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Gehäuse für mehr tiefgang Monacor SP46/500PA

Lautsprecher Entwicklungen/Projekte - bereits in Arbeit oder Planung

Moderatoren: Moderation DIY, Bereichsmod

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#1

Beitrag von Heroldolli »

Grüße Gemeinde, ich habe hier zwei Subwoofer von Monacor SP 46/500 PA die jeweils in einem Bassreflexgehäuse mit 110 Liter Volumen verbaut sind. Der Kanal ist als Bodenport ausgeführt, hat einen Querschnitt von 315 cm² und eine länge von 36cm. Die Chassis sind noch recht jungfräulich und haben noch keine 50h gespielt. Leider bin ich mit dem Tiefgang der Subwoofer recht unzufrieden. Der Pegel ist völlig ausreichend nur der Bass ist halt recht trocken und mir fehlt irgendwie das Volumen in der tiefe. Ich würde die Chassis gerne behalten und evtl. neue Gehäuse bauen. Ich suche jemanden der mir evtl. ein anderes Gehäuse rechnen könnte was mehr auf Tiefgang abgestimmt ist. Multiplex und bauerfahrung ist vorhanden.
Zuletzt geändert von Heroldolli am 16. Jan 2023 20:50, insgesamt 1-mal geändert.

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#2

Beitrag von Heroldolli »

Technische Daten SP-46/500PA
SP-46/500PA
Impedanz (Z) 8 Ω
Frequenzbereich f3-2500 Hz
Resonanzfrequenz (fs) 30 Hz
Nennbelastbarkeit (RMS) 500 W
Musikbelastbarkeit (MAX) 1000 W
Kennschalldruck 101 dB/W/m
Nachgiebigkeit (Cms) 0,17 mm/N
Bewegte Masse (Mms) 160 g
Mechanische Güte (Qms) 8,08
Elektrische Güte (Qes) 0,28
Gesamtgüte (Qts) 0,27
Äquivalentvolumen (Vas) 333 l
Gleichstromwiderst. (Re) 5,7 Ω
Kraftfaktor (BxL) 25 Tm
Schwingspulenind. (Le) 1,45 mH
Schwingspulendurchm. Ø 100 mm
Schwingspulenträger Kapton
Lineare Auslenkung (XMAX) ± 5 mm
Eff. Membranfläche (Sd) 1180 cm2
Magnetgewicht 2,8 kg
Magnetdurchmesser Ø 220 mm
Einbauöffnung Ø 415 mm
Einbautiefe 185 mm
Abmessungen Ø 460 mm x 193 mm
Außendurchmesser Ø 460 mm
Breite Ø 460 mm

#3

Beitrag von Azrael »

Heroldolli hat geschrieben: 16. Jan 2023 19:5331.5 cm²
Ist sicher, dass das Komma da wirklich hingehört.....? :shock:

Viele Grüße,
Azrael

#4

Beitrag von Heroldolli »

Oh, sorry. natürlich 315 cm²

#5

Beitrag von Heroldolli »

Als Nachtrag möchte ich noch hinzufügen das es nicht zwingend ein BR Gehäuse werden muss. Es kann auch gerne eine Hornkonstrution oder ein BP werden. Gewicht und Größe ist auch erstmal zweitrangig.

#6

Beitrag von dominik »

Hab vor etwa 20Jahren auch mal zwei der Sp-46/500 PA im BR verbaut.
Das Gehäuse war außen 60x60x60 Nach abzügen von allem waren es ca 155 Volumen.
Laut waren sie. Tiefbassmonster werden es aber auch mit noch mehr Volumen nicht werden. Ob die Membran für ein richtiges Horn stabil genug weiß ich nicht.
Wenn Größe keine Rolle spielt würde ich mal in Richtung Tapped Horn schielen. ZB. Th18
Zum Betrib bedarf es aber eines DSPs.

Zudem muss tiefe noch genauer definiert werden. 40Hz oder gar 30Hz machen schon enorme Unterschiede in der Gehäuseauslegung, wobei für letzteres (30Hz) das sehr wahrscheinlich das falsche Chassis ist.

#7

Beitrag von Heroldolli »

Ein DSP ist vorhanden, daran mangelt es erstmal nicht. Ob die Membran wirklich Horntauglich ist kann ich auch nicht sagen. Woran würde man das im schlimmsten Fall merken? Klingt es nicht sauber, oder zerstört man den LS damit einfach langfristig?

#8

Beitrag von MaV3RiX »

Bei 110L ist einfach nicht viel Tiefgang drin. Je nach Tuning bekommst Du einen eher leichten, gleichmäßigen Abfall oder etwas steiler.
Bei 180L Volumen kommst Du bei linearem Verlauf tiefer, aber verlierst auch etwas Pegel, weil Xmax früher erreicht wird.

Da Du ja einen DSP hast, kannst Du auch einfach mit einem entsprechendem Filter die tiefen Frequenzen etwas hochziehen.
Das kostet letztendlich etwas Pegel und braucht mehr Leistung, aber Du musst nicht neu bauen.

Um den richtigen Filter setzen zu können, müsste man aber ein paar Messungen machen, oder bräuchte zumindest genaue Angaben zum Gehäuse.

#9

Beitrag von dominik »

Heroldolli hat geschrieben: 17. Jan 2023 05:28 Ein DSP ist vorhanden, daran mangelt es erstmal nicht. Ob die Membran wirklich Horntauglich ist kann ich auch nicht sagen. Woran würde man das im schlimmsten Fall merken? Klingt es nicht sauber, oder zerstört man den LS damit einfach langfristig?
Im einfachsten Fall klingt das Tapped dann komprimiert, was bei dieser Gehäuseform normalerweise genau nicht der Fall ist. Im schlimmsten Fall zerfetzt es dir die Membran, das kommt natürlich auch auf die Leistung an die du drauf geben willst. Mit den nominalen 500W wird nicht viel schief gehen, bei 2kW kann es dann schon zu viel für die Membran sein.
Was ist den an Leistung für die Subs vorhanden?
Von der Membranmasse her ist der IMG nicht weit weg vom 18LW2400 welcher für das TH18 vorgesehen ist und von daher hätte ich da bei moderatem Amping keine Bedenken.

Die Back- Frontloaded Hörner haben aber meist eine noch höhere Kompression und belasten die Membran mehr als das Tapped Horn.

#10

Beitrag von mobile-club-sounds »

Moinsen,

mich würde doch zuersteinmal interesieren für welchen Zweck die Subs eingesetzt werden.
Sollen Sie zu den 3-Wege Topteilen genutzt werden die der Freedstarter vor einem Jahr hier diskutiert hatte? Sind die fertig ?

Sollen sie Zuhause im Partyraum spielen oder sind sie für Veranstaltungen gedacht?
Mehr Tiefgang ? Wie weit sollen sie denn runter ?

Die SP46/500PA können definitiv Tiefbass, das in einem BR-Gehäuse mit hoher klanglicher Präzision und guter Attack. Dazu benötigt es aber ein deutlich größeres Volumen und die Belastbarkeit sinkt, was aber im Partyraum irrelevant wäre.

Daher halte ich es für sinnfrei einfach Vorschläge rauszuhauen, es müssen grundlegende Informationen zum gewünschten Ziel her, darauf kann dann eingegangen werden.
MfG
Frank




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https://www.mobile-club-sounds.de

#11

Beitrag von Heroldolli »

MaV3RiX hat geschrieben: 17. Jan 2023 07:22 Bei 110L ist einfach nicht viel Tiefgang drin. Je nach Tuning bekommst Du einen eher leichten, gleichmäßigen Abfall oder etwas steiler.
Bei 180L Volumen kommst Du bei linearem Verlauf tiefer, aber verlierst auch etwas Pegel, weil Xmax früher erreicht wird.

Da Du ja einen DSP hast, kannst Du auch einfach mit einem entsprechendem Filter die tiefen Frequenzen etwas hochziehen.
Das kostet letztendlich etwas Pegel und braucht mehr Leistung, aber Du musst nicht neu bauen.

Um den richtigen Filter setzen zu können, müsste man aber ein paar Messungen machen, oder bräuchte zumindest genaue Angaben zum Gehäuse.

Damit bin ich gerade am experimentieren, nur Leider ist mein Bastelraum klanglich etwas ungünstig (einfach zu klein).

#12

Beitrag von Heroldolli »

dominik hat geschrieben: 17. Jan 2023 08:31
Heroldolli hat geschrieben: 17. Jan 2023 05:28 Ein DSP ist vorhanden, daran mangelt es erstmal nicht. Ob die Membran wirklich Horntauglich ist kann ich auch nicht sagen. Woran würde man das im schlimmsten Fall merken? Klingt es nicht sauber, oder zerstört man den LS damit einfach langfristig?
Im einfachsten Fall klingt das Tapped dann komprimiert, was bei dieser Gehäuseform normalerweise genau nicht der Fall ist. Im schlimmsten Fall zerfetzt es dir die Membran, das kommt natürlich auch auf die Leistung an die du drauf geben willst. Mit den nominalen 500W wird nicht viel schief gehen, bei 2kW kann es dann schon zu viel für die Membran sein.
Was ist den an Leistung für die Subs vorhanden?
Die laufen an einer TA 2400

#13

Beitrag von Heroldolli »

mobile-club-sounds hat geschrieben: 17. Jan 2023 12:00 Moinsen,

mich würde doch zuersteinmal interesieren für welchen Zweck die Subs eingesetzt werden.
Sollen Sie zu den 3-Wege Topteilen genutzt werden die der Freedstarter vor einem Jahr hier diskutiert hatte? Sind die fertig ?

Sollen sie Zuhause im Partyraum spielen oder sind sie für Veranstaltungen gedacht?
Mehr Tiefgang ? Wie weit sollen sie denn runter ?

Die SP46/500PA können definitiv Tiefbass, das in einem BR-Gehäuse mit hoher klanglicher Präzision und guter Attack. Dazu benötigt es aber ein deutlich größeres Volumen und die Belastbarkeit sinkt, was aber im Partyraum irrelevant wäre.

Daher halte ich es für sinnfrei einfach Vorschläge rauszuhauen, es müssen grundlegende Informationen zum gewünschten Ziel her, darauf kann dann eingegangen werden.

Ja sie sollen unter anderem zu den 3Wege Tops laufen. Mit den Tops bin ich übrigens sehr zufrieden.
Habe aber auch noch 115er Tops die ich ggf. nutzen würde.

Wenn der Sub bis 120HZ gut mitspielt reicht das locker aus.

Die Subs sollen auf Feiern mit bis zu 150 Personen eingesetzt werden. Zu 90% in Innenräumen.
Musikrichtung quer Beet.

Die Größe/ Gewicht ist zweitrangig weil sie eher selten im Einsatz sein werden

Wie weit sie nun letztendlich runter gehen sollen kann ich aus dem Bauch heraus auch nicht beurteilen. Sie sollen auf jeden Fall Tiefer gehen als jetzt. Wie sie jetzt abgestimmt sind kann ich nicht sagen da fehlt mir die Erfahrung im berechnen.

#14

Beitrag von mobile-club-sounds »

Okay,

der SP46/500PA ist klanglich ein sehr interessantes oldschool Chassi, ist aber recht schnell am Hublimit, was bedeutet es kann nicht extrem laut, das können die Topteile aber sicherlich auch nicht. Die Thomann Endstufe ist dann aus meiner Sicht genau richtig, wenn auch nicht die Beste, aber in diesem Rahmen ausreichend.

Gehe ich davon aus dass Deine Gehäuseangaben richtig sind (110Liter netto, Portfläche 315cm², Portlänge 36cm), dann liegt Deine Abstimmung aktuell bei 45/46Hz.
Alternativ wäre eine BR-Abstimmung mit 35Hz bei 200 Liter netto-Volumen denkbar.
Ebenso passt das Chassi in meinen 118-BP Bandpass für den 18LW2400.

Hier eine Simulation des SP46/500PA jeweils am Hublimit, also beim absoluten max. SPL:

ROT: der aktuelle BR, 110Liter, 45Hz bei 470 Watt
GRÜN: BR, 200Liter, 35Hz bei 300 Watt
BLAU: 118-BP mit SP46/500PA bei 400 Watt

Simu Monacor.jpg


Wie ja immerwieder erwähnt wird muss zur genauen Ermittlung gebaut und dann gemessen werden.
Wenn man beim 118-BP die Vorkammer bedämpft wie auf dem Photo zu sehen, dann sieht die Messung mit einem 18LW2400 wie folgt aus:



118-BP 2.png
118-BP 4.png
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Frank




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#15

Beitrag von Heroldolli »

Das sieht ja mit dem 118BP garnicht so übel aus.
Den Buckel ab 80HZ bekommt man sicher gut mit dem DSP weg gefiltert.
Gibts ne Zeichnung für das Gehäuse?

#16

Beitrag von Gast »

Heroldolli hat geschrieben: 17. Jan 2023 16:07
MaV3RiX hat geschrieben: 17. Jan 2023 07:22[…]
Da Du ja einen DSP hast, kannst Du auch einfach mit einem entsprechendem Filter die tiefen Frequenzen etwas hochziehen.
Das kostet letztendlich etwas Pegel und braucht mehr Leistung,
[…]

Damit bin ich gerade am experimentieren, nur Leider ist mein Bastelraum klanglich etwas ungünstig (einfach zu klein).
Davon ist auch nur abzuraten, da unter dem Tuning bei einem BR im Bezug auf Pegel trotz Boost schlichtweg nicht viel passiert und bestenfalls das Ableben des Treibers beschleunigt.

Was man machen kann, ist auf dem Tuning mit Q2 (+-) ein paar Dezibel reinschiebt, das wirkt fetter, bringt aber bestenfalls homöopathischen Zugewinn an Tiefgang.

#17

Beitrag von MaV3RiX »

Floh hat geschrieben: 17. Jan 2023 21:37 Davon ist auch nur abzuraten
Aber ganz im Gegentum. Man muss es halt nur richtig machen.

#18

Beitrag von Azrael »

Ich würde unterhalb des Tunings auch nicht boosten, da gebe ich @_Floh_ recht. Wenn ich in dem Bereich Extra-Schalldruck wollte, würde ich erstmal fb etwa durch Verlängern oder durch Querschnittflächenverringerung des Ports herabsetzen und dann halt oberhalb von bzw. auf fb boosten.

Viele Grüße,
Azrael
Zuletzt geändert von Azrael am 18. Jan 2023 16:48, insgesamt 1-mal geändert.

#19

Beitrag von MaV3RiX »

Azrael hat geschrieben: 18. Jan 2023 16:01 Ich würde unerhalb des Tunings auch nicht boosten
Ich versteh jetzt nicht, wer das empfohlen haben sollte!?

Allerdings haben viele Chassis mit starkem Antrieb eine Senke oberhalb der Tuningfrequenz oder sie fallen schon oberhalb des Tunings ab, wenn das Volumen (zu) klein ist. (Das könnte im aktuellen Fall zutreffen. Tuningfrequenz wäre interessant.)
In beiden Fällen kann man da nachschieben.
Man muss halt nur aufpassen, dass die Schwingspule die Leistung im Bereich des Tunings verkraftet und man oberhalb nicht die xmax überschreitet. Durch letzteres verliert man dann ggf. etwas Gesamtpegel.
Untenrum den HP nicht vergessen. ;)
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#20

Beitrag von Azrael »

Ok, es war vielleicht etwas missverständlich. Und allen, die sich mit sowas fachlich etwas näher befassen, ist das ja klar. Aber für Laien mag dieser Abschnitt deines Posts:
MaV3RiX hat geschrieben: 17. Jan 2023 07:22Da Du ja einen DSP hast, kannst Du auch einfach mit einem entsprechendem Filter die tiefen Frequenzen etwas hochziehen.
Das kostet letztendlich etwas Pegel und braucht mehr Leistung, aber Du musst nicht neu bauen.
.....geklungen haben, als wäre ein Boost unterhalb von fb ein No-Brainer. Nur darum ging es, denke ich.

Wer liest dann und versteht auch noch den Text, den du daran ja auch noch angeschlossen hast?:
MaV3RiX hat geschrieben: 17. Jan 2023 07:22Um den richtigen Filter setzen zu können, müsste man aber ein paar Messungen machen, oder bräuchte zumindest genaue Angaben zum Gehäuse.
Also: nix böse, aber mglw. missverständlich.

Viele Grüße,
Azrael
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#21

Beitrag von Sabbelbacke »

mobile-club-sounds hat geschrieben: 17. Jan 2023 17:40 ...der SP46/500PA i..... ist aber recht schnell am Hublimit,
Was man bei Treibern dieser Baureihe beachten muss: Die Hubangaben sind rein geometrischer xmax, also (Hvc-Hag)/2. Die meisten anderen Treibern aus dieser Zeit haben noch 1/3 oder 1/4 Hag dazu gerechnet, weswegen Treiber, die rein geometrisch auch nur 5mm hatten im Datenblatt mit z.B. 8mm angegeben waren... Je nach Relation von Schingspulenlänge zu Luftspalt kommt dann mehr oder weniger dazu. Natürlich machen AUfhängung, lineare Bewegung (symmetrie der BL Kurve) und all so Dinge auch was aus - aber rein auf den XMAX im Datenblatt beachtet, sind die alten SP- Chassis von Monacor sehr konservativ angegeben....

Nutzung in einem Horn: Der Treiber ist kein ausgewiesener Horntreiber, aber so lange man die Kompressionsrate nicht zu sehr übertreibt, geht das.. Nur wirds eben schnell groß...
Ein Tapped Horn mit einer milden Expansionsrate und nicht zu viel Kompressionsverhältnis kann man sich hier durchaus vorstellen. SS15 oder Apache hochsaklieren könnte ein Ausgangspunkt sein.. Aber auch das wird größer als eine BR Kiste.

Tuning unterhalb der Reso: Es wurde ja schon einiges gesagt, ich will aber noch mal bekräftigen: Unterhalb der Reso steigt der Hub sehr schnell an, gleichzeitig fällt der Pegel (Lehrbuchmässig 18dB/Okt) schnell ab... Da mehr Energie reinschieben bringt nur homöpatisch mehr Tiefgang oder Pegel - dafür belastet man den Treiber deutlich mehr, kommt schneller ans Limit und er altert mehr (unter anderm Floh hatte das oben schon geschrieben)...

Ohne Umbau des Gehäuses ist die erwähnte Massnahme des Portverlängerns ein probates Mittel um mehr Tiefgang zu bekommen - auf Kosten des Nutzbasspegels oben drüber. Reicht einem weniger Maixmalpegel und braucht wirklich nur mehr tiefgang ist das eine Option. Beachten sollte man aber, dass bei gleichem QUerschnitt die Strömungsgeräusche zunehmen, der Widerstand im Port sich erhöht - man verliert also gleichzeitig auch wieder ein bischen was an Effizienz... Um aus einem 50er Jahre Discobass also eine 30 Hz Waffe zu basteln ist das wenig sinnvoll... Aber wenns von 50 auf 40 Hz gehen soll und man Pegelreserven hat - why not..

Ich persönlich habe mit so Treibern gern Bandpässe gebaut, wenns um "fett, Druck, laut" ging und noch halbwegs kompakt bleiben sollte. BR für Hifi und "klein und sauber" klang gut (die laufen nach oben nich so schlecht aus) oder für Heimkino auch BR in großen Gehäuse und tief abgestimmt...

EIn Tapped Horn würde ich persönlich nicht bauen mit dem Treiber - nicht weil es klanglich oder konstruktiv gar keinen Sinn macht - sondern weil der Aufwand für ein Effizeintes Horn bei den Holzpreisen sich IMHO nicht rechnet bei einem älteren Treiber.. Plant man aber irgendwann mal einen potenteren Treiber einzusetzen und will den SP nur übergangsweise - warum nich.. Aber wirtschaftlichkeit muss ja jeder selber ... Es wird auf jeden Fall einen TIck größer im Tapped horn (dafür "atmet" es untenrum etwas effizienter...)

Auf jeden Fall sind das gar keine so üblen Treiber (wenn sie noch in Ordnung sind).

#22

Beitrag von Azrael »

Sabbelbacke hat geschrieben: 23. Feb 2023 19:45 Tuning unterhalb der Reso: Es wurde ja schon einiges gesagt, ich will aber noch mal bekräftigen: Unterhalb der Reso steigt der Hub sehr schnell an, gleichzeitig fällt der Pegel (Lehrbuchmässig 18dB/Okt) schnell ab.
Ich muss an dieser Stelle mal explizit nachfragen: ist mit "Reso" hier die Freiluftresonanzfrequenz fs des Treibers gemeint? Denn diesen krasse Hubanstieg, den du meinst, kenne ich eher als unterhalb der Tuningfrequenz einer BR-Konstruktion beginnend. Die Freiluftresonanzfrequenz fs des Treibers hat damit doch erstmal nicht so viel zu tun, oder?

Ich frage, weil es bei einer EBS-Abstimmung ja beinahe zwangsläufig zu einem Tuning unterhalb von fs kommt.

Viele Grüße,
Michael

#23

Beitrag von Sabbelbacke »

Es ist die Tuningfrequenz des Portes gemeint.
Diese hängt von der Geometrie des Gehäuses und des Portes ab, sowie (zu einem relativ kleinen Anteil) der Aufstellung des Gehäuses.

Die Freiluftresonanzfrequenz (freiluft = kein Gehäuse = Treiber solo ohne alles) ist nicht gemeint.

Die Portreso bleibt immer gleich, egal welchen Treiber man einbaut.

Die Freiluftreso ist im Gehäusbetrieb erst mal irrelevant per se - natürlich ist sie aber als Teil des TS Parameter Satzes für die richtige Abstimmung wichtig.

Jeder Helmholzresonator (also ein Rohr/Schacht/Loch in einer geschlossenen BOx = BR Kiste - oder deren mehrere in Kombination... Banpässe...) hat eine Resonanzfrequenz (in dem Fall die Portreso des BR-Gehäuses)... Hier sinkt der Hub der Membran (Hier könnte man also ohne Hubprobleme zu bekommen mehr Energie reinpusten, aber auch das wurde oben ja schon erwähnt - in geringen Dosen teilweise machbar - man muss nur aufpassen, dass man den Treibre dabei nicht grillt - Ob der Hubtod oder der Hitzekollaps besser ist - darüber kann man streiten :) ).

Jetzt hab ich mehr geschrieben als Du gefragt hast.. Schreibflash :)

Was ist denn eine EBS Abstimmung?
Zuletzt geändert von Sabbelbacke am 24. Feb 2023 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
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#24

Beitrag von Azrael »

EBS - Extended Bass Shelf

Dabei wird Vb größer und fb kleiner, als nach reiner Lehre, das Konstrukt wird u.a. unter Verlust von Pegelfestigkeit tieferreichend.

Und ja: bei mir rennst du mit so einer Erklärung offene Türen ein. Dass du das alles schreibst, ist trotzdem gut, wir sind ja nicht alleine auf der Welt. :top:

Viele Grüße,
Michael

#25

Beitrag von Sabbelbacke »

Ah ok, danke. Tuningfrequenz runter setzen durch größeres Gehäuse.. Klar, dadurch ensteht eine Treppe (shelf) im Frequenzverlauf... Hat man früher auch ne Zeit lang gern gemacht, um der Güteveränderung bei höheren Belastungen (Schwingspulenerwärmung, Parameterdrift bei hoher Auslenkung usw) entgegenzuwirken, quasi "absichtlich zu tief"...

Über Boxenabstmmungsgüten, Allignements und Co wurden früher ganze Bücher geschrieben - so manches aus der Zeit der Tabellenabstimmungen trifft man als Thema auch heute noch wieder.

So manch exotische Abstimmungspraxis ist heute irrelevant und dem Gott des Pegels wurde so manches klanglich interessante geopfert - Ich freu mich aber immer, wenn ich mal auf einer Kirmes ein paar Uhlenbrocks hören darf :)

Grüßle

#26

Beitrag von Sabbelbacke »

Heroldolli hat geschrieben: 17. Jan 2023 16:21 Wie weit sie nun letztendlich runter gehen sollen kann ich aus dem Bauch heraus auch nicht beurteilen. Sie sollen auf jeden Fall Tiefer gehen als jetzt. Wie sie jetzt abgestimmt sind kann ich nicht sagen da fehlt mir die Erfahrung im berechnen.
Diese Info wäre wichtig. "Tiefbass" ist keine definierte Sache... Um sinnvoll weiter helfen zu könne, wäre ei konkrete Zahl sinnvoll..

Du musst das aber auch gar nicht simulieren oder mit einem Messmikro ankommen..

Gefühlt würde ich die Portreso bei grob 40 bis 45 Hz vermuten bei den Gehäuseabmessungen (ist 110L innenvolumen netto? Oder aussen inkl. Treiberverdängung, Port, streben, usw...)

Nimm Dir einen Sinusgenerator - zur Not eine APP auf dem Handy oder einen PC mit irgend einer sinusgenerator-software (doc jordan hatte doch immer diesen kleinen, freeware... zur not - google)... Dann machst Du die gitter ab, so dass du die membran sehen kannst, stellst den sinus mal auf 60 Hz und gehst mit der frequenz runter in kleinen Schritten. So weit aufdrehen, dass Du die Membranbewegung sehen kannst. Oder fühlen, Finger leicht auf die Membran legen... An der Stelle, wo der Hub am geringsten ist und vor und nach dieser Frequenz wieder ansteigt - da ist Dein Hubminimum. Das reicht schon mal gut als Anhaltspunkt. Dort liegt nicht f3 genau, aber es reicht um zu wissen, wie das Gehäuse abgestimmt ist.

Noch eine Bemerkung zu "Tiefbass".... Subjektiv ist es oft schwer einzuschätzen, ob ein Subwoofer nicht tief genug runter kommt oder ob er aus irgend einem Grund so spielt., dass es eben nicht "fett" klingt.. Da kann man sich ohne Erfahrung schnell vertun. Wir hatten in einem Club ein ganzes Duzend riesen Old-School 15er frontloaded Hörner als Bass. Rein Simu sind die selbst im Riesen Cluster gerade mal für knapp unter 50 Hz f3 gut. Durch die enormen Abstrahlfläche, die Aufstellung in einer Saalecke, wurde der Raum aber so gut angeregt, dass sich niemand jemals ever beschwert hat, da sei "untenrum zu wenig", das klang total fett (im Gegensatz dazu, wenn man zwei von den Dingern freeair aufbaut). Da kam mit wenigen hundert Watt mehr Schub raus als bei einer handvoll super potenter Bandpässe mit den dicksten Treibern, die es für Geld zu kaufen gab - und es klang alles andere als Schlank. Das hatte nichts mit "EQ" zu tun...

Eine Bassreflex ist für den typischen "fetten Tiefbasssound" oft nicht das beste Mittel der Wahl. Natürlich gibt es zig Konstrukte, die Ihren Job total gut machen und keiner meckert, aber die Einschätzung ist am Ende ja extrem subhjejtiv - nimmt man diese als "gut befundenen" Bässe und stellt sie z.B. neben einen doppelt ventilierten gut gemachten Bandpass mit übertrieben großen Ports, ist es nicht selten so dass bei entsprechnder Musik (DrummBass, Dubstep, Reggae und so Sachen) die Leute das auf einmal viiiiel besser finden (obwohl es evtl. viel unsauberer spielt als die BR...).

Gerade Bassreflex Kisten, die man dann tiefer tuned als die typische Abstimmung es ergeben würde, leiden dann darunter, dass man zwar jetzt auf einmal ganz unten den Pegel hat, aber das ganze Konstrukt schlapp und kraftlos klingt. Im Heimkino merkt das dann keiner, da ists recht, wenn auf einmal 20 Hz überhaupt rauskommen, wenn bei Appollo 13 die Rakete startet - bei Musik fehlt dann auf einmal was..

Lange Rede... Hab zufällig grad mal hornresp offen gehabt und noch einen alten Datensatz zum SP-46/500PA zufällig drin. Der weicht übrigens leicht von Deinem Ab (hab jetzt aber nicht beide simuliert) und mal Dein Gehäuse rein mit der Annahme, dass die 110l grob netto sein müssten... Portlage, Ausführung und so weiter sind natürlich alle nicht berücksichtigt, also ist das eher eine Annäherung - aber man kommt auf grob 42 Hz Tuningfrequenz.

Jetzt müsste man wissen, ob dir wirklich der Tiefgang fehlt - oder ob es subjekjtiv einfach zu wenig Wummst untenrum und man deswegen mangelden Tiefgang vermutet..

Ohne Garantie - mal kurz in den Parametersatz von eimem ROAR 18 geworfen - sieht der Sp-46/500PA nicht komplett verkehrt aus. Volt auf 1W Re gesetzt, Halbraum Simu:
XYhvE3RgEG.png
ROAR 18 ist relativ einfach aufzubauen - Größe war dir ja egal.. Gefällts einem nich, hat man wieder viele groeß Einzelbretter zum Recyclen :) Versteifungen sind wichtig, aber ansonsten ist das straight forward...

Gaaanz wichtig: Vergiss "kopf machen" um ein/zwei dB Buckel in Simus oder lineare Frequenzverläufe bei Subwoofern... Jeder Raum verdreht Dir mit den Raummoden mehr.. Wenn natürlich eine Auffälligkeit im Frequenzverlauf auf eine Fehlkonstruktion hinweist, ist das was anderes, aber der oft in Foren gefplegte Fetisch einen Bass auf "linear" zu trimmen und um jedes dB hin und her - ist inpraktikabel und in der Praxis irrelevant..

Und noch wichtiger: Klang ist suber subjektiv. Das ist eine Binsneweisheit, aber man kann es nie genug erwähnen... Keiner hier weiss, was Dir gefällt, was für ein Klangideal hast und jeder, der mit Begriffen wie "kickt gut" oder "drückt gut" um sich wirft meint darunter immer etwas leicht anderes.. Deswegen sieh die Erwähnung des ROAR Gehäuse bitte lediglich als "hatte grad kurz Zeit, gefühlt könnte das Dir entgegen kommen und es ist easy" Erwöähung - keine "Empfehlung". Ich bin auch weder im schwedischen Fanclub oder schreibe Abhandlungen mit den Australiern, ob die Paraflex Dinger jetzt vergleichbar oder sonst was sind - diese Glaubenskriege überlasse ich anderen.

Meine Empfehlung: Wenn Holz da und Bock und Zeit - bau viel... Das meiste lernst Du dabei - und vor allem lernt man am ehesten, was einem persönlich gut gefällt, welche Konstruktion sich wie anhört, was sich ändert, wenn man am Parameter X dreht usw... Und ROAR ist super einfach aufzubauen, daher ein guter Kandidat für "in ein paar Stunden mal zusammengekloppt"... Zumindest bekommst Du damit recht simpel recht viel Pegel pro Watt aus den Treibern, es wird halt doch auch größer :) Wenn Dich das Holz und Deine Zeit wenig bis nix kosten, bekommst Du damit auf jeden Fall deuutlich mehr wumms pro Watt als mit Deiner jetzigen BR Kiste.

nur so eine Idee - wenn man wöllte, könnte man noch zig andere Ideen raushauen...

mal wieder viel text, kommt davon, wenn man schnell tippen kann, sorry :)
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