die Faszination von Ultra-Mobiles brennt nach wie vor in mir. Die letzten Jahre habe ich ja schon immer mal eine Box gebaut und damit auch technisch den eigenen Horizont erweitert.
Ich habe regelmäßig freie Trauungen und andere Beschallungsaufgaben im Wald oder auf Feldern wo schlichtweg kein Strom vorhanden ist und der Notstromer nur stört. Um trotzdem eine ausreichende Mikrofonie zu bewerkstelligen ist folgendes Projekt entstanden.
Nun bin ich mit den Überlegungen soweit, das es logistisch und finanziell eigentlich keinen Sinn macht extra Lautsprecher nur für Akku-Anwendungen zu bauen. Klar liegt das Hauptaugenmerk auf Effizienz, aber wenn man nicht gerade die letzten 1-2dB heraus kitzeln möchte, genügt eigentlich auch gewöhnliches PA-Material.
So habe ich mir überlegt mich mal an einem 4-Kanal Verstärker zu versuchen, an dem auch gleich ein DSP und Vorverstärker integriert sind.
Von der ganzen Planung möchte ich hier nichts berichten, ich erzähle einfach mal wie das Ergebnis nun ausschaut.
Die Bauzeit betrug etwa 10h pro Kiste.
Die Vorbereitungen:
Material:
2x Akku 12V-12Ah
2x KKmoon TDA7498 Dual Verstärker Modul
2x DCDC Wandler Modul 600W?

1x DSP Omnitronic SMARD 24RCA
2x Lüfter 12V + 50Ohm Widerstand + Luftfilter
1x Vellemann K8084 Klangregelung + DCDC Wandler SIM5-1212D
1x Kemo M148A Batteriewächter
1x Sicherung 15A
1x KFZ Kippschalter
1x Anschlussblende
2x Speakon 4-Pol
2x Chinch-Einbaubuchse
2x XLR-Einbaubuchse
1x Powercon-Grau für 12V Ladestation
1x USB-Einbaubuchse
(1x DCDC Wandler 12V --> 5V, wurde später wieder ausgebaut)
1x DCDC Wandler 12V-5V inkl. Siebelkos
2x Dämpfungsglied am Hochton mit 30kOhm und 1,8kOhm
1x USB Hub inkl. Phantompower
Als erstes wurden sämtliche Teile festgemacht, damit es in jeder erdenklichen Lage auch nicht verrutschen kann.
Hier zeigten sich bereits erste interessante Gegebenheiten:
Ich habe mich bewusst für separate DCDC Wandler entschieden, um die Grundspannung von 12V auf 36V anzuheben. So kann man aus dem TDA7498 Modul auch 100% heraus kitzeln. Rein rechnerisch sollte bereits ein DCDC Wanlder genügen um insgesamt zwei Verstärkermodule mit Strom versorgen zu können. Ich hielt es aber in Hinsicht auf Ausfallsicherheit und der Lastverteilung für besser jedes Modul mit seinem eigenen DCDC Wandler auszustatten. Die 10€ Aufpreis halte ich für unproblematisch.
Interessanterweise unterschieden sich die DCDC Wandler qualitativ sehr stark. Ich habe insgesamt 4 Stück gleichzeitig bestellt. Bei zweien fehlten schon Schrauben und ein Wärmeleitpad. Das kann man aber für wenige Cent ersetzen. Wichtig ist sich alle gelieferten Teile einmal ganz genau anzuschauen!
So wurde der Prototyp als erstes verkabelt und getestet:
Hier zeigten sich nun erste Schwächen:
Als erstes habe ich mir das DSP gegrillt, da in keinem Punkt der Bedienungsanleitung steht das man die 5V Stromversorung via USB NICHT parallel mit der 6V Buchse vom Netzteil verwenden sollte. Ich halte das für enorm unpraktisch, da man so jedes mal wenn man das Gerät an den Laptop anschließen möchte vorher abschalten müsste. In dem falle den gesamten Verstärker.
Also habe ich mir mit einem weiteren DCDC Wandler eine 5V Spannungsversorgung via Phantompower über einen kleinen USB Hub gebaut. Die kleinen Kondensatoren sollten die Lastspitzen glätten, wobei ich mir bei einem DSP mit 500mA Stromaufnahme eigentlich keine Sorgen machen müsste. Es kostet 20 Cent, was solls

Schrumpschlauch drum und eingebaut:
Weiterhin gab es das Problem das das DSP von Haus aus am Ausgang schon merklich rauscht. Das ist jetzt nichts wildes, das macht jedes DSP, jedoch haben die Module nur einen Poti für beide Kanäle. Das macht das ganze schwieriger.
Was meine ich damit:
Wenn Ihr Eure PA am Verstärker einstellt wird selten jemand an den Topteilen 100% am Poti (Lautstärkeregler) hoch drehen. Meistens dreht man den Bass auf 100% und die Topteile auf 50%. Dann rauscht auch nichts. Das geht hier allerdings nicht, da ein einziger Lautstärkeregler den Bass und die Höhen regelt.
Man könnte nun natürlich jeweils den Bass an dem einen den Hochton an dem anderen Modul betreiben. Da habe ich jedoch Angst das die Spannungsversorgung am Bass des Moduls eher einknickt und ich damit Leistung verliere.
Das Zauberwort ist hier also ein "Dämpfungsglied" am Input vor dem Verstärkermodul für den Hochton.
Ich habe mich für 30kOhm am Plus und 1,8kOhm Parallel zur Masse entschieden. Das dürfte eine Dämpfung von ca. 20dB bewirken. Die Impedanz am Eingang des Moduls habe ich nicht gemessen um es genau aurechnen zu können.
So konnte ich am DSP Das Signal also voll aussteuern und damit die Eingangsempfindlichkeit des Verstärkermodul reduzieren.
Ergebnis: kein/kaum noch Rauschen aus den Lautsprechern!
Leider habe ich es verpasst mal ein Bild vom Dämpfungsgleid zu machen. Den Schaltplan sämtlicher Bauteile kann ich aber auch gern hier posten fals das jemand haben möchte.