Klangart hat geschrieben:Auch ist es solchen Treibern sicher nicht würdig die aus nicht vorhandener Not in CB zu stecken ...
"Ohne Not" ist ein sehr relativer Begriff. Soll ich dir die Not mal aufzeigen?
Der Treiber hat eine sehr Weiche, und zu allem Übel wenig progressive Einspannung.
Das bedeutet, primär, dass dieser in kleineren Gehäusen, Erfahrungsgemäß bis 35l, tendenziell straffer klingt und betriebssicherer läuft, man jedoch hier immer Probleme mit dem Port bekommen wird, dieser lässt sich, vereinfacht gesagt, nicht so dimensionieren, damit dieser im Großsignalbetrieb überzeugend funktioniert.
Der Treiber lässt, aufgrund des geringen Wirkungsgrades, keine sonderlich hohe Abstimmung zu, ansonsten klingt das ganze Konstrukt sehr schnell "resonant", der Schallanteil des Ports wird bei hoher Abstimmung zu dominant. Tiefer abgestimmt passt der Port wiederum, bei ausreichend hoher Fläche, kaum in das Gehäuse.
Beschränkt man sich also auf kleine Gehäuse, muss man sich damit abfinden einen Sub zu bauen, dessen Port aufgrund von zu geringer Fläche, nur im Kleinsignalbetrieb überzeugend funktioniert (gefaltet, Eckport), und im Grenzbereich wiederum nichts beiträgt ausser Klirr.
Schicke Waffe für Klein-, bzw. Hintergrundbeschallung, sonst nichts.
Die enormen Hubreserven des Treibers verschenkt man damit größtenteils. Damit ist´s eigentlich die falsche Bestückung für diese Art von Gehäuse.
Zum anderen manifestiert sich, gleichwohl der wenig progressiven Einspannung gedankt, in ventilierten Gehäusen ein weiteres Problem, dass sich mehrheitlich direkt in der Betriebssicherheit widerspiegelt. Durch den großen möglichen Hub des Treibers kommt es im Port zu einer gleichwohl nicht unerheblichen Strömungsgeschwindigkeit (es sei der Vollständigkeit halber erwähnt).
Das wird jedoch vor allem bei großflächigen Ports ungut, wenn die Strömungsgeschwindigkeit so hoch wird, dass der Port seine Wirkung als Resonator einbüßt und zum "Luftloch" mutiert.
Bei geringer Portfläche, wie man sie zwangsläufig in kleinen Gehäusen vorfinden wird, ist das weniger problematisch, als dass der Fließwiderstand im Port noch immer eine gewisse Bedämpfung bietet.
Baut man jedoch größere Gehäuse mit ca. 55 bis 65l, und stimmt sinnig ab, wird man zwangsläufig bei einem großformatigen, noch immer sehr langen Port landen (warum klein bauen...dann braucht es das Volumen nicht...).
Verliert der jedoch seine Wirkung als Resonator, ist da nicht viel Bedämpfung durch den Fließwiderstand.
Da macht es ganz flott "Klonk" an der Polplatte, viel schneller als man denkt.
Denn, nächster Punkt, der Treiber ist, gerade in ventilierten Gehäusen, anfällig für eine Verschiebung der Nulllage im Betrieb, wieder der weichen, kaum progressiven Einspannung gedankt.
So, jetzt beantworte mir mal, warum sollte man diesen Treiber, ohne Not, in ein zwangsläufig für Fehler anfälliges, ventiliertes Gehäuse stecken?
Wo doch die Parameter sogar eine blitzsaubere, sinnige, schöne Abstimmung in CB nach Lehrbuch erlauben? Die zu allem Übel noch gut klingt?
alfred0905 hat geschrieben:Geschlossen und Outdoor, ich brauch zwar keine Pegelorgie, aber auf 20-30m Distanz kommt dann nicht mehr viel an..
Wenn da "nichtmehr viel" ankommt, dann solltest du nicht das geschlossene Gehäuse hinterfragen, sondern ob 12" auf geringes Volumen tatsächlich das richtige Konzept ist.
Zudem hat sich zum Schallschutz schon immer die dezentrale Beschallung gegenüber der zentralen, gerichteten, durchgesetzt. Das hat man mittlerweile sogar bei der Deutschen Bahn erkannt, was die Etabliertheit des Konzepts nur unterstreicht
alfred0905 hat geschrieben:Oder ist das Chassis für das Projekt gänzlich ungeeignet
Wenn du Wert darauf legst, unbedingt einen BR zu bauen, dann kannst du mit dem 12S330 bzw. 12N630 mal etwas Richtung 45l und 35Hz Tuning versuchen, mit einem großen Port (32x8) seitlich, begrenzt nur durch die Außenwände.
Alternativ mit 3*HT100 Rohr, das funkioniert noch etwas besser, wenn man für Anfang und Ende der Ports "Trompeten" aus Multiplex um die Rohre fräst, um die scharfen Kanten zu kaschieren, ist aber auch mehr Aufwand.
Das war mitunter das brauchbarste, was ich mit dem Treiber, nach einem halben Jahr experimentieren, jemals hinbekommen habe.
Abgesehen von einer CB natürlich...
Für einen PA Sub mit 12" in BR würde ich, kurz gesagt, einen Kappalite 3012LF bevorzugen. Der bietet gleichfalls große Hubreserven, nicht ganz so viel wie die BMS, ist aber viel leichter zu verbauen, und deutlich Betriebssicherer, da es weniger ein Hifi, als viel mehr ein PA Chassis ist, und sich genauso verwenden lässt.
Die BMS funktionieren für PA einfach nicht besonders gut. Für Power-Hifi in CB sind es jedoch mitunter die besten Pappen, die ich je gehört habe, aber auch nur bis 100Hz. Aber es macht Laune pro 12er 500W loszulassen, 120dB im Bass rocken schon ordentlich