So allmählich komme ich zum Abschluss einiger meiner Projekte, daher gibt’s auch mal wieder etwas Text und ein paar Bildchen…

Ich hab mir überlegt, ich packe das mal in eine Art Sammelthread. Ansonsten müsste ich Euch die Tage schon mit glatt fünf Themen bewerfen. Muss nicht sein, das geht kompakter. Die Infos zum Hybridtop gibt’s extra, das Thema gibt es ja auch schon; den Rest schreib ich mal in etwas kürzer hier so rein…
Ähnlich wie KcRage hatte auch ich den Gedanken, mir insbesondere für Verstärker und Weichen, ein paar Cases oder Racks zu bauen.
Viele von Euch kennen mich ja inzwischen durchaus als manchmal gar ein etwas radikales Sparbrötchen. Daher gibt’s auch nen ganz kurzen Rückblick; in der Vergangenheit haben schon mal meine LF-Sat8 sowie mein Mischpult eine Schutzbehausung erhalten. Wie sehr vieles bei mir: möglichst Selbstbau, möglichst knappe Kosten.
Demgemäß einmal die Kiste für die kleinen Tops: kost nix, wiegt gut 10 kg, und tut was sie soll: sie bewahrt auf, schützt vor Staub und Macken und hilft bei unproblematischem Transport.
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Neulich gab es dann die Notwendigkeit, mein Pult ebenfalls zu schützen und halbwegs brauchbar transportabel zu machen.
Das Teil habe ich geschossen als leider sehr heruntergekommenes Schätzelein mit dem Prädikat „wahrscheinlich mit ner 2-Mann-Combo gute 30 Jahre ohne Pflege durch Raucherkneipen getourt“. Gesprächsgegenstand im fb-Kontakt war eigentlich eine 32-Kanal Soundcraft Konsole. Die wegen Transportspace auf Nachfrage durchgegebenen Maße hatten mich schon sehr verwundert und als ich es zum ersten Mal sah, wurde mir klar, warum es „so handlich“ ist. Dennoch – als ich in der Garage des eigentlich recht netten älteren Herrn stand, musste das Pult einfach mitfahren, auch wenn es nur ein 16-Kanäler ist. Daheim wurde es in ein paar Abenden dann mal wieder entschmunkt und hübsch gemacht; technisch scheint es soweit absolut in Ordnung zu sein.
Kurz und gut: es gehört eingepackt, und auch dieses Mal sollte es günstig sein. Voilà….
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Damit nicht genug, und zurück zum Thema.
Klar kann man Cases öfters mal günstig kaufen, aber irgendwie gefällt mir dieses Multiflex System. Mir als notorischer ULB-Geizer sind die Dinger aber einfach zu teuer, also geht’s wieder mal an die Säge und den Werktisch. Und das bei mir "mal wieder" in der super-extrem-ULB-Variante. Wie schon in dem Baubericht von KcRage geschrieben, sind bei ihm Material und Bilder wirklich schöner.

Bei mir ist's etwas radikal komplett OSB, die Halteleisten Vollholz. Dazu gibt es Einschubdeckel aus 6mm Laminat, die in Nuten vorn und hinten ihren Platz finden. Der Transport- und Schutzzweck ist damit dann erstmal erfüllt - später gibt's dann nach Bedarf Ausbau zu was besserem... Aber erst mal wollen ja Brot und Butter verdient sein; das Zeug muss erst mal schaffen und dabei so günstig wie möglich wirtschaften.
Dennoch gibt’s die Features, die sich beim Vorbild bewähren: Stapelfräsungen und passende Füßchen sind verbaut – hier aus Holz, mit der Lochsäge gefertigt aus einem Rest Schrankzwischenwand. Griffe seitlich sowie vorne an den seitlichen Überständen sind natürlich auch am Start.
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Benötigt wurden Behausungen für 4 Endstufen und 2 Aktivweichen. Da ein wenig Platz in der Kiste (auch für die Finger beim Verkabeln) nicht schadet, hab ich je zwei mal 3 HE und 4 HE gebaut, sowie ein Kistchen, in das CD und Tape sowie on Top ein Rackmixer einziehen...
Wie schon mal erwähnt, OSB ist schon recht radikal.

MPX verhält sich da definitiv besser und bearbeitungsfreundlicher, da muss man nach dem Abrunden allenfalls mal noch eben mit nem Stück Schmirgel durch, dann passt das einwandfrei, meist auch ohne nachschleifen.
Das mit dem OSB ergab sich eben einfach, weil davon noch viel hier lag und die (z.Zt. letzte) Tafel MPX eigentlich für was anderes gedacht ist. Die nächste Zeit wollte ich net wegen ner halben fehlenden Tafel ne Bestellung aufgeben, und Kleinmengen vom Schreiner oder aus dem Baumarkt kann man hier rum net bezahlen.... Also: mit knapp 20 % Holzpreis billiger bauen und vorhandenes Material verschaffen…
Freilich: der Aufwand in der Nachbearbeitung ist etwas größer.
Nach dem Abrunden wurde alles fix geschmirgelt. Bei den Ausschnitten wurde mit nem Gummihandschuh einmal fix ein wenig Fertigspachtel (zur Not geht auch Acryl ganz gut) durchgestrichen. Das schließt die Poren, die unangenehm zu pieksenden Spänen werden können. Alternativ geht das auch mit Füllgrund und / oder mehrfachem Lackauftrag, ist aber deutlich mehr Arbeit.
So, jetzt gibt’s für alle die mit ausgeprägtem Argwohn gegenüber Billiglösungen Wasser auf die Mühlen (lach)… Hab ich ja immer schon so gehalten: Ich lasse Euch auch an den Erfahrungen teilhaben, wo mal was nicht so gut lief…


An anderer Stelle schrieb ich mal, dass für solche Sachen, die nur "geringen" mechanischen Belastungen und Vibrationen ausgesetzt sind wie z.B. solche Kisten hier, man sogar auf Eimer- Fertigspachtelmasse für den Innenausbau zugreifen kann. Das ist zwar eig. net für Holz gedacht, tut aber erstaunlich gut. Ich hab da - auch im Sauwetter-und-heiß-kalt-Test - bisher keine nennenswert üblen Überraschungen erlebt... Zum Testen habe ich sowohl ein Häuschen für den Sandfilter als auch irgendwelche Transportkisten damit gemacht, jeweils OSB, mit dem Zeug gespachtelt, und dann mit Lack, Fassadenfarbe oder Boden-Flüssig-Kunststoff gestrichen... An sich eher ein No-Go-Zeug, weil Gipshaltig, aber durch die Kunststoffvergütung geht's erstaunlich haltbar. Kost nix, geht mit nem Glätter auf die Fläche und ist von Hand super schnell plan geschliffen. Das ist zugleich auch ein Nachteil: es ist halt weicher als das 2K-Zeug. Und es lässt sich beim Auftrag nicht so gut "auf Null" abziehen.
Inzwischen – das muss eben auch dazu gesagt werden – sind folgende weitere Erkenntnisse dazugekommen:
- Ja, das Zeug ist schon ziemlich weich.
- Und das Zeug versiegelt auch (lang) nicht so gut, wie z.B. 2K-KFZ-Spachtel.
Konkret:
1. Beim Lackieren mittels Pistole bei Verwendung wasserbasierter (und entsprechend verdünnter) Lacke ist es mir schon passiert, dass sich plötzlich die OSB-Struktur hervorgehoben hat. Das ist natürlich sehr ärgerlich und absolut nicht Sinn der Übung. Mithin: Viel Feuchte darf net drauf…
2. Noch in dem Glauben, die halbwegs brauchbaren Eigenschaften der flächigen Verspachtelung ebenfalls in Struktur nutzen zu können, habe ich die Racks sehr grob mit dem Fertigspachtel bezogen und diesen dann mittels Strukturwalze verteilt und abgerollt. Sah tatsächlich super aus; nach dem schwärzen sogar noch besser.
(Nehmt mir den Kopfstand nicht übel.. irgendwie isset falsch rum und weigert sich gedreht zu werden..)
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Aber leider ist es doch einfach zu weich. Bei Treffern und Kollisionen bröselts und die Stellen werden wieder weiß.
Mithin: Versuch macht kluch – dieses Experiment war nüx.

Da muss dann demnächst nochmal der Schleifer drüber und dann ne neue Beschichtung drauf. Muss aber noch warten, denn erst mal wird das Zeug gebraucht…
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Bis denne,
Gruß Andy