Für die meisten Topteil- und Subwoofer Kombinationen ergibt ein Hochpass mit identischer Flankensteilheit zum Tiefpass akustisch halt einfach keine wirklich symmetrischen Flanken im Bereich der Trennung. Bereits das stellt aber eigentlich eine Grundvoraussetzung für eine ordentlich funktionierende Trennung dar.
Hier sind die allermeisten Aktivweichen eigentlich schon im Aus, eine BSS mal aussen vor, bei der man die Filter selbst auf Steckkarten löten konnte (hat aber kaum wer genutzt...warum wohl, bei dem Aufwand
). Immerhin lässt sich bei manchen höherpreisigen Modellen die Trennfrequenz für Hoch- und Tiefpass getrennt einstellen. Neben symmetrischen Flanken auch noch so eine Grundvoraussetzung, um eine akustisch saubere Trennung umzusetzen.
Es mag zwar als lapidar erscheinen auf einer Trennung herumzureiten, die auf akustisch symmetrischen Flanken und (akustisch) identsichen Trennfrequenz aufbaut, wie genannt sind übliche Flankensteilheiten so hoch, dass eine Oktave über- und unterhalb der Trennfrequenz bereits um die 20dB fehlen, je nachdem was der Lautsprecher von sich aus in diesem Bereich noch tut.
Große Unterschiede im Pegel bedeutet es erstmal nicht, wenn die Trennfrequenz akustisch nicht passt, oder die Flanken selbst um 12dB abweichen.
Auch bedacht werden sollte allerdings welchen Unterschied schon 0,5dB Pegelunterschied für das Gehör subjektiv machen können (sofern halbwegs intakt, und das Musikmaterial halbwegs bekannt).
Wer es nicht glaubt, einfach mal zwei identische Stacks hinter Gaze stellen, und bei einem von beiden die Subs 0,5dB oder 1dB lauter machen. Den Unterschied wir man evtl. nicht objektiv festmachen können, aber welches als "potenter" wahrgenommen wird, lässt sich jetzt schon sagen
Auch ein netter Versuch ist es, bei einer aufgebauten und eingemessenen PA, auf nur einer Seite die Subs um 1dB abzusenken. Gerne auch mal die Tops. Auch das wird man subjektiv wahrnehmen könne, als undefinierbares, aber vorhandenes Ungleichgewicht.
Auch ist die Flankensteilheit auch noch ein Thema, welches nicht unerheblichen Einfluss auf die Ortung hat. Nehmen wir Subwoofer die Flat bis mindestens 500Hz spielen, und Topteile (Bassreflex System), welche bei 120Hz beginnen abzufallen. Trennt man beide Wege dieses Systems bei 120Hz mit Filtern von 24dB/Oct, so ergibt sich für die Subwoofer eine Flankensteilheit von 24dB/Oct, für die Topteile jedoch eine Flankensteilheit von über 30dB/Oct (da ein BR System unter seiner f-6 mit 12dB/Oct abfällt).
Auch das lässt sich nicht wirklich objektiv einordnen, aber subjektiv hängt auch hier stimmt subjektiv irgendwas nicht, wenn man sein Musikmaterial gut kennt, und das z.B. oft über Kopfhörer oder Breitbänder hört, bei denen es meist schlichtweg keine Trennung gibt, und diese Probleme dementsprechend auch nicht akustisch abbilden können.
Das klingt alles nach Markulatur und sehr diffus, nur ein Dezibel macht subjektiv jedoch oft den Unterschied zwischen "ok" und "gut". Es gibt schon bei der Trennung sehr viel mehr zu berücksichtigen, als nur eine grob passende Phasenlage. Auch die ist wichtig, aber nicht alleine. Es gibt dabei noch so viel mehr zu berücksichtigen, was technisch zwar erfasst werden kann, jedoch unwichtig erscheint, bis man den komplett subjektiven Faktor Gehör mit einbezieht.
Das Gehör ist als objektives Messmittel unpräzise, und wird zurecht konstant so dargestellt, dennoch ist es selbst für kleine Unterschiede subjektiv (...IRGENDWIE...) empfindsam. Nur die allerwenigsten können diese Unterschiede jedoch überhaupt zuordnen.
Dementsprechend ist eine präzise messtechnische Erfassung, und eine ebenso präzise Bewertung der gemessenen Daten, unter Berücksichtigung psychoakustischer Eigenheiten des Gehörs, oft der Schlüssel zu einem stimmigen akustischen Ergebnis.
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