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[Baubericht] BS-TEK: BS.M12 & BS.18s

Berichte & Messungen zu PA Selbstbau-Lautsprechern

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Macs Günther »

Hallo,

lange hat es gedauert, doch hier folgt nun mein Baubericht zu meinen neunen BS-TEK BS.M12 und BS.18s!

Planung:
Als zunächst klar war welche Boxen es nun werden sollen, habe ich mich an mein CAD-Programm (Inventor) gesetzt und gemäß Bernds Plänen die beiden Kisten zusammengeschubst.
In seinen Plänen sind lediglich die Boxen selbst dargestellt, sprich jegliche Aussparung für Anbauteile und Griffe sind nicht angegeben.
Also habe ich zunächst die Anbauteile vermessen und Ideen gesammelt, wie ich die Kisten möglichst sinnvoll gestalten könnte.
Bernds Bauberichte der BS.M12 haben mir dabei sehr geholfen, im Grunde habe ich sein Design übernommen.
Bezüglich der BS.18s gab es nur ein Bild des Prototypen auf Bernds Facebook-Seite. An diesem waren dementsprechend keinerlei Anbauteile verbaut.
Daher habe ich mir eigene Gedanken gemacht. Auf allen Seiten außer im Port habe ich Griffe angebracht und an zwei seiten entsprechend M20 Flansche, um die Tops auf Distanzstangen anbringen zu können.
Was mir erst später klar wurde, ich musste je Box eine rechte und eine linke bauen!
3.jpg
Mir hatten das Design und die Größe der verfügbaren Racks nicht zugesagt, daher ich habe mir ein eigenes Rack geplant.
Darin verbaut werden sollten die Endstufe, die DCX und eine Rackblende mit allen entsprechenden Anschlüssen.

Die Verkabelung der Rackblende und der Endstufe mit der DCX waren dabei eine besondere Herausforderung, da ich mich nur wenig damit auskannte.
Letztendlich bin ich nach langem Suchen auf Jobsties Anleitungen für Stecker und Rackblenden gestoßen und habe danach mein Rack geplant.viewtopic.php?f=102&t=7828&p=101463&hil ... er#p101463

Interessant fand ich dabei, die Kombibuchse für XLR/Klinke und die Möglichkeit mit einem vieradrigen Kabel, sowohl die Subs als auch die Tops quasi in "Reihe" anschließen zu können. 1+/1- gehen an das Top, während 2+/2- an den Sub gehen, so habe ich mir doppelte Kabelwege gespart.

In der Rackblende wurden folgende Komponenten verbaut:
- 4x Speakon
- 2x XLR out
- 2x XLR/Klinke in
- 1x Power Twist in
-1x Power Twist out
Folie1.PNG
Folie2.PNG
Vorbereitung:
Nach Abschluss der Planung habe ich für einen befreundeten Schreiner einen Schnittplan der MPX-Platten erstellt.
Dieser hat mir dann in hoher Präzision alle Platten zugesägt. :toptop:
4.jpg
Wochen vorher kam schon Bernds Lieferung bei mir an und ich konnte das erste Mal die Bauteile bestaunen, ich war total gehyped! :D

Über ein Such-Inserat in der Bucht bekam ich ein günstiges Angebot für eine neue PSSO QCA-10000 direkt bei mir um die Ecke.
Diese traf wenige Wochen später bei mir ein.
1.jpg
Da ich zwischenzeitlich noch kein Holz da hatte, konnte ich schon mal alle Kable angefertigt. Ich habe 30m Kabel in 2x 3m, 2x 5m und 2x 7m gestückelt, um möglichst flexiebel zu sein. An jedes Ende habe ich eine Erkennungsmarke und einen Aufkleber mit der entsprechenden Länge angebracht. Um Ordnung zu halten, kam noch ein Klettband an jedes Kabel.
Folgendes Video hatte mich dazu inspiriert: https://www.youtube.com/watch?v=aXDdxntSF-w&t

So machte ich mich an die Planung der Frässchablonen für die jeweiligen Aussparung in den Boxen.
Diese wurden von einem weiteren Freund auf einer CNC Maschine ausgefräst. Dafür suchte ich mir alle Zeichnungen der Anbauteile aus dem Netz, unter anderem den Butterflygriff aus dem Forum.

Die Holzarbeiten:
Ein Freund half mir anschließend an 2 Wochenenden die nötigen Fräsarbeiten an den Zuschnitten durchzuführen.
Das war eine ziemlich große Aufgabe, die ich so in dieser Zeitaufwändigkeit nicht erwartet hatte! :D
Aber schlussendlich haben wir das auch in einer zufriedenstellenden Qualität geschafft.
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6.jpg
Um eine einfache Positionierung der Schablone zu ermöglichen haben wir löcher für dübel gebohrt, so hatten wir einen Anschlag und waren immer richtig ohne messen zu müssen (Hier waren noch Bohrer als Anschläge eingesetzt).
Darauffolgend habe ich einige Teile bereits aufeinander geleimt, um sie anschließend fertig ausfräßen zu können.
7.jpg
8.jpg

Bevor die Box verleimt werden konnte, mussten alle Teile mit Bohrungen und entsprechenden Einschlagmuttern versehen werden.
10.jpg

Zunächst haben wir den Korpus der Tops ringsum verleimt, dieser Passte dank der perfekten Gehrungszuschnitte perfekt!
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Vor dem Verleimen der Subs habe ich die Griffschalen verleimt und mit einer Strukturrolle schwarz gerollt, da man nach dem verleimen nicht mehr gut in den Kasten reinkommt.
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13.jpg

Die Subs habe wir für einen besseren Halt mit Lamellos verleimt, dazu mussten entsprechende Fräßungen mit einer Spezialmaschine vorgesehen werden.
16.jpg
Da wir die Maschine gerade hier hatten, habe wir auch den Boden, sowie den Deckel der Tops mit Lamellos verleimt.
Parallel dazu wurden die Subs verleimt. Wichtig waren dabei Schraubzwingen, so viele wie die Werkstatt hergibt!
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Und anschließend wurden alle Boxen mit Rundungen (R=8mm) versehen und ringsum gut verschliffen.
19.jpg
18.jpg
Hier ist gut zu sehen, dass ich unterschiedliche Fräßungen für die Füße vorgesehen habe. Dort wo der Fuß angeschraubt wird, ist die Bohrung etwas größer und tiefer, während die Fräßung für den besseren Stapesitz flacher gehalten und an der Kante mit einer 45° Fase versehen ist.
Zuguter letzt wurde der Rack-Korpus verleimt und sofort auf Funktionalität getestet.
22.jpg
Fortsetzung folgt...
Zuletzt geändert von Macs Günther am 16. Aug 2019 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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#2

Beitrag von Macs Günther »

Die Lackierung:
Die Lackierung stellte für mich die größte Unsicherheit dar, da ich mit einem Mal alles hätte „versauen“ können :D
Ich habe mir die billigste Unterboden-Saugbecher-Spritzpistole bestellt die ich finden konnte.
Da meine überbleibenden 5Kg Warnex bereits seit einigen Wochen bei mir lagerten, waren sie schon ein wenig angedickt und ich habe sie mit etwa 10% Wasser gestreckt, den Kompressor mit etwa 15m Schlauch auf 4bar gestellt und die Boxen nach dem Abkleben gesprüht.
23.jpg
24.jpg
25.jpg

Ich war mit dem Ergebnis äußerst zufrieden (Auf dem 3. Bild war die Lackierung noch nicht richtig trocken)
Da ich die Fronten der Boxen in Holzoptik belassen wollte, habe ich mir noch einen Pakettlack empfehlen lassen und diesen mit einer Rolle aufgebracht. Außerdem habe ich die Hochtöner und die Versteifungen der Subs in Reseda-grün gesprüht.

Der Zusammenbau:
Jetzt ging es in die Finale Phase, es folgten die Verkabelung und der Einbau der Elektro-Bauteile, sowie der Anbauteile wie Flansche, Füße usw.
27.jpg

Durch meine gute Planung, konnte ich das Rack recht flott verkabeln und das erste Mal testen.
28.jpg
29.jpg
Eine besondere Herausforderung stellten dabei die Limiter dar, nach viel herumprobieren und der Hilfe des besten Discord Chats, habe ich das aber auch regeln können! :toptop:

Ein Probiersetup konnte mir Bernd stellen, das vermessen steht noch aus.

Der erste Test:
30.jpg
31.jpg
Endlich konnte ich die Boxen das erste Mal hören und ich bin bis heute begeistert wie toll sie klingen!
Hier noch ein paar Impressionen der Fertigen Komponenten (Gitter Fehlen aktuell noch, werden aber noch dran kommen)
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Zuletzt geändert von Macs Günther am 16. Aug 2019 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
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#3

Beitrag von keksww »

Sehr feiner Aufbau. Gefällt mir sehr.
Kleiner Tipp: Ich hätte den dritten Eingang des DCX für Messungen oder nen evtl. Monitorweg auch auf die Blende geführt und zusätzlich einen RS232 / USB Adapter mit USB Anschluss auf der Frontblende eingebaut.
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#4

Beitrag von Macs Günther »

Schön dass er gefällt :)

Die USB Buchse kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, sonst hätte ich die schon montiert, sie folgt evtl. noch in Zukunft..
Mit dem Monitorweg muss ich mich auch mal auseinander setzen, ich weiß noch nicht wie und ob das mit nur einem Anschluss funktioniert.
Was ich auf alle Fälle noch ändern werde, die beiden ungenutzten Ausgänge der DCX werden statt der parallel verlöteten XLR-Outs an die Blende angeschlossen.

#5

Beitrag von Impact »

Sehr schöne Fotos vor allem, finde ich gut. Das Grün ist echt geil, muss ich mir mal merken, aber bin mir uneinig ob das mit Gitter zusammen dann noch so schön aussieht - mir fällt gerade aber auch keine andere Lösung ein.
Für diesen Beitrag von Impact bedankte sich:

#6

Beitrag von Sebbo »

Sehr cooles Projekt, ich bin bezüglich den Subs auch am Überlegen...
Wie schwer sind die Subs am Ende geworden und kann man sie alleine einigermaßen tragen?
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#7

Beitrag von Wiedereinsteiger »

Saubere Arbeit, Respekt :toptop: :toptop: Gibt es denn auch noch Messungen, wenn Du das richtige Setup gefunden hast?
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#8

Beitrag von Macs Günther »

Aktuell entsteht ein passendes Setup bei Bernd. Messungen kann ich selbst nicht durchführen, da mir das Equipment und die nötige Kenntnis/Erfahrung fehlt..

Das Gewicht kenne ich nicht genau aber so Richtung 45-50Kg werden die schon gehen. Alleine kann man sie mal heben, doch komfortabel ist das wirklich nicht!

#9

Beitrag von mobile-club-sounds »

saubere Arbeit !!

eine Frage habe ich aber:

schwingt da nicht die Rückwand am Subwoofer wegen zu geringer Versteifung ?
Würde mich mal die Einzelmessung von Bernd interessieren.
[Externes Bild laden...]
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MfG
Frank




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#10

Beitrag von Lucker »

Die Rückwand ist im normalfall nochmals abgestützt auf den Port. Ich konnte bei meinen bisher nix vom schwingen bemerken.

#11

Beitrag von Macs Günther »

Richtig! zum Einen hat die Wand eine 70mm schmale Aufdopplung über die komplette Länge.
Zum Anderen eine Verbindung zum Port, in etwa wie hier im Bild in blau dargestellt:
IMG_3943.jpg
Auf mich wirkt das äußerst stabil.

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