
Stets heiß diskutiert und nahezu unversöhnliche Fronten stehen sich gegenüber:
Gläubige Hörer schwören darauf, dass jeder DAC unterschiedlich klingt. Dabei gibt es in dieser Gruppe wieder mindestens zwei unterschiedliche Lager:
- High-Ender (oder welche, die sich dafür halten), die fünfstellige Beträge für einen DAC ausgeben, je teurer desto besser.
- Und dann gibt es wieder Personen, die auf die alten DACs der 80er stehen und meinen, alle neuen DACs mit ESS und AKM-Chips klingen schlecht.
Aktuelles Beispiel für letztere Gruppe: https://www.youtube.com/watch?v=sKQjBufWr1g
Er redet von den analogen Ausgangsstufen, Stromversorgung und das Oversampling den Klang kaputt macht. [persönliche Meinung: ein älterer Herr, der die 50 Altersjahre sicherlich schon überschritten hat und mit Breitbändern hört, beschreibt klangliche Unterschiede in Dimensionen. Kann man sich mal durch den Kopf gehen lassen]
- Und dann gibt es da die Messdatenfetischisten, die meinen, sobald ein DAC sich klanglich transparent misst, klingen sie gleich. Und das betrifft nahezu alle aktuellen DACs, bereits für wenige Euro.
Gut, das ist jetzt alles nichts Neues, warum dieser Thread?
Ich bin durch einen Thread (https://audiosciencereview.com/forum/in ... st-1962490) auf ASR ("Messdatenfetischisten", natürlich nicht Alle) auf ein spannendes Video gestoßen - endlich ein vernünftiger Blindtest, mit Kopfhörern. Und da dies sicher nicht jeder mitbekommt, möchte ich hier das Video teilen:
https://www.youtube.com/watch?v=UzECc522A1Y
Er testet unterschiedliche Filter (ein Argument für DAC-Klang; Einige DACs lassen die Auswahl unterschiedlicher Filter zu, viele DACs aber auch nicht). Ich empfehle, es ganz anzusehen, da hier recht viel erläutert wird. Ein separater Thread bei ASR findet sich hier: https://www.audiosciencereview.com/foru ... lly.54079/
Im Ergebnis:
- der junge Mann (26 Jahre) hört Unterschiede, begründet durch Veränderungen im Frequenzgang, verursacht durch Oversampling (unterschiedliche Filter)
- der junge Mann hat scheinbar ein "perfektes" Gehör und hört Frequenzen jenseits der 20khz
- ein "Normalo" / die Mehrheit der Menschen wird dies demnach nicht hören (ich selbst höre vermutlich ca. bis 17 Khz, muss das aber auch nochmal testen)
- erst Recht nicht mit Lautsprechern, deren Klang durch Raum und Hörabstand sowieso deutlich stärker verändert wird, als dies mit Kopfhörern der Fall ist
Ich persönlich kann mit diesem Ergebnis richtig gut leben. Ja, filterbedingte Unterschiede sind messbar, ja für (wenige) hörbar (mit Kopfhörern), nein, keine klanglichen Welten sondern Minimaldimension. Achso: meint ihr, der ältere Herr aus dem obigen Video hört das Oversampling auch verblindet?

Ich feiere das Video, weil es eben mal nicht schwarz / weiß zeichnet.