Edit:
JL-Sat12 V3 online:
https://www.jobst-audio.de/leistungen/s ... l-sat12-v3
Geschichte:
Die Ursprungsversion ist damals aus der AW Audio PS12 entstanden, diese hatte eine sehr niedrige Zmin und war somit knapp eine 4 Ohm Box,
also bin ich um eine neue Schaltung gebeten worden, daraus entstand dann das JL-Sat12.
Zwischenzeitlich wurde das Gehäuse noch etwas angepasst, samt besserem Monitorwinkel, danach symmetrischer Aufbau.
Der Kappa 12 wurde zwischenzeitlich auch schon mal leicht abgeändert, das Oberton H975 gibt's nicht mehr (das baugleiche H100 ist im Abverkauf)
und der Hochtöner darf auch gerne etwas potenter sein (und gleich über die ganze L-Serie).
Somit musste ein Update her.
Experimentiert wurde mit dem Nachfolgehorn Oberton H960, das verhält sich aber nicht ganz so schön wie der Vorgänger,
somit wurde auch P.Audio PH220 vermessen, super, aber leider sehr schlecht erhältlich, sehr ähnlich zum Red Audio H90.
Hochtontreiber wurden der Celestion CDX1-1747 genutzt, der super klingt, aber sehr schnell an seine Verzerrungsgrenzen stößt.
Nach weiterer Suche mit dem Ziel Potenz, Pegel aber akzeptabler Preis gab's dann den Faital HF109.
Zwischenzeitlich sind auch die 2 ersten erhältliche Modelle vom neuen Beyma CD-171FE hier eingetroffen, dieser wäre auch eine Alternative gewesen,
aber ich war mir nicht gnaz sicher, ob meine Modelle nun die Finalen sind oder Premodelle, zudem habe ich mit dem Faital auch schon begonnen.
Versionen:
JL-Sat12:
Ursprungsversion. Wird im Archiv veröffentlicht.
JL-Sat12 V2:
Es entstand aus einer kleinen Anfrage dann das JL-Sat12 V2 mit dem Celestion am H960, hiervon wurde aber auch nur ein Paar gebaut und ist unterwegs,
die Entwicklung wird nicht veröffentlicht.
JL-Sat12 V2.5:
Hier habe ich 4 Versionen voll durchentwickelt, Kappa 12 mit HF109 am H90, H960, PH220 und final mit dem SB Audience H225.
Letzteres sollte die finale Version werden. Auf Anfrage kann man die Version gerne noch bauen,
Problem: Eminence wurde teuer, dann Vertriebswechsel mit massiven Aufpreisen, dann Übernahme seitens B&C und auch kaum besseren Preisen.
Also kurzerhand den Kappa 12 tauschen.
Kappa 12 ähnliches zu finden, gerade zu dem ursprünglichen Preis, ist gar nicht so einfach, vor allem da er damals unglaubliche 90,- EUR kostete,
mittlerweile gute 200,- EUR, was Preis/Leistung/Verarbeitung viel zu teuer ist. (145,- wäre noch mMn. noch gerechtfertigt)
Da wir keinen Rückschritt wollen, habe ich mich an der aktuellen Preisregion des Kappa 12 orientiert; Klang und Pegel
sollten ähnlich bleiben, aber das Chassis musste wertiger sein, als auch mehr "können", z.B. höheres Xmax und Belastbarkeit.
Schlussendlich bin ich beim Faital 12FH510 gelandet.
JL-Sat12 V3:
Die V3 ist nun endlich die finale Version, welche auch veröffentlicht und ganz offiziell der Nachfolger wird/ist.
Bestückt mit Faital 12FH510 und Faital HF109 am SB Audience H225.
Im Vergleich zur Urversion ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:
+ Konstanteres Abtrahlverhalten
+ 50W höhere Belastbarkeit
+ Wesentlicher tiefer ankoppelbar, bereits ab 80Hz akustischer XO mit vollen 500W rms.
+ Höherer SPL und Tiefgang im Standalone-Betrieb mit Bass-DSP-Settings (Flat/Tanzmusik/Disco)
+ Wesentlich Pegelfester ohne Hochpass (z.B. mal flotten Monitorbetrieb)
+ Größere Differenz in der H/V Abstrahlung, heißt ein Drehen des Horns macht jetzt definitiv Sinn je nach Einsatz. (Evtl. könnte man auch clustern, das muss ich aber noch messen)
- 1-2dB niedrigerer maxSPL
- Teurer
Messungen:
Frequenzverlauf & Impedanz: Zmin liegt bei 5,86 Ohm @ 178Hz.
Bei den 6,4Ohm (also nominelle 8 Ohm) sind wir <150Hz und >215Hz. Der Großteil liegt sogar oberhalb 8 Ohm.
Somit müssen wir die Kiste nominell als 7 Ohm werten, das Zobelglied drückt leider die Impedanz ein wenig,
wobei man ohne dies auch schon unterhalb 6,4 Ohm landet. Aber das macht nix, gemütliche 7 Ohm nominell sind einwandfrei,
da fallen sogar eine Markenboxen drunter

Über den Daumen können wir daraus einen Kennschalldruckpegel von groben 97dB 1W/1m ableiten.
Die Lowmids im Bereich 180Hz sind leicht angehoben und liegen mit +1,5dB oberhalb dem Durchschnitt, das lässt die Box recht warm und rund klingen.
Mit üblichem DSP fällt der Buckel aber sowieso weg, später mehr dazu.
Das Tuning liegt eigentlich bei 66Hz, das Zobelglied schiebt's aber 2Hz höher auf 68Hz. (Ohne Bedämpfung sogar 64Hz)
Einzelwege: Die Summierung beträgt fast genau 6dB, die Auslöschung ist symmetrisch und bei -12dB.
Die Spitze liegt nicht 100% genau auf der akustischen XO von 1720Hz, aber sehr nahe dran.
Das Horn ist tiefer als der Tieftöner, was eine 100% saubere Summe, bei gleichzeitig angestrebter XO schwierig macht.
Dennoch sind die Auslöschungen unterhalb und oberhalb der XO nur marginal und locker im akzeptablen Bereich.
Die akustische Phase (bezogen auf den HF) ist nicht die aller schönste, aber noch im Rahmen, wie immer gilt: Man muss zwischen allem abwägen.
Ausschwingverhalten: Das Ausschwingverhalten ist recht sauber, weißt aber im Superhochton längere Ausschwinger auf,
hier resoniert das Horn ganz leicht mit, auch ist der Superhochton vom HF109 keine Stärke.
Ich behaupte aber, dass sich die Ausschwinger noch im akzeptablem Bereich bewegen und nicht mega auffällig sind,
ist eh nur Superhochtongezischel

Gruppenlaufzeit: Hierzu gibt's nicht viel zu sagen, außer: Passt.
Im Übergangsbereich haben wir hier einen recht kleinen Anstieg von nur 0,23ms, das ist für passiv ein sehr guter Wert.
Abstrahlung: Das Abstrahlverhalten ist relativ konstant und weißt ab 2kHz grobe 70x40° auf. Darunter 80x60.
Der vertikale Sweetspot liegt genau auf der XO, hier können wir im Mittel noch von groben 30° ausgehen.
Da das Horn drehbar ist, hier die Messungen mit gedrehtem Horn: Es könnte sein, dass wir hier sogar halbwegs brauchbar clustern könnten, aber das muss ich noch vermessen.
Verzerrungen: Wir erkennen, dass der TMT hier auch bei niedrigen Pegel schon relativ hohes K3 aufweist,
das ist ein zum Kappa 12 sehr ähnliches Verhalten, gerade im Bereich 900Hz.
Mit steigendem Pegel erhöhen diese sich jedoch im Verhältnis wenig.
Die letzte Messung ist bei ziemlichem MaxSPL mit 500W, jedoch hat mein Amp hier schon geklippt, dennoch will ich die Messung zeigen,
da wir hier sogar inkl. Clip im relevanten Bereich noch keine 10% K3 erreichen (Nur im Bass geht's genau auf 10%, aber das will ich erstma dem Clip zuordnen).
Das ist meine maximale Pegelmessung ohne Hochpass, damit wir den Bassbereich mal sehen, im Schnitt mit 115dB.
Interessant ist hier der Bereich zwischen 80-150Hz.
Zu erkennen ist, dass wir absolut keine Probleme haben recht tief anzukoppeln, da sind noch massiv Reserven,
Ankopplung an Bässe: Blau: Ohne Filter
Grün: Minimale XO mit einem EQ - 80Hz
Hellblau: Minimale XO ohne EQ mit reinem Hochpass - 108Hz
Der Buckel im Bereich 180Hz beträgt zwar nur +1,5dB, aber wir wollen hier gerne flat sein.
Die Messungen zeigen die minimale XO, also die -6dB Punkte für einen Hochpass + EQ und einem Hochpass ohne EQ,
bis maximal XLIN +10% und voller Belastung von 500W rms.
Ohne EQ sind sie typischen akustischen Trennungen zum Bässen, welche im Bereich 110-140Hz liegen, absolut kein Problem. (Hellblau)
Wer aber gerne tiefer ankoppeln möchte, sollte einen kleinen EQ auf besagten Bereich geben (Grün).
Als Minimum für volle Belastbarkeit sind hier sehr tiefe 80Hz drin, wer gerne bei 60Hz an Infras ankoppeln will, der muss die Limiter früher setzen.
Wo wir mit Kappa 12 den Bes24 noch bei 92Hz setzen mussten, können wir jetzt bei 47Hz ansetzen. Den LR24 bei 60Hz statt 106Hz.
Auf dem Papier klingen Xlin+10% 3,5mm zu 4,6mm nach nicht viel Unterschied, in der Praxis macht dies in unserem Fall aber schon eine Menge aus.
Im Falle des LR24 ist das ein Unterschied von einer akustischen Ankopplung bei 81Hz zu 135Hz.
DSP Setups für Fullrange: Für Standalonebetrieb habe ich noch DSP-Settings angefertigt.
Blau: Ohne EQ (MaxSPL 124dB)
Grün: Flat - Für Stativbetrieb wie z.B. Brachbeschallung. (MaxSPL 119dB)
Rot: BGN - Für Tanz- oder Hintergrundmusik (kann man auch per Mixer machen, sofern Flat als Grund EQ gewählt wurde) (MaxSPL 116dB / 120dB im Bass)
Hellblau: Disco - Hier kann die Box richtig ordentlich Bass für Kleinbeschallungsaufgaben.(MaxSPL 111dB / 117dB im Bass)
Die Box kann zwar kein echtes Fullrange, da 50Hz schon bei -6dB liegen mit EQ aber völlig ausreichenden Wumms für Kleinere Aufgaben.
Einsatz als Monitor/Wedge: In gleichem Zuge habe ich noch ein Setup für Monitoringbetrieb gemacht.
Grau: Nur mit Hochpass
Blau: Normalbetrieb
Grün: Wedge für Bassisten
Daten | JL-Sat12 V3 |
---|---|
Kennschalldruckpegel | 97dB 1W/1m 1) |
MaxSPL | 124dB (127dB Max / 130dB peak) 2) |
Impedanz | 7 Ohm 3) |
Impedanz min | 5,86 Ohm @178Hz |
XO | 1,72Hz |
Tuning | 68Hz |
Frequenzbereich (-6dB) | 70Hz - 19,7kHz |
Grenzfrequenzen | 89Hz -3dB / 70Hz -6dB / 59Hz -10dB |
Abstrahlung | 70x40 < (80x60 <2kHz) |
Prinzip | Bassreflex |
1) Vollraum @ Znom, Durchschnittswert im relevanten Frequenzbereich
2) Theoretisch ermittelt per Kennschalldruckpegel & Leistung.
3) Nominelle Impedanz im Bereich 80% von Zmin
Alle Messungen unter Freifeldbedingungen.
Glättung 1/24, Polar 1/3.
Bassbereich per GPM ermittelt, dieser entspricht Vollraumbedingungen.
Zusammenfassung:
Das Update hat sich definitiv gelohnt, wir haben zwar gute 1,5dB geringeren Kennschalldruckpegel,
dafür ist die Box aber im Grenzbetrieb wesentlich entspannter, vor allem im Hochton,
die Abstrahlung ist etwas konstanter, wenn auch enger.
Und die Box ist allgemein robuster geworden, sowohl gegen falsche Hochpässe als auch falsche Limiter, bzw. Feedback.
Ebenfalls können wir nun bei voller Belastbarkeit wesentlich tiefer ankoppeln, sogar direkt an Infras, ohne Pegelverlust.
Baupläne:
Gehäusebauplan folgt hier.
Weichenbaupläne gibt's beim Kauf des Weichenkits kostenfrei dazu.
Vollständige, ausführlichere Baupläne mit genauen Infos, Schnittplan, Anbauteilen und Settings gibt's Kostenfrei beim Kauf dazu.
Die Veröffentlichung steht kurz bevor, Links editiere ich dann in diesen Beitrag rein.
Erhältlich sein wir das Topteil als:
- Komplettbausatz
- Fertigweiche mit Bauplänen
- Weichenbausatz mit Bauplänen
Frequenzweiche: Nicht öffentlich
Gehäusebaupläne: Öffentlich
Preisklasse eines Komplettbausatzes mit Fertigweiche im Bereich 450-500,- EUR
Changelog:
- 29.07.2024 - Fehlerkorrektur und "Zusammenfassung" hinzugefügt.
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