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[Testbericht] Vorab-Test IHOS DP4008 / DP2006 / DP2004

Allgemeines zu Controllern, Aktiv-Weichen und sonstigen DSPs
(Für Reparatur und Defekte, siehe DIY-Forum!)

Moderatoren: mich0701, Bereichsmod, Moderation PA

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DSP

#1

Beitrag von Jobsti »

Habe vor Kurzem dem IHOS DP4008 in einer Installation verbaut.
Somit vorab meine Eindrücke vom Gerät. DP2006 & DP2004 werden vermutlich identisch sein. (In der SW zumindest keine Unterschiede)

Ein ausführlicher Testbericht samt Messungen folgt irgendwann noch mal ;)
Alle Negativpunkte wurden bereits an den Hersteller weitergeleitet,
habe auch schon eine erste Rückmeldung erhalten.
Ob und was genau gemacht wird, steht aber noch offen, bei Neuigkeiten werden ich dies aber hier Posten/Updaten.


ihos_DP4008_front.jpg
ihos_DP4008_back.jpg

Vorab-Fazit:
Das Gerät ist Preis/Leistung super.
Jedoch primär für Delaylines und Monitoring, weniger für die Main-PA zu gebrauchen.



Punkte die gegen Main-PA sprechen:
- Attack-Minimum ist 3ms, was mit mindestnes 2ms zu viel ist.
- Release nur als Faktor von Attack, Maximum stellt x32 dar (Maximum also 96ms). Das ist zu wenig, damit's nicht "pumpt"
- Kein Peaklimiter. Habe nicht nachgemessen, aber es scheint ein RMS Kompressor zu sein.
- Limiter Threshold nur bis -6dBu!



Positiv:
- Die Software verfügt über einen Demo-Modus.
- LAN, WLAN (inkl. Antenne), RS232 & USB!
- USB am Frontpanel.
- Leister Lüfter
- Die Möglichkeit, den gesamten EQ oder nur einen einzelnen EQ zu umgehen, ist super.
- Nur Parametrischer- und Shelfing-EQ ist einfach, schnell und völlig ausreichend.
- Sehr hohe Delays. Perfekter DSP für Delaylines.
- Einfache und sehr übersichtliche Software. Besonders gut gefällt mir die Routing-Übersicht mit anklickbaren Buttons/Funktionen.
- Drag&Drop Graphical-EQ per Maus, einfach und gut zu bedienen, auch zum Ändern des Q-Faktors.
Mir gefällt die Möglichkeit, Werte und Fader mit dem Mausrad oder den Pfeiltasten zu ändern.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Werte über dem Bereich einzugeben (dann wählt die Software das mögliche Maximum), ohne dass ein Fehler-Popup erscheint.

- Tolle Link-Funktion für Ein- und Ausgänge.
- Kopiermodus (Einfach, aber besser als nichts)
- Hoher Q (Notch) ist möglich.
- Gute Bedienbarkeit (bis auf das Potiproblem) und ausreichende Übersicht auf dem Gerät selbst
- Limiter in dBu statt dBfs. (Wir benötigen also keinen Bezugspunkt für die Limiter)


Kleine Minuspunkte zur Software:
Keine Option für Standard-Fader-Werte mit Mittel-, Rechts- oder Umschalt+Klick.
Wir können kein Komma verwenden, sondern nur den Punkt. Etwas nervig für Numpad-Benutzer wie mich.
Keine Optionen für den Kopiermodus, wie „Ganzen Kanal kopieren, nur EQ, Gains, Verzögerung“ usw.


Negativ:
- In den meisten Einstellungen funktioniert nur der rechte Poti. Siehe nächster Punkt
- Um beispielsweise das Delay (oder die Frequenz im EQ/Filter) zu erhöhen, muss man das rechte Poti fast endlos drehen.
Bei anderen DSPs sind die Potis geschwindigkeits- oder „drehzeitabhängig“. Wenn man schneller oder länger dreht, werden die Schritte größer.
Andere DSP mit 2 oder 3 Potis haben unterschiedliche Steps für jedes Poti.

- Die Verzögerung wird nur in µs angezeigt, erst nach 9999 µs wird sie in ms angezeigt. Also müssen wir den Poti drehen bis unsere Finger wund werden
- Delay am Gerät nicht in Meter umschaltbar. (Nur in der PC-Software werden Meter und Zeit angezeigt)
- Kein Ein/Aus/Bypass für Delay.
- Die Attacktime für den Limiter ist gerade ausreichend, aber für eine optimale Limitierung wäre ein Zero-Attack optimal (oder mindestens 1ms).
- Das nächste, aber große Problem ist der Release als Faktor der Attack, x32 ist viel zu klein. Besser wäre eine Einstellung direkt in ms, oder zumindest ein Faktor bis x400 bei 1ms-Attack. (Für 3ms Attack wäre x135 ausreichend).
- Es gibt keine Info, ob der Limiter (bzw. Kompressor) als Peak- oder RMS-Kompressor arbeitet.
- Threshold nur bis -6dBu! Maximum +12dBu. (Also Amps genau aussuchen, bzw. Eingangsempfindlichkeit auf größten Wert)
- Habe noch nicht nachgemessen, aber ich vermute, dass es sich um einen RMS-Kompressor handelt.
- Schön, eine so hoch und fein einstellbare Ratio zu haben (bis 1:100), aber das ist völlig unnötig. 1:1 bis 1:10, danach 1:inf (Limit) würde völlig ausreichen und auch schneller zum Einstellen.
- 20Hz, bzw. 20kHz entspricht "Filter off". Dazu gibt es keine Anzeige oder Info. Besser wäre ein "off" bei der Wahl der Filterart, oder eben ein Bypass. (Problematisch zwecks endlosem Poti-Drehen)
- Ein/Aus-Schalter auf der Rückseite.
- Der Kopiermodus kann den Eingangs-EQ nicht in den Ausgangs-EQ kopieren und umgekehrt. Also nur In zu In oder Out zu Out.
- Der Kopiermodus kann keine einzelnen Optionen kopieren, z. B. nur EQ, nur Delay, nur Filter usw., sondern nur den gesamten Kanal.


Das war's vorerst.
Als Anhang noch die Anleitung, die PC Software und Android-App
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B. Jobst (Tontechniker FH) | Fa. Jobst-Audio | 36396 Steinau Ulmbach | Germany | www. Jobst-Audio .de
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