lange habe ich auf die neue DSP Serie von Thomann gewartet nun ist er endlich da.
Habe mir zum testen erstmal die kleinste Version den the t.racks DSP 204 gekauft,
der in meinem standard Vermietcase zusammen mit einer FP14000 platz finden wird.
Mein Kaufanreiz war der RMS-Limiter/Kompressor der wohl in der Preisklasse ein Monopol auf dem Markt darstellt.
Da ich für die Lesefaulen unter euch keinen ellenlangen Testbericht schreiben möchte, hier alles zusammengefasst mit einem Pro und Contra Vergleich:
Pro:
- Gute Verarbeitung
- Testgenerator für Sin Wave, Pink und White Noise integriert
- Ethernetanschluss, mit Router auch Wlan
- Schlichte aber unkomplizierte Software
- Einschaltverzögerung daher kein Ein und Ausschaltplopp
- Echtzeitsteuerung via Software
- RMS-Limiter/Kompressor
- kaum Rauschen (im Wohnzimmer an Hifi Anlage getestet)
- Jede DSP Funktion hat am Gerät einen eigenen Taster, daher auch am Gerät leicht zu bedienen ohne durch Menüs zu scrollen
- Man kann bis zu 256 Controller zusammen betreiben, da jeder DSP eine eigene ID zugewiesen werden kann
- Linearer Frequenzgang
Contra:
- Software für PC hat noch kleine Schönheitsfehler, z.b. wird die Signalaussteuerung angezeigt, allerdings nicht die Limit oder Clip LED
- Software nur für Windows nicht für Mac oder Linux
- (Noch) keine Handyapp verfügbar
- Gerät besitzt ein deutlich hörbarer Lüfter, obwohl er bei mir nicht mal Handwarm wurde (somit nichts für staubige oder leise Umgebung)
- Software wird via CD geliefert und nicht als Download, nicht mehr Zeitgemäß
- kein grafisches Display
Frequenzgang:
Rot: Referenz von meinem Audiointerface (Behringer UMC404HD)
Orange: the t.racks DSP 204
Da es mir bei dem Controller hauptsächlich um den RMS-Limiter/Kompressor ging habe ich diesen genauer unter die Lupe genommen:
Oben: Signal mit DSP
Unten: Signal ohne DSP
On-off Sinus 50 Hz:
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Hier sieht man schön wie das Signal (je nach Einstellung) nach 0,5 Sekunden auf den eingestellten Wert gesenkt wird.
Praxistest mit Audiomaterial Turno - Yellow Night (Pleasure Remix):
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Hier sieht man wie die Peaks durchgelassen werden, aber der fette Subbass mit niedrigem Crestanteil stark limitiert wird.
Praxistest mit Audiomaterial Paul Ritch - Run Baby Run (Original Mix)
[Externer Bildlink zu Audiofotos]
Ähnlich wie bei Turno, nur ist hier das Verhältnis zwischen knackigen schnellen Bässen und einem langezogenen Sinussweep während des Tracks noch viel größer.
Hier sieht man dass ein Anteil von den knackigen schnellen Bässen limitiert wird, das ist auch gut so da diese ja auch einen gewissen Crestfaktor haben.
Zur besseren visuellen Darstellung hab ich einen ziemlich hohen Threshold gewählt,
so dass bei einem praxisnahen Threshold an einer PA diese wohl nicht so stark berücksichtigt werden.
Zu meinem Erstaunen konnte ich jedoch den Limiter in den schnellen Bässen trotz des hohen Thresholds nicht wahrnehmen,
bei dem Sinussweep logischerweiße schon.
Natürlich simuliert das Gerät die Schwingspulentemperatur nicht nach, daher nach der Releasezeit beginnt der Limiterprozess von vorne.
Jedoch kann man mit dem RMS-Limiter/Kompressor in Verbinung mit dem Peak-Limiter das Verhältnis zwischen Betriebssicherheit und Performance deutlich erhöhen.
Gerade bei modernen Chassis die mit hohen Leistungen betrieben werden, sind ein paar db doch schon einige 100 Watt die in der Schwingspule ordentlich für Hitze sorgen.
Am Testplatz hat das Gerät bisher einen soliden Eindruck gemacht, daher wandert es auch ins Amprack.
Einen Bericht wie sich das Gerät in der Praxis zeigt möchte ich erst in ca. einem halben Jahr veröffentlichen da es sonst, wie ich finde, nicht aussagekräftig wäre.
Viele Grüße,
Sören (d-c)
