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Erweiterung Mikrofone

Alles zum Thema Mikrofone und Mikrofonierung

Moderatoren: mich0701, Moderation PA, Bereichsmod

Antworten

#1

Beitrag von Gast »

Moin Kollegen,

im Anhang seht ihr eine kleine Auflistung eigener Mikrofone. Zur Erweiterung werden ein paar Empfehlungen gesucht.
Vermietung ist kein ernsthaftes Thema, eigentlich arbeite nur ich damit, daher gerne auch unkonventionelle Vorschläge.
Preisklasse würde ich erstmal ungern definieren, jedoch sind Mikros leider Verbrauchsmaterial, dementsprechend sollte auch der Wert bemessen sein.

Es geht vornehmlich um Live Abnahme verschiedenster Formationen, von gewöhnlicher Rockband, evtl. mit Bläsersatz und Percussion, bis hin zur BigBand, unter Umständen inkl. Mehrkanal Mitschnitt. Obwohl partiell relevant, bitte rein zur Studioarbeit nutzbare Mikros einfach vergessen. .
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In Klammern sind Mikros mit eher zweifelhaftem Nutzen, oder anders gesagt (potentielle) Fehlkäufe.

Nicht wundern dass so wenige DIs und Kleinmembraner im Bestand sind, da habe ich Zugriff auf größere Mengen, und dementsprechend, wenn überhaupt, nur Bedarf an preisgünstigem Material.

Dann mal los ;)

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#2

Beitrag von Jobsti »

Mikros zu empfehlen ist immer ne schwierige Sache.
gerade durch die ganzen Digitalen Pulte kann man oftmals auch zu was Praktischerem greifen, was klanglich vielleicht eigentlich garnicht das 100% Optimale wäre.

Ich z.B. nehme das Drumset gerne komplett mit den alten Opus ClipOns ab, klingen ausreichend gut und sind extrem praktisch und robust,
jap sogar an der Snare. Für Blasinstrumente kann man diese ebenfalls gut gebrauchen, wenn das oft ansteht, empfehle ich da aber andere.
Für OH bin ich Live mittlerweile Fan von ORTF und das günstige Superlux S502 macht dabei eine Klasse Figur;
auch für Chor in großer Höhe macht sich das Ding besser als gedacht.

Wobei man für die Snare auch zu was Höherwertigem greifen kann, aber da ist sehr viel Geschmackssache dabei, bzw. wie es ohne weitere Eingriffe klingen soll. Wobei das Wichtigste wie ich finde hier das Gate ist und je nach Sound ein Plate, als Bottom tut's ein SM57, sogar 58 geht gut.
Bei der BD schaut das ähnlich aus, wer's einfach will, wirft die bekannte Grenzfläche von Shure rein,
ich jedoch bin Fan von lieber 2 günstigen, dafür spezialisierten Mikros und kann den Sound so mixen wie ich will, extrem flexibel,
Sprich was recht Flottes was ordentlich Pegel kann für den Klöppel direkt am Fell und ein Rummsiges Ei was nur Bumms kann.
(ich nutz hier AKG P2 und Shure PG52 (Alte Version) , wobei das AKG hier auch super für Bläser und Bassamps genutzt werden kann).
Wenn's richtig fett werden soll, habe ich meinen Subkick mit Tesla ARN, gibt's eben 3 BD-Kanäle, das geht Live genau so gut wie im Studio.

Im Studio würde ich da ganz andere Geschichten nutzen, da man hier ordentlich Zeit hat, der Kram net mega robust sein muss
und auch übersprechen weniger ein Problem darstellt. Hier mag ich die 4**er Uraltschinken von Sennheiser, gerade an der Snare.
Auch habe ich bei Aufnahmen AB als OH lieber, Live wie gesagt ORTF. XY mag ich eher nicht, da fehlt mit die Stereofonie.
(MCE 530 geht als AB oder XY OH echt super!)

Nochmal was Drumset angeht, nicht selten wandern die Drummer über die Bühne,
deswegen kommt mir eigentlich live nur noch Clipon dran.
Es gibt nix schlimmeres als ne perfekt, sau hart gegatete Trommel und dann klingt's nach Kraut und Rübe (oder es kommt nix mehr),
weil das Mikro/Ständer oder Drumset wegrutscht.


Was jedenfalls in keinem Mikrofonkoffer fehlen darf, sind wie ich finde mehrere AT2020, absolute Geheimtipps.
Primär habe ich die Dinger für Abnahme von Gitarrenamps, habe damit aber auch schon Opernsängerinnen abgenommen,
oder nutze sie im Doppel (oder gar 4) als Front für Chöre.
Steht wieder mal so ne "Privatfeier" an, an welcher 4-10 Leute meinen ein Ständchen zu singen -> AT2020! (Selbiges für kleinen Theaterkram, vor allem so Faschingszeugs)

Richtig toll sind auch die mini kleinen pro45, habe ich eigentlich für Chöre, aber als Ambient-Mikros super genial und unauffällig,
samt 7m ultra dünnem Kabel, was Live echt praktisch ist und super flott installiert (Jap, teils sogar nur mit Tape ;) ).
Nutze diese ebenfalls auch als Hängemikros für Theater, idR. aber für Hochbühnen.

Was Vocals angeht, kommt's auch immer schwer auf die Stimme an, ich persönlich mag die SM57 nicht wirklich.
Für Background habe ich mir mehrere AT 610er auf lager gelegt, wobei ich die bei brummeligen/mulmigen Stimmen sehr gerne als Main/Lead nutze.
Aber 1-2 Lead-Mikros suche ich auch noch, aber da werde ich demnächst mal welche von Heil testen. (Wobei ich das TG71 liebe, is nur doof wenn Wedges am Start sind).

Die MCE530 habe ich auch mehrfach hier, kleine Dinger die man immer mal gebrauchen kann,
gerade wenn Brillanz gefragt ist und der Sound net unnötig warm klingen muss, wobei ich sie echt gerne in XY an Westergitarren habe.
Auch als Sprechermikrofon am Schwanenhals echt genial!
Falls du hierfür Ersatz suchst, dir dir Rode NT3 (auch'n echt guter Tipp und Alleskönner) zu fett sind, die Beyer zu dünn, unbedingt die Oktava Mk 012-02 MSP4 angucken!

Achso, was ganz Spezielles habe ich doch noch.
primär für Flügel & Klavier (und Saiteninstrumente) habe ich noch 4 Stück AT2031.
Kann ich jetzt aber noch net so viel zu sagen, da ich diese noch net so lange habe und auch bisher nur an Flügeln hatte.
Können jedenfalls enorm Pegel ab und sind leicht höhenbetont "seidig", machen sich als OH und (zu dicker) Akustikgitarre vielleicht auch ganz geil.



Du liest vielleicht raus, dass ich gerne Mikros habe, welche ich für verschiedene Zwecke nutzen kann,
dennoch gilt, dass man immer das passende (wenn auch net perfekte) Mikro je nach Aufgabe benötigt.
Für Theater und Co (oder Schwieriges, oder Video) habe ich auch noch 12x AT AT897, Preis/Leistung echt super.

Ein absoluter Alleskönner ist auch das Rode NT2A, eigentlich ein Studiomic, aber da die Kiste so extrem flexibel ist,
gehört sie auch in jedes lager, so meine Meinung.
Spätestens wenn man mal MS machen möchte, ist das Ding Gold wert, gerade in Verbindung mit nem NT3 dazu.
Ansonsten auf Niere gestellt und bei Gediegenen Geschichten Studiosound für Solovocals, Live.

PS:
Von den LDI 02 habe ich mittlerweile auch einige. Ich mag die Dinger einfach ;)
Für Schwieriges habe ich aber immer noch ne ART XDirect im Koffer, gerade durch das krasse PAD immer für'n Notfall gut.
Als Backup dürfen aber die legendären IMG DIB net fehlen :D (Die kannste auchma unter'n Bagger legen *lach*)
DI brauch ich aber immer und immer weniger stelle ich über die Jahre fest. Mit der aktuellen Band derzeit maximal eine.


________________

Langer Text, ob ich dir damit jetzt weitergeholfen habe weiß ich nicht, aber hoffentlich dennoch interessant ;)
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#3

Beitrag von Andy78 »

Hallo,
gute Ausgangsfrage ;)
Auf jeden Fall schon mal ne sehr ordentliche Basis, mit den Standards E935, SM/Beta 57&58 kann man ja schon einiges erschlagen, dazu hast Du ja schon ne sehr nette zusätzliche Auswahl.

Die Infos vom Jobsti find ich teils schon mal sehr nice – Danke für den Tipp mit dem AT2020, das hatte ich so gar net auf dem Schirm, sowie auch den Superlux-Hinweis. (Bei den Superlux Sachen habe ich teils den Eindruck, die werden iwie unterschätzt oder mangels „richtigem Namen“ nicht so ernst genommen. Ich habe da das eine oder andere noch vor zu testen..)

MCE530 ist auf jeden Fall schon mal was feines fürs Geld, gute Ergebnisse damit machbar.
Ich hab bei Jobs mim Kollegen v.a. für Overheads ab und an das AKG C 430 in der Hand – klingt auch sehr gut.
Audix F5 musst ich zwar grad nachschauen um es zu vergewissern, hatte ich dort aber auch schon öfter. Nettes Ding.

Gitarrenamps machen wir meist altmodisch mit SM57 und/oder e906.
Kick bekommt bei uns meist das gute alte 08/15-Ei (Beta52A o.ä.), teils zusätzlich ne Grenzfläche.

An Toms und Snare bin ich inzwischen ziemlicher Freund der beyerdynamic TG D57 oder TG D58, dranclippen, ausrichten, Spaß haben. Vermindert den Ständerwald, ist leicht, hält super und kann das vom Jobsti beschriebene Wander-Problem fernhalten ;) Mir persönlich lieber die 57er, mit dem Schwanenhals ist es etwas flexibler.

Grüße Andy

#4

Beitrag von Jobsti »

Die TG D57 und 58 sind afaik die Nachfolger der Opus und sehr ähnlich.
Schön: Könne mehr Pegel und sind noch bissi robuster. (Keine fliegenden blauen Käppchen)
Unschön: geringerer Rauschabstand und mehr Anhebung in den Höhen.

Für das Superlux ORTF Mikro gibt's auch Mods im Netz zu finden, damit soll das Ding dem großen 10x so teuren Vorbild fast in nix nachstehen,
habe ich aber noch net ausprobiert ;)

Was von Superlux genial ist, sind die Overhead-Stative.
Kostengünstig, Qualitativ richtig gut und sind richtig schön groß.
Das ganz große MS 200 ist klasse, davon hab ich mittlerweile 4 Stück. Schwierige Situationen/Chor/Messungen
Für OH nutze ich extrem gerne die Bigfoot Willie MS 158.


Noch mal zu OH:
Hier muss man sich entscheiden, ob man AB, XY, ORTF oder DIN nutzt.
ORTF sehe ich echt sehr selten, aber ich muss sagen, dass dies einfach der beste Mix aus allem ist.
Mit AB haste Laufzeitprobleme, dafür super Stereofonie.
Mit XY genau anders herum, Stereo schlecht, dafür Laufzeit passend. Mit ORTF hat man beides relativ gut.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man mit solch einem fertigen ORTF-Mikro zwar weniger flexibel ist als mit 2 einzelnen,
dafür aber auch wesentlich schneller im Aufbau. 1 OH Stativ, das Ding dran (hab noch nen 10cm Schwanenhals dran) und los gehts.


Sieht man hier recht gut, samt MS 158:
68933061_2442114576024082_6465265067247009792_o.jpg


Gerade wenn es schnell gehen muss und keine Zeit hat (oder nur knapp gezahlt wird),
sollte man auch Stativen und Mikrofonierung bedenken, denn um so besser man das machen will um so mehr Zeit kostet das,
als auch um so Probleme kann es geben (Siehe Drum-Wanderung) ;)
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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#5

Beitrag von Gast »

Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 04:35 Mikros zu empfehlen ist immer ne schwierige Sache.
Finde ich jetzt nicht, kann ja jeder schreiben was er nutzt, und dann sieht man weiter, am Ende muss es sowieso jeder für sich entscheiden, Ton ist so vielfältig dass es eigentlich keine richtigen oder falschen Empfehlungen gibt, Kernschrott ausgenommen.
Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 04:35Wobei das Wichtigste wie ich finde hier das Gate ist und je nach Sound ein Plate, als Bottom tut's ein SM57, sogar 58 geht gut.
Sehe ich genau anders, oben ist mir fast wurst was, Hauptsache es bringt genug Rumms rüber, da geht eigentlich alles was an Toms auch funktioniert, inkl. SM58 und SM57, unten sollte vernünftig auflösen und tunlichst nicht zerren.
Kommt natürlich darauf an wie man insgesamt mischt, Snare Bottom ist nichtmal besonders etabliert, wenn man sich viele Kollegen und deren Mikrofonierung so betrachtet. Mache ich eigentlich auch nur wenn es wirklich laut werden soll, ansonsten finde ich Snare Side eine interessante Option, spart auch wieder Kanäle, und Stress.
Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 04:35ich jedoch bin Fan von lieber 2 günstigen, dafür spezialisierten Mikros
Habe ich für meinen Teil an der Kick mittlerweile gelassen, benutze nur noch ein typisches Kick Mikro, bei mir das F6, billo Variante vom D6, das bringt zum Glück etwas mehr vom Klatsch, nicht nur Druck wie das D6, das aber nicht direkt im Loch, sondern irgendwo im hinteren Drittel vom Kessel. Bringt genug Druck und Klatsch, spart Inputs und funktioniert (für mich) genauso gut wie doppel oder dreifach Mikrofonierung.
Jedoch habe ich das Mikro im Pult auf zwei Kanälen aufgelegt, einmal mit Tiefpass und einmal mit Hochpass. Tut im Endeffekt das gleiche, man könnte zwar argumentieren dass man so anfälliger für Feedback ist, allerdings hatte ich da bei der Kick noch nie Probleme.
Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 04:35deswegen kommt mir eigentlich live nur noch Clipon dran.
Noch aus meiner Lehrzeit bin ich da etwas Beta98 geschädigt, ist zwar praktisch, aber nicht meine Welt. Klemmen sind allerdings wirklich praktisch - mit den Dixon oder LP Klemmen (ich bevorzuge Dixon pa-hmm sp, billiger) rutscht da selbst ein antiker, bockschwerer Sennheiser Knochen nicht, und man kann dranschrauben auf was man gerade Lust hat.
Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 04:35Was jedenfalls in keinem Mikrofonkoffer fehlen darf, sind wie ich finde mehrere AT2020, absolute Geheimtipps.
So Geheim ist der Tip jetzt nicht - der geistert eigentlich rum seitdem das Mikro verfügbar ist. So spannend finde ich´s persönlich allerdings nicht - ist eine Kleinmembran Kapsel im Gehäuse von ´nem Großmembran Mikro - klingt für einen Kleinmembraner natürlich ok, aber das tun andere Mikros auch.
Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 04:35Die MCE530 habe ich auch mehrfach hier, kleine Dinger die man immer mal gebrauchen kann,
Kann man definitiv brauchen, als etwas wärmere Ergänzung finde ich das Behringer B5 wie gesagt ganz passabel, kostet kaum was, hat ein schaltbares Pad, funktioniert also auch mal an der Snare, und kann für den Preis auch durchaus mal kaputt gehen, ohne dass die Welt untergeht.

Wobei für die MCEs jetzt nicht unbedingt Zuwachs nötig ist, bei Bedarf kann ich mir unzählige Kleinmembraner für umsonst leihen - wovon E614 und KM184 noch die billigen sind. Wobei ich das Neumann persönlich ja nicht mag. Dann lieber noch Behringer...
Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 13:43Noch mal zu OH:
Hier muss man sich entscheiden, ob man AB, XY, ORTF oder DIN nutzt.
Mono fehlt. Verstehe bis heute nicht warum man sich eine Stereo Mikrofonierung bei den Overheads antut. Mal abzusehen davon, dass es fast jeder so macht. Kommt natürlich immer sehr darauf an wie man mischt, für mich funktioniert Mono in jeder Konstellation gut

Geht es nur um etwas Präsenz, braucht man eigentlich kein Panorama, sondern einfach nur etwas vom Kit, sowie Kick, HiHat und evlt. noch Snare direkt mikrofoniert, der Direktschall, und damit die Ortung liegt sowieso auf dem Drumkit, und das hat eine Basisbreite von unter 2m, also warum das versuchen künstlich breiter zu machen, am Ende wird das aufgeholte Signal nur über die Lautsprecher ortbar.

Für einen lauten Job finde ich ein Overhead gleichfalls besser, hat mehr Distanz zu umliegendem Müll, falls man die Drums wirklich pannen will kann man das über die Nahmikrofone machen. Wobei "Overhead" für mich dann falsch ist, in dem Fall setze ich das innen über das Ride, das Crash kommt dann, obwohl weiter weg, auch noch mit drauf.
Jedoch ist der Gain soweit zu, dass es für vollen Pegel nur reicht wenn das Ride wirklich gespielt wird, den Rest schluckt meistens ein Gate, ein recht harter Kompressor verhindert dass es beim Crash zu laut wird.

Bonuspunkt: Wenn wir uns gut fühlen, können wir alle Mikros auf das eine Overhead delayen, das klappt bei einem groß AB (wie meistens gemacht) überhaupt nicht, bei klein AB (dazu zähle ich als Sonderformen auch ORTF und Co.) so leidlich und bei XY ganz passabel, aber da kann man es auch gleich lassen, da es auf so wenig Distanz eben keine nennenswerte Ortung liefert.

#6

Beitrag von Jobsti »

Was Kick angeht, meinte ich übrigens nicht den 4K Kick,
sondern das Mic im Loch macht so rund bis 80Hz, alles darüber das Kickmic.
Dieses habe ich sogar ziemlich flat am laufen und drehe eigentlich nur bissi 4k EQ rein, somit hat man mit dieser Kombi
die Option die BD nach Ultra-Fett Hiphop-Konserve oder reiner Metal-BD klingen zu lassen.
Bzw. kann man ziemlich gut steuern, ob man Hosenflattern und Faust auf die Brust möchte, oder eben die Metal-BD mit 4-5k Kick wie Harrie ;)
Je nach Lied kann ich so auch ohne EQ-Fummelei schnell den Sound anpassen.

Das PG52 ist recht ähnlich zum Audix, wobei es ne ganze Ecke fetter klingt, das Audix ist mir persönlich obenrum aber etwas zu heftig.
Untenrum betont das PG echt krass, mit fehlt da der Kickbass etwas, ebenso beim Audix. Kommt aber auch auf die Positionieren kann, is klar.
Wobei sich das Audix solo eingesetzt besser als das PG eignet.
Ich arbeite mittlerweile extrem ungerne mit nur einem BD-Mikro.
Dreifach mit Subkick ist halt nur noch das I-Tüpfelchen, idR. braucht's das net, aber wenn ich richtig Bock habe, ist das schon ziemlich geil :D

Das Mic auf 2 Kanäle aufteilen ist auch ne nette Idee, habe ich noch nie ausprobiert,
kann man ja über'n Bus machen.

Snare-Bottom mache ich eigentlich auch so gut wie nie, ich mag den Sound davon net so.
Snare-Side kenne ich gar nicht, haste mal'n guten Link parat dafür?

Anm.:
Letztes habe ich mal die komplette Drummikrofonierung aufeinander zeitlich abgestimmt,
das macht richtig Arbeit, kam aber echt gut ;)

und man kann dranschrauben auf was man gerade Lust hat.
Klaro, die korrekte Halterung ist das A&O ;)
Ich mag hier dennoch die kompakten, flotten Komplettlösungen, sehen idR. auch schicker aus, da man sie kaum sieht.
Hauptsache ist: Kein Stativ.

Kleinmembran Kapsel im Gehäuse von ´nem Großmembran Mikro - klingt für einen Kleinmembraner natürlich ok, aber das tun andere Mikros auch.
Das Ding nimmt allerdings extrem gut auf, von der Chrakteristik super und sauber im großen Bereich
und ist vor allem extrem neutral und kann bis weit runter. Is P/L eben ne Allzweckwaffe.
Ebenfalls komplett ohne Nahbesprechungseffekt und dabei nicht mega-Feedbackanfällig.

Kann man definitiv brauchen, als etwas wärmere Ergänzung finde ich das Behringer B
LD Systems hatte hier mal extrem geile Kleinmembran, die klangen hervorragend, auch recht warm.
Leider gab's die nicht lange, waren wohl zu gut und zu günstig dabei :D
Ich habe leider auch keine mehr bekommen damals...

Mono fehlt. Verstehe bis heute nicht warum man sich eine Stereo Mikrofonierung bei den Overheads antut. Mal abzusehen davon, dass es fast jeder so macht.
OH Mono kann ich mit meinem Gewissen schon garnet vereinbaren, erst recht net, wenn die HH dazu net separat abgenommen wird.
Bei super kleinem Zeugs mag das ok sein, wobei ich da lieber sage "Komplettes Drumset bis auf die BD per Stereo-OH",
was auch sehr gut geht.

Stereo macht zudem den Mix etwas freier, nur Hardpan (bis auf OH und Keys) lässt man halt strikt bleiben,
Crash, Becken, HH usw. Stereo per OH is schon geil.
Zudem bringt man etwas Raum/Bühne auf das Drumset. Bei extrem lauter Bühne ist AB, dafür näher dran, schon etwas besser.

ORTF geht mehr Richtung XY als Richtung AB, das klappt mit Delayen hier super.
Haben wir im Studio auch recht oft gemacht damals. AB ist halt echt unpräzise, dafür für den Stereoeffekt geil.
Es komtm halt auch drauf an wie ich die OH EQe, wie viel vom Rest der Drums drauf ist, oder ob ich nur das Blechgezischel drauf lasse,
bei Letzterem macht das Delay netmehr so viel aus. Aber gerade die sau laute Snare kommt einfach wesentlich besser und sauberer mit Delay.
Für XY muss auch Niere oder Superniere her, der Stereoeffekt ist dann halt nur bei den Äußersten Instrumenten prägnant.


Edit:
Hier mal ne Rohaufnahme (pre) von nem ganz kleinen Gig, mit dem Superlux als OH.
Hier gab's als Mikrofonierung nur das OH, SN und BD, Bissi EQ und Gate und das tut 1A für Kleinkram.
Also ich mag Stereo ;)
OH_Roh_klein_01.mp3
(1.84 MiB) 54-mal heruntergeladen
Mit freundlichen Grüßen
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#7

Beitrag von Gast »

Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 16:13 OH Mono kann ich mit meinem Gewissen schon garnet vereinbaren, erst recht net, wenn die HH dazu net separat abgenommen wird.
Ich hab in den letzten Jahren viel in Locations gemacht, die deutlich breiter waren als tief, ergo bedeutete Panorama immer, dass man‘s auf einer Seite schlechter hört, Ordnung im Mix bringt das nur in der Mitte, wohingegen es in den restlichen 2/3 vom Raum kontraproduktiv ist.
Ende vom Lied ist, dass man kaum was am Panorama macht, bzw. machen kann. Bei Drums finde ich es aber auch ganz übel, wenn diese ewig breit über‘s Panorama verteilt sind, das ist einfach fernab der Realität.
Hab dann irgendwann ein Foto aus den 60ern mit Mono Overhead gesehen, ausprobiert, für gut befunden. Mein Schlagzeug war auch schon immer sehr mittig positioniert, ging immer mehr richtung Center Pan, im letzten Jahr sogar auf nur noch einem Mono Bus.
Bisher einfach immer gut damit gefahren, wenn auch unüblich.

Hat man Locations die länger sind als breit, kann man natürlich mehr mit dem Panorama machen, allerdings stelle ich da mittlerweile lieber die Bühnenverhältnisse nach - heißt das Panorama spiegelt stupide die Position auf der Bühne wieder.

So kocht jeder seine Suppe. Meine übrigens immer mit abgenommener HiHat, finde an die gehört meistens vor der Snare ein Mikro, oder evtl. eines über beide zusammen, für kleine Sachen mache ich normalerweise OH mono, HH, BD. Overhead und HiHat meistens übrigens mit dynamischen Mikros.
Jobsti hat geschrieben: 29. Aug 2019 16:13Snare-Side kenne ich gar nicht, haste mal'n guten Link parat dafür?
Link nicht, im Endeffekt ist es genau was der Name sagt, Mikro seitlich der Snare, zeigt mit mind. 10cm Abstand auf den Kessel, je nachdem was man mehr braucht, höher zum Schlagfell oder tiefer zum Teppich.
Gibt auch noch ein paar theoretische/geometrische Überlegungen ob und bei welcher Anordnung eine Hyper- oder Superniere besser ist, damit die HiHat möglichst wenig überspricht.
Haken ist dass der Anschlag so abgenommen etwas dumpf wirkt, dafür hat man mehr vom Teppich drauf als nur mit einem Snare Top. Ewig laut kann man halt nicht machen, passt dennoch oft einfach gut, und ist einfach ;)

#8

Beitrag von jäger-audiodesign »

Also ich nutze folgende:

Drums sind bei mir immer:

BD e902 oder Beta 52
Sn T e905
Sn B AT35pro
Toms AT35pro
OH & HiHat Rode NT5

E-Git: AT AE3000 oder e906

Flügel: ATM450

Vocal: e935 oder 965

Bläser: AT AE3000, AT35pro, ATM350

Chor: Rode NT5, AT AE3000

#9

Beitrag von Jobsti »

Hast du mal'n Mitschnitt vom Pro35?
Hatte das mal für Snare im Auge. Wie zufrieden bist du damit und was sagt das 350er im Vergleich?

Das AT3000 schaut auch nach'n sehr netten und universellem Mikrofon aus.
Haste das schon an Gitarrenamp oder sogar Bassamps getestet?
Mit freundlichen Grüßen
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#10

Beitrag von Wiedereinsteiger »

Warum wird eigentlich das Shure SM58 als (potentieller) Fehlkauf gelistet? Für Vocals ist das Ding doch schon seit Jahrzehnten quasi State of the Art.

#11

Beitrag von Gast »

Wiedereinsteiger hat geschrieben: 2. Sep 2019 08:52 Warum wird eigentlich das Shure SM58 als (potentieller) Fehlkauf gelistet? Für Vocals ist das Ding doch schon seit Jahrzehnten quasi State of the Art.
Seit Jahrzehnten ist richtig, zu Anfangs gab es wenige Alternativen zum SM58, deswegen ist es verbreitet und noch immer ein „Standard“. Über die Güte sagt das jedoch wenig aus.

Bei State of the Art muss man ganz klar widersprechen - ein 58er funktioniert, mal mehr oder weniger gut, schlussendlich müssen Gesangsmikrofone auch zur Sänger/in passen.
Fakt ist jedoch, dass es Mikrofone gibt deren Entwicklung 50 Jahre später erfolgt ist, und obgleich dynamische Mikrofone kein Hexenwerk sind, eben doch einen gewissen Vorsprung bieten.
Das ist sicher nicht die Welt, je nach Anwendung evtl. sogar zu vernachlässigen, auf der anderen Seite, wenn man schon Geld ausgibt, warum das potentiell unterlegene Produkt kaufen?
Nur weil es alle anderen auch tun? Das ist meine Definition eines deutlichen Fehlkaufs.

Andererseits klingt ein SM58 ganz anders als meine Sennheiser 935er oder Heil PR20, dementsprechend wäre es unter Umständen eine nützliche Erweiterung. Ob es auch eine sinnvolle ist, das ist wieder eine andere Baustelle ;)

#12

Beitrag von Jobsti »

Ich bekomme jetzt für das Wochenende zum testen, direkt Live mit der Band:

Heil Sound
PR 31 für Snare (oder das 28)
PR 40 oder 48 für Bassdrum (Für Singlemikrofonierung)
PR 35 für Vocals

Werde mich mit meinen Eindrücken dann mal zurückmelden.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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