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Zahnlücke Delayed

Aufstellung von Boxen und Controlling/Setups. Erfahrungen, Tipps & Tricks.

Moderatoren: mich0701, Bereichsmod, Moderation PA

Antworten

#1

Beitrag von SamuDave »

Hi,
habe dieses Wochendende vor 6 - 8 meiner JM-Sub115 in Zahnlücke aufzustellen und zu Delayen um das Puplikum möglichst gleichmäßig zu nerven :D .

Ampkanäle und Controller sind genug da, es ist nur die Frage:

Gibt es eine Faustformel für das Delay ? Oder heißt es Probieren geht über studieren ?

Hat da jemand erfahrung mit ?

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#2

Beitrag von Yavem »

Hi,

kommt drauf an wie breit du die Keule ziehen willst. Wenn man horizontale Bassarrays nicht curved, oder delayed, ist es auf Achse (mitte des Bassarrays) am lautesten und neben der 0° Achse wirds leiser. Umso weiter man von der 0°-Achse seitlich weggeht (Entfernung in Meter, nicht in Gradmaß), desto stärker wird der Lautstärkeunterschied von on-axis zu off-axis.

Mit Curving kann man das verhindern. Man verkleinert dieses Lautstärkeverhältnis.

Was man bedenken muss :

- Durch curving wirds gleichmäßiger, nicht lauter. Die lauteste Stelle bei gecurvtem HBA ist leiser als die bei einem nicht gecurvten HBA.

- seitliche, reflektierende Flächen werden stärker angesprochen und erzeugen somit mehr konstruktive und destruktive Interferenz. Kammfiltereffekte bilden sich stärker aus.

- je nach Curving bekommt man eine mehr oder weniger gute Rückwärts- / Seitwärtsdämpfung.

- ein HBA trägt zwar subjektiv weiter als ein Monocluster, bzw. ist der Lautstärkeunterschied von nah dran zu weit weg kleiner, aber vorne / nah dran ist ein Monocluster immer lauter.

- Die Delays sollten kein ganzzahlig vielfaches zueinander sein (das würde einem Dreieckcurving entsprechen), sondern das Array sollte schon tatsächlich 'gecurved' werden.

Ansonsten gibts keine Faustformel, befürchte ich. Ich möchte aber anbringen, dass so ein Array nur in seltenen Fällen tatsächlich Sinn macht und die Optimallösung darstellt. Wenn die Bühne breit ist, vorne kein besonders hoher Pegel gefragt (oder die Subwoofer extrem potent) und die nächste für Bass interessante seitliche und hintere Reflexionsfläche weit genug weg ist, dann macht sowas Sinn. Das ist aber wenn es hochkommt in vielleicht 1-5% der Fälle gegeben. In einer Halle macht so eine Aufstellung ohne Kombination mit Cardioid oder Endfired meistens keinen Sinn, bzw. kann sogar im Gegensatz zu LR / Monocluster / Mehrpunktbeschallung erhebliche Nachteile mit sich bringen.

Also, nochmal gut überlegen ob es wirklich diese Aufstellungsart sein soll.... Alle Bässe ohne Lücke nebeneinander ist quasi ne Mischung aus Mini-HBA und Monocluster und tut es meiner Erfahrung nach in 90% der Fälle einfach mal am Besten.

LG - Hagen

#3

Beitrag von Gast »

Ansonsten lässt sich das ganz gut mit Array Calc von D&B simulieren, bzw. liefert die Software sogar die passenden Delays, wenn man den gewünschten Abstrahlwinkel des Arrays angibt und kann das Ergebniß auch gleich grafisch anzeigen. Der Q-Sub verhält sich wie ein ganz normaler BR Sub.

#4

Beitrag von jones34 »

Ist das eine öffentliche VA?
Wenn ja würd ich gern mal vorbei schauen und mir das mal anhören, bin ja aus der Gegend.

Gruß
Johannes

#5

Beitrag von geisi »

Anfang Oktober habe ich auch was größeres mit 12 LMB mit 15NLW9500 an 6 Synq Audio 3k6 da werde ich auch mal alle Aufstellungsvarianten durchprobieren. Da habe ich aber nur 6 Controller Kanäle frei für Bass. Geht das auch mit weniger Kanälen?

#6

Beitrag von jones34 »

Klar

Solange der Bass Mono ist (macht anders eh keinen Sinn) braucht man nur 6 Controllerkanäle da die Aufstellung ja Symmetrisch ist.
Die 2 äußersten bekommen das gleich Signal die 2 2. äußersten auch und so weiter ;)

Gruß
Johannes

#7

Beitrag von geisi »

Ah stimmt also war das ein Denkfehler meinerseits :P

#8

Beitrag von zacki »

Hi,

kann wenig zum Thema beitragen. Hier aber meine Link-Sammlung zum Thema:

Auf den Artikel in Eventelevator bin ich neulich wieder mal gestoßen. Einer der besten, wie ich finde!
Jobstis Artikel - auch gut
noch ein link
und noch einer

#9

Beitrag von SamuDave »

Wochenende und somit auf die VA sind vorbei.
Leider konnte ich, wegen änderungen und Platztechnischen Gründen, keine Zahnlücke verwenden und bin dann mit L-R Aufstellung und Cardio gefahren.

Trotzdem wird das ganze Ausprobiert, ebensowie EFA etc.

Interessant für mich sind eben auch die Zusammenhänge, welche Faktoren da zusammenspielen wie Abstand, Frequenz, Temperatur usw. um den Effekt zu erzielen.

Die VA wr im Kreis Waldshut-Tiengen

So sah das ganze dann aus:

[ externes Bild ]

#10

Beitrag von hitower78 »

Hi
Na das mit der Leinwand lernen wir noch ;-)
Cardiod gut geklappt?

Gruß
Daniel
Fachkraft für Veranstaltungstechnik in Hamburg...
im Bau: Bluetoothbox, WLED LED STangen
Planung: Reste verkaufen oder was draus basteln
Beruflich: kann ich kein Zoom und Streaming mehr sehen :catch:

#11

Beitrag von SamuDave »

Für die Leinwand war ich ned zuständig :D das hab die selber aufgestellt.

Cardio hat ganz gut funktioniert, ohne hat es doch recht starke reflektionen von der hinteren Wand gegeben, mit war es dann ok.
Im gesammten hat massig Headroom vorhanden :D

#12

Beitrag von Yavem »

@ all : warum wird das mit dem einfachen Rumdrehen auf gleicher Höhe eigentlich so oft dokumentiert? Maximale Addition nach vorne gibts nach vorne hin dann bei c.a 100-150 Hz (je nach Tiefe des Subwoofers), drunter wirds zunehmend leiser, weil der Phasenversatz mit abnehmender Frequenz, bzw. zunehmender Wellenlänge zu 180° tendiert. Außerdem werden eventuell auftretende Kammfiltereffekte darüber stärker, weil durch den geringen Versatz von normalem zu verpoltem Sub die Lautstärke vom rumgedrehten und verpolten nach vorne hin noch recvht groß ist. Rein theoretisch wäre es doch viel günstiger den sub nicht nur umzudrehen, sondern wirklich umgedreht hinter die anderen Subwoofer zu stellen. Je nach Tiefe des Subwoofers ist die maximale Addition dann bei 50-80 Hz und man kann das ohne großartige Lücken nach oben bin bis 100 Hz und höher einsetzen.

Jemand ne Anhung warum das nicht gemacht wird?

LG - Hagen

#13

Beitrag von jones34 »

Ich würde einfach mal sagen: Optik
Auch bekommt man wohl vor die meisten Bühnen kein so ein Konstrukt.

Mich würden mal Messungen zu beidem interessieren. Hab grad leider nicht genug Bässe zum selber probieren da.


Gruß

#14

Beitrag von Yavem »

Ich fände es extrem schade wenn man so viel Leistung verschenkt, nur weil man 60-80cm Tiefe sparen will. Außerdem sind Platzgründe auf Events bei denen Cardioidsetups professionell angewendet werden doch nicht wirklich die Regel, oder?

Und optisch finde ich das Rumdrehen des mittleren Basses auch extrem unansprechend... Sieht irgendwie so aus aus hätte der Techniker getrunken. Bin ich da der Einzige?

Außerdem kann ich mir garnicht erklären warum immer alle so davon schwärmen. Theoretisch gesehen hast du nach vorne heraus untenrum mit 3 Bässen in Cardioidaufstellung weniger Output als mit zwei Bässen ohne Cardioidaufstellung. Vielleicht klingt einfach der entstehende Buckel bei 100 Hz so gefällig / präzise? Anders kann ich mir das nicht erklären. Tiefbass bekommt man damit auf jeden Fall theoretisch kaum in die Menge.

LG - Hagen

#15

Beitrag von Klangart »

Hallo Yavem,

hast du überhaupt schon mal einen richtigen Cardio Sub gesehen ??
Der sieht "in echt" durchaus anders aus als das auf den meisten "Bildchen" , selbst von "grossen" Herstellern im Praxisbetrieb zu sehen ist.
Da werden auch gerne mal grosse Mengen normaler Standart Subwoofer zusammen gewürfelt ohne das dort ein möglichst optimaler Cardio Sub Array daraus entsteht.
Selbst die meissten "Grossen" haben keine richtigen Cardio Sub`s im Programm ;). Nur ein Idealer hat nämlich auch eine optimale Sperrdämpfung nach hinten.
Auch muß der Rückkanal natürlich ein bestimmtes extra DELAY haben und wird nicht einfach an die Vorderen "angeklemmt".
Hier mal ein richtiger echter von vorne. >>
[Externes Bild laden...]
Da sitzen 3 Lautsprecher in einer Holzkiste. Auf der Rückseite ist auch noch einer eingebaut der natürlich auf ein exakt gleiches Volumen / Abstimmung arbeitet wie die Vorderen. Das "zusammengewürfelte" ist also keineswegs ein idealer richtiger Cardio sondern nur eine nicht optimale annäherung.
Theoretisch gesehen hast du nach vorne heraus untenrum mit 3 Bässen in Cardioidaufstellung weniger Output als mit zwei Bässen ohne Cardioidaufstellung
Ja, aber in richtiger Abstimmung und echten Cardio Sub immer noch mehr als wenn nur 2 Pappen nach vorne abstrahlen würden ...
Vielleicht klingt einfach der entstehende Buckel bei 100 Hz so gefällig / präzise
Siehe oben ... nicht idealer Cardio in Fehlabstimmung ?!? Selbst richtige funktionieren ja nur Ideal auf die Sperrfrequenz wo sie Laufzeitmässig darauf eingestellt sind.

:top: Klangart

#16

Beitrag von Mr_DnB »

Klangart ich verstehe auch beim dritten Mal lesen noch nicht, was du uns mit deinem Post sagen willst.

Was ist ein "richtiger", "echter" Cardio Sub, wie man ihn auf den "Bildchen" sieht? Und was genau wird da immer "zusammengewürfelt"? :D

Ich glaub jeder hier weiß, dass Cardio Array aus normalerweise 3 Subs bestehen und dementsprechend sind in speziellen Cardio Subs auch 3 Chassis drinnen^^

Und ja, selbst auf größten Festivals stehen da mittlerweile Bassreflexarrays ohne jegliches Cardiod. Was genau ist da jetzt "zusammengewürfelt", vielleicht wollte man das Cardioid halt einfach nicht ?
Klangart hat geschrieben:
Theoretisch gesehen hast du nach vorne heraus untenrum mit 3 Bässen in Cardioidaufstellung weniger Output als mit zwei Bässen ohne Cardioidaufstellung
Ja, aber in richtiger Abstimmung und echten Cardio Sub immer noch mehr als wenn nur 2 Pappen nach vorne abstrahlen würden ...
Also was nun? Ich dachte immer, Cardiod mit 3 Subs ist schon ein bisschen lauter als nur 2 Subs. Eines ist natürlich klar: je tiefer die Frequenz, umso mehr nähert sich ein Cardioid System dem Aufbau "2 normale + 1invertierter Sub" an. was ja in Summe dann "1 normaler Sub" bedeutet. Deshalb finde ich die Idee von Yavem gut, den gedrehten Sub auch noch räumlich ein wenig nach hinten zu versetzen, um die optimale Arbeitsfrequenz nach unten zu drücken :top:

Lg
Martin
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#17

Beitrag von Fio »

..........
Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:09, insgesamt 1-mal geändert.

#18

Beitrag von Gast »

Klangart hat geschrieben:Selbst die meissten "Grossen" haben keine richtigen Cardio Sub`s im Programm ;). Nur ein Idealer hat nämlich auch eine optimale Sperrdämpfung nach hinten.
Erstmal sollten wir glaube ich betrachten, wie das typische Cardiod System überhaupt funktioniert, und welche Folgen das hat.

Da sind normalerweise drei identische Gehäuse, wovon eines nach hinten gerichtet ist. Das Signal für dieses wird invertiert und mit einem Delay versehen, um den Laufzeitversatz zwischen vorderen und hinteren Gehäusen auszugleichen.
Durch dieses Delay sind die akustischen Signale nach hinten hin Laufzeitgleich, durch die Invertierung des Signals für den Rückkanal ist die Phase jedoch entgegengesetzt, wodurch sich die Auslöschung ergibt. Das ganze funktioniert daher (beinahe) komplett frequenzunabhängig.
Soweit alles bekannt.

Was niemand so recht zu berücksichtigen scheint ist, dass das Signal des hinteren Subs noch immer nach vorne hin strahlt und dass es zu allem Übel auch noch einen deutlichen zeitlichen Versatz aufweist, denn neben dem Delay weist es auch noch den Laufzeitversatz nach vorne hin auf.
Da das Delay dem Laufzeitversatz entspricht, entspricht die Verzögerung, mit der das Signal des hinteren Subs vorne zu hören ist dem doppelten Wert des gesetzten Delays.

Bedenkt man in welcher Größenordnung sich diese Delays meist bewegen (irgendwas zwischen 3 und 10ms), und das Signal erst mit doppelten dieses Wertes vorne zu hören ist, kann man Einfluss auf die Impulstreue schon einmal als vernichtend bezeichnen.
Hinzu kommt, durch den zeitlichen Versatz, mit dem die Signale nach vorne hin eintreffen, ergibt sich das Problem mit unvollständigen frequenzabhängigen Auslöschungen. (Was aus Fio´s hübscher Grafik nicht hervorgeht, denn die zeigt nur eine Frequenz)
Je nachdem wie groß der Versatz ausfällt, liegen diese bei verschiedenen Frequenzen, aber vorhanden sind sie immer.

Daran ändert sich auch nichts, wenn drei Treiber in einem einzigen Gehäuse mit drei getrennten Kammern verbaut sind. Die ganze Problematik entsteht erst durch das stark laufzeitverzögerte Eintreffen des nach hinten strahlenden Subs im vorderen Bereich.
Auch die "Großen" können schlichtweg nicht zaubern, was dieses Problem angeht, das liegt bereits im Funktionsprinzip der ganzen Sache verankert.

#19

Beitrag von all bass »

Ich weiss nicht ob das schon mal hier auf der Site geposted würde aber das ist ein sehr interresantes Artikel über dieses Thema. (leider in English)

"A practical guide to bass arrays"

#20

Beitrag von Yavem »

Ja, ich habe schon mehr als ein (und auch mehr als 10) 'echtes' (*kopfkratz*...) Cardiosetup gesehen und gehört. Das klang immer gut, aber imo auch nur, weil dort zu viel Material stand. Das ist generell noch besser, aber durch das räumliche weiter nach hinten versetzen des invertierten Subs könnte man sich gut 20% des Materiales sparen um die gleiche Lautstärke im unteren Bassbereich zu erzeugen.
[...]kann man Einfluss auf die Impulstreue schon einmal als vernichtend bezeichnen.
Ganz ehrlich... Vielleicht ist es auch das, was das Klangbild so gefällig macht. Hört sich ein bisschen wie ne Wand im Rücken an. Oder ähnlich wie ein rearloaded horn. oder teilweise auch Bassreflex.

Was ihr sagt ist ja alles richtig, und genau deswegen frage ich mich warum es meistens so gemacht wird wie hier beschrieben, und nicht anders. Über das Verhältnis der Subwoofer zueinander hat übrigens niemand debattiert.
Also was nun? Ich dachte immer, Cardiod mit 3 Subs ist schon ein bisschen lauter als nur 2 Subs.
Kommt auf die Frequenz und Aufstellung des Setups an. Hierzu bitte einfach nochmal meinen Beitrag lesen (und nicht überfliegen, wie es vor dieser Antwort sicherlich passiert ist).

LG - Hagen

#21

Beitrag von Fio »

..........
Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:07, insgesamt 1-mal geändert.

#22

Beitrag von Mr_DnB »

Yavem hat geschrieben:
Also was nun? Ich dachte immer, Cardiod mit 3 Subs ist schon ein bisschen lauter als nur 2 Subs.
Kommt auf die Frequenz und Aufstellung des Setups an. Hierzu bitte einfach nochmal meinen Beitrag lesen (und nicht überfliegen, wie es vor dieser Antwort sicherlich passiert ist).
Ist ja klar wie ich auch schon schrieb: Je tiefer die Frequenz, umso mehr nähert sich ein Cardioid Setup einem Setup "2 normal gepolte und 1 invertiert gepolter Sub" an, was ja in "1 Sub" resultiert.


Letzlich unterscheiden sich die beiden Varianten Cardioid und Endfire Array durch folgende Tatsache:

-) Beim Cardioid ist die Auslöschung HINTER dem Array frequenzUNabhängig, alles was VOR dem Array passiert, ist frequenzabhängig.

-) Beim Endfire Array ist VOR dem Array die Summation frequenzUNabhängig. Dadurch, dass die vorderen Subs delayed werden, gibts es auch keinen unschönen zweiten Impuls wie beim Cardioid (Okey, es gibt ihn schon, aber HINTER dem Array, wo mir die Impulstreue eigentlich mehr oder weniger egal ist).

Betrachtet man diese beiden Tatsachen, muss das Endfire die weit bessere Impulstreue haben. Der Nachteil ist laut obigen Simulationen weniger SPL nach vorne, da die hinteren Subs einfach schon sehr weit weg von der zu beschallenden Fläche sind.

An die Leute, die sich damit schon länger beschäftigen / selbst ausprobiert haben: Stimmt das so?
Also kann man nicht pauschal sagen die Impulsantwort eines CSA ist immer schlechter als ein klassischer Aufbau, das hängt halt auch von den Einflüssen des Ortes ab.
Das darf man natürlich auch nicht vergessen! Wobei es ja ein dezidierter Anwendungsfall vom Cardioid / Endfire sein kann, Reflexionen von nahen Rückwänden stark abzuschwächen und da ist es irgendwie blöd, wenn man durch das eigene Array schon einzelne Impulse doppelt schickt...

Klasse Diskussion hier! :top:

Lg
Martin
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#23

Beitrag von Yavem »

Moin zusammen,

tut mir leid, ich habe nicht das Gefühl, dass meine Frage beantwortet wurde. Und natürlich habe ich deinen Beitrag gelesen, denn du schreibst eigentlich immer sehr gute und hilfreiche Kommentare. Trotzdem muss ich bei deiner Klassifikation meines theoretischen Aufbaus kurz einhaken :
Dein Szenario ist quasi ein Endfire array[...]
Das stimmt nämlich meiner Meinung nach nicht, bzw. wollte ich garnicht in die Richtung die ein Endfirearray für Rückwärtsdämpfung nutzt. Die wesentlichste Tatsache, die Endfire und Cardioid unterscheidet ist, dass Subs verpolt werden und somit die Auslöschung nach hinten theoretisch frequenzunabhängig ist, dafür nach vorne raus Kammfiltereffekte auftreten (genau andersherum bei Endfire, wurde ja bereits mehrmals gesagt / erklärt). Du wirst nie ein reines Endfirearray sehen bei dem ein Subwoofer invertiert wird. Wenn doch, dann ist es eine Mischung aus Endfire und Cardioid, was bei meinem Gedankenexperiment aber nicht der Fall ist. Ich hoffe wir benutzen auch das gleiche Vokabular, nicht dass das das ausschlaggebende Problem ist.

Endfire ist für mich : möglichst viele Kisten (mindestens drei hintereinander) in einer Linie aufstellen, die vom Beobachter / zu beschallendem Punkt wegläuft, bzw. orthogonal dazu ist. Der am weitesten entfernte Sub wird nicht delayed, die vorderen werden je mit dem Abstand zum hintersten delayed. Bei Cardioid stellt man keine Linie, sondern einen 'Boxenhaufen', von dem einer / einige Subwoofer umgedreht, verpolt und mit dem Abstand zu den vorderen delayed werden (üblicherweise im Verhältnis einer umgedreht zu 2 normal). Mein Vorschlag ist von daher ganz klar als Cardioid zu klassifizieren, wegen der Verpolung und der nicht existierenden Linienaufstellung. Außerdem wird der hintere Sub delayed und nicht ddie vorderen.
Ist ja klar wie ich auch schon schrieb: Je tiefer die Frequenz, umso mehr nähert sich ein Cardioid Setup einem Setup "2 normal gepolte und 1 invertiert gepolter Sub" an, was ja in "1 Sub" resultiert.
Exakt. Und je weiter der umgedrehte Subwoofer hinten steht, desto mehr ist dieser Effekt zu wirklich, wirklich tiefen Frequenzen hin verschoben, bzw. die Auslöschung aufgrund des größeren Wegversatzes und damit einhergehender Minderung des Schalldruckes nach vorn kleiner. Nach oben hin kommen die Kammfiltereffekte früher, aber wenn man die Dinger jetzt keine 3m weit auseinanderstellt, dann rutscht das Ganze eigentlich in Frequenzbereiche, die bereits die Topteile übernehmen. Außerdem sind die Kämme durch die größere Dämpfung des hinteren Subwoofers nach vorne (durch den höheren Wegversatz) nicht so tief wie bei der Variante mit dem kürzeren Delay und dem Stapeln.

Die anderen Sachen hast du gut zusammengefasst, bin ich vollstens mit einverstanden. Aber das : ...
Betrachtet man diese beiden Tatsachen, muss das Endfire die weit bessere Impulstreue haben. Der Nachteil ist laut obigen Simulationen weniger SPL nach vorne, da die hinteren Subs einfach schon sehr weit weg von der zu beschallenden Fläche sind.
... hängt - mal wieder - von der betrachteten Frequenz ab :D . Und von der Entferung der Subs zueinander, und und und... Schwer pauschalisierbar. Ich würde nicht sagen, dass die Varianten sich in Summe nach vorne heraus viel Unterschied geben, man verlagert halt den Kammfiltereffekt entweder vor das Stack (schlecht für die Zuhörer), oder hinter das Stack (schlecht für die Nachbarn / Anwohner).

Was jetzt die bessere Wahl ist hat denke ich vorrangig mit dem Gelände, den Lautsprechern und vielleicht auch der eigenen Überzeugung zu tun. Sicherlich ist es aber richtig zu sagen, dass Endfirearrays mit steigender Reihenanzahl an Rückwärtsdäpfung im Verhältnis zum Schalldruck nach vorn gewinnen und deswegen meistens erst Sinn machen, wenn man sowieso sehr, sehr viele Subwoofer hinstellt (plus Aufbautiefe kein Thema ist). Für kleinere Sachen würde ich wohl i.d.R. immer Cardioid benutzen.

#24

Beitrag von Gast »

Yavem hat geschrieben:Du wirst nie ein reines Endfirearray sehen bei dem ein Subwoofer invertiert wird. Wenn doch, dann ist es eine Mischung aus Endfire und Cardioid,
Die Mischform schimpft sich auch Olsen (oder Olson?) Array, das obere Beispiel aus einem JBL Flyer, der seit Jahren kursiert, zeigt das ganze System. Leidet aber unter ähnlichen Problemen wie ein typischer Cardioid.
Yavem hat geschrieben:Exakt. Und je weiter der umgedrehte Subwoofer hinten steht, desto mehr ist dieser Effekt zu wirklich, wirklich tiefen Frequenzen hin verschoben, bzw. die Auslöschung aufgrund des größeren Wegversatzes und damit einhergehender Minderung des Schalldruckes nach vorn kleiner.
Mal spontan aus dem Bauch heraus denke ich dass du da was übersehen hast. Nehmen wir mal 75cm Tiefe Subs, als CSA gestapelt. Hier kann man von einem Delay in der Größenordnung von grob 5ms ausgehen, also 10ms Gesamtversatz von hinten nach vorne.
Wären wie bei 100Hz, sollte sich da also theoretisch addieren, tut es aber nicht, weil der hintere Sub verpolt ist. Damit addiert sich der Spass bei 50Hz perfekt, und alles drunter kümmern die 10ms Versatz nichtmehr allzu sehr.
Nur mal grob im Kopf überschlagen, kann auch sein dass ich damit spontan falsch liege ;)
Yavem hat geschrieben:man verlagert halt den Kammfiltereffekt entweder vor das Stack (schlecht für die Zuhörer), oder hinter das Stack (schlecht für die Nachbarn / Anwohner).
Wobei das ja gerade der Witz beim Endfire ist, nach hinten drei oder gar vier zeitlich versetzte Impulse abzugeben. Erst durch die ganzen Kammfilter ergibt sich die Rückwärtsdämpfung beim Endfire Array.

#25

Beitrag von Yavem »

Ah, kannte ich noch nicht, danke Flo.
Wobei das ja gerade der Witz beim Endfire ist, nach hinten drei oder gar vier zeitlich versetzte Impulse abzugeben. Erst durch die ganzen Kammfilter ergibt sich die Rückwärtsdämpfung beim Endfire Array.
Genau. Ergo ist die Rückwärtsdämpfung auch im Verhältnis zur nach vorne abgestrahlten lautstärke auch besser, je mehr Impulse man erzeugt. Außerdem ist es vielleicht auch sinnvoll die Subwoofer mit ungeradzahligen Abständen zueinander zu stellen (also nicht jeder von jedem 1m entfernt z.B.), sonst bekommt man nämlich bei bestimmten Frequenzen eine hervorragende Dämpfung, und bei anderen wiederrum garkeine. Die nach hinten abgestrahlte Energie ist im Mittel bei Musikwiedergabe allerdings auch bei der geradzahligen Variante wesentlich geringer - ein Effekt ist da schon. Aber darum muss man sich, wenn man es einsetzen möchte, schon ein paar Gedanken machen...

Wenn du 75cm tiefe Subs hast rechne ich mal mit 80cm Delay. Das wären c.a 0.8m / (343m/s) = 2,3ms Delay. 4-5ms wären es, wenn du die Subs wirklich hintereinander stellen würdest, so wie ich es vorgeschlagen habe. Dann passt das auch mit deinen 50 Hz, aber bei einfachem Umdrehen verschiebt sich das Ganze nach oben. beste Addition ist dann bei 100 Hz, darunter wirds kontinuierlich leiser, weiter darüber treten Kammfiltereffekte auf. Wie gesagt, imo ziemliche Energieverschwendung und stärkerer Einbruch bei den Kammfrequenzen.
[...]und alles drunter kümmern die 10ms Versatz nichtmehr allzu sehr.
Genau, das ist aber schlecht, denn der hintere Sub ist verpolt. Ergo Auslöschung nach vorne.

Resultierender Frequenzgang (logarithmische Xachse) :
[Externes Bild laden...]
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