Weyoun hat geschrieben: ↑31. Mai 2024 06:32
Ernst_Reiter hat geschrieben: ↑30. Mai 2024 09:18
"Familienbetriebe" fusionieren kann nicht gut gehen; gibt nur streit.
Das hängt davon ab, wie die Erben der Gründer so ticken. Wenn sie nicht so viel Herzblut für die Firmen mitbringen wie ihre Väter, verkaufen sie halt oder werden stiller Teilhaber am neu fusionierten Unternehmen. Immer noch besser als drohende Insolvenz.
Man merkt, dass du immer in größeren Unternehmen gearbeitet hast.
Kleinere, mittelständische Unternehmen stehen vor enormen Herausforderungen, die Politik in Deutschland reagiert darauf leider nicht besonders gut.
Es fehlt an geeignetem Nachwuchs, die wenigen der 2 oder 3 Generation die es packen wollen, sind häufig mit dem Goldlöffel auf diese Welt gekommen. Zumindest meine bisherige Erfahrung. Die können sich mit dem kleinem Arbeiter gar nicht mehr identifizieren.
Kleinere und mittlere Unternehmen ziehen mit den Gehältern und in der Work-Life-Balance der großen Unternehmen gar nicht mehr mit. Entweder weil sie es wirtschaftlich nicht können, oder es an geeigneten Gegenstimmen fehlt.
Ich fordere seit Jahren das Modell aus Österreich, wo Tarifverträge für ALLE gelten müsssen. In kleineren Unternehmen gibt es keine Automatischen Gehaltsanpassungen, kaum Prämien (hier bin ich immer wieder quasi schockiert, was größere Unternehmen teilweise bezahlen ). Der Unterschied zwischen Facharbeiter im Großunternehmen und Kleinunternehmen hat mittlerweile beängstigende Zustände angenommen. Das sind Welten mittlerweile.
Hinzu kommt der Mindestlohn, der gefährlich wächst und Fachkräfte in kleineren Unternehmen quasi immer wertloser macht.
Ich gönne jedem ein vernünftiges Einkommen, ich bin kein Gegner des Mindestlohns, ich finde es sogar beschämend, dass es sowas überhaupt braucht. Aber die Facharbeiter in den kleinen Unternehmen trennt immer weniger. Es macht keinen Unterschied mehr.
Und da wackelt unser ganzes System. Die meisten Arbeitsplätze werden in Deutschland durch Unternehmen zwischen Größe 10 bis 50 gestellt! Dort liegen die Arbeitsplätze. Nicht bei VW, Bahn und Co. Gerade im ländlichen Umfeld sind solche Unternehmer oft die einzigen Arbeitgeber.
Mein Einkommen schrumpft seit Jahren kontinuierlich. Ich werde meinem Kind jedenfalls empfehlen, auf gar keinen Fall in einem kleinerem Unternehmen anzufangen. Es sei denn, du gründest selber eines. Gehe bloß zu den Großen.
Nur um mal eine Größenordnung darzustellen: mein Einkommen hat sich in den letzten 6-7 Jahren um vielleicht 6-7% verbessert. Bei der aktuellen Inflation habe ich viel weniger. Ach so: Pendeln muss ich auch.