Lautsprecherforum.eu https://www.lautsprecherforum.eu/ucp.php?mode=terms https://www.lautsprecherforum.eu/aboutus
Lautsprecherforum.eu
Lautsprecherforum Logo 384 384

Ringkernntrafo Endstufen Ausgedient?! Lieber Digital?!

Alles zum Thema Endstufen
(Für Reparatur und Defekte, siehe DIY-Forum!)

Moderatoren: mich0701, Bereichsmod, Moderation PA

Antworten

#1

Beitrag von Robb Goodnight »

Es gibt ja vermehrt gerade im hochpreisigen Segment neue Endstufen mit SNT, welche ja bei 10kg Gewicht und 2HE locker ne 40kg RKT Kiste in die Tasche stecken.

Haben die Ringkerntrafo Endstufen auf lange Sicht ausgedient?
Gibt es einen grundlegenden klanglichen Unterschied, der RKT Endstufen noch erste Wahl werden lässt? Oder einen anderen Grund, wie die oft gelobte Unzerstörbarkeit der Eisenschweine?

Ich meine jeder hat seine Vorlieben, zur Zeit setze ich unter anderem auf die QSC RMX Serie und frage mich, warum sollte ich zu einem gleichwertig digital bestückten Rack nein sagen, oder sind die Digi Amps im selben Preissegment noch unzuverlässig oder anders schlechter?

Danke im vorraus :)

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt

#2

Beitrag von Jobsti »

Digital gibt's net ;-)

Wir haben idR. Klasse A/B mit dickem Trafo
oder deren "Ablöse" welche quasi A/B nur mit Schaltnetzteil ist (Klasse H?!).

Solange das Netzteil hier groß genug ausgelegt ist, sehe ich da absolut kein Problem drinnen, auch im günstigeren Segment dicke Eisenschweine zu ersetzen.

Anders schaut's bei Klasse D (oder TD) aus, gerade im unteren Preissegment kann das taugen, eher aber nicht, oder nur an Bässen (Bei A/B kennen wir das oft anders herum).
Die Dinger sind stark Impedanzabhängig, somit klingt das eine Topteil normal, das andere aber mega aufdringlich oder aggro im Mitte-Hochton.
Auch wenn man tiefer in den Geldbeutel greift, tun sich bei diversen Klasse-D noch klangliche Unterschiede an Topteilen auf,
jedoch nicht wirklich negativ.

Was aktuelle Amps allerdings an sich haben ist, dass sie recht hohe Impulsleistung bringen, im Vergleich aber weniger Dauerleistung,
falls das etwas extremer ausfallen sollte, wie z.B. TSA 4-1300, sollte man zwecks Limiter aufpassen ob man Tops oder Subs dran hat.


Grob kann man aber sagen:
Für Gleiche Geld bekommt man größere Basspotenz (gerade bei niedriger Impedanz) bei "kleinerer" Klasse, wobei die SNT Kisten ja dank TSA und Co wirklich extrem günstig werden derzeit!


Ich denke und hoffe, hier werden sich nun aber noch unsere 2 3 Spezialisten zu melden und etwas ausführlicher schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
Kaffeekasse | Du magst mir einen Kaffee spendieren? Gerne ;-)
Fragen zu Bestellungen usw. bitte ausschließlich per PM, Mail oder Telefon! Werden im Forum kommentarlos gelöscht.

#3

Beitrag von duerg »

Hallo Robb,

SNT
+ größere Gewichtsersparung
+ höherer Effizienz der Netzteile (also weniger Ampère)
- bei preiswert gemachten SNT hat man oft den Eindruck, dass die Bässe "magerer" klingen
- bei preiswert gemachten SNT reagiert oft die Endstufe sehr empfindlich auf Spannungsschwankungen des Stromnetzes.

beim RKT ist es halt andersrum.

Für die Festinstallation sehe ich keinen Vorteil des SNT, zumindest wenn die Endstufe nur 8 Stunden an 3 Tagen arbeitet.

Beim Schleppen und auch gerade bei der Effizienz macht das SNT schon Sinn:
Die Leute gucken immer, wenn ich mit meiner 3HE Kiste 4 Subs und 4 Tops betreibe...
Einfach in ne freie Steckdose in der Wand und los geht es (Ram W 9044 DSP)

Gruß Duerg :)
Oh! Und für den Fall, dass entgegen aller Erwartungen ein Hobbyastronom unter Euch ist: Der Nordstern ist dieser da!

#4

Beitrag von Fio »

..........
Zuletzt geändert von Fio am 15. Dez 2015 01:37, insgesamt 1-mal geändert.

#5

Beitrag von Mr_DnB »

Hallo!

Grundsätzlich muss man natürlich zwischen Netzteil und Endstufenklassen unterscheiden, wie meine Vorredner schon ausführlich erklärten :top:

Ich bin ja der Meinung, dass SNT und Klasse D schon in wenigen Jahren Standard sein werden. Schaltnetzteilamps sind ja schon seit Jahren selbst im unteren Preissegment zuverlässig, akustisch unauffällig, und bringen ihre Leistung (siehe TSA). Oft leidet sicherlich die Dauerleistung, aber das ist halt Auslegungssache vom Amp... Durch den fehlenden 50Hz-Ringkerntrafo ist diese Technologie schon einmal um Faktoren leichter.

Bei Klasse D sieht es noch nicht ganz so fortschrittlich aus, man hört ja oft von "Aggressivität im Hochton". Der Knackpunkt ist hier das Ausgangsfilter. Jeder der schon einmal einen Klasse D - Verstärker entwickelt und aufgebaut hat, weiß, wovon ich rede ;) Ein Problem ist natürlich, dass der angeschlossene Lautsprecher natürlich eine stark von der Frequenz abhängige Last darstellt. Abhilfe schafft hier nicht nur die Entwicklung neuartiger Eisenkernmaterialien, sondern auch die Weiterentwicklung moderner Halbleitertechnologien. Dadurch werden immer höhere Schaltfrequenzen möglich, was die Anforderungen an das Ausgangsfilter sinken lassen! Über kurz oder lang wird aber auch Klasse D meiner Meinung nach zum neuen Standard werden, da mehr Wirkungsgrad einfach in allen Belangen "nice" ist ;)

Kleine Nebeninfo: Geht man von idealen Bauteilen aus, d.h. Transistoren mit 0V Sättigungsspannung, reine Spulen und Kondensatoren, so erzielt eine Klasse B Endstufe (hier geht es jetzt nur um den Verstärker ohne Netzteil) einen theoretischen Wirkungsgrad von ~78% bei Vollaussteuerung. Bei halber Aussteuerung beträgt der Wirkungsgrad schon nur mehr die Hälfte, d.h. 39%, bei 10% Aussteuerung 7,8%... usw. :rolleye: Hinzu kommt auch noch der Ruhestrom (wir betreiben ja Klasse AB)Betrachtet man eine Klasse D Endstufe auf gleiche Weise, so hat diese einen theretischen Wirkungsgrad von 100% und das auch noch aussteuerungsunabhängig!
Mit realen Bauelementen erreicht eine Klasse AB roundabout 70% bei Vollaussteuerung, aber wie bereits gesagt sinkt der Wirkungsgrad, wenn die Aussteuerung sinkt proportional. Allerdings reduziert eine abgestufte Betriebsspannung, wie wir es von Klasse H kennen, natürlich die Verlustleistung im Teillastbetrieb! Im Gegensatz dazu haben gute Klasse D Endstufen locker über 90% Wirkungsgrad über den kompletten Aussteuerungsbereich.
Zusammenfassung: Eine gute Klasse AB Endstufe gibt mindestens 3 Mal so viel Verlustleistung ab, als eine gute Klasse D. Ich würde sagen in der Praxis eher 4 bis 5 Mal so viel.

Lg
Martin
Österreich Forentreffen 2018 --> Coming Soon

Österreich Forentreffen 2014
Österreich Forentreffen 2012

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Endstufen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 35 Gäste