Ah jetzt weiß ich, wo der Wind herweht: du hast dir das P3 als vorbild genommen...

Tut mir leid,wenn ich jetzt jemandem zu nahe trete, aber der 15" im P3 ist nicht horngeladen. Das ist BR mit Waveguide oder Stummelhorn drauf.
Auch viele 2 wege horntops ventilieren die Rückkammer zusätzlich, um die untere Grenzfrequenz nicht von der Hornlänge abhängig machen zu müssen (geben das aber meist nicht mit an und man wundert sich dann beim Blick ins Datenblatt, wie ein 40cm tiefes Horntop bitte bis 120 Hz spielen soll...)
Natürlich geht aber dann in diesem Bereich der Horncharakter verloren, wie immer alles ein kompromiss.
Du siehst schon, ein Horn für den Lowmidbereich ist so ziemlich die Königsdiziplin. Einerseits kann man nicht mehr wirklich falten, wenn man über 400Hz möchte (F1 Res4 als Beispiel für "noch gefaltet") , lediglich 90° winkel sind noch zu realisieren (siehe SRAM Horntop(vielleicht sowieso interessant für dich)). Andererseits wird die Box zwangsläufig ein Klopper, wenn man ein Horncutoff unter 200Hz anstrebt, oder man ventiliert eben die rückkammer so, dass die Tuningfrequenz etwas unterhalb des Horncutoffs liegt, und so den abfallenden Frequenzgang kompensiert.
Das wird auch der Grund für das Stummelhorn im P3 sein, echte Horntops die Fullrange laufen können sind dann nochmal ein anderes kaliber (F1 Res 2/3 oder Martin H3 etc..)
In jedem Fall wird das mit den akustischen Zentren aber nicht klappen. Der Grund, warum das limmer 042 nur bis 500Hz kommt, ist ja gerade seine geringe tiefe (13cm meine ich), ein horn mit ähnlicher tiefe wird auch nur ähnlich tief kommen(spitzen satz :p)
Weiter geht es mit der Vorkammer: eine Vorkammer wirkt grundsätzlich immer als Tiefpass. Gleichzeitig braucht man sie aber oftmals, um eine Kompression zu erzielen, welche die obere grenzfrequenz steigen lässt (für dich nicht wichtig) und die Lautstärke erhöht. Hier kommen jetzt auch dinge wie der Phaseplug ins Spiel, welcher die Halsfläche verkleinert (kompression) und außerdem etwas Vorkammervolumen einnimmt.
Beim Einbau des Chassis mit Magnet ins Horn muss eben der "Anfang" des Hornes groß genug sein, um das Chassi überhaupt einbauen zu können. Beim "konventionellen" Einbau entfällt dieser Punkt eben, die Halsfläche ist meist wesentlich kleiner als SD des Chassis (Kompressionsverhältnis)
Nun hat man zwei Möglichkeiten: entweder man kommt eben ohne Kompression aus und vergrößert die Querschnittsfläche von Anfang an (wie in deiner zeichnung), oder man lässt die Fläche ersteinmal kleiner werden (passt diese sozusagen an den Korb des Chassis an) und vergrößert sie dann ab dem Magneten. Dabei erzeugt man allerdings -wie schon erwähnt- eine relaltiv große Vorkammer (so im bereich 10l denke ich jetzt mal grob), welche die obere Grenzfrequenz deutlich veringert.
Bei deiner Vorstellung kommt noch ein weiterer kritischer Punkt hinzu: du möchtest eine Abstrahlung von 75° in der horizontalen erreichen. Wenn das Horn schon anfangs 30-40cm Querschnitt hat und du diesen kontinuierlich erhöhst, kannst du dir schnell selbst überlegen, dass die Mundläche ziemlich gewaltig wird.
Als kleines Fazit vielleicht:
Magnet ins Horn ist auch nicht optimal, ohne wird die Kiste noch größer. Man müsste den 3. Weg falten können, dazu muss aber das Horn für den 6,5" länger sein (ab 300-350 Hz nutzbar).Tada, damit wären wir bei meinem Projekt fürs nächste Jahr: 3wege Horntop ab 120-130 Hz, 60x40x40cm groß, 10" einmal gefaltet , 6" , 1".
