Lautsprecherforum.eu https://www.lautsprecherforum.eu/ucp.php?mode=terms https://www.lautsprecherforum.eu/aboutus
Lautsprecherforum.eu
Lautsprecherforum Logo 384 384

[Unterstützung] Kaum Pegel aber Endstufe ist schon am clippen

Lautsprecher, Licht & Equipment für Partykeller, Unterwegs und kleinere Installationen (Bar, Bistro, Kneipe)

Moderatoren: mich0701, Bereichsmod, Moderation PA

Antworten

#1

Beitrag von Philipp712 »

Guten Tag :)

Ich habe folgendes Problem, ich habe 2 TSA 4-700 mit einem DCX, diese Kombi betreiben 4 JL SUb212 und 2 selbst entwickelte Tops.

Am 12.Oktober habe ich einen 30. Geburtstag einer bekannten in einem 40qm großen "Gartenhause" beschallt. Aufgebaut wurden beide Topteile auf ein Stativ und 2 Subwoofer als Monocluster. Mit der Zeit wurde es natürlich lauter, wir waren bei einer Lautstärke angelangt bei der man sich schon etwas lauter unterhalten musste, aber dennoch Luft nach oben war.

Bei dem Wunsch nach mehr Lautstärke musste ich passen, da die eine TSA schon am clippen war. Was ich absolut nicht verstehen konnte. Das DJ Mischpult vom Kollegen war korrekt eingepegelt, das Yamaha MG12/4 war auch korrekt eingepegelt. Im DCX waren Inputgain´s und Outputsgain´s auf 0 dB. Den Limiter habe ich nach den Werten von Jobsti´s Limiter Tool eingestellt. Die Endstufe clippte jetzt nicht dauerhaft, die Led´s blinkten mit dem Bass der Musik.
Mir fiel auf das der Limiter im DCX noch nicht gegriffen hat, also hab ich noch etwas mehr den Master Fader des Mischpultes aufgezogen. Die TSA stand jetzt voll im Clipping und der Limiter hat immer noch nicht gegriffen.

Jetzt habe ich jedes mal so nachgeregelt, das wir immer noch gehobene Zimmerlautstärke hatten, aber so das die TSA nicht im clipping ist.


Jetzt habe ich die Tage das ganze nochmal im Keller ohne Lautsprecher aufgebaut, dachte ich hätte vielleicht eine Fehler am Yamaha gemacht und zum ende der Feier ist mir auch aufgefallen, das der Kollege seinen DJ Controller im Roten Bereich betrieben hat.

Also alles verkabelt, den Laptop an das Mischpult alles eingepegelt. Die Kanal Fader auf 0dB, der Master befand sich bei -10dB und dann war schon ende, beide TSA 4-700 befanden sich im Clipping. Die ein ist mittlerweile fast 10 Jahre alt die andere nicht mal ein halbes Jahr.


Was ich nicht verstehe ist, das beide Endstufen clippen, aber es grade mal für gehobene Zimmer Lautstärke reicht.

Kann es sein das die TSA nicht mal die im Forum gemessenen 600 Watt an 4 Ohm liefern ?

Die Bässe haben einen Wirkungsgrad von 92dB und die Tops von 96dB. Da müsste doch mehr als gehobene Zimmer Lautstärke drin sein bzw. dürfte bei solch einer kleinen Location nicht die Endstufe clippen.


Mich würde es freuen wenn Ihr Antworten oder Tipps hättet zum meinem Problem.


LG Philipp :D

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt

#2

Beitrag von Andy78 »

Willkommen.

ich denke tatsächlich, dass ziemlich hierin bereits die Antwort versteckt ist:
Philipp712 hat geschrieben: 28. Nov 2024 14:06 vielleicht eine Fehler am Yamaha gemacht und zum ende der Feier ist mir auch aufgefallen, das der Kollege seinen DJ Controller im Roten Bereich betrieben hat
Die TSA4-700 sind tatsächlich etwas kräftiger als angegeben.
Ja, ich hab auch manchmal schon das Ding ans leichte anclippen gebracht, aber dann kommt da schon auch wirklich was raus bis dahin. Mit den JL-Sub212 hast Du je eine 4 Ohm Last, das sollte die schon gut anschieben können.
Ich gehe davon aus, dass Deine Annahme, dass alles korrekt und gut - und eben immer und überall unter 0dB eingepegelt war, an irgendeiner Stelle doch nicht gestimmt hat.
Bitte prüfe das nochmal, gewissenhaft. Bereits eine Stelle in der Signalkette mit Pegel über 0db kann Dir den Spaß komplett versauen und das Signal nachhaltig verzerren, so dass möglicherweise am Ende nur noch Grütze, und die gar leise, kommt. Bekannter von mir hatte fast das idente Phänomen bei einem Testaufbau - plötzlich kaum noch Pegel und ein bescheidener Klang. Dass was mit den Gains nicht stimmt wollte er mit partout nicht glauben - bis sich nach ner halben Stunde Diskussion herausgestellt hat, dass seine Liebste großzügig den Gain am DJ Mixer aufgerissen hat, weils ihr zu leise war, nachdem er am Pult den Eingang heruntergezogen hatte, um kurz mit mir zu telefonieren...
Daher: Wenn Du eh bemerkt hast, dass der DJ rot gefahren hat (sind ja alle LED der Kette bezahlt...), dann hast Du mit einer danach "vernünftig gepegelten" Kette trotzdem ein Problem, selbst wenn der DJ Mixer je nach Produkt immer noch ein sauberes Signal liefert, obwohl die Spannung bereits jenseits von gut und böse ist (ich glaube Pioneer bis zu 18db drüber noch sauber, ABER damit überfährt man natürlich JEDEN nachfolgenden Eingang und zerstört das Signal, das ab dort clippt. Weder bekommst Du das kaputte Signal nochmal schön, noch bleibt für einen Amp irgendwas sinnvolles über, wenn ein so übertrieben großes Signal mit Gewalt in das 0db Fenster geschnipselt werden muss.
Ich würde in jedem Falle die gesamte Kette gut prüfen und lieber am Ende noch mal ein paar db im Pult aufholen als irgendwo am Clip zu liegen.
Viel Erfolg!
VG Andy

#3

Beitrag von Philipp712 »

Vielen lieben Dank für deine Antwort.

Was ich aber dann noch nicht ganz nachvollziehen kann ist, das die TSA schon am clippen war bevor der Limiter gegriffen hat. Diesen habe ich mit dem Tool von Jobsti ausrechnen lassen. Sprich bevor der Limiter limitiert ist die Endstufe schon überfahren und es war nur gehoben Zimmerlautstärke.
Man sollte ja meinen wenn die TSA schon am clippen ist sollte es ziemlich laut sein.


Ich hab die Tage ja das Rack bestehend aus dem DCX und 2 TSA 4–700 mit einem Laptop über das Yamaha MG12/4 versorgt. Der Laptop war zu 90% aufgedreht, der Gain war soweit aufgedreht das die Clip LED vom Mischpult erloschen ist, der Kanalfader war bis -0dB aufgezogen und der Master war bis -10dB aufgezogen. Dabei war die TSA schon am anclippen.

Ich werde nochmal alles verkabeln und dann ein Bild vom Pult machen und Rack machen.

Danke für deine Hilfe. :toptop:

LG Philipp

Schönen Abend :D

#4

Beitrag von Felidae »

Du bist doch Elektriker, dann miss doch mal die Leistung der TSA beim flackern der Clip LEDs. Sollte das meilenweit von der Spezifikation weg liegen ist irgendwas Faul. Nach deiner Beschreibung und dem Wirkungsgrad deiner Lautsprecher dürften das ja nur wenige Watt sein um gehobene Zimmerlautstärke zu erzeugen.

#5

Beitrag von MaV3RiX »

Oder einfach mal eine amtliche Endstufe zum Testen vom Verleih besorgen. Dann hast Du einen Benchmark und kannst ggf. auch den Fehler eingrenzen, falls das Problem mit einer anderen Endstufe auch auftritt.

#6

Beitrag von Philipp712 »

Genau das wäre jetzt auch der Plan für die nächsten Tage, ich würde dies zwar spartanisch machen mit einem True RMS Multimeter, einer Stromzange und einem 4 Ohm Lastwiderstand mit 400 Watt, sowie einem Frequenz Generator. An ein Oszi komme ich leider nicht dran. Aber somit könnte man immerhin grob einen Eindruck bekommen, welche Leistung kurz vor dem Clipping zur Verfügung steht.

Ich habe noch eine E800, mit einer schaltbarem Eingangsempfindlichkeit von 0,77V, 26dB und 1,4V. Ist zwar auch nichts Amtliches, aber um mal gegen zu testen reicht es.

Ich habe die Eingangsempfindlichkeit auf 0,77V gestellt und bin mit dem Linken Kanal vom Mischpult direkt in einen Kanal der E800 und mit dem rechten in einen der TSA 4-700 gegangen.
Wieder ging die TSA früh ins Clipping, wo bei der 800 noch nichts geschah.
Um die 800 ins Clipping zu bekommen musste ich beim Yamaha Mischpult den Master bis +3db hochziehen. Das hat mich noch mehr verunsichert 😂

Eigentlich müsste die E800 doch früher ins Clipping kommen, aufgrund der geringen Eingangsempfindlichkeit. Die ist ja schneller erreicht als die 1V der TSA.
Für diesen Beitrag von Philipp712 bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)

#7

Beitrag von dominik »

Wichtig beim Testen , die Sinussignale nur wenige Sekunden anlegen.
Moderne Endstufen vertragen kein Sinus Dauer mehr.
Die Zeiten sind leider rum, als Endstufen noch Stundenlang am Signalgenerator mit Volllast betrieben werden konnten.
Meine Mackie M1400 hat vor 30 Jahren klaglos 1 Stunde 4 Ohm Brückenbetrieb an Lastwiderständen überlebt. Der Nachfolder mit doppelter Leistung und fast halben Gewicht hat nach 6 Minuten die Thermosicherung des Trafos geschmissen. Heute kann es sein das Netzteile schon nach wenigen Sekunden einknicken/abschalten oder die Mosfets der Endstufe abfackeln.

Das Eingang- und Ausgangsignal der TSA mit dem Oszi anschauen wäre ein letzter Schritt um zu verifizieren was wirklich für Signale anliegen.
Es gibt mittlerweile auch kleine tragbare Oszis, irgendwer im Bekanntenkreis eines Elektrikers hat doch sicher Zugriff auf so was.

#8

Beitrag von Andy78 »

Die Idee, mit anderen Geräten mal querzutesten ist in jedem Falle gut.
Das vorläufige Ergebnis mit der E800 erstaunt mich allerdings auch, das riecht tatsächlich nach einem Problem Deiner TSAs. Damit hätte ich vorläufig eher weniger wahrscheinlich gerechnet, da der Fehler ja offenbar direkt 2 Geräte gleichzeitig betrifft.
Ich bin also sehr gespannt auf die Auflösung.

#9

Beitrag von Simon »

Wenn du das kannst, kannst du mal die Rail-Spannungen überprüfen. Vermutlich passen die low power hilfsspannungen nicht mehr.
Wie immer: arbeiten unter Spannung ist gefährlich.

Ob sich das lohnt? Musst du selbst wissen.

#10

Beitrag von the flix »

Wenn das Problem auch ohne Last auftritt (und so verstehe ich den ersten Post), lass den Lastwiderstand weg und miss die Ausgangsspannung so. Dann musst du dir auch keine Sorgen über die Messdauer machen. Laut Spec müssten da über 60 V rms rauskommen. Vermutlich ist das deutlich weniger, was auf einen Defekt hindeutet.
Mit einem Oszi sollte man beim Messen an Endstufenausgängen immer differentielle Tastköpfe verwenden. Ein normaler Tastkopf an einer BTL-Endstufe kann von Abschalten bis Feuerwerk alles bewirken.
Zur Messung eignet sich übrigens auch ein Audiointerface mit passend dimensioniertem Spannungsteiler am differentiellen Eingang und entsprechender Software, z.B. REW. Ein flexibler Signalgenerator ist auch enthalten. Für absolute Messungen braucht man eine bekannte Quelle zur Kalibration des Eingangs.

#11

Beitrag von Philipp712 »

Guten Abend ;)
Ich habe vorhin mal die Ausgänge beider TSA‘s und den Master Output des Mischpults gemessen.
Ich bin mit dem Laptop über ein 3,5mm Stereo auf 2 6,3mm Klinken Mono in ein Line Eingang für -10dB Signale rein gegangen, sowie es in der Anleitung des Yamaha MG12/4 steht.

Am Master Out habe ich bei 0dB 0,54V gemessen, beim Clippen der Endstufe lagen 0,75V an. Also ist die Eingangsempfindlichkeit von 1V auch nicht so ganz richtig oder ?

Alle Kanäle der beiden TSA‘s geben kurz vor dem Clipping 33-35V aus, wenn beide Endstufen richtig im Clipping stehen, geben diese 50-53v aus.

Gemessen wurde mit Musik nicht mit einem Sinuston.

#12

Beitrag von Christopher Pike »

Musik kann ein Multimeter nicht adäquat in Messwerte umsetzen. Die genannten Zahlen sind nichts wert.

Anbei sei gesagt, dass die TSA nur schwerlich clippt. Die „Clip“ LED zeigt, dass der Limiter begrenzt.

Obwohl die TSA kein Leistungs- und Basswunder ist, kann die Endstufe durchaus mehr, als gehobene Zimmerlautstärke.
Andererseits ist ein identischer Defekt von zwei Endstufen unwahrscheinlich.

#13

Beitrag von tobias_mx »

Die Dcx hat mehr ausgangssignal als der Input der Tsa abkann das hab ich mit meiner tsa 4-700 auch die simple aber leider nicht idiotensichere Lösung dafür ist die gain potis der endstufe auf 12 uhr stellung zu drehen dann kannst du die Dcx drauf ausfahren und auch der Limiter geht einwandfrei nur musst du dann halt aufpassen das dir keiner die Regler an der Endstufe verstellt oder die irgendwie absichern.
Für diesen Beitrag von tobias_mx bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)

#14

Beitrag von Andy78 »

Guter Hinweis!
Ich erinnere dunkel, dass es vor Jahren öfters mal die Diskussion darum gab, dass man den Pegel im Ausgang "zu wenig" reduzieren kann für viele Amps, hatte das aber nicht mehr präsent. Die Empfehlung damals lautete für das Problem, um es unabhängig von Potis sicher gestalten zu können: Dämpfungsglied.
Die Suche müsste Empfehlungen zu Bauanleitungen für den passenden Spannungsteiler erbringen, ggf. auch noch passende shopping Tipps.

#15

Beitrag von DjGoofy »

Also ich hatte früher auch 4 von den lf212 an einer tsa 4-700 und da kam ordentlich dampf.

Aber ja, erst wenn die Clip Lampen an der Tsa geleuchtet haben, haben die lf212 erst richtig spaß gemacht (subjektiv). Das Phänomen hatte ich damals auch schon mal diskutiert und andere Nutzer konnten mir bestätigen, dass sie eine ähnliche Wahrnehmung hatten.

Trotzdem tippe ich in deinem Fall eher darauf, das irgendwo was verpolt oder invertiert ist. Das beide Endstufen defekt sind ist ja wohl unwahrscheinlich.

Dcx hatte ich auch, genauso wie e800.

Limiter waren im dcx immer so bei -21 bis -22 für die lf212 an tsa.

Bei der e800 kann man die Eingangsempfindlichkeit ja hochstellen meine ich.

Die Kombination hat bei mir immer gut funktioniert.

Grüße
Für diesen Beitrag von DjGoofy bedankte sich:
(Nutzer für Gäste nicht sichtbar)

#16

Beitrag von DjGoofy »

Bei der Einstellung der Limiter ist auch nicht die Atackzeit zu vernachlässigen. Eine lange Atackzeit führt zwangsläufig zum Clip der Endstufe, obwohl die Werte richtig sind. Trotzdem sollten dann zusätzlich auch die Limiter am dcx aufleuchten

#17

Beitrag von tobias_mx »

Das mit dem Dämpfungsglied muss ich mir vielleicht auch mal anschauen das wäre dann die verstellsichere alternative zu Potis auf 12 Uhr wobei das auch super funktioniert und ich meine Anlage meist nur selbst bediene oder zumindest ein Auge drauf habe.

Das mit den Attackzeiten beim Limiter ist grundsätzlich richtig aber die Dcx hat ein zero attack limiter der immer sofort greift und keine einstellbare attack zeit hat.

#18

Beitrag von dominik »

dominik hat geschrieben: 29. Nov 2024 09:14 Es gibt mittlerweile auch kleine tragbare Oszis, irgendwer im Bekanntenkreis eines Elektrikers hat doch sicher Zugriff auf so was.
Hatte gerade ein kleines tragbares Digital-Oszi für 45€ in der Hand, misst bis 100khz sauber, darüber wird es mangels Bandbreite ziemlich unscharf. Für Ein-und Ausgänge von PA-Endstufen reicht es aber allemal, kann mit dem mitgelieferten Tastkopf bis zu+-400V messen.

mini Oszi

Bei Ali gibt es auch Oszi mit Multimeter und Komponententester in einem für 100€ bis 20Mhz, obs was taugt weiß ich allerdings nicht.

Diese Werbung bekommen Sie nur als Gast angezeigt
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Party-PA, Mobiles & kleine Installationen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast