Mal eine kurze Erklärung der Messungen:
1. Frequenzverlauf:
Wir messen ob das Ding eine lineare Wiedergabe hat, oder unser Eingangssignal verfälscht, bzw. wie viel dieses abweicht.
2. Rauschfaktor:
Hier wird das Signal normalerweise bei Vollgas gemessen, also Vollaussteuerung, 0dB.
Dann wird das Signal Stummgeschaltet, normalerweise am Generator, oder eben den Input (Kabel) abziehen.
So messen wir das (Grund)Rauschen.
Problem: z.B. der Behringer, der Praxis-unübliche Pegel will (+22dBU).
Deswegen habe ich mich auf +4dBu (1,2*V) geeinigt, da dieser recht gut der Praxis entspricht,
mit diesem messen wir dann hier, anstatt 0dB Vollaussteuerung.
So messen wir auch alle DSP bei identischem Pegel/Spannung.
Um so lauter das Rauschen, um so geringer ist der Abstand vom Rauschsignal bis zum Signal der Vollaussteuerung (bzw. 4dBu Signalmessung).
Je größer der Abstand, desto besser, bzw. desto geringer das Rauschen.
Beim T.Racks 204 haben wir knapp 7dB mehr Abstand als beim Behringer und wie wir wissen entsprechen zwischen 6-10dB
(Je nach Empfinden und Art des Signals), gefühlt einer Verdopplung der Lautstärke.
Das heißt, der DSP204 rauscht circa halb so laut
(elektrisch gesehen sogar noch weniger, da hier genau 6dB einer Verdopplung entsprechen) als der Behringer DCX
3. Verzerrungen:
Wir messen hier mit der Methode nach Farina, nichtlineare Verzerrungen.
Ungeradzahlige Harmonische (K3, K5...) sind geradzahlige Obertöne
Geradzahlige Harmonische (K2, K4...) sind ungeradzahliche Obertöne
Ungerade Hamonische (
K3) empfinden wir als störend oder aufdringlich,
Gerade (K2) werden oft als "wärmeres Klangbild" empfunden.
Je geringer die Verzerrungen, desto näher ist das Signal am Original
Nichtlineare Verzerrungen sind Oberschwingungen,
deren Frequenzen ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz sind.
Dabei sollte K2 immer oben liegen, K3 immer darunter.
Meine persönlich Erfahrung ist, dass sofern K3 oberhalb K2 liegt, wir eine stärkere Klangverfälschung hören können,
im Vergleich zu K3 unterhalb K2 aber dafür insgesamt "höher" liegen würde.
Die % geben an, wie viel vom Original Signal Verzerrungen sind.
4. THD+N:
Der THD entspricht dem Wert aller Nichtlineare Verzerrungen, also K2, K3, K4, K5 usw. alle zusammengerechnet.
Dies ist also das Verhältnis der Summe aller Oberwellen (K2, K3, K4…) zur Grundwelle.
N steht dabei für "Noise", somit wird hierbei noch das Rauschen mit einbezogen.
5. Limiter:
Hier vergleichen wir einfach was der Limiter mit dem Frequenzverlauf (Siehe 1.) anstellt,
sprich, ob dieser den Verlauf bei der Limitierung verbiegt.
6. Filter
Wir messen hier die Frequenzweichenfunktion, bzw. dessen Filter. Eigentlich tun sich hier absolut keine Unterschiede auf,
um dies aber auch 100% auszuschließen, messen wir diese dennoch. Wir messen einen Hochpass und einen Tiefpass.
Problem Equalizer:
Jeder Hersteller kocht hier sein eigenes Süppchen mit dem Q-Faktor, also die Bandbreite des EQ.
Somit können wir DSP-Setups mit EQ nicht von einem DSP auf einen anderen übertragen, da der EQ dann nicht mehr passen würde.
Der Behringer dient hier als Referenz, da dessen Q-Faktor sich ziemlich nach "Lehrbuch" verhält, als auch der Großteil der DSP ebenfalls passt.
Problem Shelfing: (Kuhschwanzfilter)
Manche EQ kann man in Flankensteilheit einstellen (z.B. 12dB/Okt.), manch andere allerdings per Q-Faktor.
Somit ist die ÜBertragung von Shelfing-EQs ebenfalls ein Problem.
Wir messen hier, welcher Q-Faktor dabei einem 12db/Okt. oder 6dB/Okt. Shelfing entspricht.
7. Lüfter:
Wir messen hier die Lautstärke vom Lüfter.
Hier habe ich mich dem üblichen Bewertungsfilter angepasst (dBA), auch wenn ich die Messung ohne Bewertungsfilter schöner finde.
Das ist aber auch halb so tragisch, da ich statt einer Zahl auch den Frequenzverlauf über die zeit zeige, somit sieht man schön in welchem
Frequenzbereich solch ein Lüfter eigentlich agiert.
Beim DSP 204 sind wir im Bereich 600Hz, das geht noch, wird aber schon gut wahrgenommen, bei z.B. 3000Hz wäre es zwar noch wesentlich nerviger,
dafür aber auch wesentlich besser zu bedämpfen, z.B. in einem Rack samt etwas Noppenschaum.
Ebenfalls habe ich den Grundpegel vorab gemessen, damit man sieht, wie viel Lauter der Lüfter eigentlich ist.
Den Abstand von 25cm kann man super auf 0,5m oder auch 1m usw. hochrechnen, da eine Verdopplung des Abstandes immer -6dB entspricht (Im Fernfeld jedenfalls).
Auf 1 Meter sehen wir, dass unser Grundgeräuschpegel (Werkstatt, samt Vögel, Autos und Gebabbel von draußen),
im Bereich 29dBA liegt, der Lüfter allerdings im Bereich 36dBA.
Also wieder das gleiche Spiel: Auf 1m Abstand, ist das Lüftergeräusch gefühlt circa doppelt so laut, wie unser Grundgeräusch im Raum,
also sehr gut zu hören!
Wer "Sone-Junkey" ist, kann ebenfalls die Lautstärke in Sone mit ablesen
