Ich bin Euch ja noch einen Erfahrungsbericht zum EVERSOLO DMP-A6 Master Edition schuldig (siehe WIIM Ultra Thread).
Nach einer kurzen, einleitenden Vorstellung wollte ich zu den PROs / NEUTRAL / CONs in Stichpunktform übergehen, damit das hier nicht endlos wird. Lang wird es trotzdem

Der EVERSOLO DMP-A6 ist ein Streaming- und Mediaplayer mit einem großen Frontdisplay (Touch) und intuitiver, auf Android basierender Bedienung. Er kann mit allen gängigen Streamingdiensten (Audio) zusammenarbeiten und alle gängigen Dateiformate von USB, Netzwerk oder interner SSD abspielen, bis hin zu HIRES 768KHz@32Bit.
In der vorliegenden, deutlich teureren Master Edition soll das Gerät über erheblich hochwertigere Hardware und Klangperformance verfügen. In "richtigen" Testberichten im Web bestätigen die Tester dies auch, mir jedoch fehlt der Vergleich, weil ich mich direkt für die Master Edition entschieden habe.
Preis: Wenn man etwas Geduld hat und nett anfragt, kann man auch die Master Edition (UVP 1.300 / normaler Straßenpreis Stand 12/2024 : 1.170 EUR) für unter 1000 EUR bekommen.
Nun ein paar Bildimpressionen, bevor ich in Stichpunktform zu den Eigenschaften übergehe:
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PRO
- Qualitätsanmutung ist 1A. Die Verarbeitung wirkt perfekt, die Materialien aussen (Alu) wertig. Der Drehknopf scheint mir aus Kunststoff zu sein, aber er sitzt perfekt, dreht sich mit leichtem Widerstand (gut) und seine ringförmige Beleuchtung ist stufenlos regelbar.
Das große Display ist hell, hochauflösend und kontraststark.
- Die Anschlussvielfalt lässt grundsätzlich nichts vermissen, führt aber trotzdem noch (siehe unten) zu einem neutralen und zu einem negativen Eintrag. HDMI-Audio und XLR Ausgänge sind hingegen hervorzuheben, ebenso die Möglichkeit, eine M.2 SSD in den Gehäuseboden zu integrieren um lokale Musikdateien vorzuhalten.
- Bedienung: Die auf Android basierendende Bedienoberfläche reagiert flüssig. Das Touchdisplay ist groß genug, um Fehlbedienung auch bei großen Fingern zu vermeiden. Die Menüstruktur und Bezeichnung der Funktionen gibt zumindest in englischer Sprache (deutsch nicht probiert) keine Rätsel auf.
Ursprünglich wollte ich die beiliegende und in wenigen Fällen "komisch" übersetzte und leicht "durcheinandre" Papieranleitung als Minuspunkt aufführen, aber man braucht sie einfach nicht.
- Einstelloptionen: einfach zu verstehen/bedienen und trotzdem sehr umfangreich. 15-Band EQ, so um die 25 voreingestellte Presets, bevorzugte Streamingqualität... jeden Pups kann man einstellen, sogar die Helligkeit des LED Rings im Standby - stufenlos.
Die Ersteinrichtung und das Kennenlernen des Gerätes haben richtig Spaß gemacht.
- Optische Spielereien: zusätzlich zu 3 oder 4 verschiedenen Layouts, wie Titelinformationen und Coverbild dargestellt werden, hat der DMP-A6 auch verschiedene VU Meter Layouts und SpectrumAnalyser Layouts parat. Da ist für jeden was dabei und es sieht verdammt gut aus auf dem hochwertigen Display.
- Klang: hier muss ich vorsichtig sein. Was der DMP-A6 ausspuckt, wird erst durch meinen Antimode "verbogen" und dann noch durch den AVR, bevor es die Lautsprecher erreicht. Ausserdem nutze ich das u. a. gegenüber der "Standardversion" angeblich so dramatisch aufgepeppte Analogausgabemodul nicht - bei mit geht's per TOSLINK raus.
Deswegen möchte ich an dieser Stelle nur sagen: Es klingt so genial, wie ich es erwartet habe. Und ich bin relativ anspruchsvoll.
- Anschlussmöglichkeit für ein ext. USB CD-Laufwerk, über das man dann sogar rippen kann (nicht ausprobiert, finde das Feature aber genial und würde es nutzen, wenn der Panasonic UHD Player nicht auch ein so guter CD-Player wäre)
NEUTRAL:
- Nice-to-have: Ich hätte mir einen HDMI Videoausgang gewünscht, um die Titelinformationen bei Bedarf auch auf dem TV darzustellen. So groß und hell das integrierte Display auch ist: Aus 3m Entfernung ist das nicht mehr gut ablesbar.
- Die zugehörige App ist genauso vollständig und gut bedienbar, reagiert aber gelegentlich verzögert.
- Kein Feature zur Raumeinmessung, ist aber m. E. diskussionsfähig, ob das ein "Muss" für so ein Gerät ist. Einige andere (z.B. WIIM Ultra) haben es.
- Fernbedienung muss ggf. separat und kostenpflichtig dazu bestellt werden. Wollte ich ursprünglich als Minuspunkt aufführen, denn ein Smartphone ist immer etwas umständlicher als ein klarer "nächster Titel" Knopf auf einer Fernbedienung. In der Praxis jedoch habe ich eine FB bisher nur selten vermisst.
CON
- Der Drehregler ist auch der Einschaltknopf (drücken). Dessen Druckwiderstand ist jedoch so hoch, dass man oft beim Ein-/ausschalten das Gerät verschiebt.
- Der einzig wirklich störende Nachteil, den ich gefunden habe: Bei Eingangssignal "optisch" kann nicht gleichzeitig auch der optische Ausgang verwendet werden. So kann ich meinen PANASONIC DP-UB9000, den ich auch als CD-Player verwende, nicht optisch durch den DMP-A6 schleifen. Das wollte ich aber, denn dahinter hängt noch ein Antimode X2D, das nur einen optischen Eingang hat, aber beide Geräte "raumkorrigieren" soll.
Ich musste mir mit einem (überraschenderweise sehr gut funktionierenden) automatischen TOSLINK-Switch behelfen.
- (Nachtrag 01.01.25) Habe nun gerade versucht, die interne SSD übers Netzwerk zu befüllen. Der DMP-A6 macht dafür einen Server im Netzwerk auf, auf den man vom PC aus zugreifen kann und Dateien draufschieben kann. Das funktioniert aber nicht gut, die Funktion kann weder mit Verzeichnissen noch mit einer größeren Anzahl (Multiselektion) von Dateien umgehen. Dateien, die mit Zahlen oder Sonderzeichen anfangen, werden nicht erkannt.
Das ganze wirkt unausgereift und ich habe es dann gelassen und die SSD über einen USB Stick direkt am DMP-A6 befüllt - ohne Probleme.
Abschließendes Urteil:
4,7 / 5 Punkten.
Oder in Worten: das Gerät 2024, dessen Kauf mich am glücklichsten gemacht hat.