Hobbypabastler hat geschrieben: ↑15. Nov 2020 21:26... Eigentlich verfolge ich immer noch den Plan mit Jl sub 115 n als erstes the box dann Kappalite. Jetzt hab ich schon öfter gelesen das der Kappalite nicht so fett und Tief spielt.
Was mich immer stutzig macht ist das man für die 230€ die der Kappalite kostet auch den RCF 18G401 bekommen könnte.
Ich rate mal: dieser wir tiefer und fetter spielen als der Kappalite. Ich meine gelesen zu haben das der 18G ganz gut im jl sub 118 spielt mann muss nur den Port anpassen.
Die Preise sind recht ähnlich, die Chassis aber komplett anders.
Mit dem Kappalite, wie der Name schon sagt, bekommt man ein extrem leichtes Chassis mit nur 3,9kg,
wobei der RCF gleich mit 13Kg zu Buche schlägt. Neodym kostet halt leider etwas, dafür wird's entweder extrem leicht (wie in diesem Fall),
oder im HighEnd sind Antriebe möglich, die mit Ferro viel zu groß ausfallen würden, oder nicht sinnvoll realisierbar sind.
Rein von der Kiste her, kann man beiden 120 Liter geben mit knapp 42Hz Tuning, dann spielen beide vom Verlauf her relativ ähnlich,
auch vom Kennschalldruckpegel geben sich beide eher nix.
Erst vom Verlauf oberhalb 100Hz, da steigt der RCF etwas an, heißt man muss im Vergleich dann tiefere Filter anlegen.
Die fs vom RCF ist knapp 10Hz tiefer, was in diesem Fall hier aber kaum Unterschied macht, da auf 42Hz getuned wurde.
Der RCF ist zwar mit 900W doppelt so hoch belastbar, hat dafür aber nur 5,5mm lineares Xmax, wobei der Eminence uns hier ganze 8,06mm zur Verfügung stellt.
Mit 450W rms ist der RCF bei genau 5,6mm Xmax, der Kappalite dagegen bei 7,8mm.
Heißt mit Kappalite haben wir sogar noch Headroom, der RCF ist hier schon leicht drüber.
Gleiche Leistung, gleicher Kennschalldruckpegel = identischer MaxSPL.
Da wir beim Kappalite noch nicht am Xmax sind, heißt dies wir haben hier noch Reserven für EQ, bei RCF dagegen nicht mehr.
Durch die größere Membranfläche und das im Vergleich fast doppelt so hohe Membrangewicht kann der RCF allerdings etwas fetter wirken, gerade wenn man z.B. 4 vs. 4 Kisten nutzt, da man hier ganze 38% mehr Membranfläche zur Verfügung hat.
Vom Verschiebevolumen ist man hier aber gleichauf in diesem Vergleich,
Mehr Membranfläche + weniger Auslenkung versus weniger Fläche + mehr Auslenkung.
Der RCF hat den Vorteil, dass man ihm auch ne ganze Ecke mehr Volumen geben kann um ne Ecke mehr Tiefgang rauszuholen,
auch dank der tiefen fs von 33Hz.
Das Problem daran ist aber eher das geringe Xmax, denn an dieses stößt man mit mehr Volumen noch wesentlich früher und liegt dann im MaxSPL klar zurück.
Man kann natürlich über's Xmax drüber, aber wie lange das eine Pappe mitmacht und wie viel das klanglich ausmacht,
muss man in der Praxis testen. Über 20% würde ich ehrlich gesagt nicht gehen.
Das macht dann bei RCF 6,6mm und beim Emi 9,67mm (Was circa dem Datenblatt entspricht, hier wurde geklippelt, sprich Xmax bis 10% THD)
Bedenke, oberhalb Xmax nimmt BL extrem ab, das heißt der Sound wird unkontrollierter, was aber subjektiv fetter wirken kann,
gesund und natürlich ist dies allerdings nicht.
Entscheiden wir uns die Chassis so zu betreiben, dann haben wir Folgendes:
- Kappalite 450W, dafür massig Reserven für Xmax, zB. für RMS Limiter, oder auch EQ. Mehr Leistung sollte man dauerhaft nicht geben, da Elektrisches Limit.
- RCF mit 450W und auch paar EQ- bzw. Limiter-Reserven.
- RCF mit 620W betreiben und +1,5dB höheren MaxSPL (am ungesündesten)
Im Vergleich sollte der RCF im MaxSPL etwas lauter sein, da geringere Powerkompression, dank fettem Ferro Magnet, 4" VC und Betrieb unterhalb dem Elektrischen Limit,
Mega-viel sollte es aber auch nicht sein, da wir schon oberhalb Xmax sind und sich das Ding dadurch auch wesentlich stärker erwärmt.
Kurzum:
Was man hier nutzt, muss man jeweils selbst entscheiden.
Wenn's nur rein um den Preis geht, dann sollte man sich überlegen wie wichtig einem das Gewicht solch einer Box ist,
am Papier klingen 9,1kg Unterschied nicht so viel, beim Tragen merkt man das aber extrem ob man einen 25kg oder 35kg Bass schleppt.
Der Emi wird gegen Limit noch super präzise klingen, da die VC noch voll im Spalt sitzt, samt Reserve für EQ und Peaks.
Der RCF bewegt sich schon oberhalb Xmax und wird hierdurch unkontrollierter, samt doppelt so schwerer Membran, als auch der tieferen FS
und größeren Membranfläche, wird er aber subjektiv fetter wirken, wenn auch nicht neutral im Klang.
Achso, zu Bedenken gibt's noch, dass die Re vom RCF extrem tief mit 4,8 Ohm liegt.
bei gleicher Spannung wird der RCF also schon etwas mehr Leistung abbekommen als der Kappalite (5,31 Ohm), falls man beide 1:1 vergleichen sollte.
Ich persönlich finde, dass der
JL-Sub15N ein richtig tolles Allrountalent ist, kann gut knackig, verdammt guten Punch
und liefert auch für ziemlich alles ausreichend Tiefgang. Bleibt dabei schön präzise und sauber, ansonsten schiebt man
ihm etwas fetteren Sound per DSP zu indem man höhere und vor allem steilere Filter setzt als auch etwas EQ.
Am Forentreffen damals wurde das auch von ziemlich allen bestätigt.
Wer richtig fetten, dicken Sound möchte, ist hier falsch beraten, wer ein Bass für alles sucht, ist hier genau richtig,
zudem lässt sich der gesamte Sub mit einer Hand tragen.
Da der
Faital noch mal in's Spiel kam. Der 18HP1022 kann etwas tiefer im Vergleich zum RCF, trotz 3Hz höherem Tuning im JM-Sub18N (oben habe ich den RCF mit Emi bei 42Hz verglichen, hier beide mit 45Hz).
Laut Simu sind's 43Hz Faital zu 48Hz RCF bei -3dB. In der Praxis kommt bei dem Faital auch nachgemessen gut hin,
nur f0 liegt tiefer in der Praxis mit 48Hz und in der Simu 55Hz.
Faital und RCF haben das gleiche lineare Xmax von 5,5mm.
Faital hat eine leicht schwerer Membran, dafür aber ne ganze Ecke mehr BL.
Bei der Gruppenlaufzeit schaut es so aus, dass Faital am Tuning höher liegt (fetterer Sound) und oberhalb 70Hz
niedriger (Präziser, da wo's wichtig ist).
Simulieren wir genau auf's Xmax, kann RCF 450W, Faital 460Hz.
Beide werden ein ähnliches MaxSPL erreichen, wobei Faital etwas fetter klingen wird, als auch unter 60Hz
mehr Pegel liefert, wenn auch nicht nennenswert mit +1,5dB @50Hz. (bei 40Hz dann 2-2,5dB)
Der Faital bringt also welchen Vorteil ggü. RCF?
- 6,4Kg leichter.
- Höhere Belastbarkeit
- Wesentlich höheres BL, dadurch präziser
- Etwas mehr Tiefgang
- Flacherer Verlauf und somit einfacher anzukoppeln
- Mit Vorbehalt: Moderner, kann weiter ohne Probleme über's Xmax.
Auch hier wieder der Fall, RE 4,8 Ohm zu Faital 5,4 Ohm
Der
JM-Sub18N ist meines Erachtens ein Livebass, absolut präziser Sound, ordentlich Pegel und dabei
für 18" ziemlich kompakt und vor allem leicht, samt ausreichend Tiefgang für fette Instrumente.
Nicht nur Live, sondern alles was richtig flott zur Sache geht, z.B. auch Techno, Metal, Rock etc..
Gerade bei den typisch kurzen Livebässen, kann man recht smoothe RMS- und Peaklimiter setzen,
da darf's auch mal kurz über's Xmax.
Vom Sound bekommt man ihn mit Filtern und EQ auch ne Ecke fetter, muss dann aber MaxSPL einbüßen.
Für typische Disco als Allroundbass gefällt er mir persönlich auch super, dem Großteil dürfte er hier allerdings nicht
fett/voluminös genug klingen.
Sauberer, knackiger und präziser Sound, der eben nicht nach CarhiFi klingt ist so mein Ding, diesem Geschmack haben allerdings die Wenigsten