2Ω können und
können sind 2 gänzlich verschiedene Baustellen.
Sicher gibt es genug Amps, die 2Ω Last treiben können, ohne dabei abzuschalten oder Schaden zu nehmen.
Ob das dann noch gut klingt, ist eine ganz andere Sache. Siehe z.B. Proline, oder die genannte Tapco J2500.
Alternativ auch die QSC RMX2450, welche Pate für das Design der Tapco gestanden hat.
Die Amps schalten alle im Betrieb an 2Ω nicht ab, und gehen dabei idR auch nicht kurzfristig hopps.
Alles unter dem Level dieser Amps kann man für den 2Ω Betrieb sowieso vergessen.
Selbst der Proline, welche von den genannten Konzepten mit Sicherheit das potenteste ist, sagt man regelmäßig nach,
dass diese an 2Ω weitaus weniger Druck macht als an 4Ω, die Messungen legen auch nahe warum das so ist.
Bei der Tapco oder QSC sieht das mit den Berichten nicht besser aus. Die klingen dabei zudem wirklich "wie Arsch".
Jobsti84 hat geschrieben:Aber ganz ehrlich? Ich bau vier Bässe, welche jeweils auf 1600,- Level spielen, bzw. um die 700,- im DIY kosten
und nutz dann billige Amps? Irgendwie passt das net so ganz zusammen will ich meinen.
Das musst du erklären. Wie kommst du darauf, dass es hier um Sparmaßnahmen geht?
Einen kompakten Doppelbass mit schaltbarer Impedanz auszustatten, bedeutet allen voran:
Flexibilität!
Und um dem Klischee der Sparmaßnahme mal partout nicht gerecht zu werden, ein hochpreisiges Beispiel dazu.
Sagen wir ich habe mein Lager voll mit LAB FP6000Q und FP10.000Q. Per Definition nicht "billig".
Ein typisches Setup für kleinere Jobs besteht wohl aus 2 Bässen und 2 Topteilen.
Hier nutzt man die LAB optimal aus, indem man pro Kanal ein Top bzw. einen Bass anschließt.
Nur was tun bei größeren Veranstaltungen? Eine FP6000Q einfach mit 4 von den Subs nutzen?
Das ginge. Nur will ich damit meine Monitore und ein paar Delays antreiben.
FP6000Q kann zudem an 2Ω nur 1,5kW laut Datenblatt, das erscheint einem zu wenig.
Also was bleibt? Die FP10.000Q waren ja sowieso dafür gedacht, größere Front PAs anzutreiben.
Joa, easy, kann an 2Ω 2,5kW pro Kanal, mache ich doch einfach pro Kanal 2 der Subs hin und die Sache läuft.
Nun macht so ´ne LAB an 2Ω aber ganz lustige Sachen. Unter anderem limitiert sie an 2Ω nach 50ms auf 900W herunter.
Das ist irgendwie doof, oder? Dabei ist der Amp nicht einmal billig! Trotzdem bekommt jede Pappe so nur 225W.
Was können wir noch machen? Die Bässe möglicherweise auf 16Ω verschalten?
So eine FP10.000Q kann pro Kanal an 8Ω 1,3kW und an 4Ω 2,1kW.
2 16Ω Subs parallel geschaltet entsprechen 8Ω, sind pro Sub rund 600W und 300W pro Pappe.
4 16Ω Subs parallel geschaltet entsprechen 4Ω, sind pro Sub rund 500W und 250W pro Pappe.
Jetzt schreien viele, HIER VERSCHENKT MAN JA GANZE 6DB!
Ja. Rechnerisch betrachtet ist das richtig, in der Praxis sind es aber maximal 3 bis 4dB, wenn überhaupt.
Wenn man einen Unterschied hört, ist der sowieso marginal.
Am Anfang dieses Posts habe ich bereits angerissen, dass 2Ω Fähigkeit eben nicht gleich 2Ω Fähigkeit ist.
Die LAB ist dabei ein gutes Beispiel. Sie geht dabei nicht kaputt, und sie schält dabei auch nicht ab.
Nur wirklich gut kann sie das eben nicht.
Generell ist 2Ω Betrieb an Bässen, meiner Meinung nach, sowieso nur eine Notlösung, und kein Dauerzustand.
Es gibt sicherlich einige Amps, die 2Ω Betrieb respektabel mit geringen klanglichen Einbußen meistern.
Manche davon sind sogar schön leicht. Nur bedeutet 2Ω an Bässen am Anschlag auch für solche Amps Stress.
In dem Betriebszustand sind erhebliche Ströme unterwegs, theoretisch doppelt so große wie im 4Ω Betrieb.
Das macht den einen Amps mehr Probleme als den anderen, ob man das als Nutzer will, muss man selbst entscheiden.
Es ist etwa wie die Frage, ob es sinniger ist auf der Autobahn mit 130km/h gemütlich mitzuschwimmen,
oder mit 200km/h auf der linken Spur durchzubrettern, doppelt so viel Kraftstoff zu verbrauchen,
wegen Überholern laufend bremsen und beschleunigen zu müssen, nur um am Ende 30min früher anzukommen.
Jetzt wird der Jobsti sagen, halt, mein 2x12" Sub hat einen gutmütigen Impedanzverlauf.
Tatsächlich liegt deren Impedanzminimum für einen 4Ω Sub sehr günstig, mit ca. 3,5Ω kaum unter dem Nennwert.
Ebenso sind´s relativ leichte Pappen mit eher unkritischen Antreiben.
Das ist auch einer der wenigen Fälle, wo ich über einen 2Ω Betrieb, abseits von Notfällen, nachdenken würde.
Eigentlich jeder gute, 2Ω fähige Amp sollte diese Kisten treiben können.
Dennoch, und das ist der Punkt auf den ich schlussendlich hinaus will:
Das Realisieren einer Impedanzumschaltung bei Doppel Kisten mit mittlerem Leistungsbedarf ist eine Alternative.
Oft sogar eine sehr elegante Lösung, wenn man den Betrieb 2Ω Betrieb meiden will.
Wie bereits weiter oben zu lesen ist, fallen die Einbußen im Pegel auch eher gering aus.
Eben die Lösung für alle, die zum 2Ω Betrieb sagen: Nur wenn es nicht anders geht.
Eine Elegante Lösung ist das Ebenfalls für nicht allzu leistungshungrige doppel 15er oder doppel 18er.
Da gibt es ja auch genug Kisten, die aufgrund einer tiefen Abstimmung mit 1kW gut bedient sind.
Auch eine DAP Vision 3500, AA V6001+ oder gar Crown MA5000VZ wird sich freuen, wenn sie keine 2Ω treiben muss.
Unabhängig davon ob die Endstufe es kann.
Jobsti84 hat geschrieben:Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass ich persönlich kein 10A Schalter verbauen würde... Da muss der Mieter nurmal auf Vollgas (ausversehen) schalten...
Und dann? So lange der das nicht 100mal nacheinander macht, passiert da auch nichts.