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yamaha 01v96

Live, Studio und DJ-Mixer

Moderatoren: mich0701, Moderation PA, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Partypa87 »

Hallo alle zusammen,

hab mal eine Frage. Ich habe die Möglichkeit günstig an ein Yamaha 01v96 zu kommen. Würdet ihr noch darauf bauen oder direkt auf ein neueres kaufen ?
es ist nunmal nicht mehr das jüngste Gerät aber glaube dennoch ein ziemlich Gutes.
was haltet ihr davon?

Gruß

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#2

Beitrag von corell »

Zähl mal deine restliche Signalkette auf, das ist essentiell für die Beurteilung des Pultes.

#3

Beitrag von Partypa87 »

würde jetzt dann im Laufe der nächsten Monate erweiteren auf mehrere Funkmikros, aktuell 2 vorhanden, sowie mehrere Kabelmikros. wobei ich mich vorerst auf die kabelmikros konzentriere da man mit weniger Geld mehr Qualität erhält. Zudem sind Monitore vorhanden die ja ebenfalls angespielt werden müssen.

Daher die Überlegung mit Multicore vom Pult zur Bühne. schön wäre die Option mit einer digitalen stagebox. soweit ich gesehen habe ist dies aber auch möglich oder ?

#4

Beitrag von Gast »

Das 01V96 ist schon etwas betagt, prinzipiell aber nicht zwangsläufig überholt, neben dem Ersten gab es noch das V2, später das VCM, und zuletzt das 01V96i mit USB Audiointerface. Das VCM hat gefühlt bereits über 10 Jahre auf dem Buckel, und alleine wegen des Alters würde ich nur noch ein VCM oder 01V96i kaufen, für die allerdings gebraucht, im guten Zustand, noch immer recht ordentliche Preise von 800€ aufwärts aufgerufen werden.

Bezüglich des Routing und der Buse kann auch kaum ein neueres Pult unter 3k€ mehr, das sind alles 8/8/2(3) Bus Konsolen. Wird einem ein 01V96 wegen der Buse zu klein, muss man sich also generell in einer anderen Preisklasse umsehen.

Mancherorts wird behauptet das 01V96 klingt „digital“, „grob“ und „rau“, der EQ greiffe nicht gut, der Kompressor würde nicht besonders gut „zupacken“, es würde „matschig“ klingen, wenn man mehr als 16 Kanäle benutze.

Das größte Manko am 01V96 ist jedoch meiner Meinung nach, dass 31 Band EQs im Ausgang fehlen, mit einem 4 Band PEQ geht zwar auch viel, wenn das System und der Raum nicht komplett Grütze sind, aber für richtig grobe, hässliche Operationen reicht es eben nicht. Da braucht es dann externe Geräte, je nach Preferenz frisst das ordentlich Transportvolumen, oder eben nicht.
Hier wäre ein Yamaha TF oder X32 zwangsläufig deutlich im Vorteil.

Die Bedienung über Pfeiltasten und nur einem Encoderrad ist am 01V96 nervig, weil es sonst nur für den EQ dedizierte Bedienelemente gibt, und alle anderen Parameter darüber gesetzt werden müssen, allerdings ist das bei vielen anderen Pulten eher niedriger Preisklasse nicht besser gelöst.
Legt man sich im Pult sinnvolle Presets für Kompressor und Gate an, reduziert sich der Aufwand insgesamt deutlich, ebenso wie mit einem vorbereiteten Routing. Generell sollte man sich beim Digitalpult davon verabschiede, erst vor Ort seine Kanäle zu patchen und routen, je weniger Zeit man hat, und je komplexer das Pult ist, desto mehr geht das Vorhaben in die Hose.
Generell ist das 01V96 bei der Bedienung eine Mischung aus Windows 3.1 und Gameboy.

Ein weiterer negativer Punkt am 01V96 ist, dass „Showfiles“ nur über einen externen Rechner geladen und gespeichert werden können, einfach einen USB Stick in‘s Pult stecken und laden ist nicht, im Speicher des Pults ablegen geht auch nicht (wirklich).
Der Workaround ist es, sich Szenen mit verschiedenen Belegungen im Pult abzulegen, um verschiedene Situationen abdecken zu können. Das funktioniert jedoch nur solange man selbst nicht mit verschiedenem Szenen in einer Show arbeiten will, oder ein zweiter Tonler seine eigene Show in das Pult laden will. Da ist man dann wieder beim Laptop als externem Speicher.

Ebenso doof sind die Vorverstärker am 01V96, die nicht automatisiert sind, also immer von Hand gesetzt werden müssen. Hat man viele wiederkehrende Shows, ist das zwar kein großes Hindernis, aber eben doch ein Nachteil.

Zudem sind nur 12 der analogen Eingänge am 01V96 Mikrofoneingänge über XLR, die restlichen 4 sind Line Ins auf Klinke, die keine Phantomspeisung ausgeben, und kaum Gain können (+26dB vs. +60dB der Mic Ins).
Das zwingt einen jedoch dazu hieran entweder sehr laute Quellen via dynamischer Mikrofone anzuschließen (Snare, Kick und Toms gehen z.B. meistens, wenn es kein filigraner Jazz ist), via passiver/non48V DI Line Quellen von der Bühne in‘s Pult zu holen (Keyboards z.B.) oder andere Line Geräte dort anzuschließen (CD Player, Handy etc.).
Das ist zwar keine große Einschränkung, viele andere Pulte haben diese auch, bedacht werden sollte es dennoch.

Schön ist dagegen, dass man das 01V96 gut erweitern kann. Insgesamt kann es bis zu 32 Kanäle Mono plus 4 Stereo (16 Analog intern, 8 extern via Adat, weitere 16 extern via Erweiterungskarte).
Man kann mit einem kleinen 19“ Pult also eine enorme Bandbreite abdecken. Frage ist ob man das will, oder angenehm findet, nur möglich ist es, jedoch sind auch die Gains von extern angebundenen PreAmps nicht (wirklich) automatisierbar.
Das ist beim Klassiker Behringer ADA8000/8200 recht egal, und auch bei annähernd jedem anderen über ADAT angebundenen externen PreAmp, jedoch bei Yamaha Stageboxen via Ethersound Karte doof, und auch bei Preamps mit Remote Gain Option unschön. Andererseits ist es untypisch derart hochpreisige Geräte an einem 01V96 zu betreiben.

Ein großer Vorteil am 01V96 sind z.B. die Fader und Mute Gruppen sowie die frei belegbaren Tasten, und die Custom Fader Layer, mit denen man sich Mute und VCA-Gruppen nachbauen kann.

Letzteres war, neben der Erweiterbarkeit um 24 Kanäle, der Grund für mich ein 01V96 und kein LS9-16 als kompaktes 19“ Pult zu kaufen, bei dem man keine VCA Gruppen faken kann, und das nur um 16 Kanäle erweiterbar ist.
Mittlerweile interessant wäre das DM1000, das um 32 Kanäle erweiterbar ist, 16 echte Mikrofoneingänge besitzt, und insgesamt etwas hochwertiger als das 01V96 ist, zudem kann es externe Vorverstärker und Stageboxen ansteuern.
Das LS9 hätte den Vorteil, dass es bereits über interne GEQs verfügt und die Buse frei als Aux/Subgruppe definiert werden können und komplett recallbare Vorverstärker besitzt, externe Stageboxen können wie ein Vorverstärker im Pult angesteuert weden, bedacht werden sollte, dass im LS9 4 GEQs zur Verfügung stehen, und noch weitere 4 Effektracks, die als GEQ oder für Effekte genutzt werden können.

Da für mich remote Vorverstärker und externe Stageboxen preislich uninteressant sind, leistet ein 01V96 seit annähernd 10 Jahren gute Dienste. Das ist in einem 19“ Rack verbaut, mit einem Alesis DEQ 830 (8 Kanal digital GEQ), und einem Behringer ADA8200, beide am internen ADAT Eingang/Ausgang, sowie einem Behringer DEQ2496 am S/PDIF Ausgang vom Pult.
Über ein 20Ch Multicore laufen 14 Kanäle direkt in‘s Pult, 4 Returns kommen vom Alesis DEQ für Monitoring, die Stereo Summe aus dem Behringer DEQ wahlweise analog oder digital über AES/EBU.
Ein zweites 20Ch Multicore fährt optional für größere Jobs mit, davon laufen 8 Kanäle im ADA8200 auf, weitere vier Returns speist der Alesis DEQ, acht Kanäle sind unbenutzt, bzw. für einen zweiten Behringer ADA vorgesehen, jedoch war der bisher selten nötig, und ist dementsprechend nicht fix verbaut.
Im Erweiterungsschacht des 01V96 steckt eine 16Ch ADAT Karte, die mit einem Audiointerface verbunden ist. Über das können 16 Kanäle/Gruppen/Buse mitgeschnitten werden, oder auch etwas zusätzliches Processing mittels Waves Plugins erfolgen.
In seltenen Fällen benutze ich diese Karte auch, um ein zweites 01V96 zu kaskadieren, und mehr Fader/Inputs (16/24) zur Verfügung zu haben, oder eben als Input für zwei zusätzliche ADAs (16Ch).
Damit bin ich bisher immer gut gefahren. Da das Pult nichtmehr ganz jung ist, sind die Tage dieser Kombination natürlich gezählt.

Ob es mittlerweile noch sinnvoll ist, ein so umfangreich erweitertes 01V96 anzuschaffen, ist allerdings fraglich, da die Preise der Komponenten, selbst gebraucht, gleichauf mit denen eines umfangreicher ausgestatteten Digitalpults, wie z.B. dem X32 sind.
Vor fast 10 Jahren sah das noch anders aus, jetzt macht es bestenfalls noch Sinn, wenn man andere Yamaha Pulte besitzt und die Infrastruktur mitbenutzen kann.
Ob man die ganzen externen Geräte am Pult überhaupt benötigt, steht auch auf einem anderen Blatt. Ich kann mich seltenst daran erinnern, die 31 Bänder ernsthaft benutzt zu haben, die Waves Plugins sind auch mehr Spielerei, obwohl oft zerissen finde ich nicht, dass es am Processing im 01V96 viel zu bemängeln gibt, auch die Effekte sind brauchbar, nicht toll, aber brauchbar.
Prinzipiell könnte zumindest ich auf alles verzichten, um was mein Pult erweitert ist, ausser den 8 Kanal PreAmp.

Benötigt man also nur ein kleines Pult mit integrierten Dynamics und umfangreichem Routing, kann der Kauf eines gebrauchten 01V96 noch immer lukrativ sein, zumindest lukrativer als ein Analogpult oder diverse Ipad Lösungen :rolleye:

#5

Beitrag von Gast »

Partypa87 hat geschrieben:Daher die Überlegung mit Multicore vom Pult zur Bühne. schön wäre die Option mit einer digitalen stagebox. soweit ich gesehen habe ist dies aber auch möglich oder ?
Möglich, aber nicht toll, weil du immer einen PC oder Laptop benötigst, um die Gains zu setzen.

Zudem kostet jede potentielle Lösung aktuell ein vielfaches von einem 01V96.

Wenn dir ein digitales Multicore wichtig ist, dann ist es das falsche Pult für dich, bzw. Yamaha die falsche Plattform, wenn Budget eine große Rolle spielt. In dem Fall solltest du mehr Geld in die Hand nehmen und zu Behringer, A&H oder Soundcraft gehen, bei denen gibt es digitale Multicore Lösungen deutlich günstiger...wobei Behringer hier im Moment keiner unterbietet.

#6

Beitrag von Partypa87 »

danke für die Antworten glaube dann werde ich doch mich nach einem x32 oder ähnlichen umschauen.
wenn es schon von den Einstellungen schon kompliziert ist mit Laptop etc.

nochmals vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Gruß

#7

Beitrag von Andy78 »

Servus,
das 01V sowie das 01V96 kenne ich nur flüchtig, kann mich an der Stelle nur wirklich ausdrücklich bei Floh für die excellente Erläuterung bedanken ;) Sehr gut beschrieben!

In vielen Details ist das fast gleich mit dem 02Rv2, fiel mir so beim Lesen auf... So eines habe ich mir letztes Jahr besorgt, zum einen meiner Liebe zum alten Kram und der Erinnerung an das erste DigiPult, mit dem ich je geschafft habe geschuldet, zum anderen, weil es in ordentlichem Zustand „günstig“ zu bekommen war.

Mein aktuelles Maximal-Setup, leider noch nicht völlig sinnvoll und in schön beisammenverkabelt, besteht aus dem 02Rv2 mit Meterbridge, mit einer 8Ch-Erweiterung und einer Adat-Karte. Mangels 31-Band-EQs auf den Ausgängen sind bis zu vier 2*31-Bänder, ein DSP8000 und ein FBQ verfügbar. Dazu gibt’s zwei ADA8000, so dass bis zu 32 Mono (davon inkl. der ADAs 24 mit Mic-Preamp & Phantom, 8 nur mit Preamp auf TRS-Klinke) und 4 Stereo Kanäle machbar sind. Mit den ADAs und den 6 freien Auxen können neben der Stereo-Summe dann max. 14 Wege raus (bisher behaupte ich das theoretisch, da ich soviele noch nie benötigt habe). Bei Bedarf kommen noch ein paar Effekte mit, Dynamics eher weniger.

Kann man also, wenn man will und Bock drauf hat, schon durchaus auch was mit anstellen – die Eigenheiten im Handling muss man freilich mögen. :lol2:

Transportspace ist schon so ne Sache – das ist eben doch schon ein ausgewachsenes Tourcase für das Pult, drei bis vier Racks/Koffer und n Haufen Kabel.
Gegenüber einem X32 (gar Fullsize, wenn nötig) oder einer SQ5 / 6 ist das schon wieder fast der klassische FOH-Berg. Und – ehrlich – günstig ist das nun auch nicht mehr… :roll:

Das X32, zu dem Du nun tendierst, kenne ich als Compact und Fullsize. Schönes Pult mit einem unschlagbaren P/L-Verhältnis und eigentlich allem an Bord, was man üblicherweise so braucht. Zudem (zumindest in der mir besser geläufigen Fullsize-Version) sehr intuitiv bedienbar, wenn man es gut raushat (ich leider noch nicht) kann man sauschnell und mega exakt sogar Musical inkl Liveband damit wuppen.
Nicht zu vergessen: Die Fernbedienbarkeit per iPad ist schon seeeehr praktisch! Ist ein riesen Vorteil, schon beim EQ’en auf die Location, beim Einrichten von Monitoren und auch, weil im Zweifel jeder Musiker sich seinen InEarMix selber basteln kann.

Ein Case, gerade knapp halb so groß und halb so schwer wie nur mein 02R… Dazu ne Cat-Trommel und ne Stagebox, fertig ist die Laube. (OK – hier wird’s dann noch mal bissl teuer… andererseits bekommt man analoge Mucos in der Länge und Kanalzahl auch net gerade günstig und die sind dann auch wieder sackschwer und sperrig)

Also: mit nem X32 oder ähnlichen machste m.E. nix falsch. Kostet einmal bissl mehr, ist dafür aber „direkt vollständig“.
Mag man „älteren Kram“, geht so was wie beschrieben bis an die magische 32/40 CH-Grenze auch noch, darüber wird’s eh ne ganz andere Liga.
Viel Spaß ;)
(bin gespannt, was es nun wird und hoffe auf Bericht...)
Grüße Andy

#8

Beitrag von audio-pip »

Vielleicht solltest du dich mal durchtesten, was dir so zusagt...

Einfach mal zum Musikhaus des vertrauens gehen und diverse Produkte testen, wenn kein MH in der nähe ist, zum örlichen Verleiher die haben meist auch kleine Pulte da ob nun A&H, Midas, RCF, Behringer X32 oder gar X-Air Serie, kannst letztlich nur du sagen, was dir in den Krahm passt.

#9

Beitrag von Partypa87 »

audio-pip hat geschrieben:Vielleicht solltest du dich mal durchtesten, was dir so zusagt...

Einfach mal zum Musikhaus des vertrauens gehen und diverse Produkte testen, wenn kein MH in der nähe ist, zum örlichen Verleiher die haben meist auch kleine Pulte da ob nun A&H, Midas, RCF, Behringer X32 oder gar X-Air Serie, kannst letztlich nur du sagen, was dir in den Krahm passt.
ja das werde ich auf jeden Fall jetzt machen habe ja etwas Zeit um auszuprobieren muss ja nicht alles auf einmal passieren :toptop:

#10

Beitrag von Jens Droessler »

Nun, technisch ist das 01v96 auch heute nicht schlecht. Viele andere Hersteller kommen ja erst jetzt auf die 96kHz-Schiene bei Livepulten. Allerdings liegt hier der Knackpunkt: Das 01v96 ist KEIN Livepult, sondern ein Studiopult. Ich habe eine Weile darauf Livesound gemischt und finde es von der Bedienung her eine Katastrophe, weil eben für Livesound wichtige Funktionen nicht auf schnellen Zugriff ausgelegt sind. Auch gibts Pegelkontrolle der Inputs nur auf dem Bildschirm WENN man grad nichts anderes vorhat wie an Kanälen zu editieren (ich habe mir da immer mit dem Studiomanager auf einem Laptop daneben beholfen, trotzdem nervig). Dann die nicht vorhandenen Grafik-EQs... Ich war froh, als das Ding aus dem Lager verschwand. Ein LS9 hat da sehr vieles deutlich besser gemacht (dafür eben ohne 96kHz).
ACHTUNG! Weil bei Facebook nur Idioten arbeiten, ist mein altes Profil dort auf unabsehbare Zeit nicht erreichbar. Wer etwas von mir will, der schreibe mir hier eine PN oder kontaktiere mich auf meinem neuen Facebook-Profil.

#11

Beitrag von Gast »

Jens Droessler hat geschrieben:Nun, technisch ist das 01v96 auch heute nicht schlecht. Viele andere Hersteller kommen ja erst jetzt auf die 96kHz-Schiene bei Livepulten.
Wobei man auch etwas im Auge haben sollte was man bei dem Pult im 96kHz Betrieb verliert. Das wären immerhin zwei von vier Effektengines, sowie 12 von 24 zusätzlichen (digitalen) Eingängen. Falls man das Pult nicht via digitaler I/Os erweitert hat, gut und schön, jedoch laufen die meisten 01V96 deswegen eher auf 48kHz.
Jens Droessler hat geschrieben:Allerdings liegt hier der Knackpunkt: Das 01v96 ist KEIN Livepult, sondern ein Studiopult[...]weil eben für Livesound wichtige Funktionen nicht auf schnellen Zugriff ausgelegt sind
Das 01V96 war nicht nur für‘s Studio gedacht, wegen des Preises und digitaler I/Os hatte es da zwar eine ordentliche Verbreitung, nur als Studiopult reduzieren würde ich es jetzt partout nicht. Das wichtigste Bedienelement für ein Livepult ist vorhanden und schnell erreichbar, das ist der EQ.

Dynamics einzustellen ist fummelig, ich habe mir da vor Jahren mit „Basiseinstellungen“ beholfen, die mit Threshold 0dB für jedes Instrument/Quelle in zwei oder drei Varianten in der Library abgelegt sind, und bereits auf den jeweiligen Kanälen geladen sind, denn der Einfachheit halber ist mein Pult meist identisch belegt, und schon im Lager vorbereitet.
Obgleich das dilettantisch klingt, hatte ich beim Soundcheck nach dem EQn selten mehr zu tun als die Thresholds zu setzen (und sobald der Cursor da steht, kann man das komfortabel bei mehreren Kanälen nacheinander machen).
An die Attackzeiten musste ich generell selten hin, wenn dann eher an Releasezeiten, wobei ich mir auch abgewöhnt habe besonders viel Energie vor dem zweiten Lied im Set zu investieren, meisten ändert sich da doch einiges am Timing, nach dem Soundcheck, vor allem wenn es i. Backstage Alk umsonst gibt.
Mit der Herangehensweise hat sich das Mischen für signifikant entzerrt und entspannt, allerdings musste ich bis zu dem Punkt auch ein paar mal ordentlich auf dem 01V96 in‘s Rudern kommen.

Obgleich ich dir zustimmen würde, dass es zum Mischen live (und auch im Studio...) entspannter konzipierte Pulte gibt, ist es bei entsprechender Herangehensweise (die man auch auf anderen Digitalpulten super adaptieren kann) durchaus machbar auf dem 01V96 sogar große Jobs zu stemmen.

Den Einwand mit den Pegelanzeigen kann ich z.B. zwar nachvollziehen, auf der anderen Seite mischt man am Ende vom Tag doch noch immer mit den Ohren, ob ein Kanal koppelt habe ich für meinen Teil z.B. auf dieser auch nie zuverlässig ausmachen können.

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