter sind LR24, das Topteil glaube ich bei rund 110Hz, der Bass bei etwa 125Hz (der RCF im Top hat hier sehr wenig Volumen, daher kommt untenrum nicht allzu viel). So klingt dann auch der kleine 8" im Top plötzlich recht erwachsen.
Die Messung mache ich meist in rund 3-4m vor dem Stack auf etwa Brust-Kopfhöhe, was entsprechend auch die Reflektionen erklärt, die uns hier aber ja nicht weiter stören.
Kombiniert verpolt + korrekt.png
Vorteil beim FIR wäre einfach, dass solche sehr schmalbandigen Resonanzen extrem scharf und ohne Einfluss auf die Phase gezielt abgesenkt werden können, und dabei dennoch der schöne flache Übergang zwischen den Wegen realisiert werden könnte (Ausreichend viele Taps im Filter vorausgesetzt - die resultierende Latenz in diesem Frequenzbezeich wäre aber nur noch für Konserve zu gebrauchen).

#8

Beitrag von Jobsti »

Joa der Eminence ist schon eher was für Infras oder eben richtig untenrum.
Aber spannend ist das Chassis definitiv, es hat bei den Klippel-Messungen extrem gut abgeschnitten,
außergewöhnlich ist auch das erstaunlich johe Xmax, die echten 2,4kW AES mit 6" VC und zugleich aber noch vergleichsweise sehr niedrige Le (also flacher Verlauf trotz tiefer Abstimmung und ein Indiz dafür, dass er obenrum flockiger spielen könnte).

Vom Volumenbedarf finde ich das Chassis extrem flexibel, da kann man alles von 120L bis 220L abdecken.
MMS ist dafür wirklich sehr hoch und BL vergleichsweise nicht mal so mächtig, dafür ordentlich hart eingepannt.


FIR brauchste da net zwingend, oftmals reicht es für Problemstellen auch einfach den Allpass (EQ) zu setzen.
Bevor ich FIR, Delay oder Ap nutze, versuche ich erst mal die "konventionellen" Möglichkeiten und bei Sub-Sat komme ich da sehr oft prima zurecht.

daher war ich auch recht erstaunt, dass alle simulierten 21" bei der regulären Nennbelastbarkeit noch weit davon weg waren.
Alle? Also du solltest schon nach Xlin schauen, nicht nach Xmax.
Die B&C DS Serie z.B. gerät außerhalb ihres Xlin extrem schnell in die Unsymmetrie, die kannste kaum an's elektrische Limit treiben,
da ist das Mechanische schon erreicht. Aber das ist natürlich schwer von der Abstimmung abhängig.


Stimme ich den 21DS115 so ab wie den NSW6021 (gleiches Volumen + Tuning, 21DS ist dann 0,6dB leiser), kommt der B&C haargenau an sein Xlin von 11mm.
Der Emi langweilt sich da noch locker flocking.
Ergebnis: Der Emi wird wesentlich weniger warm, spielt wesentlich präziser und klirrfreier, am Ende also auch lauter
und hat dazu noch weitere 700W AES Headroom. Mit 2,4kW landet er noch 2,4mm unterhalb seinem Xlin!

Der 21DS115 hat im Vergleich zu den kleineren Modellen der Serie aber den Vorteil, dass er ganze 14% oberhalb seinem Xlin spielen kann.
Die 20% Verzerrungen werden mit 12,7mm erreicht.

(Vergleich: Eminence 21mm bei 10% laut Datenblatt. laut Test: 14.63 Xlin, 20% Verzerrungen bei 18,8mm - Entspricht Xmax + 19%)


Fazit:
Eminence haut mit ihren aktuellen Chassis teilweise ganz schöne Klopper raus.
Angefangen hat's beim Kapplite, dann weiter über krassen N314X, bis zu der Tour Grade Serie,
es lohnt definitiv wieder mal ein Blick auf Eminence zu werfen.
Mit freundlichen Grüßen
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#9

Beitrag von *xD* »

Vergiss bei der Betrachtung des BL nicht, dass das ein 6 Ohm Chassis ist, der vergleichbare BL ggü einem 8 Ohm Chassis wäre somit auch bei 40 oder höher durch die höhere Stromstärke.

Ich finde die finale Anpassung über das Delay wesentlich einfacher, da ich hier nur der Parameter "Zeit" beeinflusst wird. Experimentiere ich dagegen mit Trennfrequenz, Charakterisitik und Steilheit treffe ich vielleicht die gewünschte Zielfunktion, dann passt aber wieder die Phase nicht oder zumindest nicht perfekt. Wenn ich dagegen nur mal mit der gewünschten Steilheit in Richtung der Zielfunktion gehe, kann ich mittels Delay dann ganz einfach beides perfekt in Kohärenz bringen und habe nur noch leichte Veränderungen durch die konstruktive Addition. Meistens ist die Addition zu perfekt, dann muss man eben die Trennung nochmal in mindestens eine Richtung auseinanderziehen, dann nochmal Feintuning an der Phase und es passt.

Ob die reine Betrachtung nach Schwingspulehöhe und Magnetspalthöhe bei modernen Chassis noch das einzig wahre Kriterium ist weiß ich nicht - unabhängig davon ist der NTLW außer dem Eminence auch das Chassis mit den meisten Reserven.

#10

Beitrag von Jobsti »

*xD* hat geschrieben: 14. Jul 2022 15:50 Ob die reine Betrachtung nach Schwingspulehöhe und Magnetspalthöhe bei modernen Chassis noch das einzig wahre Kriterium ist weiß ich nicht
Ziemlich, ja.
Ansonsten eben XLin nach THD10 oder THD20, das ist noch recht praxisgerecht.
Wie wir bei den Klippel-Benchs sehen, nimmt BL und CMS/KMS oberhalb dem linearen Xmax rapide ab und das bei allen Chassis.
Moderne können den betrieb darüber mehr oder weniger gut überleben, aber geht da eben massiv auf den Klang der Kiste, als auch verbrät man ordentlich Leistung.
Ein Betrieb über dem Xlin +20% erachte ich dann als ungesund für dauerhaften Betrieb und ist eher interessant für den Peaklimiter, falls ein RMS Limiter in Kombination damit genutzt wird.
Ansonsten ist meine Erfahrung, dass je weniger Leistung im Verhältnis, je weiter man über's Xmax drüberschießen kann.

Im Großteil der Benches werden 20% Verzerrungen zwischen 5% bis 15% oberhalb Xmax-linear erreicht, das stellt idR. das Limit für einen vernünftigen Betrieb dar.
Somit meine Empfehlung: Xlin +10% anpeilen. Will man das letzte Quäntchen rausquetschen, dann Xlin +20% als Maximum, aber da sollte man schön hören was das Chassis da von sich gibt.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#11

Beitrag von *xD* »

Joa, ich dachte auch ich hätte die Antwort nochmal editiert.

Wie gesagt denke ich dass der NTLW erstmal am besten zu den Anforderungen passt. Erstmal noch das ganz durchplanen und dann mal schauen, wann Zeit zum Basteln ist. Und ob das dann letztendlich auch in der Praxis hinhaut mit dem 2 anstatt 4... :D

#12

Beitrag von Jobsti »

Versuch macht kluch ;-)

Den 18NTLW5000 hatte ich vor Kurzem hier, hat minimal zuviel Volumen gehabt, deswegen der kleine Blubb untenrum.
Im Mittel kann man sagen, ein üblicher Bass damit liegt zwischen 92-93dB 1W/1M Vollraum. Zmin liegt bei 6,1 Ohm.
Vom Verlauf identisch simuliert (260L) liegt der 21NTLW 2dB drüber im Kennschalldruckpegel.

18NTLW.png

Vom Sound her finde ich, typischer Discobass, aber knackiger als ähnliche NLW 18er.
Kickbass auf die Brust war, wie zu erwarten, keiner möglich, dafür anständigen Punch, vor allem aber richtig fetter Sound. Für Live wäre mir das nix.
Der Faital 18XL1600 gefällt mir hier klanglich wesentlich besser (und hat höheren Kennschalldruckpegel), auch wenn er weniger potent ist (primär da weniger Xmax)
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