Lautsprecherforum.eu https://www.lautsprecherforum.eu/ucp.php?mode=terms https://www.lautsprecherforum.eu/aboutus
Lautsprecherforum.eu
Lautsprecherforum Logo 384 384

Alten Marantz Verstärker ersetzen oder behalten...

AV-Receiver, Heimkino- & Stereoverstärker

Moderatoren: Moderation HiFi, Bereichsmod

#113

Beitrag von Scotti »

Markus2005 hat geschrieben: 4. Jun 2025 14:11 .... Zu den Fakten: der Raum ist akustisch eine "Katastrophe".
Zwar kein Hall, aber : eine Box in der Zimmerecke, die zweite relativ nah an einem Schrank, beide mit knapp 30 cm Abstand zur Rückwand. ....... Sitzposition ist auf dem Sofa, welches direkt an der Wand steht.
Abstände sind wie schon geschrieben extrem groß, zu groß für ein funktionierendes Stereodreieck, denke ich.
Weder Teppiche noch Vorhänge können hinein .....
Sorry,
aber unter diesen Bedingungen, 4.5m zum Sitzplatz und Boxenabstand 4.5m (weiter oben geschrieben)kannst Du den allerbesten Verstärker,die besten Cantons und das allerbeste Einmessprogram der Welt kaufen,es wird Dir klanglich nichts bringen ,aber auch gar nichts.
Die Raumeinflüsse werden dir klanglich alles kaputt machen.

Gruß Scotti
nuLine 5.0.2 Set + NAD T-778

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt

#114

Beitrag von pogo »

Scotti hat geschrieben: Gestern 18:04das allerbeste Einmessprogram der Welt kaufen,es wird Dir klanglich nichts bringen ,aber auch gar nichts.
Die Raumeinflüsse werden dir klanglich alles kaputt machen.
Sorry,
aber das ist nicht korrekt. Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Die Aussage ignoriert die Fähigkeiten moderner Einmesssysteme wie Dirac Live.
In einem akustisch ungünstigen Raum ist Dirac Live nicht nutzlos, sondern eines der besten Werkzeuge, um den Klang drastisch zu verbessern – auch bei großem Hörabstand, ...
NAD M33 + MDC HDM-2 / Bluesound HUB Erweiterung
Teufel M200/M6000 (erste Generation)
WAXWING Phono DSP
miniDSP UMIK-2

#115

Beitrag von Markus2005 »

@Scotti
Die neuen Canton sind dennoch hörbar besser
(für mich...)

@pogo es reicht jetzt wirklich!
Für diesen Beitrag von Markus2005 bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)

#116

Beitrag von pogo »

Es ist inzwischen absurd, was hier alles behauptet wird.
Verstärker klingen gleich <-- haben sie bei mir in über 30J. an den gleichen Lautsprecher zu keinem Zeitpunkt. Auch nicht bei Reparaturgeräten, die ich hier hatte.
Eine RC bringt aber auch rein gar nichts in einem schlechten Raum <-- genau in solchen Situationen hilft eine gute RC, sonst wäre es auch keine RC.
NAD M33 + MDC HDM-2 / Bluesound HUB Erweiterung
Teufel M200/M6000 (erste Generation)
WAXWING Phono DSP
miniDSP UMIK-2

#117

Beitrag von Christmas »

…was hier alles behauptet wird.
Verstärker klingen gleich…
…Eine RC bringt aber auch rein gar nichts in einem schlechten Raum <-- genau…
So stimmt es.
Für diesen Beitrag von Christmas bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Gruß Chris

Heimkino:
RX-A1060 - IMG 1000D - IMG 400D - BD-S677 - UB 424 - NuBox: 683 - CS 383 - 383 - DS 301 - 2x AW 1100 - Antimode 8033 S II - Optoma UHD 35 - Akustikleinwand auf 16 m2-KEINE NACHBARN 8)

#118

Beitrag von Jobsti »

1. Momentan ist es gefühlt etwas zu viel DIRAC-Werbung im Forum



2. Verstärkerklang:
Gibt es meines Erachtens nur in 4 der folgenden Fälle:
- Der Amp färbt den Sound, sprich er macht das extra. Ist net schlimm, muss man aber eben mögen.
- Der Amp wird im Grenzbereich betrieben, da unterscheiden sich die Geräte teils gewaltig, je nach ICL, Schutzschaltungen, Dämpfungsfaktor, Vpeak, Attack/Verhalten der Limiter etc.
Auch haben moderne Amps sehr hohe Impulsleistungen im Vergleich zur Dauerleistung, da kann's im Grenzbetrieb abhängig von der Musik und deren Tiefgang sein wie viel Leistung noch kommt. Lösung: Amp immer größer dimensionieren und das Problem ist aus der Welt.
- Teils färben sehr alte Class D (oder TD) Endstufen den Klang, das passiert aber eher bei etwas höheren Leistungen, selten im Standgas und war/ist zudem abhängig vom Impedanzverlauf; an einer Box hört man's, an der andere nicht. Aber die Hersteller haben Class D eigentlich seit Jahren sehr gut im Griff.
- Der Amp selbst färbt nicht den Sound, sondern die Preamps oder der verbaute DSP. Tut's das: Ist das entweder gewollt und muss auch so ausgeschrieben werden, oder das Gerät taugt nix.

Ich selbst hatte hier schon zig Endstufen unter meinen Fittichen, im Studio- oder ProAudio-Bereich ist so gut wie alles extrem neutral,
da finden sich Unterschiede im Regelfall erst im Grenzlastbetrieb, oder man muss wirklich mit der Lupe suchen und mehrfach A/B Vergleich machen um ne Mini Nuance rauszuhören bei genau einem Lied und das dann nur innerhalb einer 1/8 Oktave.
Oder ab "Halblast" sofern der Amp nicht für Bässe ausgelegt ist, dann geht ihm eben entsprechend die Puste aus.
Was auch sein kann, ist ein sehr schlechter Dämpfungsfaktor, dann wir's bei niedrigen Impedanzen "wobbelig" im Bassbereich, obenrum fällt das jedoch sehr wenig auf.
Das ist aber zudem auch ne Sache der Zuleitung (Querschnitt v. Länge) und der entsprechend angeklemmten Impedanz.

Dass der DSP hier "Farbe in's Spiel" bringt, hatte ich jedoch erst 1x so richtig auffällig und das waren die Hypex Module.
Das ist auch ein Grund wieso Hersteller gerne OEM Hypex Ampmodule verbauen, aber dann doch eigene/andere/brauchbare DSP draufspaxen ;-)


Kurzum:
Amp am Limit zeigt primär die Unterschiede auf, alles in allem ist das aber eher im Bassbereich zu hören.
Ansonsten taugt der DSP oder Preamp nix, oder Klangverfärbungen sind gewollt (Siehe alte Dynacord Amps, die viel K2 draufballern damit's Warm klingt)


Bei HiFi-Amps habe ich das jedoch schon öfters bemerkt, da wollen leider viele den Klang irgendwie "schön"-färben.
Ob das dann gut oder schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich mag das jedenfalls nicht.
Mein kleiner Pioneer macht das z.B. auch, sogar wenn man "Pure" wählt, was eignetlich ein DSP-Bypass sein soll - dem ist aber nicht so!
(Bypasse ich den wirklich, manuell - Aufschrauben Input an die Endstufe direkt anlegen - ist das Problem behoben.)



3. DIRAC
Kann taugen, oder auch nicht.
Folgende Probleme haben wir:
- Dirac unterscheidet nicht zwischen Early Reflexions, Reflexions- und Hallfeld.
- Dirac kennt Raum und Gegebenheiten nicht haargenau.
- Dirac weiß nicht wie der Lautsprecher im Original (ohne Raum) spielt. (Auch ein Problem ist dann der Raumwinkel, den kann man idR. selbst manuell easy korrigieren)
- Das Messmikro misst alles - Unser Ohr unterscheidet aber zwischen (zeitlich späterer) Reflexion und Direktschall. (Haas Effekt / Gesetz der ersten Wellenfront)

Klar hat das einige nette Funktionen, gerade das Neue mit "Nutze von allen Lautsprecher die Tieftöner zusammen mit den Subs" und sowas,
aber ich persönlich bin der Meinung dass nix besser ist, als eine manuelle, gescheite Einmessung von wem der weiß was er tut.


Merke:
Wenn mein Lautsprecher sauber entwickelt wurde und ohne Reflexionen sauber und linear spielt,
dann klingt er erst mal überall super. Dann sollte ich zuerst primär was an der Aufstellung und dem Raum ändern.
In die Lautsprecher/Signalkette greift man als letztes ein.

Ich bin der Meinung, dass man die Early-Reflexions scho korrigieren kann und sollte, denn diese sind zeitlich fast identisch zum Direktschall.
Bei allem anderen passiert dann folgendes:
Der lineare Verlauf vom Lautsprecher wird so krumm gebogen, dass unser Ohr als Direktschall zuerst einen völlig verbogenen Lautsprecher "hört"
und zeitlich später dann die Reflexion des Lautsprechers, bzw. den Raum. Je größer der Raum/später die Reflexion desto deutlicher.
Beides zusammen führt dann (am Messmikro) zu einem linearen Verlauf, unser Ohr unterscheidet hier aber, das Messmikro/Software nicht!
Dann bedenken wir noch, dass diese Korrektur, sofern diese an mehreren Punkten gemacht und gemittelt wurde (Z.B: je eine Messung an 7-10 Positionen im Raum),
es dann an der einen Stelle linear ist, an der andere nicht und an der nächsten noch schlimmer als vorher;
aber egal an welcher Stelle wir dann hören, einen linearen Direktschall haben wir nach solch einer Korrektur nirgendwo mehr!


Der Bassbereich ist in üblichen Wohnzimmern aufgrund seiner viel zu großen Wellenlänge mal ausgenommen,
den kann und sollte man korrigieren. Aber auch hier gilt: Zuerst mit der Aufstellung arbeiten, die Korrektur erst später.

Ich habe ja schon einige Home-Systeme eingemessen, der Tenor war danach eignetlich immer in der Richtung:
"Hätte ich das gleich von dir machen lassen, hätte ich mir DIRAC sparen können. Viel besser jetzt."


Dennoch, ich will DIRAC und Co keineswegs schlecht reden, das kann durchaus super funktionieren, aber man sollte es nicht als
alleinige Allzweckwaffe und alleinigen Problemlöser in den Himmel loben.
Nochmals: Erst die Aufstellung, dann der Raum, DANN Korrektur (am besten vorerst mit Manueller Vorkorrektur der Raumwinkel und ER)
Je näher Reflexion und Direktschall zeitlich beieinander liegen, desto besser funktionieren solche Korrekturen, aber das kann ja jeder selbst ausmessen per Zollstock.
Sehr grobe Schnitzer, die man quasi im ganzen Raum hat, kann man gerne rausziehen, das kann im Allgemeinen dann besser klingen, aber dieser Frequenzbereich fehlt dann eben in der Widergabe.


PS:
Was bei HiFi oftmals sehr wenig Beachtung bekommt ist meines Erachtens nach eine saubere Directivity/Abstrahlung der Lautsprecher,
denn genau das macht zu Hause im Raum extrem viel aus. Je sauberer und gerichteter, desto besser und einfacher kann man Korrigieren.
Und wenn wir schon dabei sind: Auch mit der Impedanz wird es oft nicht genau genommen, da steht dann "8 Ohm" (Oder sogar sowas dummes wie "4-8 Ohm") drauf,
aber Zmin fällt irgendwo dennoch auf 1,6 Ohm. Und dann wundert man sich wieso der 4 ohm stabile Amp am eigentlich 8 Ohm Lautsprecher
Spurenzchen veranstaltet oder auf einmal ein Amp mit 5x höherer Dämpfung oder eben 2 Ohm Stabilität doch leicht anders klingt
(das ist dann ein Fall von: Falscher Amp für den Lautsprecher, das hat dann aber nix mit Ampklang zutun)
Für diesen Beitrag von Jobsti bedankten sich 7 Nutzer:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

#119

Beitrag von pogo »

Mit realitätsnahen Tests kann man Defizite auch im Verstärkerbau sichtbar machen. Powercubemessungen oder wie hier die Frequenzgangmessung an einer komplexen Last, zeigen sehr schnell die Unterschiede: https://www.erinsaudiocorner.com/electronics/wiim_amp/
NAD M33 + MDC HDM-2 / Bluesound HUB Erweiterung
Teufel M200/M6000 (erste Generation)
WAXWING Phono DSP
miniDSP UMIK-2

#120

Beitrag von Bravado »

@Jobsti: danke für den sehr profunden Beitrag! :toptop:
Jobsti hat geschrieben: Gestern 19:15 1. Momentan ist es gefühlt etwas zu viel DIRAC-Werbung im Forum
Da stimme ich allervollstens zu!
Für diesen Beitrag von Bravado bedankten sich 2 Nutzer:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Begin the day with a friendly voice
A companion, unobtrusive

#121

Beitrag von Ernst_Reiter »

pogo hat geschrieben: Gestern 18:31Es ist inzwischen absurd, was hier alles behauptet wird.
.....
Eine RC bringt aber auch rein gar nichts in einem schlechten Raum <-- genau in solchen Situationen hilft eine gute RC, sonst wäre es auch keine RC.
und so sieht dann das ergebnis aus - wem's gefällt ....
Dirac.jpg
Für diesen Beitrag von Ernst_Reiter bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Räume: 58 m² bzw 12 m² Leichtbau extrem schallweich / 38 m² Dichtbetonkeller schallhart.
Elektronik: mehr als ausreichend, laststabil, siehe auch: https://av-wiki.de/was_ist_wichtig
Speakers: Nubert nuVero 140 goldbraun, Yamaha HS7 weiß + HS8S, Nubert nuVero 60 weiß.
Setting Abstände 4 m Wand, 1.2 m zu Seiten, stereo 3-eck: 240 x 190 x 190 cm, 5° auf Achse.

#122

Beitrag von Markus2005 »

Vielleicht könnt ihr einen generellen neuen Thread "Für und wider von Raumkorrektur" aufmachen...
Oder nehmt euch ein Zimmer :roll:

Ich hab jetzt oft genug geschrieben, dass Raumkorrektur für mich nicht infrage kommt und damit kann es hier,was dieses Thema angeht, doch bitte jetzt auch beendet sein.
Für diesen Beitrag von Markus2005 bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)

#123

Beitrag von Markus2005 »

Und zurück zur eigentlichen Frage...

Wieviel Leistung müsste/ sollte überhaupt der Verstärker haben?

Ich habe Canton Vento 890.2 Lautsprecher.
Die haben bei einer Impedanz von 4 Ohm 180 Watt Nennbelastbarkeit und 340 Watt Musikbelastbarkeit.
Wirkungsgrad sind 88,5 dB.

Ich wundere mich ein wenig, dass viele Verstärker "nur" noch 40 bis 60 Watt haben.
Mein alter Marantz hat 2x 80 Watt an 8 Ohm (2 x 100 Watt an 6 Ohm).

Ich höre sehr, sehr selten richtig laut.
Wichtiger ist mir, dass es auch leise gut funktioniert.

Wenn ich google kriege ich die irrsten und unterschiedlichsten Antworten....
...da frage ich lieber hier.

#124

Beitrag von Jobsti »

Wie viel Leistung du wirklich brauchst, ist immer so ne Sache.
Du kannst ja über den Daumen rechnen:
Pro Entfernungsverdopplung -6dB Pegel.
Pro Leistungsverdopplung +3dB Pegel.

88,5dB 1W/1m und du sitzt 4 Meter weit weg:
88,5 - 6(2m) - 6(4m) = 76,5dB 1W/4m
Wenn man recht laut hört hat man so (ich jedenfalls) 90-92dB an Hörposition, extrem laut wären dann 99dB.
Um auf 92dB auf deiner Hörposition zu kommen, benötigst du dann entsprechend 32 Watt. (+15,5dB)
Willst du etwas mehr Bass und drehst somit "nur" +3dB rein, sind es schon 64W, bei 6dB mehr ganze 128W.
Jetzt gehen wir aber davon aus, dass du im Schnitt 92dB hörst, aber noch zusätzliche 6dB Dynamik willst für richtig "Wow",
dann werden aus deinen 32W ganze 128W und mit 6dB mehr im Bass sogar 512W (Was aber deine Lautsprecher grillen würde).


Allgemein lohnt es sich immer den Amp größer auszulegen, das hat 2 Gründe:
- Das Ding arbeitet net im Limit bei Vollgas, sondern bleibt entspannt (Weniger Klirr und mehr Headroom in Strom und Spannung für Peaks und bleibt auch kühler)
- Viele Amps haben bei z.B. 100W rms gerade mal quasi 200W Peak (Crest 3dB), also 28V rms und 40Vpeak. Sinnvoller ist es aber, wenn man das doppelte an Vpeak (Crestfaktor)
als Reserve hat, sprich 28Vrms und entsprechend 56Vpeak.

Aber wie gesagt, das kommt darauf an, welche Pegel und somit Amp-Auslastung man wirklich benötigt am Ende.
Sitzt du nur 2m davor, hast du ganze 6dB mehr Headroom, dann würde ein größerer Amps überhaupt nix bringen.

Wichtiger ist mir, dass es auch leise gut funktioniert.
Mir wäre keine Endstufe bekannt, die mit wenig Leistung nicht oder schlechter funktioniert.
Je weniger der Amp leisten muss, desto sauberer ist das Signal idR. (Dann wäre der Rauschfaktor, bzw. Noisefloor interessanter)


• Noch ne kleine Erklärung:
Vrms ist der Mittelwert, Vpeak entspricht immer +3dB zu diesem. Das wäre dann aber ein Signal mit 3dB Crestfaktor, sprich ein Sinus.
Bei Musik haben wir aber mindestens 6dB Crest, in der Praxis sind das um die 9dB Crest bei PA und ganze 12dB bei HiFi (Will ich behaupten).
Belastbarkeit von lautsprechern werden idR. mit 6dB Crest ermittelt (auf alle Fälle wenn die Angabe mit üblichen AES statt dem veralteten RMS gemacht wird.)
Endstufen dagegen werden entweder mit 1kHz Sinus (bis 1% THD) gemessen, oder praxistauglicher mit 6-12dB Crest Pinknoise.
Im HiFi Bereich findet man leider wenige Infos über sowas, im Pro Bereich ist das Gang und gebe.

Wenn man das alles versteht, weiß man auch, dass einen nur RMS/AES Angaben interessieren (Nennwerte).
Max/Musik/Continuous oder gar Peak sind völlig irrelevant, sowohl bei Endstufen als auch Lautsprechern.
Im Regelfall entspricht Max/Musik/Continuous einfach +3dB gegenüber der Nennbelastbarkeit und Peak +6dB. (Also immer einer Verdopplung. Gemessen wird da garnix)
Was dafür interessant sein kann sind die A- & Vrms und Vpeak Werte der Endstufe.

• Anmerkung:
Jeweils +6dB bis maximal +10dB entsprechen subjektiv gefühlt der doppelten Lautstärke.
Ob es eher 6dB oder 10dB sind ist abhängig vom Signal/Musik und auch eigenem Empfinden, ich empfinde im Regelfall eher +6dB als doppelt so laut.
Für doppelte Lautstärke benötigt man also immer mindestens die 4-fache Leistung, also statt 100W dann eben 400W.
Für diesen Beitrag von Jobsti bedankten sich 4 Nutzer:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

#125

Beitrag von Markus2005 »

Das ist doch eine fundierte Antwort, vielen Dank!
Jetzt benennen die Hersteller der infrage kommenden Verstärker das immer unterschiedlich.

Yamaha A-S701:
Max. Ausgangsleistung (4 ohms, 1kHz, 0.7% THD, for Europe): 160 Watt + 160 Watt
Hohe dynamische Ausgangsleistung / Kanal ( 8/6/4/2 ohm ): 140/170/220/290 W

Denon PMA-900HNE:
Nennausgangsleistung:
50 W + 50 W (8 Ω/Ohm, 20 Hz - 20 kHz, T.H.D. 0,07 %)
85 W + 85 W (4 Ω/Ohm, 1 kHz, T.H.D. 0,7 %)

Rotel A12:
Dauerausgangsleistung: 60W/Ch (2 Kanäle aktiv, 8Ω)

Wären da alle drei geeignet oder doch "sicherheitshalber" nur der Yamaha?

Wie schon geschrieben höre ich selten mal richtig laut und dann auch eher nur eine halbe Stunde.

#126

Beitrag von Christmas »

Auch von mir danke, sehr ausführlich und verständlich erklärt.

Der Yamaha sollte besser klingen;) .
Nein also was den Preis angeht, und Yamaha Geräte einfach mag und wegen dem Plus an Leistung würde ich zu dem Yamaha tendieren.
Großer Vorteil ist die Variable Pegel-abhängige Loudness.
Für diesen Beitrag von Christmas bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Gruß Chris

Heimkino:
RX-A1060 - IMG 1000D - IMG 400D - BD-S677 - UB 424 - NuBox: 683 - CS 383 - 383 - DS 301 - 2x AW 1100 - Antimode 8033 S II - Optoma UHD 35 - Akustikleinwand auf 16 m2-KEINE NACHBARN 8)

#127

Beitrag von Andreas H. »

Christmas hat geschrieben: Heute 14:53 würde ich zu dem Yamaha tendieren.
Großer Vorteil ist die Variable Pegel-abhängige Loudness.
Der hat aber kein DIRAC an Bord. :lol2:
Spass beiseite, der Yamaha schaut nicht schlecht aus. :top:
Für diesen Beitrag von Andreas H. bedankten sich 2 Nutzer:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Front: NuVero 14 an Hypex NCore500 Mono-Endstufen
Center: NuVero 7
Rear: NuVero 7
Sub: 2x AW 17
cambridge CXU, cambridge CXR 200, cambridge Azur 851N, Sony KD-85XH9505

#128

Beitrag von Markus2005 »

Christmas hat geschrieben: Heute 14:53
Der Yamaha sollte besser klingen;) .
Nein also was den Preis angeht, und Yamaha Geräte einfach mag und wegen dem Plus an Leistung würde ich zu dem Yamaha tendieren.
Großer Vorteil ist die Variable Pegel-abhängige Loudness.
Da ich abends/ nachts sehr leise höre, finde ich das auch "spannend".
Allerdings muss ich gestehen, ich hab noch nicht verstanden, wie es funktioniert und wie man die Funktion korrekt einstellt...

#129

Beitrag von Bravado »

Markus2005 hat geschrieben: Heute 16:12 Allerdings muss ich gestehen, ich hab noch nicht verstanden, wie es funktioniert und wie man die Funktion korrekt einstellt...
Anders als andere Hersteller aktiviert man die Loudness bei Yamaha nicht per Schalter (ein/aus und der Verstärker regelt das automatisch in Abhängigkeit der eingestellten Lautstärke) sondern über einen Drehregler. Je weiter Du drehst, desto mehr Badewanne, unabhängig von der Lautstärke.
Korrekt eingestellt ist dann, wenn es Dir am Besten gefällt ;)
Begin the day with a friendly voice
A companion, unobtrusive

#130

Beitrag von pogo »

Markus2005 hat geschrieben: Heute 12:38 Wieviel Leistung müsste/ sollte überhaupt der Verstärker haben?
Hier findest du einen sehr guten Online-Calculator:http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... stID=36#36

In diesem Thread findest du auch andere Informationen und wie man die Angaben der Hersteller interpretieren muss, die teilweise nur bei 1kHz an einer rein ohmischen Last angegeben werden. Bei Powercubetests sehen die Ausgangsleistungen meist anders aus, da hier auch noch die Phasenverschiebung mit berücksichtigt wird, die ein realer Lautsprecher auch hat ;)
NAD M33 + MDC HDM-2 / Bluesound HUB Erweiterung
Teufel M200/M6000 (erste Generation)
WAXWING Phono DSP
miniDSP UMIK-2

#131

Beitrag von Christmas »

Du kannst die stärke der Loudness einstellen und wenn ich nicht irre dann wird die Loudness umso geringer je Lauter der Verstärker stellst bis sich die Loudness ab einem gewissen Pegel nicht mehr aktiv ist.
IMG_3234.png
Für diesen Beitrag von Christmas bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)
Gruß Chris

Heimkino:
RX-A1060 - IMG 1000D - IMG 400D - BD-S677 - UB 424 - NuBox: 683 - CS 383 - 383 - DS 301 - 2x AW 1100 - Antimode 8033 S II - Optoma UHD 35 - Akustikleinwand auf 16 m2-KEINE NACHBARN 8)

#132

Beitrag von pogo »

Jobsti hat geschrieben: Heute 13:01 Mir wäre keine Endstufe bekannt, die mit wenig Leistung nicht oder schlechter funktioniert.
Je weniger der Amp leisten muss, desto sauberer ist das Signal idR. (Dann wäre der Rauschfaktor, bzw. Noisefloor interessanter)
Es gibt auch eine Crossover Distortion, die gerade bei Class-AB Stufen zum Tragen kommt.
Nachdem ich auf Class-D umgestiegen bin, war das mit das Erste, was mir aufgefallen ist, sprich ich konnte viel leiser hören und mit einer besseren Detailwiedergabe. Auch Loudness war ab diesem Zeitpunkt kein Thema mehr für mich.
NAD M33 + MDC HDM-2 / Bluesound HUB Erweiterung
Teufel M200/M6000 (erste Generation)
WAXWING Phono DSP
miniDSP UMIK-2

#133

Beitrag von aaof »

Markus2005 hat geschrieben: Heute 12:38 Und zurück zur eigentlichen Frage...

Wieviel Leistung müsste/ sollte überhaupt der Verstärker haben?

Ich habe Canton Vento 890.2 Lautsprecher.
Die haben bei einer Impedanz von 4 Ohm 180 Watt Nennbelastbarkeit und 340 Watt Musikbelastbarkeit.
Wirkungsgrad sind 88,5 dB.

Ich wundere mich ein wenig, dass viele Verstärker "nur" noch 40 bis 60 Watt haben.
Mein alter Marantz hat 2x 80 Watt an 8 Ohm (2 x 100 Watt an 6 Ohm).

Ich höre sehr, sehr selten richtig laut.
Wichtiger ist mir, dass es auch leise gut funktioniert.

Wenn ich google kriege ich die irrsten und unterschiedlichsten Antworten....
...da frage ich lieber hier.
Man kann eigentlich nie genug haben, insbesondere wenn man noch DSP, PEQ usw. nutzt. Ich habe ganz bewußt die mehrfache Leistung zu meinen Kompakten eingeplant, auch wenn dies wahrscheinlich nie zum Tragen kommt. Frei nachdem Motto: man kann mit (zu-)viel Leistung einen Lautsprecher quasi dennoch nicht zerstören, mit einem zu schwachen AMP aber schon- und das ganz schnell. Alte Nubert-Formel.

Leider spielt insbesondere bei Vor- und Endstufen Lösungen auch die Vorstufe eine wichtige Rolle. Wenn die Pre-outs anfangen zu clippen, nützt mir die bärenstarke Endstufe wenig.

In der heutigen Zeit, wer viel moderne und aktuelle Musik hört, wird das Thema aber weniger wichtig. Die Musik von heute wird viel lauter abgemischt, wie noch vor 30-40 Jahren.

Gutes Beispiel: Depeche Mode. Höre dir mal die originalen Pressungen aus den 80er an und höre die mal wirklich laut. Da brauchst du einfach sehr viel Power. Die aktuellen Alben sind mittlerweile aber viel lauter gemixt, da ist das kein wirkliches Problem mehr.

#134

Beitrag von CJoe78 »

Bei meinem Yamaha RX-A6A kann man die Loudness über eine separate Lautstärkeregelung per Web Interface nachjustieren.
Umso lauter man die einstellt, umso stärker fällt die Loudnesskurve aus. Es funktioniert genauso, wie oben beschrieben.

Ich selbst hab Loudness (YPAO Volume) immer aktiv, da ich alles recht neutral eingestellt habe und ich so bei niedrigem Pegel mehr Bass und Höhen zurück erhalte. Dadurch klingt der Sound einfach energiegeladener und gehörrichtiger.

Aber IMHO ist es dafür auch wichtig, dass der Klang möglichst neutral eingestellt ist. Und das geht eben nur mit guter LS-Aufstellung und falls nötig hinterher auch noch mit einem Einmesssystem oder Equalizern.

Normalerweise braucht man dann, wenn das passt an der Stärke der Loudness auch nichts mehr nachstellen. Bei schlechter Akustik und z.B. allgemein zu viel Bass würde man die Loudness instinktiv absenken.

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „AVR & Verstärker“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Christmas und 5 Gäste