
Seit einiger Zeit lese und „sauge“ ich hier gern im Forum – einfach schön, was es hier alles an Infos zu finden gibt. Mein stark verstaubtes Wissen aus früheren Jahren habe ich – auch dank Euch – in den letzten Monaten erheblich erweitern und aufpolieren können. Ganz toll finde ich immer Bau- und Erfahrungsberichte – fein, „mitzuerleben“, was andere so treiben und auf die Beine stellen!
Danke an alle, die dazu beitragen!
Nun hab ich mir gedacht, ich hab bisher so viel profitiert und trag nun auch mal ein bisschen was bei und verfasse Euch was zum mitlesen.
Hier gibt’s einen Bau- (und vielleicht später auch Erfahrungs-) Bericht von zunächst einem 12er Sub (MTH30) und von einem Paar LF-Sat8 als MuFu (diese Woche Holz geholt, aber dazu später mehr).
Exkurs:
Früher (so Mitte / Ende der Schulzeit und noch bissl danach) hab ich mich ziemlich für Veranstaltungstechnik interessiert und war stolz wie Bolle, bei einigen VA‘s als Fahrer, Schlepper, Hand, Beleuchtungshelfer oder auch mal Aushilfs-Faderschubser dabei zu sein. Hat sich immer auch bissl gelohnt, aber das wichtigste war mir eigentlich die Technik und das dabeisein. Wunderschöne Sachen – aber eben budgetmäßig für einen Schüler in 1000 Jahren unerreichbar… Aber hey, mal ehrlich – wer tut schon was „daheim“ mit nem Midas XL 200 oder dicken EAW Boxen…? Selbst die „kleine“ gern als Fill genutzte PS 15 ist da etwas drüber

In der Schule gab’s dann ne Zeit lang ne kleine feine Tontechnik-AG – da haben wir dann unter anderem mit nem Yamaha 02R und den etwas handlicheren Nexo PS10-Systemen unseren Spaß gehabt.
Nach dem Abschluss wurde das alles mit der Zeit immer weniger – Job, Umzug, Freizeitspaß Autoslalom, Haus gekauft und renoviert, Kinderchen….
Aber ihr werdet es alle kennen: Der Virus ist eben drin – auf jeder Veranstaltung, ob klein oder groß, wird erst mal gespinxt was so da rumsteht oder hängt
Und manchmal denkt man sich „was treiben die denn da nur…?“, z.B. zur Fastnacht, als unsere Mädels mit der Garde unterwegs waren und man in manchen Häusern kaum Musik und praktisch gar keine Sprache der Mod verstehen kann….
Ab und an ist man auch angenehm überrascht – wie im Herbst 2015: kleines Konzert in unserem Dorf, je Seite 2 18er und ein 210er Top – richtig geiler Sound, voll auf die Fr** und ordentlicher Zauber, so wie es sein soll

Zugegeben – braucht kein Mensch für den Hausgebrauch, aber die „Hättichgern“-Infektion is halt trotzdem da. Aber mit über 1800 € pro Top diskussionslos auskuriert

So, genug OT-Historie
Das erste Projekt:
Mehr Bums und ein vollerer Klang für das Wohnzimmer / Heimkino.
Okay – klingt erst mal nach „da hat sich wieder einer verlaufen…“, aber: das ganze normale kaufbare Gedöns hat mich irgendwie so gar nicht angemacht. Und einen hoffnungslos überforderten Hifi-Sub, der bei lauterer Musik oder beim Filme gucken echt angestrengt wirkt – hatte ich, brauch ich net mehr…
Idee: Ein pegelstarker PA-Sub sollte es sein, dann würde er immer noch gelangweilt und entspannt sein, wenn’s im Wohnzimmer schon bös zur Sache geht…
Nach einiger Recherche habe ich mich dann für ein MTH30 entschieden.
Die definierten Anforderungen sollten passen: Anfängergeeignet, einfacher Aufbau, nicht soooo groß, ordentlicher Pegel machbar, das ganze zu nem günstigen Kurs realisierbar.
Letztlich war es neben den halben Bestückungskosten vor allem der wesentlich einfachere Aufbau, der zwischen Jobstis 212er Sub und dem MTH zur Entscheidung führte. Aber – was nicht ist, kann ja noch werden. Den 212er find ich auf jeden Fall voll interessant, so dass ich mich da vielleicht auch noch gelegentlich dran versuchen werde

Also, auf zum Baumarkt, und knappe 1,85 qm MDF portionieren lassen. Noch ein paar Einschlagmuttern und Schrauben auf den Wagen und dann fröhlich zur Kasse. Zuhause dann mal in ner Trockenübung das Schneckenhaus zusammengelegt – passt perfekt! Hat der junge Mann beim Globus fein gemacht – und seine kleine Anerkennung zu Recht erhalten
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Bestückung und Kleinkram kamen derweil in einem Paket mit der Aufschrift „Music…passion“ und dann wurde zunächst mal nach den selbst nachgemessenen Daten (ich finde da sollte man lieber sich selbst trauen) die Schallwand präpariert. Erster Einsatz von Oberfräse und Zirkel – schon fein, wie schön das damit geht. Dann noch fix die Löcher gebohrt und von hinten die Muttern reingeklopft und noch mal grad alles zusammen gesteckt. Da die Schallwand nur gaanz wenig größer ist als der 12er, waren bei den Nachbar-Platten noch ganz kleine Nacharbeiten zum Verstecken des Überstandes der Einschlagmuttern erforderlich. Ergebnis: passt. Also ordentlich Leimen und spaxen und dann war das Schneckenhäuschen auch ganz fix zusammen. Die Löcher habe ich vorgebohrt und etwas angesenkt – meine Schrauben wollten sich freiwillig so gar nicht selbst senken. Vielleicht hätte ich ein paar etwas dünnere besorgen sollen, aber die 3,5x40 hatte ich halt zum streuen und vorlegen da.
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Gegenüber dem originalen Plan hab ich meinem Gehäuse noch ne Versteifung der Rückwand spendiert. Die ist zwar nur aus 16er Span, aber dürfte durch die Verbindung von Rückwand und ihren Nachbarn noch einiges Gutes tun…
Den Speakon hab ich wegen der Verwendung der Kiste absichtlich etwas unorthodox auf der kurzen Seite statt auf der Rückseite eingelassen: Meine Frau wünscht sich eine Couch im Stil der Palettenmöbel (mittlerweile fast fertiggestellt). Da soll der Sub dann flach drunter, und u.U. wäre der Stecker auf der Rückwand dann eher schlecht positioniert gewesen. Also auf der kurzen Seite angezeichnet und frei Hand eingefräst – nächstes Mal nehme ich vielleicht besser den Parallelanschlag oder bastel mir ne Schablone…
Nach dem Verleimen kam der „beste“ Job: schleifen. Leichte Ungenauigkeiten hats hier und da schon mal gehabt – also fix mit dem Teller drüber und die Werkstatt richtig einnebeln *hust*. So ein Mundschutz wäre hier (wie auch beim Fräsen) kein Luxus gewesen. Aber: net dran gedacht, also selber schuld.
Dabei wurde auch die Vorderkante der Schallwand mit der Front bündig geschliffen. Die Platte hatte ich wegen dem leichten Winkel zur Front bewusst 3mm länger gelassen, damit im Ansatzbereich keine Kerbe entsteht.
Nächste schöne Aufgabe: Spachteln. Immer wieder fein. 2K-Spachtel aus dem KFZ-Bedarf tuts da recht gut, anrühren und druff. So verschwinden letzte Unebenheiten und Schraubenköpfe bzw. deren Löchlein. Anschließend nochmal ordentlich nebeln mit dem Schleifer – wurde bei mir mangels Übung nicht grad glatt wie ein Spiegel, aber für den Anspruch der weiteren Behandlung war es völligst ausreichend.
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Aufgrund der Bestimmung kam auf die Kiste kein Warnex. Ich hab Füllgrund schön dick mit dem Pinsel auf das MDF gezogen, so dass der Pinselstrich sichtbar blieb und eine Art „Holz“-Struktur ergab.
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Anschließend gabs einen Anstrich mir weißem PU-Lack. Extra nicht 100 % glatt und deckend, so sieht das Ergebnis ein bisschen so aus wie der typische weiße Innenanstrich skandinavisch angehauchter Holzhäuser.
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Meiner Frau gefällt‘s, zu anderen Teilen der Einrichtung sowie zum weißen Couchdesign auf schieferfarbenem Laminat passt es ebenfalls – alles gut

Zur Endmontage ist ja eigentlich nicht viel zu erzählen. Der – für diesen geringen Preis sehr wertige – 12-280/8A (in der Regel wird eher der –W empfohlen, der kommt auch noch ein paar Hz tiefer) wurde in den Einschlagmuttern verschraubt (verdammt – es klemmt grundsätzlich immer an der achten Schraube…)
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Kabel dran, Speakon und Kabel vertüdeln und fertig. Das Stück Kabel hatte ich schon innen im Hornverlauf angeschraubt, bevor ich verleimt hab. Sooo gelenkig werden die wenigsten sein, dass das hinterher noch gut geht

Anschließend ist das Schneckchen „Brummelia“ dann ins Wohnzimmer übergesiedelt.
Erstes probehören noch vor der Renovierung:
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Inzwischen ist das Wohnzimmer renoviert - nur die neue Couch fehlt noch
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Zuerst wurde das MTH über den Heimkino-Receiver am LFE-Kanal mit einem kleinen aktiven Sub-Modul betrieben (in einem eigenen Gehäuse – war mir zu kitzelig das irgendwo in das Horn zu schrauben). Da ging schon ordentlich was, zumal durch den XO die restlichen Speaker sehr deutlich spürbar entlastet werden. Verbesserung gegenüber vorher: Welten.
Inzwischen wurde dieses Modul ausgetauscht. Es hat sich leider nicht an die Anweisung „still sein, wenn Tonquelle sagt: still“ gehalten. Ständiges Netzbrummen und pfeifende Störgeräusche sorgten für Frühpension und Rücksendung… Gut, dass es extra verbaut war.
Derweil hat diesen Job nun eine E800 übernommen. Okay, sie hat Lüfter. Aber da gibt’s ja Mittel und Wege… (Anderer Aufstellungsort, Lüfterkabel ab, Bimetallschalter o.ä. – ich sag jetzt mal nix weiter dazu…, muss jeder selbst entscheiden, wie er es lösen kann und will

Und was soll ich sagen: Jetzt macht das erst mal so richtig Spaß… Auch wenn dieser Amp dafür bekannt ist, nicht gerade der bassstärkste zu sein, in der Konfiguration bei mir passt das fein… (und ehrlich gesagt vermiss ich persönlich da jetzt auch nicht wirklich was im Tiefgang, obwohl sowohl das Horn als auch die Bestückung in dieser Hinsicht nicht zu 100 % optimal gewählt sind…)
Sodele…
Für den Moment lass ich’s mal gut sein – wer beim Lesen bis hierher durchgehalten hat: Lob, Respekt und Anerkennung

Vielleicht freut’s ja den einen oder anderen, vielleicht kann auch jemand was mit meinen Tipps, Ideen und begangenen Fehlern anfangen

Ich guck mal, dass ich noch irgendwie Bilder dabei-editiert bekomme.
In Kürze werde ich dann vom nächsten Projekt berichten (es sei denn, ihr sagt ich soll es lieber bleiben lassen weil ich Euch zu viel schreibsel): LF-Sat8.
Hab ich mir mal als interessantes und günstiges Einsteigerprojekt für ne gescheite handliche Box auserkoren. Ist eher „bauen will – haben will“, aber wird schon seine Verwendung finden

Holz ist schon da, habe mir auf der Grundlage des ULB-8-Pro-MuFu-Plans die Maße für das LF-Sat8 als MuFu herbeigerechnet und gezeichnet. Mir juckts schon richtig in den Fingern

Jetzt muss ich mit „nur noch“ die Bestückung besorgen. Würde ich liebend gern beim Entwickler tun – ich geh mal davon aus, dass der Meister wenigstens noch en paar Groschen dran hat – aber bisher bin ich da leider erfolglos. Wenns gar net klappt, wird der Kram woanders bestellt, schade…
So long…
Grüße
Andy